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« UM UNS fleht? Kam» die sage, dte du mir vorwirsst nicht eine doppelte Lilge sein, eine Lilge, die dich vor den Gefahre» des Reichtums schützen sollte? Kann dies Gold das du für Rauschgold hieltest, nicht wirklich existieren?' „Und wem. es existierte, Mama,' entgegnete Edith fest, „so könnte es an meinem Entschlusse nichts ändern. Versenke es wie den Schatz der Nibelungen, ich klage nicht darum. Den Schatz, den ich gefunden, den gebe ich nicht um alles Gold der Welt: das einzige, was mir zu meinem Glück fehlt, das ist dein Segen, Mutter; gib ihn mir und ich will es dir ewig danken.' Sie trat neben Liebhardt hin und schmiegte sich fest an ihn. Frau Amalie erhob sich würdevoll; der Schein war gerettet, sie war zufrieden.' , „Fern sei es van mir, in die Speichen des Sch»ck- salsrades einzngrcifcn,' sagte sie feierlich. „Du hast ge wählt, mein Kind, und mußt tragen, was du auf dich ge nommen; was aber ich gewirkt und wie ich für dich ge dacht und gesorgt habe, das wirst du sehen, wenn ich meine müden Augen einmal geschlossen haben werde. Jetzt willst du nichts von mir als meinen Segen, du sollst ihn haben.' Sie trat mit erhobenen Händen vor nnd die beiden -engten unwillkürlich das Haupt. „Genießet, was euch blüht, und denket mein! So zahle ich die letzte Schuld des Lebens.' . klang es durch den Naum und das junge Paar empfand ' nur unklar das Theatralische dieser Szene. Ediths Seele war zu lies bewegt von den Vorgängen dieses Morgens .md Liebhardt hörte und sah überhaupt nichts als das Mädchen an seiner Seite. Und überdies hatte er sich aus rin vollgerüttelt Maß Ueberspanntheit vorbereitet — seine ärztliche Visite stand ihm noch in gutem Andenken — und er wunderte sich eigentlich, daß alles so hübsch glatt und z eben ging; also gab er sich auch gar keinem Gedanken über > die zitierte „letzte Schuld des Lebens" hin. - In kurzen, herzlichen Worten dankte er der Mutter ' seiner Braut für das Vertrauen, das sie in ihn setzte, versicherte, daß er ihr Zeit seines Lebens für das Glück, . das sie ihm schenke, dankbar sein werde, und sagte ihr schließlich, daß er ihrem Kinde, wenn auch keine sehr her- vorragende, glänzende Stellung in der Gesellschaft, so doch eine äußerst behagliche Existenz bereiten könne, und daß seine Liebe ersetzen werde, was allenfalls an sonstigen wünschenswerten Gütern der Erde fehlen sollte. h. Darauf gerührte Küsse, Umarmungen und Tränen; > diese letzteren ließ Frau Amalie nicht unbeachtet verfliegen, ? sondern apostrophierte sic mit den Worten: „Das höchste Glück hat keine Lieder, . Der tiefste Schmerz hat keinen Laut; Sie spiegeln beide still sich wieder . Im Tropfen, der vom Auge taut.' Dann nahm sie das Taschentuch und tnpfte feierlich den tauenden Tropfen vom Auge fort. Endlich schied . Liebhardt mit dem Versprechen, morgen vormittags wic- derzukommen; bis dahin mußten die Verhältnisse im Kienholzschen Hause irgendwie geklärt sein und man konnte dann besprechen, wie, wann und wo die Vcr- ! lobung gefeiert werden sollte. Als Amalie mit Edith und Liebhardt das Veranda- ! zimmer verlassen hatte, waren Kienholz und seine Frau wie erstarrt stehen geblieben. Frau Betti erholte sich ' zuerst. „Ich habe dir's immer gesagt, Ferdinand, du spielst ein gewagtes Spiel," rief sie. „Da hast du's nun, das Mädel nimmt doch nicht unsern Waldemar und du bist blamiert, furchtbar blamiert. Und vor dieser Person? Es ist schrecklich!" „Dieser Schuft!" knurrte Kienholz wütend. „Wo > hätte ich denn dem dicken Dämelsack so viel Schlechtigkeit zugetraut. Mich so zu betrügen!" „Aber er hat doch nichts getan,' entgegnete Frau Betti. „Im Gegenteil, er scheint vom Fleck weg bei der ! Wahrheit geblieben zu sein, Ditha weiß ja alles." „Darin besteht eben die Schlcichcrci, ich habe ihn doch gebeten, die Nolle als Arzt zu spielen; statt dessen macht sich aber der Kerl wahrscheinlich durch seine Beichte inter essant und hat mich schonungslos eingetunkt." „Hat er dir denn sein Wort gegeben, dich nicht zu ver raten?" sagte sie. Kienholz kraute sich verlegen den Kovf. „Das nun eben nicht; im Gegenteil, er wollte durchaus nicht an- üeißen, ich ließ ihn eigentlich in der Patsche sitzen; als Amalie eintrat, stellte ich ihn vor und schob rasch ab." „Hm, dann kannst dn nichts gegen ihn sagen," meinte Frau Betti; „übrigens scheint er nur Ditha ins Vertrauen gezogen zu haben, die Alic war selbst überrascht, als du ihn Gänsedoktor nanntest. Das hättest du nicht tun sollen.' „Hätt' ich auch nicht getan, wenn ich nicht so aufgeregt gewesen wäre, und daran bist du schuld mit deiner ebenso verrückten als ungerechtfertigten Szene," fuhr er sic an. „So ungerechtfertigt?" schrie sie empört; „wenn Ihr euch in den Armen liegt und sic dich nicht einmal in meiner Gegenwart loslassen will?" ' „Weil sie halb verrückt war vor Angst," entgegnete er. „Sie rief um Hilfe, und wie ich hineinkomme, steht sie da, ganz in die Tischdecke verwickelt, ein Messer in der Hand; ich wußte nicht, was los sei, half ihr nnn die Decke wcg- bringcn und sie umklammerte mich und jammerte fort während Da kamst du und . . .' „Herrgott, ja freilich," rief Fran Betti, sich an die Stirn schlagend; „ich hab' ja den Menschen durch den Garten laufen sehen ohne Hnt in dem Regen — wo ist er oenn, was war denn mit ihm?" Auch Kienholz gedachte jetzt des unbekannten Gastes nnd erschrak. „Ter Graf!" murmelte er. „Er wird doch lein Schwindler gewesen sein?" „Nein, sonst etwas " spottete Fran Betti. „Dich natürlich hat die Furcht, Amalie zu verlieren, kopflos ge macht, nnd da gehst dn jedem Spitzbuben auf den Leim." „Er war doch ein Bekannter von Emma; recht hübsch, ! wenn sie solche Bekannte hat!" höhnte er. i „Ein Bekannter von Emma!" entgegnete sie hitzig, k, .Hat sie ihn begrüßt? Sie ist ja gar nicht zn Hause, k Der Schwindler hat einfach ausgekundschastet, daß wir c Logierbesuch haben und hat die Namen erfahren, was k ja kein Knnststttck ist. Er mag Wohl Emma und Gustav unterwegs begegnet sein und hat sich deren Abwesenheit hier gleich zunutze gemacht.' - Kienholz hie« sich den Kops. „Aber da müssen wir voch Nachsehen, was geschehen ist,' schrie er und eilte hin aus, seine Gattin folgte dem Beispiele. Bald war das ganze Haus in Alarm; einem jeden siel irgendein Gegenstand ein, den er für wertvoll hielt, und den er richtig nicht fand. Außer Kienholz wußte nie mand so recht, wo sich eigentlich der Fremde anfgehalten habe, und in welches Zimmer er gekommen sei; so suchten sie überall und machten eins das andere verrückt. Marie chen wollte etwas suchen »md verlangte den Schlüsselbund von der Mutter; die fand ihn nicht und erinnerte sich plötz lich ganz genau, daß sie ihn im Verandazimmer habe liegen lassen. . Und da fing sie an zu jammern, daß nun alles ver loren sei, der Dieb habe freies Spiel, er habe alle Schlüssel des Hauses in der Hand und könne kommen, wann er wolle, und könne alles, alles nehmen; und er werde gewiß kommen mit ein paar Spießgesellen und wer weiß, ob sie nicht alle ermordet würden. Das alles hatte auch Fritz- chen gehört und er hatte merkwürdigerweise gar nichts ge sagt; nur seine Fäuste hatte er grimmig geballt und dann war er mit ernster Miene davongetrabt. Eben als Frau Kienholz wieder einmal die Treppe hinaufeilen wollte, trat ihr Liebhardt in den Weg, der von oben Herunterlam. ! „Bitte auf ein Wort, Frau Kienholz,' sagte er freundlich. „Ich bin seit einer Viertelstunde der erklärte « Bräutigam Ihrer Nichte und betrachte mich somit zu -sv rhssssg uisnvqsK msmsm nF -önotzsS sjnvH msiyJ rade jetzt eine Differenz zwischen Ihnen und meiner zu künftigen Schwiegermutter; hoffentlich wird das bald ausgeglichen sein, aber für den Augenblick wird dadurch die Aussprache über einen kleinen Scherz verhindert, de» sich Herr Kienholz unter meiner Mithilfe mit Ediths Mutter gemacht hat und von dem wohl auch Sie nichts wissen.' Er erzählte ihr nun die Geschichte seiner Tätig- ' keit als Arzt bei Edith in der Form, wie sie Amalien dargestellt worden war, und bat sie, ihrem Manne mitzu ! teilen, daß Frau Amalie von dem Scherz bereits untcr- richtet sei. Frau Kienholz verstand den feinen Takt Liebhardts ! wohl zu würdigen und sie ergriff dessen Hand und drückte sie herzlich. „Ich danke Ihnen, Herr Liebhardt, und ich wünsche Ihnen anch recht herzlich Glück zu Ihrer Verlobung; unser Dithchen ist ein süßes, gutes Dingelchen, aber die Zugabe, Herr Liebhardt, die Zugabe!" Er lachte. „So schlimm ist's nicht," sagte er gemüt- ! lich. „Sie ist 'ne gute Frau, nur so 'n bißchen tragisch > Sie macht nichts wie andere Menschen, immer so, daß es > großartig oder schrecklich oder sehr schön anssicht, na eben, j als ob immer tausend Leute zusähen." „Glauben Sic, daß es nur so wegen des Effekts ist ! wenn sie irgend etwas sagt oder tut?" fragte Frau Betti rasch. „Na gewiß," versicherte er. „Dann habe ich ihr vielleicht heute doch unrecht ge tan?" sagte sie halb für sich. „Ich hoffe, wir feiern das Verlobungsfcst doch alle miteinander im schönsten Frieden," meinte er lächelnd, schüttelte ihr noch einmal die Hand und ging. Sie blieb einige Sekunden sinnend auf der Trepp« stehen. Die Neue wallte in ihr jetzt so rasch auf wie frühci der Zorn; mit schnellem Entschluß eilte sie die Stufe»' hinauf und pochte an Amaliens Türe; ohne eine Antwori abzuwarten, trat sie ein. Amalie erhob sich mit der Würde einer Königin. „Du kommst, um mir die Gastfreundschaft zu kündi gen, die du ohnedies schon verletzt hast; ich gehe und wär, schon gegangen, wenn mein Sohn mich nicht aufgehalter hätte." „Ach Unsinn!" sagte Frau Kienholz, energisch der Kopf schüttelnd; jetzt, mit ruhigem Blick, sah sie das Ge machte in Amaliens Würde. „Ich komme im Gegenteil, dich um dein Bleiben zr I bitten: ich sehe es ja ein, ich war zu rasch, aber der Scheir ! war gegen dich, das mußt du selbst zugebcn." ! „Hätte ich im Augenblick der Todesangst an Etikett« denken sollen?" fragte Amalie. „Mein Leben war bc ! droht nnd ich suchte Schutz . . ." „Ich weiß, ich weiß," unterbrach sie Betti; „aber vor bin habe ich das nicht gewußt und wenn man den eigene: j Mann so . . ." Sie hielt inne aus Rücksicht auf Edith i „Du als Künstlerin solltest das begreifen, gewiß hast di ! so etwas schon dargestellt, eine Frau, die ihre Rechte ver ! teidigt." „Gewiß verstehe ich das," entgegnete Amalie schor halb versöhnt, „aber du wirst Wohl einschen, daß ich einc ungerechte Beschuldigung nicht auf mir sitzen lassen kann.' „Deshalb bitte ich sie dir ab und will's später nock feierlicher tun, aber jetzt, jetzt bin ich anßer mir; de» ! Räuber hat alle Schlüssel mitgenommen, wir sind wie au freiem Felde da. Was hat er denn zu dir gesagt, was ! hat er mit dir getan?" Frau Amalie erzählte mit fliegender Hast und malt« > rlles noch viel schrecklicher aus; sie erinnerte sich an das ! zrausame Hohnlächeln, an den tückischen Blick des Näu ! Hers, an alles mögliche; nicht etwa, daß sie mit Absich» log, sie glaubte alles selber. „Gott im Himmel," rief sie endlich, „gibt's denn hier ! 'eine Polizei, keine Gendarmen, wir müssen Schutz haben, Militär, wcnn's not Int. Warum habe ich meinen Sohn ! ziehen lassen, warum hast du ihn nicht zurückgehalten? ! Wo sind Männer, wo sind Helden, die. uns schützen und retten." „Mama, Tante!" rief Edith, „verliert doch nicht den Kopf! Räuberbanden gibt's doch Wohl hier nicht und ' überhaupt ist's ja Heller Tag, und bis zum Abend Zeit ' zenug, alles zu überlegen. Jetzt gilt's erst genau nachzu- ehen, was eigentlich geschehen oder weggekommen ist; die ! Schlüssel sind vielleicht bloß verlegt." „Ach Dithchen, was bist du ein besonnenes goldenes , Mädchen!" rief Frau Betti. „Dir soll ich noch gratulieren, ! das spare ich aber auch auf später, bis ich's mit Ruhe tun ' kann. Jetzt muß ich unten zum Rechten sehen " j Damit enteilte sie; von unten kam ihr Mimt schon § entgegen: „Mama, ich hab' die Schlüssel gefunden, sie ! hingen an Papas Kleiderschrank." „Gott sei Dank, jetzt ist die Hauptsache gerettet," ent- gegnete sie mit einem Seufzer der Erleichterung dann eilte sie zu Menyotz, um ;hn bezüglich Liebyard« M l ruhigen. Unterdessen war Fritzchen nicht müßig gewesen. Z nächst begab er sich in die Küche zu Trinen, dte bis je im Gemüsegarten gewesen war und von dem ganz Rummel noch nichts wußte. „Trine, lassen Sie das Kochen nur gleich stehen, ft gibt's Notwendigeres zu tun," sagte er befehlend. „Na, was ist denn los, Fritzchen?" fragte sie scherze» „So, das wissen Sie noch gar nicht? Eine Räub, bande wird uns heute Nacht überfallen, alle Schlüssel Haus sind gestohlen, sie können überall hinein,' sagte ernsthaft. „Wir müssen uns vorsehen." „Ach geh doch, erzähl' deine Räubergeschichten t anders, ich habe keine Zeit dafür," murrte sie. „So, Räubergeschichten?" ereiferte er sich. „Na, horchen Sie doch ein bißchen, wie die Mama schreit, si das bloß Geschichten?" Er schob sie zur Türe hinaus, sie gehorchte nnd HS: laute Stimmen und Schlagen mit de» Türen; Fritz zog wieder hinein und sie ließ es in ihrem Schrecken Willens geschehen. „Ja, mein Jung, nun erzähl's mal ordentlich, w ist denn eigentlich los?" fragte sie. Run fing Fritz c zu erzählen. „Ein Graf ist dagewesen, das heißt, er h gesagt, er sei ein Graf, dann hat er die Tante Amalie ti stechen wollen, aber weil sie geschrien hat, ist er davo gelaufen und hat alle Schlüssel »nitgenommen. Und i Mama hat gesagt, daß er hent' in der Nacht mit sein ganzen Bande kommen und uns alle umbringen wiri „Herrgott, Jung, und das sagst du nur alles so jammerte sie und sank vor Schreck auf die Kohlenki nieder. „Aber warum schickt denn die Mama nicht ti Dorf?" - „Ja, das wäre das Rechte," rief Fritz, der vor Eis glühte. In seiner Phantasie waren all die Indianer? schichten, die er gelesen, lebendig geworden, er sah sich m die seinen in einer furchtbaren Gefahr und er wollte d Held sein, der sie durch seinen Mut und seine Schlauh« daraus errettete, genau so, wie es in den Geschichten star „Wir sind doch selbstverständlich schon umstellt," fu er wichtig fort. „Wenn wir einen Boten abschicken, wird er abgcfangen und vielleicht getötet, und wenn da» alle Männer aus dem Hause sind, dann kommen sie in d Nacht und niordcn und brennen —" Ein Angstschrei aus Trines Kehle unterbrach ih Fritzens lebendige Schilderung hatte auf sie so eingewir daß sie das Messer des Räubers an ihrem Halse fühl „Hör' aus, um Gotteswillcn, hör' auf!" ächzte s „So schlimm wird's ja doch nicht werden." „Es wird so schlimm," versicherte Fritz, „aber i werde euch retten." «> „Du? Ach, du armes Würmchen du," meinte Trii mitleidig. Aber da stieg Fritzchen in die Höhe. „Meinen Sie, weil ich noch nicht ganz groß bin fragte er entrüstet. „Dafür bin ich zehnmal klüger als al im Haus." Trine schüttelte den Kops über diese bescheidene Aeuß rung. „Sic sollen nicht den Kopf schütteln, sondern ttm, w< ich sage," befahl er streng. „Trage»» Sie das Wäschst herein und füllen Sie es mit reinem Wasser an, auch d Badewanne." „Ja, wozu denn das?" fragte Trine, die sich von ihre erste»» Schrecken einigermaßen erholt hatte und deren G Hirn wieder zu funktionieren begann. , „Zürn Feue löschen?" „Nein, znm Trinken," erklärte Fritz. „Wenn sie m in der ersten Nacht nicht klein kriegen, so werden sie ur belagern, und wir haben den Brunnen doch nicht i Hanse. Seien Sie dann so gut, und nehmen Sie dc Wasser nicht zur Wäsche wie der dumme Tommy im „S gismund Rüstig". Denn wenn ich euch alle dann Dur leiden sähe, dann ginge ich doch hinaus zum Brunn« nnd die Räuber würden mich dann mit ihren Pfeil« durchbohren." Trine schüttelte immer heftiger den Kopf „Wie d dir das denkst, Fritz, so ist das nicht; das ist nur so i oen alten Geschichten von den Wilden, aber jetzt machen f vas ganz anders." „Und wie machen sie's denn jetzt?" fragte Fritz Hal irgerlich, halb neugierig. „Na, weißt dn," erzählte Trine wichtig, „da läute ie an. und wenn das Mndckcn dnrchs Guckloch schau sann sagen sie: „Ick bin der Gasometer!" Und da mack sas Mädchen auf, und ehe sie noch sehen kann, ob es wir ich der Gasometer ist, greift er in die Tasche, nimmt eir Hand voll Sand und wirft ihn ihr in die Augen; dan stopft er ihr ein Taschentuch in den Mund nnd da Wei sie nicht, soll sie erst in die Ange,» oder in den Mund gre fcn; während sie sich's überlegt, ntmmt er einen Siri und bindet sie zusammen, und dann stiehlt er, was er will. Fritz hatte gespannt zngehört. „Und," fragte er cni lich zögernd, weil er seine Unir-iftuveit nicht gerne eing« stand, „was ist dem, eigentlich so u Gasometer, daß mn ihm gleich aufmacht?« Trine blähte sich förmlich auf vor Stolz. „Das ist do« der Mensch, was das elektrische Licht macht und die Tin klingeln und die Löcher, wo man hineinrcden kann, da sie's bis nach Amerika hören." Er starrte sie ungläubig an. „Ja, woher wissen Si denn das alles?" fragte er erstaunt. „Nu, die Guste, was meine Freundin ist, die ist doch i Berlin, und da hat sie mir's erzählt, wie sie einmal zu Bc such daheim war," erklärte sie. „Hat die auch ein Gasometer «»»bringen wollen?" „Das nicht, nur erzählt hat sie mir von dem Licht un den Sachen, die bei ihrer Herrschaft sind; das von de Schwindlern nnd Dieben, das weiß ich aus der Zeitlin? Weißt du. Fritz," fügte sie gönnerhaft Hinz»«, „wenn di artig bist, erzähle ich dir hie und da mal was aus de Zeitung, da kannst du viel lernen." Fritz gab keine Antport. Er schien stark mit seine eigene»» Gedanken beschäftigt. Nach einer Äsilc meinte er „Wir habe»» ja kein solches Licht und keine Löcher, d kam» er auch nicht sagen, er ist der Gasometer, also mn >>r dock anders kommen: aber ick weist lckon, was ick ine! (Kcrll^lMg soht-