Volltext Seite (XML)
WeWH-MMg 84. Jahrgang Sonnabend den 26. Januar 1918 abends Nr. 22 werden in alle werden. bewährte. Trotz seines immer noch leidenden Zustandes schilderte er mit deutlich vernehmbarer Stimme den Luft kampf mit vier feindlichen Gegnern, die er sämtlich außer Gefecht setzte. Aber SOO Meter von der deutschen Linie entfernt, stürzte auch sein Apparat herab, wobei sich Ltn. Lippe eine schwere Rückgratverletzung zuzog und er in französische Gefangenschaft geriet. Das Herz jedes Zu hörers krampfte sich schmerzhaft zusammen, wie sich Herr R. Reichel in seinem Schlußworte richtig ausdrückte, als Redner nun von der unwürdigen, schimpflichen, nieder« trächtigen Behandlung der deutschen Gefangenen seitens der Zivilbevölkerung und auch der französischen Offiziere und Soldaten mit wenig rühmlichen Ausnahmen erzählte. Bon Verhör zu Verhör geführt sollte er deutsche militä rische Geheimnisse verraten, bi- er einem gerecht denkenden französischen Osfizier zurief: „Wenn Sie an meiner Stelle stünden und würden die an mich gestellten Fragen be antworten, dann wären Sie nicht wert, ein Franzose zu fein." Da erst ließ man davon ab, ihn mit Fragen zu bedrängen. Aber seine wiederholt angebrachte Bitte um Unterbringung in einem Hospital erfüllt« man ihm, dem Flieger, nicht, selbst auf den dringenden Vorschlag einer Schweizer Aerzlekommission,' ihn auszutaufchen, ging man Jede Familie bez. jede Haushaltung soll einen erhalten.' An sich kostet er nicht», doch werden freiwillig, Gaben dankbar «ntgegengenommen. Sicher werden viele Gemeinde glieder für da» I dseitige Heftchen mit heimatlichen Bildern lehr gern einen oder einige Groschen geben oder auch einen höheren Betrag dasür stiften, zumal das Büchlein auch unseren lieben Feldgrauen durch die Kirche zugesandt »erden soll und die dafür nötigen 700 Stück natürlich noch besondere Kosten verursachen. Sollte jemand über- sehen werden und bis 3. Februar keinen Bericht erhalten haben, der wolle sich auf der Euperintendentur melden. — Durch die Dresdner Zeitungsberichte vorbereitet, folgten am Freitag im dichtbesetzten RUchskronensaal die Anwesenden, von Herrn Jantzen, dem Vorsteher der Bater- landspartei begrüßt, mit gespannter Aufmerksam»» den Erzählungen des Herrn Fliegeri,utnant Lippe, der sich, 22 Jahre alt, in seiner Entschlossenheit, Willenskraft, Seelenstärk« und Gemütetiefe al« echter deutscher Offizier nicht ein, man brachte ihn vielmehr ohne genügende ärzt liche Behandlung von einem Lager in das andere, bis endlich die deutsche Regierung durch Androhung von Gegenmatzregeln nach elfmonatiger Gefangenschaft seine Auslieferung erzwang. Mit größter Dankbarkeit gedachte Herr Ltn. Lippe der liebevollen Aufnahme und der sorg fältigen Pflege in der Schweiz. Die Freude über seine wiedererlangte Freiheit werde aber stark beeinträchtigt bei dem Gedenken der lieben Kameraden, die noch die Leides« der Gefangenschaft zu ertragen haben. Mit der Mahnung: „Ehret unsere Gefangenen!" und dem Wunsche: „Gott gebe unseren Kriegern Kraft und endlichen Sieg !" schloß Redner seine Ausführungen, die bei den Zuhörern regste Anteil nahme an seinem Schicksale und wärmste Begeisterung für unsere Tapferen auslöste, und Herr Fabrikbesitzer Rudolf Reichel sprach allen au» vollem Herzen, als er Herrn Ltn. Lippe innigsten Dank aussprach und dem Wunsche nach einem deutschen Siege und einem deutschen Frieden kräf tigsten Ausdruck verlieh, und freudig stimmten alle in den Gesang des deutschen Liede» ein. — Die musikalische Leitung der üsfenilichen Geburt»- lagsfeier des Kaisers am morgenden Sonntag in der „Reichkrone" liegt in den bewährten Händen de» Herrn Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In den nächsten Tagen durch Konfirmanden kirchliche Jahresberichte Häuser der Stadt- und Landgemeinden getragen stellungen an. Amtsblatt 5. 6. Höckendorf, „ . 4. Gemeindevorstand Kuben!« in Kreischa für die elektrische Lockwitztalbahn, der Betrieosleiter Moritz Köbler des Elektrizitätswerke, Seifersdorf, Ernst Otto Nitzsche für das Elektrizitätswerk Schmiedeberg. Kohlrübe«-Verkauf Montaa den 28. d. M. vormittag» von 9-11 Uhr im Bauschupprn an der Schulgasse. Ltacktrst VIppolcklawLläa. AunsUsonig, 100 e auf den Kops der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung, Verkaufspreis 15 Pf., ist gegen Abschnitt 6 der Lebensmittelkarte vom 28. d. M. ab in sämtlichen Verkaufs stellen erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. 0onovn,1»S den 3 l. Januar 1918 vormittag- l l Uhr öffentliche BeMsausschlchsitznug im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaal«. Zur Bekanntmachung des Reichskommissar» für Kohlenverteilung über die Sinsvknsnttung llvs Vvnbi'suons svivirli'lsvlivn Knbvll vom 2. November 1917 werden für diejenigen, di« nicht den elektrischen Werken des Ueberlandstromverbande» Freiberg und der Gemeinde Colmnitz sowie der Stadt Dip poldiswalde lzu vgl. insofern Bekanntmachung vom 2l. Dezember bezw. 18. Dezember 1917, „Weißeritz-Zeitung" Nr. 298) angeschlossen sind, folgende Vorschriften erlassen. 8 l. Für den Bezirk sind als Vertrauensmänner in Pflicht genommen worden: l. der Direktor Anger de» Elektrizitätswerke» Altenberg, 2. der Direktor Leipscher des Elektrizitätswerkes Bärenstein, 3. Gemeindevorstand Schumann in Colmnitz für das Elektrizitätswerk Jnsesate weide« mit 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannfchast mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech- ' " Die ' Zeitung* «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am 8 2. Der Verbrauch elektrischen Stromes wird, soweit er jährlich 250 Kilowatstunden übersteigt, bei allen Abnehmern auf 80 v. H. de» Verbrauchs in den gleichen Monaten des Jahres 1916 eingeschränkt. Diese Einschränkung gilt auch für kriegsnotwendige Betriebe, sofern nicht die Kriegsamtstelle XIl, Dresden, eine Ausnahme gewährt. Stromabnehmer mit einem jährlichen Verbrauch von weniger als 250 Kilowatt stunden dürfen nicht mehr Kilowattstunden als in den gleichen Monaten des Jahres 1916 entnehmen. Im übrigen wird sämtlichen Verbrauchern, insbesondere auch für die Geschäfts- läden, Gastwirtschaften usw sparsamster Verbrauch elektrischer Arbeit für Licht oder Kraft zur strengsten Pflicht gemacht 8 3. Reuanschlüsse »nd Erweiterungen bestehender Anlagen dürfen nur auf Grund besonderer Genehmigung ausgeführt werden. Zuständig zur Erteilung der Genehmigung ist 1. bei Anschlüssen bi» zu 10 Kilowattstunden und bei Erweiterungen kleiner Anlagen bi» auf diesen Anschlußwert der Bertrauensmann, 2. bei höherem Anschlußwert die Kriegsamtsstelle XIl im Einvernehmen mit dem Bertrauensmann. Die noch in Benutzung befindlichen Kohlenfadenlampen sind umgehend durch Metallfadenglühlampen von höchstens gleicher Kerzenstärke zu ersetzen. § 8 4. Die Benutzung elektrisch betriebener Motore ist in den Abendstunden von 1/2 5 bi» 1/2 9 Uhr während der Monate Dezember bis 15. März verboten. Auch dürfen bis auf weiteres Motore in landwirtschaftlichen Betrieben außerdem in den Morgenstunden von i/27 bis 1/29 Uhr nicht in Betrieb genommen werden. Ausnahmen hiervon können nur durch die Amtshauptmannschaft im Einvernehmen mit dem zuständigen Bertrauensmann erteilt werden. 8 S. Stromversorgungsunternehmen, die den Strom in eigenen Anlagen erzeugen (Einzel anlagen) haben gemäß § lk der Bekanntmachung des Reichskommissars jeweils bis zum 4. de« folgenden Monats dem Bertrauensmann bezw. der Gemeindebehörde den Nachweis der Einschränkung ihres Stromverbrauchs auf 80 o/a zu erbringen. 8 6. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Dippoldiswalde, am 15. Januar 1918. Nr. 5983 L Mob ll/17. Der Kommunalverband. — Auf Blatt 15 de» Reichsgenossenschaftsregüter», den Bau- und Sparverein einaetraaene Genossenschaft mit beschräntter Haftpflicht, in Kreischa bett, A Se 'das R des Vorstand-Mitgliedes Rudolf Kubenle in Kreischa etugo- i?Reg°4^ Königliche, Amtsgericht Dippoldiswalde, am 23.Januar ISIS. Spätnachmittag ausge- geben, «reis vierteljähr lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstatten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- TUszntW M AM sm HMmA WMerg u. ll- fiir dle Königliche Amt-ha-ptmannschast, da- MmgUche Amt-^ -« D<pV«M-wÄ^ Mit achtteiligem .MlustrierteN Un^ ^ine Garantie überiwmme«. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tage . Mr nurn ^^tlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne m DippoldiswÄde Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 835VVÜV Mark. Geschäftszeit: Werttags 1/29—12 und 2-4 Uhr, Sonnabends ununterbrochen l/29 bi» 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag sm Monat 1/22—1/24 Uhr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Alle Einlagen werden vom Tage nach der Einzahlung bis zum Tage vor der NÜS- Zahlung verzinst. Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montag» bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittag» geöffnet. Die Einlagen werden vorn Ugo nsok «Ion kinLottlung dl» mmrm 1kogo von «Ion küol«2rsl»lnng von»in»ü. DM" Verwaltung münSelsicherer Wertpapiere«. Stadtgirokasse Glashütte (Rathaus). Jahresumsatz 1917: 21,8 Millionen Mark. Günstigste Geldanlage. — Förderung de» bargeldlosen Verkehrs. — Ant« Sicherheit der Stadt. — Strengste Geheimhaltung selbstverständlich! — Berzinsungbet täglicher Verfügung: 3<Vo gegen besondere Vereinbarung bis 41/20/0. Einzahlungen auch durch Postscheckkonto 29331 Leipzig oder durch Postanweisung möglich. Kostenlose Ueberweisung im ausgedehntesten Maße an Jedermann und nach allen Orten Deutschlands. Einfachste Zahlungswels« mit großer Zeitersparnis. Keine Geldverluste durch Verzählen, Verlieren, Diebstahl, Feuer usw. Geschäftszeit: 8—l, 3—5, Sonnabends 8—3 Uhr. Fernruf: Amt Glashütte Nr. 24 und 80.