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Der Landkrieg 1917. siegreich hatten die deutschen Waffen den Russen « Offen, den Franzose« und Enaländern im Weste» « JÄHre 1S16 standgehalten. Auf beiden Fronten mren die Durchbruchsversuche der Feinde ge heitert. Rumünien war geschlagen, der größte Teil es rumünischen Königreiche» von unseren und der Verbündeten Heere besetzt, unsere Verbindung mit dem salkan nicht mchr bedroht. Deutschland stand in unerschütterlicher Kraft und klärte unerreicht da. Am 12. Dezember machte der Deutsche Kaiser jen Feinden ein Friedensangebot. Es wurde höhnisch mrückgewtesen, dein Deutschen Reiche als Schwäche auS- ielegt, was aus dem Gefühl der Stärke heraus ge- vrochen worden war. Dem neuen Jahre 1917 blieb darum Vorbehalten, le Feinde zu belehren, ob Schwäche oder Stärke der lrheber des Friedensangebotes war. Wo das Auge hinschaute, blickte es auf eine starke front. Es galt nunmehr, mit aller Kraft dem Kampf« er Engländer gegen unsere Frauen und Kinder, dem lushungerungskrieg der Entente, zu Leibe zu gehen, lur durch das U-Boot war der feindliche Handel erwundbar, nur diese Waffe konnte der englischen lebensmittelzufuhr, der Auffüllung englischer Arse- ale mit von Amerika gelieferten Geschützen und Ge höften Abbruch tun. ' Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg begann. Ame- uka, dessen Neutralität bisher darin bestanden hatte, »nseren Feinden alles, uns nichts zu liefern, mußte karbe bekennen. Nicht ungern ritz sich Amerika die Maske vom Gesicht; es wollte noch rechtzeitig sich »«finden, wenn dein umstellten deutschen Wild der Todesstoß versetzt würde. Das konnte nach Rechnung wr Entente nicht lange auf sich warten lassen, denn m Frühjahr 1917 mußte die Sommeschlacht des Jahres 1916 durch den Durchbruch und die Aufrollung der ieutschen Front siegreich gekrönt werden, während gleichzeitig die russischen Massen in starker Offensive sie Ostfront bekämpfen sollten und gleichzeitig Jta- aen in erfolgreicher Jsonzo-Offensive sich zum Herrn der Adria machen würde. Die Erklärung des uneingeschränkten U-Boot-Krie- fes bot nunmehr Amerika willkommenen Anlatz, uns len Krieg zu erklären und aus einem versteckten ein Offener Feind zu werden. Wir aber gewannen Klar- ftit über diesen wegen seines Doppelgesichts bisher V gefährlichen Widersacher. Unsere Feinde holten an der Westfront zum Stotze ins, nachdem sie in beispielloser Anhäufung von Ttup- »en und Kriegsgerät sich die Bürgschaft erfolgreichen ilngriffes geschaffen zu haben glaubten. Der Stotz traf ins Leere. Hindenburg hatte der feindlichen Lanze die Spitze abgebrochen, der Feinde Schwert schartig gemacht. Das Gebiet, in welchem der Stoß zur Geltung kommen sollte, war geräumt, alle Vorbereitungen des Feindes waren umsonst. Der meisterhafte Rückzug Hindenburgs im Gelände zwischen KrraS und der Aisne warf die Dispositionen der Latente über den Haufen. Ihre Pläne waren durch- kreuzt, der mit größter Kraftentfaltung während des Mnzen Winters vorbereitete Großangriff an der somme unmöglich gemacht; die Feinde mußten sich »uf einen Stoß bei Arras beschränken. Trotzdem sie ihre ganze verfügbare Kraft dort einsetzten, blieb ihnen ruch an dieser Stelle der Durchbruch versagt. In meisterhaft biegsamer Gestaltung unserer früher star ren Front, wurde die Ueberlegenheit der Feinde an Truppen und Material ausgeglichen. Die Franzosen griffen an der Aisne und in der Champagne im Frühjahr mit großen Kräften an. Ihre Verluste waren entsprechend den eingesetzten Truppen- massen äußerst schwer; sie wurden vermehrt durch die späteren vergeblichen Versuche, unsere Front bei Ver dun und am Damenweg zu durchbrechen. In Rußland reifte unterdessen die Saat unserer Siege des Jahres 1916, unserer siegreichen Abwehr »es Jahres 1916. Volk und Heer waren unter dem Drucke der dauernden Niederlagen kriegsmüde gewor den. Die Friedenssehnsucht gewann das Ohr des Zaren. > Die Entente mußte der dadurch möglichen Spren- Mng des um die Mittelmächte gelegten eisernen Nin- sges Vorbeugen. Sie schürte die Erhebung des Volkes gegen den Zaren. Der Zarismus wurde hinweggefegt. Den Verführungskünsten der Entente gelang es, die Deuen Führer des Volkes zu umgarnen und Nuß- mnd noch einmal zu Blutopfern anfzupeitschen. Brus- Mow treibt das russische Heer zum Angriff, blutig Wird es von unseren tapferen Truppen zu Paaren betrieben, wir stoßen ihm nach und vertreiben es aus feinem letzten Faustpfandgebiete. In Stanislau, Tar- mopol und Czernowitz halten die Heere der Verbün deten siegreichen Einzug. Die Mittelmächte haben hier mit den Ning der Entente so angesägt, daß seine Weitere Sprengung möglich wurde. Die U-Boote haben inzwischen vom Februar an unermüdlich und unerbittlich Englands stolzen Schiffs raum und den ihm dienstbaren auf den Boden des Meere» versenkt, allen Abwehrmaßnahmen Albions zum Trotz. ES galt daher, das zur See unüberwindliche ll-Boot vonl Lande aus zu treffen! Das englische Heer ollte die deutschen U-Vovte in ihren Werften und Stützpunkten an der Nordseeküste aus uchen. Der Kampf »m Flandern begann. Mit größter Hartnäckigkeit tobte er vom Sommer ab, überdauerte den Herbst und flaute erst im November ab. > Die Größe der feindlichen Kräfteentfaltung gegen unsere stolze 4. Armee steht in der Geschichte unerreicht da. Was die Feinde an Truppen, an Geschützen, an Munition, an Tanks, an Luftstrcitkrüften verfügbar machen konnten, warfen sie uns in Flandern entgegen. Wüst brüllten Tag und Nacht die schwersten Geschütze, »nablüssia bellten die kleinen Kanonen, krackend barff Mine auf Mine; englisch« Haufen wurden unaufhörlich' gegen unser« Helden vorgetrteben. Und was erreichte der Feind? Zwar gelang eS ihm, an verschiedenen Stellen des flandrischen Kantpf- zeländes unsere Front etnzudrücken. Der Durchbruch ser Front wurde ihm verwehrt. Die Werften und Stützpunkte unserer U-Boote sind ihm heute noch ebenso oerschlossen wie vor einem Jahre. Gegenüber den wil den Anstrengungen der Engländer verdienen die hero ischen Taten unserer Flandernkämpfer die Ehrfurcht »es ganzen Vaterlandes. — Wir haben in Flandern Megt! Nach der Erkenntnis ihrer Niederlage in Flandern »ersuchten die Engländer am 20. November bei Cam- »rai den Durchbruch unserer Front durch einen großen lleberraschungsvorstoß zu erreichen. Wiederum kam es our zu einer Einbeulung unserer Linie, trotzdem ein Heer von Tanks, gewaltige Geschütz- und Truppen nassen das Rüstzeug für den Angriff waren. Aber mch diese Einbeulung der Front wird unverzüglich nieder «usgebessert, und in scharfem örtlichen Gegen- loß der Anfangserfolg der Engländer in eine schwere Niederlage verwandelt. Unsere wackeren Truppen tra- >en ihre Linien weit über die ursprüngliche fetnd- iche Stellung vor, machen über 9000 Engländer zu befangenen, vernichten über 100 Tanks, erbeuten eine inßerordentlich große Anzahl von Geschützen und Ma chinengewehren. i So bewiesen unsere Truppen den Engländern von wuem, daß auch die schweren Flandernkämpfe nicht mstande waren, deutschen Angriffsgeist und deutsche llngriffskraft zu vermindern. Während noch die Flandernkämpfe tobten, hatten siegreiche Vorstöße unserer Streitkräfte im Osten Riga md Jacobstadt erobert, und in erfolgreichem Zusammen- virken mit der Kriegsflotte die Inseln Oesel, Dagö and Moon genommen. Daraufhin bricht das Verhängnis über die von »er Entente verführten russischen Machthaber herein. Das Volk erhebt sich und nimmt durch die Partei »er Maximalisten die Zügel in die Hand, gibt Ke renski und Kornilow den Laufpaß. Rußland bedarf »es Friedens. Diese Erkenntnis durchdringt Rußlands Volk und Heer. Lenin und Trotzki, die derzeitigen^ Häupter der Bewegung, tragen dem Deutschen Reich »nd seinen Verbündeten Waffenstillstand an. Die Mit- ielmächte handeln anders wie die Entente im De zember 1916, sie nehmen das Anerbieten an, und Wischen den gegenseitigen Bevollmächtigten wird zu- aächst eine zehntägige Waffenruhe vereinbart, während )ie Waffenstillstandsverhandlungen selbst am 13. De zember ausgenommen werden und bereits am 16. De- ;ember zum Abschluß des Waffenstillstandes führen. Ist auch Waffenstillstand noch kein Friede, so bietet »och der Stand der Verhandlungen zwischen Rußland and den Mittelmächten Aussicht auf das Zustande kommen eines solchen. Ob auch Rumänien in ihn einbezogen wird, bleibt abzuwarten; jedenfalls ist auch für die rumänische Front Waffenstillstand zustande ge kommen. Noch ein Ententegenosse, der im Dezember 1916 sich mit romanischem Geschrei an der übermütigen Zurückweisung unseres Friedensangebotes beteiligt hat bekam im Jahre 1917 die Kraft der Mittelmächte zn kosten. In elf Jsonzoschlachten hatte Italien sich ver geblich gequält, Oesterreich-Ungarn zu besiegen unt Triest zu erreichen. Im Oktober packten wir im Vev ein mit unseren Verbündeten unseren einstigen treu losen Bundesgenossen am Jsonzo. Wir durchbracher seine Front, jagen ihn in stolzem Siegeslauf übe, den Jsonzo, den Tagliamento und die Livenza aw > das Westuser der Piave zu, vernichten so die Blüt« i des italienischen Heeres. Außer großen blutigen Ver- lüsten müssen die Italiener über 300 000 Gefangen« in unseren Händen lassen. Aus unserer Riesenbeut« sei nur die stattliche Zahl von 3000 Geschützen er. wähnt. ........ . . ! Faßt man die Ereignisse im Jahre 1917 zusam men, so stößt das Auge allenthalben auf Sieg unt Erfolg Deutschlands und seiner Verbündeten. Tie Waf fenruhe der Ostfront hat dem Zweifrontenkrieg ein s Ende bereitet. Die Einkreisung der Mittelmächte, auf s der der Feldzugsplan der Entente beruhte, ist zer- s trümmert. Die ganze deutsche Kraft kann für die feindliche Einheitsfront im Westen frei werden. Daß nicht Schwäche der Urheber des deutschen Friedensangebotes im Dezember 1916 war, haben unsere Feinde im Jahre 1917 zu erkennen Gelegen heit genug gehabt. Wollen sie es im neuen Jahre auf die letzte Kraftprobe ankommen lassen? Wohlan, das Spiel kann beginnen. Hindenburg ist Trumps! Sie verhandeln nicht mit den Bolschewikin In der französischen Kämmer interpellierte der sozialistische Abgeordnete Moutet über die Unter handlungen zwischen den alliierten Negierungen, die ohne Wissen der Parlamente gepflogen und jüngst veröffentlicht worden seien. Er fragte, welche Maßnahmen der Negierung infolge der erwähn ten Veröffentlichung notwendig erscheinen würden. — Aus Zwischenrufe, insbesondere von feiten Briands, ! der erklärte, daß die von den Nüssen veröffentlichten ! Verträge für niemanden geheim seien, erwiderte Mou tet, es werde ein Interesse dafür bestehen, alle De batten der Geheimsitzung vom 5. Juli über die innere Politik zu veröffentlichen. Pichon, der Minister des Aeußern, erklärte, daß alle Vertreter der Alliierten dieselbe Erklärung ab gegeben Hütten, und zwar: Nu vcm Tage, au dem Rußland eiue regelrecht gebildete, auf dem Witte» der Ratto» gegründete MM gleruug besitze« wird, werde» wir bereit fett», mW ihm unsere Kriegsziele und die etwaigen Bedingung«»! eines gerechte» und dauerhafte« Friedens zu prüfens Der Sozialist Mistral erklärte, die Entente Hahr« unrecht getan, den Sozialisten die Pässe für Stoch'» Holm zu verweigern, denn dadurch sei die Lage -Mi renskis unhaltbar geworden. Der Redner schloß NMs dem Verlangen einer Revision der KriegSzietA der Entente. i Der Abgeordnete Lairolle interpellierte sodame; über die durch den Waffenstillstand an der russischen Front für Frankreich ges chaf« fene Lage. Ein Bertrauensvotum. Nach längeren Ausführungen Pichons lehnte dE Kammer mit 378 gegen 103 Stimmen den VorrmW für eine Tagesordnung Longuet ab, nach der u> künftig nur oie vom Parlament gutgehetßenen pflichtungen als gültig angesehen werden sollen, und, nahm mit sämtlichen 384 abgegebenen Stimmen et«G Tagesordnung Symtan an, wonach die Kammer diH Erklärungen der Regierung billigt und W Vertrauen zu ihr zur Tagesordnung übergeht. auf wurde die Sitzung ausgehoben. Französische Einsicht. - Das Lausanner sozialistische Blatt „Droit W Peuple", ein sonst ganz im französischen FahrwasM schwimmendes westschweizerisches Blatt, bekämpft « einem längeren Artikel die gehässigen Angriffe, dW die ententefreundliche Presse gegen Lenin und TrotW richtet. Das Blatt verurteilt scharf die Machenschaft«^ der Entente gegen Rußland, das heute größerem HW begegne als Deutschland. Zur elsaß-lothringischen Frage äußert sich pW Blatt folgendermaßen: „Wir begreifen, daß der ruM fische Bauer sich nicht wegen Elsaß-Lothri»^«W töten lassen will, wie übrigens auch die Millionen von Franzosen, die den Frieden fordern, das nichß wollen. Wir begreifen Krieges wünschen." * Neue Gefahre» für Nach einer Pariser Havasmeldung wird dem „W tit Parisien" aus Petersburg berichtet, daß die PeteM burger Negierung nicht imstande sei, die HauvtstatH der nur mehr sehr geringe Reserven zur Verfügung stehen, mit neuem Proviant zu versehen. Aller Ve« kehr mit den reichen Provinzen der Dongegend itW der Ukraine ist unterbrochen. Plündernde Soldaten^ banden machen die Eisenbahn unsicher. Die Trüpp« erhalten kein Proviant mehr, da die Bauern sich w«! gern, ihre Getreidevorräte abzuliefern. Andere Zeichen deuten aber im Gegenteil «H Beruhigung hin: In den letzten Tagen ist keine PlüH! derung von Weinlagern vorgekommen. Die g«Mi Bande der Pl^^dkrsr ist entdeckt und verhaftet. M Tie Bölschewiki siege« i» iSüdrußland. Auf die Meldung von der Niederlage des. landfreundlichen Kosakenhäuptlinas Kaledin folge; schnell weitere maxtmalistische Siegesnachrichten Np dem Süden oder Südosten Rußlands: Z Die Bewegung von Truppen des Rates der BoWi kommissare gegen Rostow von der kaukasischen FroA her wächst weiter. Täglich kommen mehrere Züge m . Soldaten durch Grosnyi. Kosaken versuchten bm dei an den Mineralquellen gelegenen Bahnhof die Duns fahrt der nach Rostow bestimmten Truppen aukt halten. Der Versuch mißglückte jedoch. 8-Stundcntag bei der Eisenbahn. Der Rat der Volkskommissare hat in einem Erl(f die Arbeitsbedingungen der Eisenbahnangestellten A regelt. Ganz Rußland wird in 10 Bezirke und di Eisenbahnangestellten werden in 14 Arbeiterkategorie eiugeteilt. Die Bezahlung wird je nach der Teuerun in den verschiedenen Bezirken abgestuft. Die niedvigs Bezahlung erhält die erste Arbeiterkategorie t« E birien mit 155 Rubel monatlich, die nächste Bezahl»: von 510 Rubel erhält die 14. Kategorie in Petersvur Für körperliche Arbeit sind acht Stunden täglich, ft geistige Arbeit sechs Stunden täglich festgelegt. : Diese hier vorgesehene Regelung dürfte den Eises bahndienst derart erschweren, daß an die Beibehaltm gar nicht zu denken ist. In Erwartung der Deutsche,». Reuter meldet aus Petersburg: Auf Veranlc sung des SmolnyinstitutS sind in einem Petersburg Hotel 40 Zimmer reserviert für die deutschen «Z I österreichischen Delegierten, die auf dem Wege «t I der Hauptstadt sind. Die Verhandlungen in Brest-Litowsk. Die Beratungen der Delegationen der Verbü deten mit den Vertretern Rußlands über die Spezi« . I fragen wurden auch im Laufe des Donnerstag for I gesetzt. Diese Beratungen sind inzwischen so wett gefö i dert worden, daß eine kurze Unterbrechung der N« i Handlungen in Aussicht genommen werden kann, I den Delegationen, von denen einzelne mit ihren he j mischen Behörden Fühlung zu nehmen haben, hil i zu Gelegenheit zu bieten. ) » Wilsons Fricdcnsbcdingnnge». Die Londoner „Morning Post" meldet, Wiks«, I Staatssekretär Lansing habe sich im SenatsauSsM^I für auswärtige Angelegenheiten am 22. DezemberiMI eine bedingungslose W i ed erh e r a uS g a b e sämtlich I durch die Kriegführenden besetzten Gebiete erktk I und als die einzige Deutschland anfzuerlegende „Stra! I die Wiedergutmachung und den Schadenersatz bezeichn' I Einstweilen hat Wilson auf den Gang de« M V scheidung so gut wie gn» keinen Einfluß. . I alle jene, die ern di« Bolschewiki-Regier»««. !