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«Mett 1 * * Spielende Kinder ertrunken. Keim Spielen an einem keinen von Flößen umgrenzten Wasser beim Fabrikgebäude der chemischen Fabriken Wetter ter Meer Abteilung Kreseld, ertranken drei Kinder im Alter von 8—10 Jahren. " Erdbeben itn Süden Südamerikas. Ein schweres Erdbeben ersülgte in La Serena in der Provinz Co- vumbro. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Im Innern der Stadt brach ein Brand aus, der beträcht lichen Schaden verursachte. * * Elektrisch geladenes «ad. In dem v. Oertzen- schen Gute Salow bei Friedland (Meckl.) badeten Kin der im Dorfteiche. In diesen ist ein Draht geleitet, der einen Mast der Neubrandenburger Ueberlaydzentrale stützt. Bereits in einem Umkreise von etwa drei Metern nahmen die Kinder einen elektrischen Strom wahr. Trotzdem näherte sich der neunjährige Sohn des Arbeiters Müller dem Drahte. Er erhielt plötz lich einen starken elektrischen Schlag, daß er auf der Stelle getötet wurde. " Für eine Biertelmillion Juwele,» gestohlen. Ein großer Einbruch wurde während der Pfingst- feiertaqe bei dem Juwelier Sedlatzek im Hause LmP- ziger Straße 103 in Berlin verübt. Diebe waren wäh rend der Feiertage in die Lagerräume im ersten Stock eingedrungen, hatten dort die Decke durchbrochen und waren durch die Oeffnung in den Laden hinab gestiegen. Hier erbrachen sie die Kasse und stahlen Hunderte von Uhren aller Art und ungezählte Ringe, Ohrringe, Borstecknadeln, Armbanduhren u. a. m. Der Bestohlene, der nicht versichert ist,' hat nach den bis herigen Feststellungen einen Schaden von 324 000 Mk. " Dum-Dum-Geschossc gegen Förster. Der Erste Staatsanwalt in Prenzlau hat 1000 Mark Belohnung auf Ermittlung eines Unbekannten ausgesetzt, der im Gramzower Revier einen Mordversuch begangen hat. Am 10. Mai, abends 9 Uhr, befand sich der Sohn des König!. Hegemeisters Schneider vom Forsthaus Drei ecksee, der Gefreite Schneider, im Jagen 63 der Oberför sterei Gramzow und beobachtete junge Füchse am Bau. Er hörte dabei ty. einiger Entfernung einen Schuß fal len, ging auf die Schußrichtung zu und erhielt plötz lich aus 70—80 Schritten Entfernung dreimal Feuer. Er wurde durch zwei Kugelschüsse verletzt. Schneider feuerte nach dem Täter zweimal mit Posten und Schrot. Ob dieser verletzt ist, steht nicht fest. Der Täter hat aus einem im Unterholz gelegenen Erdloch kniend auf gelegt die Schüsse abgegeben. Die aufgefundenen Pa tronen sind belgische Militärpatronen (Mantel geschosse), an denen die Spitzen in Kreuzform ab gefeilt sind. Vermutlich ist aus einem einläufigen Repetiergewehr geschossen worden. Der Täter trug benagelte Schuhe. M Kleine Neuigkeiten. * Tie Stadt Brzeznh in Galizien steht in Flam- nen. Löschmittel fehlen. * In Gnesen wurde der jetzt 70jähriqe Bauunter nehmer Zielinski begnadigt, der vor 30 Jahren wegen Nattenmordes zum Tode verurteilt, dann zu lebens länglichem Zuchthaus begnadigt worden war. tttjMrelk tu Pöke«. Die Warschauer Pol. - ngen sind durch den Ausstand der Drucke- reiangestellten noch immer am Erscheinen verhindert Dem Msfiomd haben sich auch Redakteure der polni schen Zeitungen angefchlossen. Landrichter Lange. Roman von Maria Lenzen, geb. di Eebregondi. (27 HnrgeNuna.) Sie umfaßte ihn, jetzt nicht von Sorge getrieben, sondern von dem Gefühle tiefer Dankbarkeit und war mer Bewunderung. „Franz, Geliebter," flüsterte sie, Vas schöne Haupt an seine Brust geschmiegt, „du bist so liebreich als gerecht. Du wirst gewiß das schwere Werk vollbringen, das du — täuschen wir uns nicht — gegen den Willen unserer beiden Väter wirst aus führen müssen. Wärst du nicht so sicher und entschlossen, so würde ich dir sagen: Verliere den Mut nicht. Sie, die jetzt in trauriger Verblendung deinem edlen und redlichen Tun gegenüberstehen, werden dir einst dafür banken, wie ich jetzt glühend dir danke, daß du dir Last, eines ungesühnten Frevels, die schwere Bürd« ^gerechten Gutes von unseren Schultern Wälzer Jetzt, da Leonore mit ihm übereinstimmte, glaubte Franz den mühseligsten Schritt auf dem schwierigen Pfade, der vor ihm lag, bereits überwunden zu haben. Trotz der ihm noch bevorstehenden Kämpfe, die,er nur zu deutlich voraussah, beugte er sich mit dem Gefühle eines unermeßlichen Glückes über die geliebte Braut. 21. Die Liebenden wurden plötzlich durch ein hastiges Uufwerfen der Tür gestört. Rudolph trat mit voll kommener Verachtung aller gebräuchlichen Formen in bas Zimmer seiner Schwester, und in jeder seiner Bewegungen verriet sich eine unbezwingliche Aufregung. Ms er aber Franz und Leonore, zwar mit bewegten Mienen, aber still und innig aneinander geschmiegt auf dem Sosa sitzen,sah, stutzte er einen Augenblick, rief dann aber sichtlich erleichtert aus: „Atzt' wie ich sehe, habt ihr euch schon verständigt?" „Du konntest doch nicht bezweifeln, Rudolph, daß das nicht geschehen würde?" sagte Leonore, sich mit einem Lächeln erhebend. „Das zwar nicht, aber nach der unsinnigen Hart näckigkeit, mit der Franz sich allen meinen Gründen verschloß, fürchtete ich, du würdest es nicht leicht finden, ihn zu deiner Ansicht zu bekehren." „Dessen bedurfte es nicht, weil ich die seinige bis ins kleinste teile." „Leonore!" rief Rudolph, und Zorn und Schrecke»» entstellten sein schönes Gesicht, „Pu wirst doch nicht sagen wollen, daß du sein wahnsinniges Vorhaben «ut heißest?" „Gewiß nicht das, sondern ich sage, daß ich mit seinen redlichen Entschließungen einverstanden vm." - „Ah, du selbst glaubst Wohl geborgen zu sei»» als künftige Gem,ahlin des Herrn von Lange? Täusche dich nicht, schöne Schwester. Was er ein Vermögen nennt, ist wielleicht nicht hinreichend, das Nadelgeld einer - Frchln von Bokndtws zu bestreiten." „Franz hat nstcht auf das geringste Vermögen zu rechnen, weil sein Pater lecher deine unredlichen Wünsche teilt, das durch Betrug erschlichetie Erbteil unseres Vetters Erhard zu behalten. Als mein Ver lobter bei mir um Liebe warb, dachten weder er stoch ich än weltlichen Besitz. Sollen wir ihn jetzt ganz verlieren, so wollen wir vereint den Kampf mit dem Leben getrost aufnehmen, auf ihn vertrauend, nach dessen Witten wir handeln." Die ruhige Festigkeit seiner edlen Schwester ivirEte doch besänftigend auf Rudolph. Er erwiderte . mehr bedauernd als zürnend: „Du kennst die Ar- ! mut nicht." „Nein, denn mit Scham gestehe ich: wenn ich auch gab, weil ich das für Pflicht hielt, btteb ich doch den Dürftigen geflissentlich fern. Aber Franz hat mir von dem kümmerlichen Leben unserer brave»» Verwand ten in Kraienfang erzählt, und von Elise erfuhr ich, »vie sie und ihre Mutter den Notleidende,» Hflfe, Rat und Trost bringen." Franz schlug tief erregt seiner» Arn» um sie und flüsterte: „Solche Armut wirst du nicht kennnelerneu, i dafür bürgen dir meine Liebe und meine Kraft." „Ich weiß es," sprach sie und sah mit innigem Vertrauen zu ihm auf. „Auch die Eltern werden, wenn der erste Sturm vorüber ist, an dir eine Stütze finden." „So? .... Du malst dir ja für euch eine lieb- > liche idyllische Zitkunst aus," nahm Rudolph voll Bitber- ! leit das Wort. „Nur Elise und ich werden den Zu- j sammenbruch des Bestehenden mit unserem ganzen Glücke zu büßen haben." „Elise und du?" fragte Franz erstaunt. „Wie oerstehst du das?" „Das ist doch ganz einfach. Dem verarmten, aus sichtslosen Manne wird dein Vater nimmermehr sein« schöne Tochter geben." „Er wird immer in dir den Edelmann aus alten» Hause sehen, und sein Ehrgeiz — nein, berühren wir das nicht. Ich wollte sagen: selbst wenn er euch tren nen wollte, er vermöchte. es nicht, denn Elise wird ebenso treu zu dir stehen, wie Leonore zu mir." Ein Diener trat ein. „Ein Reitender von Dieten- brück mit einem Brief an Baron Rudolph!" ! „Lasse den Mann warten!" sagte dieser, das Schrei- j ben hastig in Empfang nehmend. „Von Elise!" Den ! Umchlag abretßend, trat er an das Fenster und las: „Teurer Rudolph! Ich sende dir diese Zeilen ' mit Erlaubnis meiner Mutter; sie gibt ihre volle Zu- ' stimmung zu dem Inhalte. Sobald Franz nach Kel- ! linghorst geritten war, kam Papa in großer Auf regung zu uns und gab uns die überraschenden Auf- t schlüsse über die Bonndorfer Familienverhältnisse, die : du aus dem Munde meines Bruders auch empfangen ; hatst. Uns haben diese Wirren sehr betrübt um deinet willen wie für deine Schwester Leonore und eure teure Mutter, weil ihr, so unschuldig an allem, unter diesen traurigen Verhältnissen leiden müßt. Meine liebe Mama und ich können aber dem Papa unmög- ! lich beisttmmen, daß die Sache wie bisher geheim-- i gehalten werden müsse. Wir stimmen vielmehr mit l Franz überein, daß das geschehene Unrecht soviel als j möglich vergütet werden muß. Daß auch du, ge- § liebter Freund, diese Ansicht teilen wirst, sobald du i in dieser dunklen Angelegenheit zur rechten Einsicht ! gelangt bist, bezweifle ich keinen Augenblick. Die hei- i tere Zukunft, auf die wir hofften, verschwindet damit ! in einer Wolke von Sorgen und Schwierigkeiten. Du mußt dir eine Stellung im Leben erkämpfen, und ich, die ich, ach, einst trüunite, eine Quelle des Glückes zu sein für dich, würde dir dabei vielleicht hinder lich werden, weil meii» Vater mich, wie Franz, zu enterben droht, wenn ich an meines Bruders Ansichten s festhalte. Deshalb lege ich in deine Hand, Geliebter, ! die Entscheidung über unsere Zukunft, und wie sie , auch falle, ich werde sie willig annehmen. Meine ! Liebe bleibt dir, auch wen»» du glaubst, daß wir uns i trenne»» müssen. Das Andenken ai» die kurze, selige j Zeit unseres Brautstandes wird, dann die einzige Freude z meines Lebens sein. Willst du aber, daß ich in den , Kämpfen, die dir bevorstehen, dir zur Seite bleiben soll, so wirst du erfahren, daß du nimmer einer» j treueren Schildknappen hättest finden können. Deine Elise." „Ferdinand, mein kleiner Ferdinand!" stammelte : Rudolph, mit Tränen kämpfend. Diese, in den Augen ! vernünftiger Leute gewiß seltsame Bezeichnung, Pflegte > er seiner Braut zu geben, wenn er besonders zärtlich - gegen sie war. Und niemals hatte er sie so geliebt, ! als in diesein Augenblicke. „O, dieses warme, treue i Herz: Nie gab es ein Wesen, so redlich und selbstlos i wie dieses heitere, süße Kind. Sie hat mich über- : wunden, Franz. Ich senke die Flagge und überlasse mich von Stund an deiner Führung. Aber welche ! schwere Aufgabe werden wir noch gegenüber meinem , Vater haben, — und, barmherziger Himmel! wie wird l unsere arme Mama dieses Unglück ertragen?" „Sie muß es durch mich erfahren," sagte Leonors beklommen, „so schwer es rnir wird, ihr Kummer zu bereiten. Ich kenne sie am besten, und Gott wird mir ! die rechten Worte auf die Lippen legen, damit sie ! nicht zu sehr erschreckt und verletzt wird." ' „Latz uns zu deinem Vater gehen, Rudolph, sobald ! da an Elise geschrieben hast. Es ist besser, daß wir i mit ihm sprechen, bevor mein Vater eintrifft und ; seinen Einfluß gellend macht." Franz hegte in diesem Betracht eine überflüssig« ! Sorge. Der Landrichter kam nicht nach Kellinghorst, ! solange er ihn dort wußte. Der hochmütige Mann : scheute trotz aller seiner Selbstüberhebung und seines ! Maßlosen Zornes in diesem Augenbttcke die reinen, i ernsten Augen seines Sohnes, dessen unbeugsame Red- . lichkeit er kannte. 2S. Die Bvrotrtn wurde durch ihre Tochter von dar obwaltenden Umständen in einer Wetse benachrichtigt, durch die die Ähre ihres Gemahls und ihr eigene» Gefühl soweit als möglich geschont wurden. Dennoch zeigte Frau von Bonndorf sich sehr er schüttert — cküs Gründen jedoch, die ihre Tochter befremdeten und sogar gegen die bis jetzt so heitz geliebte Mutter sie erkälteten. Daß sie den Verlust 1 wres Töchterchens, von 'dessen Dasein sie erst heute unterrichtet wurde, beweibte und sehnsüchtig nach dem ihr so lieblos entrissenen Kinde verlangte, war natür lich. Hierin empfand Leonore ganz wie sie. Nun ab« kamen Klagen, die ihrer Tochter unverständlich waren. Sie möge nicht daran denken, sagte sie, welch et» miserables Geschöpf der ihr aufgedrängte Bettelrnabe gewesen sei; noch schaudere sie, wenn sie sich du» widerwärtige Ding vorstette Und zu denken, daß die ses Scheitsal die Liebe und Sorgfalt erfahren habe, die ihrem Töchterchen gebührten! „Mama," nah»»» endlich Leonore das Wort mit ernstem Blick, es ist gewiß unverantwortlich in dieser Sache gehandelt worden. Aber bei allem Unrechte, was geschah, hat Papa es doch immer gut mit dir gemeint. Er verschwieg dir alle diese beklagenswerten Dinge, um deine Ruhe, deinen Frieden nicht zu störe«. Was du durch die Mängel dieses armen Knaben ge litten hast, gehört ja jetzt der Vergangenheit an, und die Gegenwart ist so reich an Schwierigkeiten, die Zukunft birgt in ihrem Schoße so mancherlei Kämpfe für uns, daß wir aller unserer Kraft bedürfen, um mit Ehre,» zu bestehen." „Mein Gott — wovor» sprichst du deNn nup, Leonore?" „Ich sagte dir doch, liebe Mama, daß jener Knabe, den man für deinen Sohn ausgab, es nicht wahr und also bei der Erbfolge unseres Hauses nicht in Be tracht kommen konnte . . ." „Aber das verschlägt ja nichts mehr, da daS elende Wesen zum Glück gestorben ist. Rudolph wird unan gefochten in den Besitz der Bonndorser Güter treten,* erwiderte die Baronin mit der größten Seelenruhe. Leonore erblaßte tief und sah ihre Mutter er schrocken und bekümmert an. „O, meine Mama, meine arme Mama, siehst du denn nicht, um was es sich handelt? Du wähnst, daß Rudolph den Papa beerben wird? Gewiß tut er das, aber er erbt nicht die große» Bonndorfschen Güter. Der gute Papa hat ihm nichts» ! zu hinterlassen als sein Gütchen SÜderast in Hessen. Neven deinem Gütchen Marelnage in Lothringen wird das sein ganzes Besitztum sein." „Leonore, welcher Unsinn!" Zn der Hast, mit i der sie sich in ihrem Sessel aufrichtete, und in dem ! starren Blick ihrer weit geöffneten Augen verriet sie i mehr Angst als Zorn. „Mein Gemahl ist ja im Besitz« j der sämtlichen großen Güter sowie der OekonoMie» > Höfe, Staatspapiere und Barschaften, die zu der Hinten ! lassenschaft des Freiherrn Johann Levin gehören." i „Freilich ist Papa im Besitz," erwiderte Leonore, i nicht ohne Bitterkeit, „aber' in ungerechtem Besitz? „Wie kannst du wagen, das beurteilen zu wollen! ' - ... Ich wiederhole, dein Papa ist im Besitz des Ben ! mögens und der Staat, die Regierung stören ihn darin ' nicht. Wer dürfte es wagen, sein Eigentum an- ! zulasten?" ! „Ach, Mama, ist nicht ein jeder dazu verpflichte^ ! der weiß, daß diese Erbschaft eben nicht meinem Papa, > sondern seinem Vetter Erhard gehört?" „Läge die Sache wirklich so, was ich nicht glaub« - — denn ich hörte immer, der Besitz verleihe auch daS Recht —, ja, läge sie wirklich, wie du annimmst, so - hat doch niemand die Befugnis, sich einzumischen. ES ! ist eine Bonndorfer Familienangelegenheit." „Sie ist aber bereits über die Grenzen unser« Familie hinaus bekannt." „Doch zum Glück nicht bei vorlauten Fremden. Ich : sehe jetzt ein, daß Papa gut getan hat, diese Heiraten, ! sie mir anfangs so viel Kummer bereitet haben, zuzu- i zeben. Herr von Lange war von diesen Verhältnisse« unterrichtet. Er würde als Feind sehr gefährlich ge- ! wesen sein, als Bundesgenosse ist er unschätzbar —* „Ach, Mama, teure Mama, ich habe geivünscht. > Nott weiß, wie sehr, pich zu schonen, kein hartes, kein tadelndes Wort auszusprecheu", sagte Leonore, ' schmerzlich bewegt. „Aber es bleibt mir nichts übrig, ' »ls die Dinge offen als das zu bezeichnen, was sie i 'ind. Tante Isabella hat meinen unglücklichen Bat« seredet, dich, seine Verwandten und alle Welt zu be- rügen, und durch diesen schrecklichen und grausame« ! vetrug die Güter an sich zu reißen, die nach dem Te- ! tamcnte des Onkels Johann Levin nicht meinem Vater, , Ändern dem Vetter Erhard zukanien, weil ihm als , iltestes Kind eil» Knabe geboren wurde. Soll nur» nein armer, betörter Vater hier auf Erden von Ge- > vissensbissen gequält, von Angst und Scham gemartert ' verden? Wenn nicht, so muß er seinen, so entsetzlich fintergangenen Verwandten das geraubte Gut nach - Möglichkeit ersetzen. Außerdem gibt es hier und dort Pinen Frieden, kein Erbarmen für ihn." Sie schwieg erschöpft. Bittere Tränen strömten § jeiß über ihr blasses Gesicht. Ihre Mutter hatte, sich tief zurücklehnend, ihre . Hände über die Augen gelegt. Eine beklommene Stille! herrschte lange in dem Gemach, bis endlich die Baronin l )ic Hände sinken ließ und mit bebender Stimme sprach: § .Deine Worte machen, daß deine Mutter sich als Beti- s erin fühlt. Und sie drücken deinem Vater ein Zeichen ' wr Schmach aus die Stirne. Aber du »nutztest si» ! prechen. — Ich zwang dich dazu." „Liebe, teure Mama, betrachte doch unsere Lage s sicht aus dem düstersten Gesichtspunkte. Es ist nicht ! ;u leugnen, daß Papa gefehlt hat. Aber die Versuchung var zu schwer für ihn, und du kennst ja die Gewalt, sie Tante Isabelle über ihn hatte. Jetzt ist er ent schlossen, gut zu machen, soviel er vermag. Jetzt, wo ;r zur Erkennt»»is dessen gekommen ist, was unab- tnderlich geschehen muß, ist es sein größter, fast ein- siger Schmerz, daß du durch den uns bevorstehenden > Wechsel leide»» wir«."