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Freitag den 28. Juni 1818 abends 84 Jahrgang widmet. Nebenher aber eine pünktliche und zuveriäslige widmet. Nebenher aber eine pünktliche und zuverlässige Kriegs- und sonstige Berichterstattung sowie ein reichhal tiger Unterhaltung»- und Inseratenteil dasür, daß auch haben den Heldentod gefunden. i. R Oertliches vnd Sächsisches- Dippoldiswalde. Ein neue» Vierteljahr beginnt am 1. Juli. Nicht» lut gegenwürtig nötiger, als der Bezug eines Lokalblattes. Einmal allein wegen der Dutzende von amtlichen Verordnungen, Erlassen usw., noch denen man sich zu richten hat, im übrigen aber auch wegen der sonstigen den Heimatort betreffenden Verhältnisse, deren gerechter Würdigung unser Blatt den breitesten Raum den sonstigen Ansprüchen des Lesers Rechnung getragen wird. Wir laden hierdurch alle, die unser Blatt aus irgend einem Grunde bis jetzt noch nicht halten, zu einem Bezüge für das nächste Vieiteljahr «rgebenst ein. — Der Waldarbeiter Soldat Karl Fleischer, Sächs. Sanitäts-Kompanie 639, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Im Sinne des österreichischen Gesetze» vom l 7. August 1917 kann den Familien der österreichischen Staatsan gehörigen, welch« derzeit im verbündeten oder neutralen Ausland« ihren Wohnsitz haben und deren Ernährer im feindlichen Auslands zurückgehalten oder dorthin verschleppt wurden, bei vorliegender Bedürftigkeit eine Unterstützung gewährt werden. Die in Betracht kommenden österreichischen Staatsangehörigen, welche in den Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen ihren Wohnsitz haben, hätten ihre bezüglichen Gesuche b-im k. u. k österreichisch- ungarischen Konsulat« in Dresden einzubringen. — Aufhebung des Tanzverbots in Sachsen? In einer Versammlung des Vereins der Saal- und Kon- zertlokalinhaber Leipzigs teilte, wie dem „B. T." von dort gemeldet wird, der Vorsitzende mit, das Tanzverbot werde voraussichtlich in nächster Zeit aufgehoben oder zum mindesten gemildert werden. Die Saalinhaber wollen dem Generalkommando Vorschlägen, wenn als Tanzmusik dar Spielen eines vollen Orchesters nicht gewünscht wird wenigstens Streichmusik bis zu 4 Monn und Klavier begleitung zu genehmigen. Ebenso soll die Ankündigung der öffentlichen Tanzes durch die Saalinhaber in den Zeitungen zulässig sein. Altenberg. Noch immer hält das beinahe eisige Sommeranfangs-Wetter an, bei dem ohne Heizung nur schlecht auszukommen ist. Mittwoch nachmittag gegen 4 Uhr donnerte es mehrmals nach Westen hin und wieder um fielen Regengüsse unter heftigem Wind. Frauenstein. Einen für den Gemeinde-Giroverkehr außerordentlich wichtigen Beschlich faßte in seiner letzten Sitzung der hiesige Stadtgemeinderat. Es sollen nämlich die Guthaben der Kunden vom 1. Juli 1918 an nicht mehr, nur mit 20/o, sondern mit 3"/o verzinst werden. Für höhere Summen ist der Zinsfuß auf 4«/o festgesetzt worden. — Die Zahl der Girokunden bei der hiesigen Girykasse ist auch in neuerer Zeit wieder gestiegen und beträgt jetzt 49. Kreischa. Seltene Arbettstreue. 25 Jahre waren Anfang diele» Monat» vergangen, seitdem Fräulein Anna Winkler-Kreischa al» Direktrice in der hiesigen Strohhut- sabrik von Gebrüder Gaudich tätig gewesen ist. Für noch länger als 30jährige Tätigkeit bet derselben Firma wurde dem Strohhutpresser Hermann Gersdorf-Lungkwitz, dem Heizer Friedrich Franke-Kreischa, der Maschinennäherin Frau Clara Schwenke-Kreischa und der Maschinennäherin Frau Anna Müller-Lungkwitz durch das Kgl. Ministerium des Innern das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit virliehen und solche» den Ausgezeichneten durch Herrn Amtshauplmann Edler v. d. Planitz Dippoldiswalde in der langjährigen Arbeitsstätte überreicht. Auch andere noch länger im Haus« tätige Personen kann die Firma zu ihren Arbeitern und Beamten zählen, von denen nun 13 seit dem 56jährigen Bestehen diese» Geschäfte» mit Auszeichnungen bedacht sind. Er ist gewiß für den In- Haber der Firma, Herrn Oscar Gaudich, erfreulich und ehrenwert, sich sd lange Arbeiter in den jetzigen Zeitoer. hättnissen erhalten zu haben. Dresden. Der K. S. Militärvireinsbund hält seine diesjährige 45. ordentliche Bundesversammlung am 7. Juli unter dem Vorsitz de» Generalobersten d'Eisa im großen Saal« d«r Dresdner Kaufmannschaft ob. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Antrag de» Bundesbezirk» Glauchau: I. für die fernere Dauer de» Kriege» den rinzelnrn sächsischen Mili'ärverrtnen des Bundes dir Bundessteuer von ihm stehen an der Westfront; der Vater arbeitet in der Munitionsfabrik bet Wittenberg und sollte Mittwoch auf Urlaub kommen. Zittau. Die Verleihung eine» Wappenbriefer a» eine bürgerliche Familie in gegenwärtiger Zeit ist «ine Seltenheit. König Friedrich August hat jetzt dem alt eingesessenen Oberlausttzrr Bauerngeschlecht Gottlob und Georg Queißer aus Dittelsdorf bei Zittau da» seither ge führte Wappen durch einen Wappenbrief al» erblicher Familienwappen bestätigt und neu verliehen. Für dl« Wappenverleihung kommen in Frage von Gottlob Queißer 2 Enkel, 7 Urenkel, 16 Ururenkel, und von Georg Queißer IO Enkel, 31 Urenkel und 3 Ururenkel. Ansässig ist die Familie seit etwa 1600 in Dittelsdorf. Dort ist da» von Michael Queißer gekaufte Bauerngut fünf Generationen hindurch in einer Familie geblieben. Auch dar 1812 von einem Mitgliede der Familie in Seitendorf gekaufte Gut befindet sich noch in der Hand eine» Urenkel». Die meisten Glieder der Familie sind der Ackerscholle treu geblieben. 29 au» dem Geschlechte befinden sich oder befanden jich während des Krieges unter den deutschen Fahnen, 6 davon für die im Heeresdienste stehenden Mitglieder zu erlassen, 2. die bereits von diesen Kameraden auf das Jahr 1917 ge- zahlten Bundesbeiträge für die im Jahre 1918 zu leisten den Zahlungen in Anrechnung zu bringen. — In gemeinschaftlicher Sitzung des Stadtrats und der Stadtverordneten wurde am gestrigen Donnerstag Oberbürgermeister Blüher, der seit 3 Jahren sein Amt vermaltet, auf Lebenszeit gewählt. — Am 1. Juli d». Js. kann die Dresdner ständige Berufsfeuerwehr auf ein 50 jähriges Bestehen zurvck- blicken. Dohna. Die hiesig« Strohstoffabrtk hat zeitweise den Betrieb einstellen müssen, da die Etrohreserven auf- gebraucht sind. Inzwischen beschäftigen da» Personal Neubauten von Kläranlagen. Es ist Hoffnung vorhanden, daß der Strohmangel nach der Getreideernte sich be- seitigen läßt. Hohnstein (Sächs. Schweiz). Das bekannte Meschke- sche Gasthaus ist hier niedergebrannt. Es liegt Brand stiftung vor, verübt von einem 14 jährigen Dienstmädchen, das die Tat beging, um wieder aus dem Dienst zu kommen. 7'^ Großenhain, 26. Juni. Der große Waldbrand im sogenannten Erünewalder Lauch ist infolge des W ndes bereits in das Waldgebiet der Obersörsterei Elsterwerda üaergesprungen. So wälzten sich gewaltige Rauchschwaden gen Himmel, die man auch von Großenhain au» beobachten konnte. Der Ort Grünewald gleicht jetzt einer kleinen Garnision, die militärischen Löschmannschaften sind in Notquartirren unlergebracht. Gasthäuser und Schulräume mußten al» solche eingerichtet werden, um alle Löschhilfe unterzubringen. Hosfentlich wird der Witterungsumschlag eine Verminderung d«r Gefahr herbriführen. Grimma, 25. Juni. Während einer heftigen Gewitters schlug gestern abend in der 9. Stunde der Blitz in die Kirche zu Hohburg und zündete. Das Feuer, da» im Dachstuhl auskam, zerstörte die Kirche völlig. Außer den Wauern ist nicht viel übrig geblieben. Auch der Turm wurde bis über die Uhr herunter zerstört. Tin Teil de» Kircheninventars, insbesondere die Wertsachen, konnten ge borgen werden. Leipzig. Dem 17 jährigen, im Marktautomaten in Leipzig angestellten Hausburschen Oskar Wenzel war be kannt, daß der Geschäftsführer allabendlich nach Lokal- schluß die Tageskasse in das im ersten Stockwerk befind liche Kontor trug, um sie im Geldschrank einzuschließen. Am Abend de» 20. Februar versteckte sich nun der Bursche in den Vorraum de» Kontor» und überfiel hier den Ge schäftsführer, den er mit einem eisernen Kistenösfner mehrere Hiebe über den Kops versetzte. Da der Schwer verletzte noch um Hilse rufen konnte, mißlang der Raub der Kasse, Wenzel wurde verfolgt und schließlich nach einer Jagd über mehrere Dächer sestgenommen. Das Landgericht Leipzig verurteilte ihn jetzt wegen des Mord anfall» zu 5 Jahren Gefängnis. Gersdorf bet Hohenstein-E. Die hiesige Wasserwerks- Verwaltung ließ zur Behebung de» empfindlichen Wasser mangels eine neue Trinkwassrranlage zu der bestehenden Hochdruckwasserleitung Herstellen. Die Kosten betragen rund 10000 M. Die Leitung liefert 3,94 Sekundenliter. Der Wassermangel ist hierdurch behoben. Johanngeorgenstadt. Ein reicher Kronensegen ging anläßlich der Firmung in den böhmischen Nachbarorten über einige hiesige Geschäfte nieder. Die Umsätze waren in einigen Tagen so groß, daß die Banken nicht einmal die gewaltige Summe von Kronen (im Einzrlfalle über 60000 Kr.) einwechseln konnten. Klingenthal. Am Dienstag abend ereignete sich hier bei den Freiübungen für da» Wehrturnen «in bedauer- licher Unglücksfall. Aus d«m Turnplatz am Kirchteiche wurde mit Handgranaten geworfen. Dabet lirf der 18- jährige Wtlhelm Meisel in die Wurfbahn und blieb trotz warnenden Zuruf» darin. Line Stielhandgranate traf den Unvorsichtigen am Hintrrkopse, so daß er sogleich nieder stürzte und da» Bewußtsein verlor. Der Schwerverletzte fand Ausnahme bei einer in der Nähe wohnenden Fami lie. Aerztliche Hilfe war schnell zur Hand, konnte jedoch keine Rettung bringen. Infolge Zerreißen» eines Blut- gefäßr», dessen Inhalt sich in» Gehirn ergoß, trat bald der Tod »in. Ein Verschulden an dem unglücklichen Er eignis trifft außer dem Opfer niemand. Drei Brüder — Die Vertretung Zittau» in der Ersten Kammer wird in der hiesigen Presse erneut erörtert. Die Zittauer Nachrichten weisen auf die Verhandlungen in Bautzen hi» und betonen, daß da», was für Bautzen lange Jahre billig war, nun auf einmal für Zittau nicht berechtigt sein solle. Man könne es den Bautzner nachfühlen, daß sie der Vorteile nicht verlustig gehen möchten, die sie nun schon so lange durch die Zugehörigkeit ihre» Oberbürger meister» zur Ersten Kammer genossen haben. E» sei zweifel los ein Vorteil, wenn der erste Bürgermeister einer Stadt dort deren Wünsche persönlich vertreten könne. Gerade darum sei e» »in Wunsch der Stadt Zittau, daß jetzt ihr erster Bürgermeister der Ersten Kammer angehören möchte. Die Bürgerschaft Zittaus glaube jetzt in Oberbürgermeister vr. Külz den geeigneten Mann zu besitzen, der für die Erste Kammer in Frage komme. Bautzen sei ü^igen» auch noch durch Bischof vr. Löbmann in der Ersten Kammer vertreten gewkseu. Nr. 148 Kirchen-Nachrichten. 5. Sonntag nach Trinitatis, den 30. Juni 1918. Dippoldiswalde. Tert. 1. Petri 3, Vers 8—15 Lied Nr. 435. — Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Eup. Michael. Vormittag» 9 Uhr Predigtgotlesdienst: Pastor Mosen. Nach der Predigt Gedächtnisfeier für den auf dem Felde der Ehre gesaltenen Kanonier Fritz Karl Schlade, gefallen in Flandern. Vormittag» 11 Uhr Missionsklndergottesdienst: Fräulein Frenkel-Leipzig (auch Erwachsene willkommen). Nachmittags 4 Uhr Waldmisstonsfest in Kipsdorf. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Ernltbittgoltesdlenst.) Filialkirche Schönfeld. Nachmittags 2 Uhr Predigt- gotterdienst. (Enuebittgotterdienst.) Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Predtgtgottesdiwst mit Gedächtnisfeier für den in Rußland verstorbenen Ulanen Hugo Dietrich au» Falkenhain. Abend» 8 Uhr Jungfrauenverein. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterdienst: Hiisrgeistticher Vetter. Nachmittags 4 Uhr Waldmissiono- fest. Ansprachen: Eup. Michael Dippoldiswalde und HUfs- getstlicher Vetter. Vortrag: Fräulein Frenkel-Leipzig. — (Chorgesang.) , Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier der heiligen Abendmahl». Vormittag» 9 Uhr Predigtgottes- dienst. Nachmittags 3 Uhr Tausgottesdienst. Oelsa. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst mtt Gedächtnisfeier für den für» Vaterland gefallenen Georg Pöge. Vormittags 1/211 Uhr Kindergottrsdienst. Possendorf. Vormittags >/2 9 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier: Pfarrer Nadler. Vormittag» 9 Ahr Predigtgotteadienst: derselbe. Nachmittags l/22 Khr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend am Possendorf, Babisnau, Bärenklause, Brösgen, Kleba rmd Theisewitz: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Predigtgottttdknß. Reinhardtsgrimma. Vormittag« 9 Uhr Predigt- gott«»di«nst. Ruppendorf. Vormittag« >/29 Uhr stille Kommunion. 2»s««te mit AI Pf., solche aus »»sme Amtrhauptmanuschatt mit 15 Pf. die Spacheile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile SS Pf. Amtsblatt Mr die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten llnterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Mo di« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Lari Jehne in Dippoldiswalde. Die „Weiheritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr- lich einschliehl. Zuträger 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. W Geritz-Zeitung WUituN llllS A«Mk siir WMkM, SMtberg s.!!.