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LI EDER-TEXTE I. In der Geschichte bunten Blättern wiegen Schicksale sich, wie sie der Dichter singt; Auch ihn, den Sänger, sehen wir erliegen Der finsteren Macht, die alles niederzwingt. 3. Riccio. II. Vom sonnigen Italien in die Enge Der Hofburg Schottlands - aber nie zurück! Hier Liebesträume — heiße Lautenklänge — Marias himmlisch Bild — ein Rausch von Glück! 111. Dann ballt sich’s wetterschwül. — In Mörderhänden Erklirrt der Stahl! — Ein banger Todesschrei! Maria! haucht er — die Gedanken enden. Im Weltlauf weht ein Herzenstraum vorbei. Max Haushofer. 4. a) Rezitativ Rezitativ; Endlich naht sich die Stunde, Wo ich dich, o Geliebter, Bald ganz besitzen werde! Aengstliche Sorgen entfliehet, weicht auf immer, Störet nicht mehr die Freude meines Herzens. Ha! Um mich her scheint alles mir so heiter: Hesperus blickt so freundlich, so freundlich auf meine Liebe! Komin' doch, mein Trauter! Stille der Nacht beschützt uns! und Arie der Susanne. Arie: Oh, säume länger nicht, geliebte Seele! Sehnsuchtsvoll harret deiner hier die Freundin! Schon glänzt des keuschen Mondes holdes Antlitz, Ruh' und Friede herrschen auf den Fluren. Des Westwinds Säuseln und des Baches Rieseln Stimmen jede Nerve zur Entzückung, Die Blumen duften auf den bunten Wiesen, Alles lockt uns zu Liebe, Freud' und Wonne. Komm’doch, mein Trauter, laß länger mich nicht harren! Komm’ o Trauter, daß ich mit Rosen kränze dein Haupt, Daß ich dich kränze, daß ich dich kränze mit Rosen! b) Schlafendes Jesuskind. Sohn der Jungfrau, Himmelskind, am Boden auf dem Holz der Schmerzen eingeschlafen, das der fromme Meister — sinnvoll spielend, deinen leichten Träumen unterlegte! Blume du, noch in der Knospe dämmernd eingehüllt die Herrlichkeit des Vaters! O wer sehen könnte, welche Bilder hinter deiner Stirne, diesen schwarzen Wimpern sich in sanftem Wechsel malen! Sohn der Jungfrau, Himmelskind! Ed. Mörike. (Gemalt von Erancesco Albani.) Er ist’s. Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's, Dich hab' ich vernommen! Ed. Mörike.