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Inserate werden mtt 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschast mit 15 Ps. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur . von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez, 50 Ps- — Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di» Spaltenzelle SO Pf- Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Mr di, Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen Wird keine Garantie übernommen, Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde- Di« »WeisMitz-Zettuna» erscheint täglich mit Aus- nahm« der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag 'ausge- geben. Preis vierteljähr- lich einschlietzl. Zutragen 2,40 M-, zweimonatlich -1,60 M., einmonatlich 80 Pf.' Einzel-Nummern 10Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- stellungen an. TlWDltW M AWM ftr HstUDMe, SjMekrg ll. u. ANllÄIllü M die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu DippoldiswaWk Nr. 203 Sonnabend den 31. August 1918 abends 84. Jahrgang ÜÜMss!) IM! II MMMIWW II»»W >WN»M»«»kUIMksUIIWsssM»Ill«MWN»MMN»»lII>MM IstI!M!IM>lW>«^ ! !st!IW>W«IIIIII,!«I1I!!! ÜMMSWIMIIII!! list 5 MuschrSukilllg des Verbrauchs elektrischer Arbeit. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Bundesrat« vom I I. Dezember 1916, die Ersparnisse von Brrnnstosfen und Beleuchlungsmitteln betresfend, sowie die dazu erlassene Verordnung des Kgl. Ministerium« des Innern vom 13. Dezember 1916, ferner auf die Bekanntmachung de« Reichskommissars für die Kohlenverteilung über die Einschränkung der verbrauch» elektrischer Arbeit vom 2. November 1917 und den hierzu erlassenen Ausführungrvorschriften des Kgl. Ministerium» des Innern vom 6. November 1917 «läßt die Kgl. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde für die im Bezirke gelegenen, vom Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund in Deuben mit elektrischer Arbeit versorgten Gemeinden Borlos, Spechtritz, Großölsa und Malter im Einvernehmen mit dem Bertrauensmannn Direktor Friedrich—Deuben folgende L—^-LMswrfMtenrM^^ Die Anerkennung der Betriebe als bieg,notwendige und besonders kriegrnotwen- dige ist bei der Kriegsamtstrlle Dresden in Dresden, Bismarckplatz 1, die Anerkennung der Betriebe al» solche, die im Interesse des öffentlichen Lebens und der öffentlichen Sicherheit notwendig sind, ist bei der Kgl. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde zu beantragen. ll. Der verbrauch elektrischer Arbeit für Beleuchtungszwecke, Kraslübertragungszwecke und industriellen Bedarf wird in nachstehender Weise geregelt:A L) Für Seleuchtung,zwecke. 1. Flur- und Treppenbeleuchtungen müssen spätestens um 8 Uhr abends, Wohnungsbeleuchtungen spätestens 1/212 Uhr abends ausgeschaltet sein. Ausnahmen hiervon auf längere Zeit (z. B. bei Krankheiten) bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Vertrauensmannes. 2. In Gasthäusern und Fremdenhöfen, in East-, Speise- und Schankwirt- schäften und in Kaffeehäusern darf die Beleuchtung von Sälen, Räumen, Zimmern und Fluren nicht über den Schluß der jeweils gültigen Polizei stunde hinaus erfolgen. 3. In einer in sich abgeschlossenen Wohnung dürfen nicht mehr als 3 Lampen gleichzeitig in Gebrauch sein. Die Neuanbringung von Kohlenfadenlampen ist verboten. Kohlenfadenkampen snüssen bis zum 1. Oktober 1918 durchweg durch Metalldrahtlampen höchstens gleicher Leuchtkraft ersetzt werden. 4. Die öffentliche Straßenbeleuchtung darf den vom Werke festgesetzten und den einzelnen Gemeinden mitgeteiltrn eingeschränkten Umfang nicht über- steigen. In Streitfällen entscheidet die Kgl. Amtshauptmannschast. ' L) Für Kraftübertragungszweck» und industriellen Bedarf. 1. Elektromotoren in landwirtschaftlichen Betrieben und solche, die au» dem LKHntz gespeist werden, dürfen nur während der Tageszeit, niemals aber während der Zelt, zu der sich künstliche Beleuchtung nölig macht, in Be- Nutzung genommen werden. 2. Die Stromlieferung für Kraftübertragungszwecke und industriellen Bedarf wird auf 5 Tage der Woche (ausschließlich Sonntag») beschränkt, sodaß ein Sperrtag eingeschoben wird, der um 6 Uhr früh beginnt und bi« 6 Uhr früh de» darausfolgenden Tages dauert. Dieser Sperrtag ist für das vorgenannte Stromversorgung,gebiet bi» auf weiteres immer der Freitag. III. Die eingangs erwähnten Verordnungen haben auch die Besitzer eigener Strom» erzeugungsanlagrn zu beachten, mit der Maßgabe, daß dieselben nicht mehr als 800/a des Verbrauches im gleichen Monat des Kalenderjahres 1916 aufweisen; sie habe» diesen Nachweis der Amtshauptmannschast zu erbringen, die den vertrauen,mann mit der Nachprüfung beauftragen wird. IV. MsMer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird nach 8 lü der Bekanntmachung de» Reichskommissars für die Kohlenverteilung vom 2. November 1917 mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. ? V. Die Ortsvorschriften treten mit ihrer Bekanntmachung in Kraft. Dippoldiswalde, den 8. August 1918. ' Nr. 4018 Mob. ll. Der Vorsitzende des Kommunalverbande». Kartoffel«. Montag den 2. September 1918 vormittags von 9—12 Ahr können die i« dieser Woche noch nicht belieferten Kartoffelkarten im Bauschuppen auf dem Plan eingelöst werden. ' Dippoldiswalde, am 30. August 1918. Der Stadtrat. Bürgerschule Dippoldiswalde. Die Feier des Sedantages in der Bürgerschule findet Montag den 2. September vormittags 10 Ahr in der Turnhalle statt. Zu derselben ladet der Unterzeichnete im Namen der Lehrerschaft die hohen Behörden, die Estern unserer Kinder und alle Freunde unserer Schule ergebenst ein. Schuldirektor Ebert. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 835VVV0 Mart. Geschäftszeit: Werktags 1/29—12 und 2—4 Uhr, Sonnabends ununterbrochen 1/29 bis 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Ahr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Alle Einlagen werden vom Tage nach der Einzahlung bis zn« Tage vor der Plück zahlung verzinst. Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. -----.' " - — vertliche» und Sächsisches.^' Dippoldiswalde. In der letzten Zeit haben sich die Feld- und Obstdirbstähle in erschreckender Weise vermehrt. In der vergangenen Woche sind die Täter von 4 Dieb- stählen ermittelt und zur Anzeige gebracht worden. Unter den Tätern befinden sich nicht nur Kinder, sondern auch erwachsene Personen. Für die unter 12 Jahre asten Kinder werden die Eltern haftbar gemacht werden. Es dürste sich sehr empfehlen, daß jeder Feld- und Obslbesitz« beziehungsweise Pächter bei der Ueberwachung selbst mit Sorge trägt. — -Pa» Programm in Kochs Lichtspielen am morgenden Sonntag abend ist sehr abwechslungsreich zusammengrstellt und verspricht wieder ein schöner Abend zu werden. — Erstester Arthur Zimmermann, Sohn de» Herrn ktuhlbauer Z. in Seisersdorf, der in den Kämpfen 1915 in Flandern wiederholt und schwer verwundet wurde, ist sttzt mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. Zimmermann war seinerzeit im Hause H. H. Reichel, birvhhutsabrik, al» Kontorist tätig. — Pionier Kurt Börner, Vorturner im Turnverein Dippoldiswalde, «hielt für tapfere» Verhalten vor dem Feind« ebenfalls da» Eiserne Kreuz. Börner ist bei Herrn Tischlermeister Heinrich hier beschäftigt xewrstn. Schmiedeberg. Nächsten Montag vormittag» l*Ahr «Kd in der kchulturnhalle eine Eedonfei« abgehallen wnden. Mit derselben gedenkt da» Lehrerkollegium ein« Trauerfeler sür ihren an der Westfront gefallenen Kollegen Ludwig Beyer zu vubtnden. Jedermann ist hierzu Herz- ichst willkommen. ! Rechenberg, 30. August. Von einem schweren Schaden feuer wurde unser Ort heute vor 50 Jahren betroffen. Zwei Mühlen (die Kadensche Brot- und Oelmühle und die sogenannte Hofemühle) und 4 Wohnhäuser, im ganzen 13 Gebäude, wurden total eingeäschert. Birkigt. Zur Errichtung eines Kinderheims hat die Gemeinde die sogenannte Finkenmühle angekaust. Dreedev. Wie die sächsische Regierung in einer Denkschrift mittelst, sind in Deutschland fast 600000 Rinder mehr verbraucht, al» cs der normale Nachwuchs gestattete. Ohne Nachweis des Verbleib» sind nicht weniger als 216000 Rinder verschwunden und 1 300000 Schafe ver botswidrig geschlachtet worden. Freiberg. In einem Gasthaus in Zug wurden am Donnerstag der Soldat Martin und seine Geliebte Aßmann erhängt aüfgesunden. Martin ist virheiratet, liegt aber seit einiger Zeit mit seiner Frau in Scheidung. Frankenberg. An Pilzvergiftung sind hier von der in der Chemnitz« Straße wohnenden Familie Junghans die 41 Jahre alte Frau, die 23 Jahre alte Tochter und «in 4 Jahr« alt« Enkelsohn gestorben. Vermutlich waren zu alt gewordene Pilze genossen worden. Meerane. Der Kaufmann Mor Förster hat zum Gedächtnis an seinen aus dem Felde der Ehre gefallenen Sohn eine Stiftung von 10000 M. zum Besten Meeraner bedürftiger Kriegsteilnehmer «richtet. Hobinslekn-Ernstthal. Eine Abgeordmtenversomm- lung des Erzgebirtzivileins findet hkr am 19. Srpkm- brr statt. Lrimmttfcha«. Am Sanntag früh gegen >/r3 Uhr kam es auf der östlichen Flur unserer Stadt zwischen Felddirben und einem Polizeibeamten zum Kampf. Der Beamte hatte drei Personen, darunter eine Frau, auf einem Kartoffelfeld« beim Diebstahl überralcht, grrad« als sie mit Säcken voll Kartoffeln den Rückzug aniraten. Die Diebe setzten sich zur Wehr und es gelang ihnen schließlich auch, den Beamten zu überwältigen und unter Zurücklassung des Diebesgutes die Flucht zu ergreifen. Adorf i. V. Eine Frau aus Charlottenburg, die sich längere Zeit im Radiumbade Brambach aufgehalten, dort ihre Wohnungsgcber fast um die gesamte Wäsche» ausstattung bestohlen und besonders kostbare Sachen nach Berlin gesandt hatte, während sie selbst nach Marktredwitz (Bayern) gefahren war, wurde dort verhaftet und hierher gebracht. Die wertvoll« neue Wäsche im Werte von über 4000 M. (die vollgepacklen Koffer wogen 44 Kilo gramm) ist wieder vollständig zur Stelle geschafft. Der Ehemann wird sich wegen Hehlerei zu verantworten haben. Aus be« Vogtland«. Geradezu fabelhafte Pilz» ertrüge ergeben in diesem Jahre die vogtländischen Nadelholzwaldungen; daß bei diesem „Fletsche der Walde»" der Steinpilz in einer Menge, Größe und Güte vertreten ist, wie kaum je zuvor, ist «in besonderer Segen de» fünften Kriegsjahres und eine Hilfe durch die fleischlosen Wochen. Obwohl fast in jeder Haushaltung dir Stein pilz täglich auf den Tisch gebracht und in großen Mengen für den Winter getrocknet worden ist, mußte sich doch die Mehrzahl der Pilzsuchrr nach und nach zur Abgabe drr etngrbrachten Ueberschuss« entschließen, und so ist der Preis der ausnahmslo» kerngesunden Steinpilze von 2