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Beilage M Mcherltz-MW Freitag den 5. April 1918 abends Amtliche Bekanntmachungen. 84. Jahrgang - 1«. ch- er en Ae ich ine Ser ien rr len ch- de, im ag en. ü ein e >»-- ter die es. »e t- Ik r- e« 's, iu. f. 'S !lt. es tl«- IU» Vsr»kskn mil Liegen unek LiellrvIAeisvk. 8 l- , / Der gewerbsmäßige Ankauf lebender Ziegen (einschließlich der Zickel) zu Schlacht zwecken ist nur zulässig mit vorheriger Genehmigung des Kommunaloerbande», in dessen Bezirke^ sich da» anzukaufende Tier befindet. Die Genehmigung ist schriftlich zu erteilen. Sie kann nur versagt werden, wenn der Ankauf von Schlachtzirgen nicht schon bisher zum, geschäftlichen Tätigkeitsbereich de» Käufers gehört hat, oder wenn durch die Schlachtung des anzukausenden Tieres die Ziegenzucht de» Bezirke» erheblich gefährdet werden würde. Die Genehmigung ist dem Verkäufer vorzulegen. 8 2. DerAn- und BerkaufMvon Ziegen (einschließlich Zickel) zu Rutz- und Zuchtzwecken sowie zur Mast wird den Bestimmungen über den Verkehr mit Zucht- und Nutzvieh unterstellt. Danach dürfen , also insbesondere Ziegen zu Nutz- und Zuchtzwecken nur gegen Vorlegung einer gültigen Anlaufsbeschetnigung verkauft werden. Die Ankauf», bescheintgung darf von den Kommunalverbänden auch solchen Personen au»gestellt werden, die keine Viehhaltung besitzen, wenn die Möglichkeit ausreichender Fütterung mit sreigegebenen Futtermitteln vorltegt. 8 3. Die Ausfuhr lebender Ziegen au» dem Gebiete de» Königreich» Sachsen bedarf der vorherigen Genehmigung de» Viehhandelsverbandr». Die Ausfuhr von Ziegenfleisch wird untersagt. 8 4. Nach § l der Verordnung, die Regelung des Fleischverbrauch» betresfend, vom 3. April 1916 unterliegt auch Ziegen- und Zickelsleisch dem Marrenzwang. Auf '/io An teil, der Reichssleischkarte dürfen jedoch 50 g Ziegenfleisch mit etngewachsenen Knochen abgegeben werden. Köpfe und Eingeweide, die nur getrennt vom übrigen Körper ver kauft werden dürfen, sind markenfrei. Die den Kommunalverbänden erteilte Ermäch tigung, in ihrem Bezirke Ziegenfleisch für markenfrei zu erklären, wird hiermit zurück- grnommen. 8 S. Hausschlachtungen von Ziegen und Zickeln unterliegen, abgesehen von medizinal- und veterinärpoltzeiilchen Bestimmungen, keinerlei Beschränkung. Eine Anrechnung auf den Fletschbedarf des Schlachtenden findet nicht statt. Die Kommunaloerbände werden ermächtigt, die Anzetgepfticht vorzuschreiben. > ' '> 8^6. Folgende Preise dürfen nicht überschritten werden: a) beim Verkaufe lebender Jungtiere (Zickel) zur Schlachtung für da» Ke Lebendgewicht 4,— M. bj^beim Verlause geschlachteter Jungtiere. (Zickel) im Fell feiten» de» Züchter« für da» I<L 4,20 M. c) beim Verlause von Zickelsleisch einschließlich der eingewachsenen Knochen jedoch ausschlteßlich der höchslpreisfreten Köpse und Eingeweide durch den Händler, Ausläufer, Fleischer und der gleichen an Verbraucher und Verarbeiter für da» kg 6,— M. Die Kommunaloerbänoe werden ermächtigt, für ihren Bezirk niedrigere Höcht- preise festzusetzen. Da» Fleisch ausgewachsener Ziegen unterlirgt^keiner Höchstprrisbeschränkung. 8 7- Im Zwischenhandel darf für jede» lebende oder geschlachtete Schlachtzickel für sämtliche Unkosten etnschl. Händlergewtnn ein einmaliger Zuschlag von I Mark für da» Stück gefordert werden. 8 8. Die Herstellung von Ziegrnwurss, sowie die sonstige Verarbeitung von Ziegen fleisch zu Wurst, Konserven und dergleichen ist nur mit Genehmigung oe» Kommunal- verbände» des Herstellungsoltrs gestaltet, der die Herstellung dauernd zu überwachen und dte Verlausspreise im einzelnen festzusetzen hat. 8 V. Die in 8 6 festgesetzten Höchstpreise sind Höchstpreise im Sinne der Höchstpreis» gesetze». Ihre UebrrschreUung wird nach den Bestimmungen diese» Gesetze» bestrast. 8 10. Wer den sonstigen Bestimmungen dieser Verordnung zuwidrrhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Fleisch und gleischwaren, auf dte sich dte strafbare Handlung bezieht, können ohne Entgelt etngezogen werden, gleichgültig, ob ste dem Täler gehü.en oder nicht. 8 ll- Diese Bekanntmachung tritt mit ihrer Verkündigung in Krast. Gleichzeitig ver liert dte Bekanntmachung „Höchstpreise für Schlachlztckel" vom 3. April 1917 (Sächf. Etaatszeitung Nr. 78) ihre Gültigkeit. Dresden, am 27. März 1918. Ministerium de» Innern. Drucksachen Mr Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Lari Zehne Großes Hauptquartier, 4. April 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Schlachtsront lebte dte Gefrchlstätigkeit südlich von der Somme auf. Ueberraschend und nach starker Artillerievorbereitung versuchte der Feind am frühen Morgen und am Nachmittage viermal vergeblich, die ihm entrissene Höhe südwestlich von Moreuil wtederzugewinnen. Unter schweren Verlusten brachen seine Angriffe zusammen. Vor Beroun und im Barroywalde vielfach lebhafter geuerkampf. Osten. Im Einvernehmen mit der finnischen Regierung haben deutsche Truppen auf dem finnischen Festlande Fuß gefaßt. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erft« General Quarltermeister. Ludendorsf. Ms>er Wilson eine Freude machen will — wer Lloyd George Mut machen will — wer Clemenceau stark machen will — wer alle Kriegshetzer der Entente in ihrer Mordluft bestärken will: der bleibt der 8. Kriegsanleihe fern! Wer in Hindenburgs Geist handeln will — wer Deutsch land unbesiegbar erhalten will — wer so die Herrschaft der Massenmörder in Pari» und London brechen will: der zeichnet die 8. Kriegsanleihe! Der Aufstieg. Ein sonnengebräunter Wanderer steht am Fuße eines jäh aufftrigenden, hohen Gebirges. Hart und beschwerlich wird es sür ihn sein, die steilen Höhen zu erklimmen. Und doch will er nicht vom Ziel lassen, das er zu er- reichen sich vorgenommen, so muß er hinaus: es gibt keinen anderen Meg in da» Land, dem er zustrebt, als den über dte Berge! Tief holt der Wanderer Atem. Dann treiben ihn Ent schlußkraft und klare» Wollen vorwärts. Aufwärts! Auf des Manne» Stirne perlt der heiße Schweiß. Keuchend steigt er empor. Schritt für Schritt. Mehrfach muß er mit den Händen zufassen, mit den Armen sich an Felswänden hinausziehen. Seine Schläfen glühen und fein Blut geht laut und ungestüm. Zum Kamps wird die Arbeit, die er vollbringt. Ein trotzige», unbeugsames „Es muß gehen! ' stählt Körper und Sehnen. Dann erklettert er den Gipfel. Welch ein Gefühl des Glück«, der Besrledigung, der Zuversicht, de» bestätigten Glauben» an dte eigene erprobte Krast ersüllt ihn! Seine Augen sind voll Glanz. Alle Beschwernisse der langen Stunden, de» mühsamen Ausstieg» sind vergessen. Nur «ine Empsindung beherrscht den gebräunten Mann: Du hast e» vollbracht!... Der Weg de» deutschen Volke» zum neuen Frieden, d«r des Vaterlandes Bestand und schassrnsfrohe Zukunft Die Saat' DieZBedingung^allesMedeihens ist gesunde Saat. - Der . LandmannI widmet gerade ihr dieIgrößte^Sorge,^damit das^Korn sprieße, wachseMM reise. .Auch sür das Gedeihen eines Volkes heißt, es: Wie die Saat, so die Ernte. Unser^Volk hat in 40 jähriger Friedensarbeit >die Saat Bismarcks gehegt und sie,, erstarken lassen, daß sie dem Un- wetteiLdieses verheerenden Krieges wunder bar standhalten konnte. Und wiederum gilt es, die Saat, die diesem Krieg entkeimt I wahrlich schwere deutsche Blutsaat — nicht verkümmern zu lassen. Deutscher Bauer, Du weißt, was von guter Saat abhängt. Aus daß unser Reich gleich der deutschen Erde, die Du beackerst, wieder ausblühe, soll mit der neuen Kriegs-Anleihe das Saat korn gelegt werden. Auch Du mußt bei tragen, daß hier nicht schlecht gesät wird. sichert, ist steil und lang. Aber er muß zurückgelegt werden, koste es was es wolle. Und an eines neuen hohen Berge» Fuß stehen wir. Aus seinem Gipfel winkt ein Ziel, das wir erreichen müßen: da» Milliarden- Ergebnis, das auch die 8. deutsche Kriegsanleihe erbringen muß. Holen wir tief Atem. Spannen wir alle Kräfte an. Seien wir unerbittlich gegen uns. Aus daß wir, wenn die steile Höhe erklommen ist, mit freudigem Stolz sagen können: Wir haben es vollbracht! Ytto Ernst Sutter. Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Sommerzeit! Nun kommt sie doch wieder, die wunderschöne Sommer zeit, vielen zur Freude, sehr vielen zum Beldruß. Aber sie kommt; denn sie Hilst an Beleuchtung sparen, da» ift slatijlifch nachgewirsen. Wieoiele Millionen schon durch sie erspart worben sind, wißen wir nicht. Das wird sich auch nicht einmal ungefähr feftftellen taffen, da mancher Posten gar nicht auf Rechnung der Sommerzeit, sondern aus Rechnung de» Kriege» zu setzen ist. Und wenn sich schließlich Ersparnisse von einigen Millionen ergeben, wa» sind sie gegenüber den Millionen, die schon «in einzige» größere» industrielle» Unternehmen jetzt tm Kriege abwtrft? Gegenüber den Milliarden, die da» veuische Volt infolge oer Kriegstruerung und de» Krtegswuchers selbst für dtenol- wenolgsttn Lebensbedürfnisse mehr auszugeben gezwungen tft? Gegenüber ben Milliarden, die jetzt für alterte, Tanb, entbehrtiche Genußmtttel, Putz, Wohnung und deren über ba» Maß bequeme Einrichtung verschwendet weroen? Berechnet man diesen nöligen oder unnötigen Mehrauf wand nur mit 100 M. aus den Kops, so erhält man vet einer Beoötterungszahl von 60 Millionen Len ganz statt- ltchen Betrag von 6 Milliarden Mark. Allerdings müßt« uns diel« Erwägung erst recht zum Spuren anyaurn, auch in Kleintgketten. Wir dürfen aber nicht am unrechten Orte sparen. Aengstltche vparsamtett ist immer oerfehtt, wenn es sich um den Verbrauch von Lrzeugntsfen handelt, dte unter Benutzung deutscher Rotzftolse mir deuiichem Gelbe von bemichen Arorllsträflen hergeftellt weroen. Wenn hier Sparsamlett allgemein Platz gr«»«, so gefchahe es zum Schaden der- deutschen Industrie. Wer mit vielen Erzeugnissen verschwenderisch umgeht, trägt zum Aufblühen der deutschen Industrie bet, wer mtt ihnen span, fuhrt gegen sie den Verntchtungslrieg. Zu solchen Erzeugnissen ioeulscher Arbeitskraft gehören aber Etelmzuat uno Ga». (Von ihnen soll man ausgiebigen Gebrauch machen und damit die deutsche Industrie unterslugen. Das »st vom oollswirifchafiltchen Standpunkte aus richtig. Sind übrigen» Elekiuzllat». und Gaswerle in städtischem Besitze, so ist von Ersparnissen für die Stadt tnsolge der Sommerzeit wohl überhaupt nicht die Rede, da der Gewinn tnsvlge der Verringerung de» Eigenverbrauch» durch ben Vertust infolge Verrlngerung des Verbrauch» seilen» der Abnehmer mehr als ausgeglichen wird. Sparsamlett tm Verorauch von Licht ist also nicht zu empfehlen. Wenn man sparen will, so schränke man zunächit den Verbrauch vieler ent behrlicher Dinge rin, für die unser gutes deutsches Geld ins Ausland wandert. Wetter hilft da» Licht dem Geschäftsmann Reklame machen, und manche» Geschäft tritt erst hervor, wenn die glanzvolle Beleuchtung emfttzt. Sie lockt Kaufer an dte eschaufenfter und in den Haben, Gäste in oie Wirtschaft. Ler Großstädter wird hierfür Tausenbe von Bel,pulen anführen tonnen. Geben nlchi auch heil erleuchlele Straßen uno Plätze dem Namen einer Slaor guten Kiang bet oen Fremden, während eine duntle Stadt als „elendes Neft' gilt? Dle Beleuchtung einschränken, heißt also, bas An legen de» Festtagslleloes verhindern. Uno ist der Ver- vruüch von Elettrlzliäl und Gas nicht auch al» Grao» meßet anzusehen für die Hohe der Kultur, au, der ein Staat oder auch eine Sludt sieh,? Weller wtro nun von den Vvrlampfern sür die Sommer zeit behauptet, daß sie ,ur die Votkgesunohrtl von grvtzem Wert sei, da st« schöne, lange Abenoe brmge und daher oen Beamten und Angestellten nach GeschaftsschtUg längere Erholung im Freien ermöglich«. — Da haben