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Politische Rundschau. :: WahlrechtSfrage in Reuß j. L. Im Landtag von Reuß j. L. nahm Staatsminister v. Hinüber das Wort zur preußischen Wahlrechtsvorlage. Er erklärte, daß es eine ganz andere Sache sei, wenn in Preußen das gleiche Wahlrecht gefordert wird. Dort stehe neben dem Landtag noch das Herrenhaus. In einem kleinen Staate wie Reuß würde das gleiche Wahl recht dauernd einer Parier die Diktatur verschaffen, und das sei im Interesse des Staates schädlich. :: Politischer Personalwechsek bei Krupp? Wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten" melden, beabsichtigt Generaldirektor Hugenberg sicherem Vernehmen nach «m der Leitung der gesamten Kruppschen Unterneh mungen zurttckzutreten. Ter Rücktritt ist umso inter essanter, als die Gründe, die ihn herbeigeführt haben, nicht auf wirtschaftlichem, sondern auf politischem Ge biete gesucht werden müssen. * * * Spanien: Tie Wahl-Niederlage der Entente. ! Das bisherige Wahlergebnis ist schätzungsweise folgendes: 89 Anhänger Tatos, 68 Anhänger Prietos, 32 Anhänger von Romanones, 29 Regionalisten, 29 Mitglieder der vereinigten Linken, 22 Anhänger Cier- vas, 21 Anhänger Albas, 16 Anhänger Mauras, 12 unabhängige Liberale, 9 Unabhängige, 9 'Jalnisten, ü Gassensten, 2 Klerikale. Tas ist ein deutlicher Er folg der Mittelparteien und r Rechten. Die Repu blikaner verloren, die Sozial^..n gewannen Sitze. Ter revolutionäre Ententehetzer Lerroux eri; sem Man dat, wahrscheinlich auch Melquiades Ai ' nicht. Lokales. A Gedenket der darbenden Zugtiere. Ter Kultus minister erließ folgende Anordnung: Tie zurzeit viel fach mangelhafte Ernährung und die dadurch gemin derte Leistungsfähigkeit des Zugviehs läßt es angezeigt erscheinen, Tierschonung und Tierschutz durch geeignete Belehrung in den Schulen allgemein zu fördern. Gerichtssaal. Seltsam«! Grund zur Ermordung. Der 73 Jahre alle Weingärtner Wilhelm Münzenmayer aus Ober türkheim hatte einen 33 Jahre alten Sohn, der blind und krüppelhast war und seit drei Jahren das Bett hüten mußte. Der Kranke litt andauernd unter großen Schmerzen und konnte des Nachts nicht schla fen. Ws der Sohn wieder einmal eine qualvolle Nacht hinter sich hatte, mischte der Pater Vitriol in den Mor genkaffee; dann ging er zur Arbeit aufs Feld. Am Abend war der Kranke tot. — Das Schwurgericht verurteilte nun den alten Münzenmayer unter mildern den Umständen zu drei Jahren drei Monaten Zucht haus. Aus aller Welt. - 23 Bergleute tödlich verunglückt. Auf der Zeche . Friedrich der Große" bei Herne entstand eine Schlag, «etterexplosi.on 23 Bergleute wurden getötet. »»Beim Scheuneneinsturz getötet. Auf dem Vor- werk Wutzow bei Hohenlobbese warf ein heftiger Sturm eine alte Scheune um. Zwei in der Nähe beschäftigte Arbeiter wurden unter den Trümmern der Scheune be graben. Einer von ihnen, der 73 Jahre alte Puhl mann, wurde tot, der andere schwer verletzt aufge funden. — Ein Karbidgaskesscl explodiert. In der Wowoll- schen Schlosserei in Rhbnik riß eine Explosion einen Karbidgaskessel total auseinander. Ein Kesselstück traf den 17jährigen Schlossergehtlfen Sialon aus Czernitz so unglücklich am Kopf, daß er tot hinstürzte. Die Werkstatt wurde vollständig zerstört. " Tie Heringsfänge dehnen sich aus. Am Freitag fuhren von Kiel schon mehrere Eisenbahnwagen mit geräucherten Fischen nach der Jndustriegegend. — Tie schwedische Heringsfischerei liefert am Skagerrak und Kattegat eine Ausbeute von riesenhaftem Um fang. 30V Motordampfer fischen dort. Jeder Tag wringt neue Massenfänge, die nach Schweden und Däne mark wandern. Bisher war es nicht möglich, auch nur einen Bruchteil dieser reichen Erträge nach Deutsch land zu leiten. Erfreulicherweise zeigen sich an den wutschen Küsten die großen Heringsschwärme nicht nur n der westlichen Ostsee, sondern auch bei Hela. ** Berliner Mors- und Ranb-Chronik. In Moabit )at nach einem erregten Streite der Beamtenstellver- reter Blank seine Schwiegermutter und sein reun Monate altes Kind erschossen und seine Frau so schwer verletzt, daß sie in hoffnungslosem Zustande mch dem Moabiter Krankenhaus gebracht werden mußte. Lie Frau hatte sich mit ihrem Kinde wegen fortwähren- wn ehelichen Streites zu ihren Eltern zurückbegeben. Auch sonst ist die Berliner Skandalchronik sehr sang: In dem Vororte Karlshorst hatte ein Einbrecher einen ihn überraschenden Lehrer niedergeschossen. In Berlin NO. hat sich eine 30 jährige in Ehescheidungs klage lebende Frau mit ihrem neuen „Bräutigam", unem 2V jährigen Monteur, vergiftet. — In Friedenau wurde eine Musikschülern» von einem "jungen Beamten ruf Der Straße überfallen und durch einen Nevolver schuß leicht verletzt. In dem Villenvorort Schlachtensec schossen zwei Kerle, die von einem Gendarmen wegen Transportes eines auffällig schweren Korbes verfolgt wurden, diesen nieder. Bei einer Speditionsfirma im Norden Berlins erschienen vier Menschen, hielten dem allein anwesen- ven Lehrling geladene Revolver vor, worauf dieser sich still verhielt, luden für 30 000 M- Schaumwein« aus den Lägern auf ein Gespann der Firma und fuhren ab. ! i * Tie Tabakindustrie leidet zur Zeit Not. So ist auch die Eichsfelder Ztaarrev tndustrie, dis Tausend» ! von Frauen und MüdchSn bvschäftiate, durch dtt "stell« 1 Stnschrünkung der Herstellung von. Labast , fabrikaten schwer getroffen worden. Die Verarbeitung > von Tabakfabrikaten mußte wegen Mangels an Roh stoffen auf 70 Prozent herabgesetzt werden. Die Ent- ! lassung einer ganzen Reihe von Tabakarbet- ' tertnnen ist darum unausbleiblich. s — Blindekuh. In Dotzheim spielten in einem Hofe an der Ludwtgsstraße Kinder ,Mindekuh". Da- s ber stürzte ein vierjähriger Knabe, der die Augen verbunden hatte, in einen Zuber voll kochenden Wassers. ! Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf ' > starb. ! - " Tie KriegSschuhe des Zigeuners. Auf dem , Bahnhof in Hannover zeigte sich dieser Tage ein Zi- ' neuner mit einer Fußbekleidung, wie sie selbst in - diesen außergewöhnlichen Zeiten zu den Seltenheiten , gehören dürfte. Die Sohle der Schuhe hatte der Mann , aus einem selbstgeschnittenen Brett hergestellt, das ' „Oberleder" bestand aus auseinandergeschnittenen Kon servenbüchsen, als Gelenke dienten alte Sttefelteile und . ' als „Schäfte" zwei Ofenrohrteile. Der Zigeuner er- ! klärte, daß er sich in diesen „Schuhen" sehr wohl - fühle. ; , ** Eine 1V jährige Mörderin. In Karlen bei Heins- ! berg (R.-B. Aachen) ist der 42 jährige katholische Pfarrer Theodor Fischer, ein Neffe des verstorbenen Kardinals ' Fischer, nebst seiner Haushälterin ermordet worden. Die Tat wurde aus Rache von einem 19 jährigen Mädchen aus dem Ort verübt, das seine Opfer mit einem Beil niedergeschlagen hat. i i i , " Ein gefährlicher „Reisender". Zu einem für ganz Schlesien beängstigend werdenden Treiben gestaltet sich das verbrecherische Auftreten eines Zopfab schneiders, der vor wenigen Tagen in Freiburg mtt seiner Tätigkeit begann. Nachdem er in Warm brunn und Hirschberg einer ganzen Anzahl Mädchen die Zöpfe abgeschnitten hatte, trat der Räuber dann in Altwasser aus. Er trennte der Tochter eines Arztes den Zopf blitzschnell mit einer Schere ab, als das Mädchen an ihm vorüberging. Auch in diesem Falle rntkam der Zopfabschneider. In einzelnen Gemeinden ist deM jungen Mädchen bereits behördlich empfohlen > »orderst die Haare aufgesteckt zu tragen. - i " Muscumsvrand. Am Donnerstag mittag vracy , in dem Heim der Museumsgesellschaft, im Kaffee Mu seum in Karlsruhe ein Groß feuer aus, dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Beim Einstürzen der Lecke des großen Saales sollen zwei Feuerwehrleute» die mit Löscharbeiten beschäftigt waren, verschüttet ' ivorden sein. Ter Brand wütet noch fort. " 200 Hauser abgebrannt. In Solas, spanische Provinz Burgos, wurden durch Feuersbrunst 200 Häu ser, darunter das Rathaus und die Kaserne, einge- rschert. > " Bom Einbrecher niedergeschossen. In seinem ! Landhause in Karlshorst wurde der 68jährige Lehrer Thieme und der bet ihm auf Besuch weilende Dtplom- Zngenieur Glienicke von einem überraschten Einbrecher durch Revolverschüsse niedergestreckt. Als die Familie Thieme in der zehnten Abendstunde zur Ruhe gehen ; wollte, hörte man verdächtiges Geräusch und Thieme begab sich mit seinem zukünftigen Schwiegersohn Glie- > nicke in den Hof. In diesem Augenblick kam ein i Einbrecher aus dem Keller, der nun von den beiden Männern im Hausflur gepackt wurde. Der Verbrecher riß sich jedoch los und entkam in den Garten, wo er auf seine Verfolger mehrere Schüsse abgab. Beide sanken mit einem Aufschrei zusammen. Der Einbre- l her Netterte über einen zwei Meter hohen Zaun, an dessen Stacheldraht er sich ohne Zweifel besonders ' die Hände verletzt hat, und entkam. ! Fürstin Sascha. Roman au» der Zelt des großen Krieges > Rie in seinem Leben hatte Dane ein Bild so voll- ' kommener Einsamkeit und Abgschiedenheit gesehen, als das kleine Fort, das zwischen den kahlaufraaenden Felsen wie der Eingang zu einer anderen Welt erschien. Nie auch war ihm das Wort Verbannung so klar zum Bewußtsein gekommen, nie hatte er so deutlich begriffen, was eS , j heißen mochte, aus dem Kreis der Menschheit ausge» " stoßen, der goldenen Freiheit beraubt zu sein. Sascha hatte ihn an der Tür des Hauptgebäudes ver laffen, um zu ihrer Schwester zu gehen. Während er auf ihre Rückkehr wartete, gesellte sich Dr. Vadorski zu ihm. Er hatte seine Patienten besucht und mtt der Reugier i des Alters forschte er Dane über du Hergang des angeb lichen Unfalls aus. Der junge Lord, auf den der gut mütig aussehcnde Ruffe einen günstigen Eindruck machte, ! war gern bereit, dessen Wißbegierde zu bfriedigen, hoffte er doch, im Notfall einen Verbündeten in ihm zu finden. „Und dem Patienten geht es besser?" fragte er dann. „Besser?" — lachte der Arzt. „Hat ihm ja gar nichts gefehlt. Ein unbedeutender Kratzer, Weiler nichts. Wenn mir ein Weib das angetan hätte, würde ich eS auf der Stelle geheiratet haben. Das nächste Mal hätte sie schon verstanden, richtig zu schießen. ' Diese kleine Olga ist eine > unter tausend — neunhundertneunundneunzig fürchten sich vor einer Pistole. Wenn Sie eine Frau von dieser , Art wählen, so wissen Sie wenigstens, was Sie bekommen. Die anderen betrügen Sie. Mir ist die Wahrheit lieber." „Eine sehr philosophische Ansicht. Doktor!" entgegnete Dane blustigt. In London hätte sich die Polizei in eine solche Affäre eingcmischt." „Wir sind aber Gottlob nicht in London," unterbrach ihn Vadorski scherzend. „Hier, mein Sohn, ist der Be- ! ginn der Welt, wo die Menschen eben aus der Arche i Noahs kommen. Schießpulver gehört zu unserem läg- lichen Brot, und bei einem Revolverschuh dreht sich noch keiner um. Wollte ich diese Geschichte jenseits des PasseS erzählen, würde die kleine Olga morgen als Heldin ge feiert werden. Will aber lieber schweigen. Der HaupS- mann wünscht es wenigstens, hat Ungelegenheiten gemrq ! davon gehabt. Na, wenn eine Frau im Spiel, drückt man : ! gern ein Auge zu. Eines jedoch ist sicher — um ein Haar , hätte das Hitzköpschen den Prinzen getötet. Doch daS KN ikr nickt saaen aebt mtck nichts an. Ich rauche «Me PMe nitb wache kam Betvartd wv 1 norm», va« andere überlasse ich den Priestern." „Hauptmann Demidoff wird die Sache wohl ruhe, taffen?" warf Dane ein. „Im Gegenteil, wenn er klug ist, wird e, daS nicht tun. Er wird vor allem Wohl sein tollkhühnes Coufinchen heiraten. Sie hat jetzt ihr Pulver verschossen, ist also un schädlich geworden. Sin zweites Mal tut sie dergleichen nicht. Sie wird die beste Frau werden. Die ander» Sorte ist viel schwerer zu leiten. Ich kenne daS aus Er- sahrung, denn ich war zweimal verheiratet." „Hat die Kleine eine Ahnung von der Tragweite ihrer Handlung?" „Pst, pst, daS braucht sie gar nicht zu wissen. Solche Dinge müssen nicht begriffen werden — die Welt geriete ja dann ins Stocken. Wir alle stehen täglich am Rande des Nirvana — doch wen stört es? Man lebt unoe- kümmert weiter. Fragen Sie sich doch selbst, ob je einer an die Möglichkeit denkt, sich ans der Treppe den Hals zn brechen. So, und nun lasten Sie uns frühstücke« gehe«. Das ist die beste Beschäftigung." . Er führte Dane in das Speisezimmer, wo der Samo war dampfte und verschiedene Tische gedeckt standen. Die beiden Männer ließen sich an einem derselben nieder und, nachdem sie sich ein Gericht Bergforellen bestellt hatten, plauderte der Arzt in seiner originellen Art über Sascha und ihre Verwandten. „Eine seltsame Familie, diese DolgoruckiS," bemerkte er in vertraulichem Tone. „Den Vater habe ich gekannt, nun studiere ich die Tochter. Haben alle das Talent, di« verkehrtesten Dinge in der verkehrtesten Weise zu tun. Gab keinen fähigeren Kopf in Rußland als Paul Dolgorucki. Hätte der zweite Mann im Reich sein können, wenn er sich nicht eingebildet hätte, daß alle anderen versuchten, ihn zum dritten zu machen. Dasselbe Naturell hat Fürstin Sascha in den Kaukasus gebracht. Wäre solch ein Weib in Frankreich geboren, hätte es einen Salon begründet. Solche Temperamente kaffen sich nicht unter drücken — auf irgendeine Weise brechen sie immer wieder hervor. Paul Dolgorucki lehrte seine Kinder den Wert des Geldes mißachten. Das Resultat dieser Lehre ist dort oben in dem Häuschen zu sehen, das er auf der Felsen höhe erbaut. Eine tragische Geschichte, nicht wahr? Doch — Sie werden dieselbe ein wenig verbessern, denke ich, denn man sagte mir, Sie seien deshalb hierherge- kommen. „Ich kam hierher," gestand Dane offen, „weil Herr Murawieff mich dazu aufforderte. Der Brief, den er mir für Fürstin Sascha mitgab, liegt jetzt in Prinz DemidoffS Papierkorb. Den Inhalt kenne ich ebensowenig wie Sie. Sollte es ein Gnadenatt sein, so ist er schlecht ausgeführt worden; war es jedoch nur ein schlechter Spaß des Mi nisters, so macht er ihm nicht viel Ehre. Mir ist die ganze Sache ein Rätsel. Wie dem aber auch sei, ich werde das Fort nicht ohne Sascha Dolgorucki verlaffen, und je eher Prinz Demidoff das begreift, desto besser wird es für uns beide sein." Dr. Vadorski schien diese ruhige, aber entschiedene Erklärung zu gefallen, denn er nickte wie zustimmend mit dem Kopf. „Das läßt sich hören," bemerkte er, sein glattrasiertes Kinn streichend. „Uebrigens — ein paar Wochen hält man's hier schon aus. Wir haben Bärenjagden und interessante Volksstämme, die sich rühmen, direkt von den Kreuzfahrern abzustammen. Ferner ist da die schöne Stadt Tiflis — ah — vielleicht reiten Sie einmal hinüber und zeigen Fürstin Sascha die Sehenswürdigkeiten. Ich wette, sie ginge gern mit Ihnen. Alle Frauen lieben daS Leben in der Stadt. Folgen Sie meinem Rat, Mylord, und reiten Sie mit ihr hin." Dane richtete einest forschenden Blick auf den red seligen alten Mann, dessen Worte so oberflächlich, so leicht hingeworfen klangen, die aber für ihn einen tieferen Sinn zu enthalten schienen. „Einen guten Rat nehme ich gern an, Doktor," sagte er mit Betonung. „Ich darf Wohl voraussetzen, daß Hauptmann Demidoff mit solchen Vergnügungsprojetten einverstanden wäre. Auf jeden Fall will ich ihn bei unserer nächsten Begegnung fragen." „Ein Narr, wenn Sie es täten!" brummte VadorSkt, indem er sich ein Glas Tee eingoß. „Er trägt doch die Verantwortlichkeit für alles, waS hier geschieht?" hielt ihm Dane entgegen. „O, die überläßt er dem Sergeanten Kolof. Mög licherweise wäre es ihm nicht lieb, wenn Fürstin Sascha nach Petersburg zurückkehrte, ich glaube aber nicht, daß er es ihr verwehren würde, wenn sie den Wunsch ausspräche, nach Asien zu gehen. Gegen Frauen ist man nachsichtig — besonders wenn sie hübsch sind." „Ich verstehe, wns Sie meinen," nickte Dane. „Darf ich jedoch noch eine Frage an Sie richten?" Wäre es für einen Engländer und — Und seine Begleiterin möglich, in dieser Jahreszeit den Darielpaß zu überschreiten?" „Für einen unerschrockenen Mann gewiß> Natürlich müßte er gute Pferde und einen Führer haben, 's ist der reinste Zufall, daß ich einen alteu Burschen kenne, der Ihnen beides verschaffen könnte. Sehen Sie, mein Lie ber, es gibt Stiere, die muß man an den Hörnern fassen. Und es gibt auch solche, die man nicht um ihre Meinung befragt. Hier zum Beispiel ist einer, vor dem ich davon laufen würde." Dane entging der Doppelsinn der Worte nicht und er dankte im Stillen dem Himmel, der ihn so ««erwartet hatte einen Freund finden lassen, auf dessen tatkräftigen Beistand er hoffen durfte. „Einen Helfer in der Not würde ich stets in dank barer Erinnerung behalten," sagte er warm. „Doch wenn ich nun wirklich Tiflis erreichte, was dann?" Der Arzt schaute rasch auf. „Was dann?" wieder holte er. „Oh, da ist der Dampfer nach Baku oder die armenische Grenze. Schlimmsten Falls bringen Sie die Pferde des alten Burschen wieder zurück. Ein mutiges Herz scheut kein Hindernis. In Ihrem Alter wäre ich den Berg Keybek hinaufgeklettert, wenn — hm — wenn meine Begleiterin es von mir verlangt hätte." - „Und mit welchem Zauberwort hätten Sie den wacht habenden Offizier gefügig gemacht?" „Ich hätte gesagt: Hier ist der Paß des General- gonvcrneurs und dort sind meine Pistolen! Sie können nun wählen." lFortssßung folgt.)