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Himd er BeilM W Weißer!--Jeilmg Im Freitag den 11. Januar 1918 abends 84. Jahrgang »pf- » i ist auch schön. ,Es ist die Heimat,* sagte er leise. ,O nein, nicht, weil es die Heimat ist," entgegnete sic M warf trotzig den Kopf zurück, „weil es schön ist." ' g inen 's .1- r' Zan. tn lg Iter. N ucht- Be- Has- ickes nen- lang Hs- Iler) ide er»- c 54. AS. Ja- und warf trotzig ... „O ja, weil es die Heimat ist," wiederholte er nach drücklich; „die Heimat ist immer schön, immer am schön- Ä sten auf der ganzen Welt; man ist ja ein Stück von ihr Und was ich in der Fremde Geseh'n, gefühlt, erkannt, Ist nur ein gold'ner Reifen Um deinen Diamant verklungen war, da rang sich ein Laut von Mimis Lippen, halb Seufzer, halb Jauchzen. Wenn sie jemand gefragt Hütte, was das gewesen sei, dann hätte sie wie der eiserne Heinrich im Märchen sagen müssen: es ist ein Band in meinem Herzen. Denn wie eine eherne Fessel hatte in der Tat ein seit sames Gefühl ihr Herz bedrückt, ein heimliches, halb un bewußtes Wehren gegen den Zauber, den die sonnige Kaiserstadt, das Leben und die Menschen darin auf sic ausübten; es war ihr immer wie ein Unrecht gegen dic Heimat erschienen. Und die Worte des Gedichtes waren eine Befreiung aus dem Bann gewesen; sie fühlte, das; dies für alle Zukunft die Zauberformel sein werde, dic jeden ähnlichen Zwiespalt in ihre Seele lösen mußte Leise wiederholte sie die Strophe und reichte dankend Heinrich die Hand. Mit anderen Augen sah sie von jetzt an die Schätze die ihr die Fremde bot, es war ein freies, frohes Ge nießen, kein kleinliches Vergleichen mehr, und die Worte die ihr so ins Herz geklungen, setzte sie an die Spitze des Briefes, den sie am Abend nach Hause schrieb, und aucl dort wurde das Dichterwort gerührt und andächtig nach, gesprochen und mit stolzer Freude empfunden. Noch eine andere Folge hatte die Episode auf der Burg Mödling; Gustav hatte die ernste Zwiesprache seines Freundes mit Mimi beobachtet und hatte auch dic selt same Veränderung wahrgenommen, dic mit dem Mädchen plötzlich vorgegangcn war, sowie das herzliche Vertrauen, mit dem es von dieser Stunde an Heinrich entgegenkam. Aus dem Schmerze aber, mit dem ihn diese Beobachtung erfüllte, erkannte er, wie teuer ihm die kleine Base ge worden war, von deren Existenz er vor wenigen Mo- aaten noch keine Ahnung gehabt hatte. Seine eifersüchtige Regung verflog indes wieder, als :r sah, daß Mimi trotz des reichen Lebens, das sie auf ein mal umflutetc, nichts Lieberes kannte als die Abende, an reuen sie drei allein waren. Da wurde durchgesprocheu, was jedes tagsüber erlebt hatte; am meiste» hatte natür lich Mimi zu berichten, denn ihr war ja alles neu und er schien alles wichtig. Sie beobachtete gut und hatte eine frische Art zu erzählen; so unterhielten sich ihre Hausge nossen prächtig bei der Schilderung ihrer Erlebnisse in der Klavicrstmidc, in der Schneidcreischule, im französischen und englischen Konversationskurs. Alles sprang ihr schon rb und zu ein bißchen Wienerisch über die Lippen, kein Gassenbttbcnwieuerisch, aber doch Wienerisch; iusbesou- oere waren es die anheimelnden, schmeichelnden Diminu tive, als deren ersten und liebsten sic schon zu Hause das Wort „Gusterl" kennen gelernt hatte. Und seit jenem Ge spräch auf der Burg Mödling hielt sie es auch nicht mehr für Landesverrat, wenn sic Knöpfcrl, Banderl, Schachtcrl odcr Maschcrl sagte; das Wienerische aber stand ihr aller liebst. An den Hausabenden ward über alles gesprochen, was man durch Bücher, Zeitungen, im Theater oder in Aus stellungen erfahren und gesehen hatte und woran mau persönlichen oder sachliche» Anteil nahm. Und bei diese» Gelegenheiten war cs, wo Mimi die Tante bewundern lernte, die schlichte Größe dieser Frau, die sich so einfach gab, die sich immer dem Tone der Gesellschaft, in der sie eben war, anpaßte, immer unter ihresgleichen zu sein schien und in Wirklichkeit immer hoch über allen andere» stand. Das fühlte man erst nachher, wenn sie über alle Dinge und Menschen sprach. So klar und ruhig war ihr Urteil, so mild und nachsichtig; allem Uebermaß brach sic «vitre ab. was Mimi aeaenttber sehr oft nötig war. Der Gänsedoktor. Humoristische Nooelette von O. Gaus-Bachmann. : ß (20. Fortfehung und Schluß.) Äs - Fenster ein anderes Bild sehe n»d es einem schwer würde zn sage», welches an« schönsten sei. Von dem prachtvolle» Herbsthimmel hoben sich die umliegenden Höhen so klar und scharf ab, daß man meinte, die Nadeln der Bäume darauf zählen zu können; hier sah man hell den Husaren tempel schimmern, auf der anderen Seite ragten die trotzi gen, grauen Felsen der ulause und unten lag die wohl- gepflegte Promenade, die samtig grüne Meiereiwiese. „Wir Wiener sind zu beneiden," sagte der junge Mann, nachdem er Mimi alles erklärt hatte; „eine halbe Stunde von der Großstadt weg, und wir stehen mitten in einer Landschaft, die alpinen Charakter trägt, und die alle Reize vereinigt, die man sonst einzeln aussuchen muß: Wälder und Wiesen, schroffe Felsen, malerische Ruinen, und das alles auf bequemen Promenadewegen zu er reichen. Ich habe die Alpen durchwandert, habe Schönes und Gewaltiges gesehen, aber deshalb habe ich di« Freude an diesem Juwel nicht verloren; wir Wiener dür fen stolz sein auf die Umgebung unserer Stadt." Da wallte in Mimi etwas auf wie schmerzlicher Trotz; eS war ihr dies Lob wie ein versteckter Angriff auf ihr« Heimat, wie eine Geringschätzung derselben. „Bei uns ist es auch schön," sagte sie schnell; „anders schön wie hier, aber doch sehr schön. Am Abend, wen» die Sonne im Sinken und die Luft so klar ist, daß matz weithin sehen kann, viel weiter als hier, ganz ins Un endliche, weil die Berge nicht im Wege stehen — o, das und man liebt sie, wie man sich selber liebt. Darum aber darf man doch ein offenes Auge haben für die Schönheit des fremden Landes. Kennen Sie das schöne Gedicht von Seidl: An mein Vaterland?" Sie verneinte stumm und er sprach es ihr halblaut vor. Und als die Schlußstrophe Also ward im Rate der Familie beschlossen, Marte chen ziehen zu lasten. Dem jungen Mädchen war eigen tümlich zumute; einmal war sie voll erwartender Freude wie ein Kind vor Weihnachten, dann wieder fühlte sie im voraus das Heimweh, das sie später überfallen würde; und weil sie es vor ihren Angehörigen nicht zeigen wollte so schlich sie hinaus zu Pluto und weinte in sein zottiges Fell hinein, oder ging in den Stall »nd tätschelte mit ihre» weichen, kleinen Händen die Kühe und Pferde; nnd ein mal, als ihr beim Ordnen in ihren Schränken die liebe alte Puppe zu Gesicht kam, da küßte sie dieselbe unter Tränen, ehe sie sie behutsam in die Schachtel zurücklegte Die Tage bis zu Ediths Hochzeit und Emmas Ab reise vergingen schnell, denn es gab viel Arbeit im Hause; Mimi mußte ein wenig ausgestattet werden, das ließ sich Frau Kienholz nicht nehmen, trotzdem Emma sagte Mimis Wäsche und Kleider genügten ganz und gar und für alle Fälle gäbe es ja auch in Wien Nadeln «nd Zwirn Es ward darauf losgestichelt, als ob zwei Bräute im Haus wären, und die zwei Mädchen schlossen sich auch so innig aneinander, als ob sie im gleichen Fall wären. Ein wenig Aehnlichkeit war ja da, das ließ sich nicht leugnen; in beider Leben ging eine gewaltige Verände rung vor, und wenn Ediths Schritt ein so viel größerer »nd ernsterer war, so war sie auch um so viel älter als die kleine Cousine, und ferner war das, was Edith zur Schau getragen durfte, ja auch in Mimis Herz emporgeblüht: die Liebe. Und so verstanden sie einander sehr gut und waren in diesen letzten Wochen wie Schwestern geworden. Lieb hardt, der jeden Abend kam, hatte mit seiner behaglichen Art auch schnell aller Herzen gewonnen und Frau Kien holz freute sich jetzt, daß sie Edith in erreichbarer Nähe haben würde, wenn Mariechen fort war; dies junge Paar besaß ihre vollste Sympathie. Frau Amalie hatte in Grünlinde eine Wohnung ge sucht und gefunden und war nun abgereist, um die Möbel aus ihrem bisherigen Wohnort herbeizuschaffen. Das war in kurzer Zeit bewerkstelligt und nun ging es an ein doppeltes Einrichten in Grünlinde, für das junge Paar »nd für die Mama. Die Kienholzen taten selbstverständ lich wacker mit nnd dic Arbeit hals »der alle wehen Tren nungsgefühle hinweg. Man war mit knapper Mühe fertig, als Ediths Hoch zeitstag kam: die Hochzeit wurde ganz still gefeiert, wor über Fritzchcn untröstlich war; er hatte die kühnsten Pläne für diesen Tag entworfen, nnd nun waren sie alle zunichte geworden. Das junge Paar trat eine kurze Reise an, und wäh- reiA, .dieser Zeit rüstete Frau Emma zum Aufbruch; sic wouke cs so einrichten, daß sie gerade an dem Tage ab reiste, an dem Edith »nd ihr Gemahl heimkehren sollten, vamit Kienholzens doch gleich nach dem Abschiedswet : wieder eine Wiedersehensfreudc haben sollten. Diese letzt« Wocke war recht traurig: nicht nur den Eltern^, auch de» Geschwistern ging es nahe, daß Mariechen aus ein Jahi fort sollte. „Ein ganzes Jahr?", sagte Fritz einmal; „da wird's Herbst und Winter nnd Frühling und wieder Sommer, das ist ja schrecklich lang." Mariechen nickte nur; sie getraute sich nicht zu sprechen, wußte sie doch, daß sie das Weinen nicht würde zurück- halten können. „Aber Weihnacht, Mimi, wirst du Weihnacht auch nicht da sein?" sragte Fritz weiter; „wenn der Baum an gezündet und wir die Sachen kriegen und Mama mit uns „Stille Nacht" singt?" Nun aber legte Mimi ihren Kopf auf die Schulter der Mutter und weinte bitterlich; die Mutier weinte mit und allen andern wurden die Augen feucht. „Aber Mimi," sagte Emma beruhigend, „du kannst ja doch jeden Tag zurückfahren, wenn dir bang ist; zum Militär bist du ja nicht behalten." „Na, ich glaub's wohl auch," meinte Kienholz. „Schöne Geschichte das, wenn eins heult, weil's zu seinem Vergnügen fortfährt. Schäm dich ein bißchen! Wie dann, wenn du Soldat wärst? Der muß auch fort von Vater und Mutter und hat keine Tante, die ihn streichelt, ihn auf den Ball und ins Theater führt und wie ein Zuckerpüpp chen behandelt. Möchtest du nicht ein wenig tapfer sein und der Mama das Herz nicht schwer machen? Tante wird auch nicht erbaut sein, wenn du tust, als ob's in die Gefangenschaft ginge." Mimt trocknete ihre Tränen. „Sei nicht böse, Tant chen," bat sie, „du weißt's ja, ich gehe gern mit, es ist nur, weil Fritz von Weihnacht gesprochen hat." „Laß gut sein, Kleine," sagte die Tante, „bis Weih nachten ist noch weit, da überlegen wir's uns noch, ob du nach Hause kommen oder lieber eine große Kiste mit wunderschönen Sachen schicken willst, die wir sorgfältig auswählen, nachdem wir wochenlang alle Schaufenster in Wien studiert haben werden. Du, dieses Wählen, das ist eine Freude!" Mimi seufzte noch einmal tief auf, dann lächelte sie wieder. Tante Emma aber fuhr fort: „Weißt du, das ist so hübsch, wenn man so viele tausend Sachen sieht und bet allem denkt: Das möcht' ich der Mama kaufen und das würde dem Papa gefallen, und das könnte dem Wal- demar «nd das dem Fritz Freude machen. . ." „Ein Malkasten!" schrie Fritz darein. „Du, wenn du einen Malkasten siehst, einen großen, schönen, dann denk' an mich! Aber ordentliche Farben müssen drin sein, nicht solche, wie in meinem alten, wo man eine Stunde mit dem Pinsel bürsten muß, bis man was runterkriegt." Fritzchcn hatte die wehmütigen Gefühle glücklich be seitigt und Gustav ließ es nun nicht mehr dazu kommen. in lauter helle« Farven malte er Minus Leven tn Wien aus. So kam der Tag der Abreise heran; am Abend vor her nahm man sich zusammen und am Morgen war dann so viel zu tun, daß keine Zeit zu Gefühlsergüssen blieb: das hatte Emma so eingerichtet nnd überhaupt hat eine Abreise am Morgen etwas viel Frischeres und Fröh licheres an sich als am Abend. Es gab Wohl Tränen in Menge am Bahnhofe, aber im ganzen ging es glatt ab: der Morgen Ivar so schön, die Sonne schien so freundlich und gab der ganzen Gegend ein heileres Ansehen; das empfanden die Heimfahrenden ebenso tröstlich wie dic Abreisenden. Ihre Abschiedsgefühlc drückte Mimi auf der langen Eisenbahnfahrt in einer Reihe von Ansichts karten aus, die auf jeder größeren Station gekauft und abgesendct wurden. Schließlich überwand sic das Weh und gab sich den Eindrücken der Reise hin; dic wechselnden Bilder der Landschaft, die sie durchfuhren, das anregende Geplauder Gustavs und der Tante und dic Spannung, mit der sie all dem Neuen und Fremden entgegensah, das die Zukunft bringe» sollte, »ahme» ihre Seele gefangen. Wie hoch diese Erwartungen auch gespannt waren, ! die Wirklichkeit übertraf sie doch; so schön hatte sie sich das i Leben im Hause der Tante nicht vorgestellt, als es wirklich ! war. Es war nicht möglich, Heimweh zu bekommen; so ; lieb und so freundlich und sonnig war alles im Hause, die ; Wohnung und die Menschen. Darum empfand Mimi auch gar keine Bangigkeit tagsüber; nur wenn sie dann zur Schlafenszeit sich in ihr Stübchen zurückzog, dann über kam sie's, aber da half sie sich mit dem Briefschreiben. Sie schrieb den Lieben daheim alles, alles was sie erlebt und geschaut hatte, und das war ziemlich viel, wen» man's so genau beschrieb wie sie. Sie wußten daheim genau, wie es in Tantes Woh nung aussah, besonders in Mimis Stübchen, wie die Dienstleute waren und Tantes Bekannte, unter denen sic bald Lieblinge hatte. Am wenigsten gefielen ihr eigent lich die jungen Mädchen, an die sie sich naturgemäß hätte anschließen sollen; der geheimste Grund ihrer Abneigung, den sie sich kaum selber eingestand, war der, daß sie sich ; zu gut mu Gustav unterhielten, aber sie suchte vor sich ! selbst nach anderen Gründen.- Zunächst kam sie sich albern > neben ihnen vor, und das kränkte sie. Sie war mit Tante ! Im Theater gewesen und hatte in stiller Andacht den Gang des Stückes verfolgt; begeistert war sie nach Hause ge- ! kommen und hatte ihren Hausgenossen den ganzen nächsten ! Tag davon vorgeschwärmt, es hatte ihr alles einen so ' tiefen Eindruck gemacht, das Stück und die Leistungen der Künstler; und die Tante war mit ihr noch tiefer auf all die Vorzüge und Schönheiten des Werkes und der Dar stellung eingegangen und hatte Mimis Freude daran er höht. Und da waren am Abend ein paar junge Mädchen ! gekommen und sie hatte ihnen in Heller Begeisterung von I dem gestrigen Theater erzählt; die aber zogen die Nasen , in die Höhe und fanden überall zu tadeln, am Stück und ; an den Künstlern. Das Stück war zu sentimental und die ! Künstler entsprachen nicht, der eine schrie zu viel und der j andere war zu steif, die eine war zu weinerlich und die ; andere so unmöglich frisiert und dieser und jene hatten ihre Rollen nicht richtig aufgefaßt. Mimi war verblüfft ; und kam sich entsetzlich albern vor neben den Mädchen, die ; das tadelten, was sie begeistert hatte; sie blieb auch den ganzen Abend schweigsam und niedergeschlagen. Als die Leute endlich fort waren, sagte sie zur ; Tante: „Die Mädchen sind Wohl alle sehr klug, aber ich möchte nicht so klug sein wie sie; da hat man ja an nichts mehr Freude, wenn man alles so kritisiert." Die Tante strich ihr über das Haar. „Du mußt das » ! nicht so nehmen, wie sie's sagen," meinte sie lächelnd. ! „Das hören sie so in den Gesellschaften zusammen und ! sagen es nach, weil es ihnen irgend ein Grasfrosch gesagt ; hat, der ihnen gerade ein bißchen den Hof macht und seinerseits mit seinem reifen Urteil prunken will; vielleicht : hat er oder sie das Stück gar nicht gesehen, aber wenn sic es sehen, gefällt ihnen alles genau so gut wie dir." „Aber das ist falsch und frech und anmaßend," ries ; Mimi empört. „Däs ist eine Beleidigung für die Künst- ; ler, die doch so viel gelernt haben müssen und sich dann ' so verurteilen lassen müssen von jemand, der nichts ver- i steht oder absichtlich verkennt." Dle Tante lächelte wieder. „Die Backfische beiderlei ! Geschlechts schreiben ja keine Rezensionen und ihr Gericht i ist keineswegs das Weltgericht; dic Künstler habe» keinen j Grund, der Jugend gram zu sein. Du wirst unsere ; Wiener Kinder noch von der enthusiastischen Sette kenne» ; lernen, warte nur. Du bist eben zufällig auf ei» paar i Exemplare geraten, die sich blasiert geben wollen." Die Tante hatte recht gehabt wie immer. Mimi lernte wirklich andere Mädchen kennen, die in glühenden Briefe» die Künstler um einen alten Handschuh baten, was sie auch wieder nicht begriff. Aber auch solche lernte sie kennen, die waren wie sie selber: einfach, warm und herzlich. Etwas jedoch war trotzdem in ihr geblieben von oer Scheu, die ihr jene ersten jungen Damen eingeflößt hatten: die Furcht, als Provinzlerin bespöttelt zu werden, und das tat ihrem frischen Wesen einigen Eintrag. Aber auch das sollte anders werden. 7. Kapitel. Er war in den ersten Oktobertagen, als Mimi mit ihren Verwandten und einigen jungen Leuten einen > . Ausflug nach Mödling machte; der Tag Ivar herrlich und ! Mimi war ganz in staunendes Schweigen versunken über , dic entzückenden Bilder, die sich ihr boten. Man war zur Burg Mödling emporgestiegen, die ihr von unten ans sehr , hoch erschienen war; nun war sic überrascht, daß sie oben ; stand, ohne das Steigen eigentlich gemerkt zu haben ! Gustavs Freund, Heinrich, der sich auf diesem Ausflug« . sehr um Mimi bemüht hatte, trat mit ihr zu den Fenstcr- "^knunaen der Ruine und zeiatc ibr, wie man ans iedein