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(Forts«,ung folgt.) 8 Der GSnscdoktor. -umsttstlsche Noneleite von O. Eau«-Bachm«nn. (7. Fortsetzung.) wondt«« b«such,nd, »veil die Mam« hoffte, daß ich auf diese Ari . . ." Eie hatte heftig und erregt gesprochen, nun hielt sie. aus einmal erschrocken inne. „Rein, daS kann ich nicht sagen," flüsterte sie und wandte sich ab. „Dann sag' ich es," entgegnete Liebhardt, der ihr ge spannt zugehört hatte. „Die Mama hoffte, daß Sie auf diese Art eine glänzende Partie machen würden. ArmeS Kind!" Sie war bleich geworden, als er das in so klaren Worten sagte, dann schoß ihr das Blut ins Gesicht. ! „O, wenn Sie wüßten," rief sie leidenschaftlich, „wie mich das empört, angewidert, gedemütigt hat vor mir selber, wie ost ich Mama auf den Knien gebeten habe, j heimzukehren in unser friedliches Nest! Aber so lieb sie mich hat, darin gibt sie nicht nach. Und so muß ich weiter- ! leben als Betrügerin!" „Aber, liebes Fräulein!" tröstete er tröstend. „Ja doch!" beharrte sie. „Ist es anderes als Betrug, ' wenn man andere täuscht, in ihnen Hoffnung erweckt, die man nicht erfüllen kann? Und dabei noch das widrige Schauspiel, diejenigen, die man betrügen will und soll, selbst als Betrüger zu sehen: o, wie schrecklich es doch zu- ! geht auf der Welt! Sehen Sie, wohin wir auch kamen, immer war ein Sohn, Neffe oder Vetter da, der mit mir ' oder vielmehr mit meinen Millionen beglückt werden sollte und der mir ans eigenem oder fremdem Antrieb auf Lebe» und Tod den Hof machte: alle übrigen Herren aber wurden sorgsam ferngehalten. Und nun auch hier, anch hier das selbe Spiel, dasselbe gegenseitige Betrügen!" „Nehmen Sie's nicht so tragisch, Fräulein," sagte er in beruhigendem Tone, „und trösten Sie sich jetzt mit dem Bewußtsein, daß es wenigstens einen Menschen gibt, der die Wahrheit kennt." „Das ist mir auch eine Wohltat," entgegnete sie mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung. „Und darf ich wiederkommen, nach dem Befinden meiner Patientin zu fragen?" bat er und hielt ihr seine beiden Hände hin. Rasch und freudig legte sie ihre Hände in die seinen und erwiderte herzlich: „Gewiß, und zwar recht ost: ich werde dann alles wieder leichter tragen, meine Betrüger rolle und den Anblick der anderen, denen ich unter die Maske geschaut." Er hielt ihre Hände fest, und einige Sekunden lang sahen sie einander in die Augen; aus ihrem Blick sprach inniges Vertrauen, aus dem seinen wärmste Teilnahme und Freude über das gewonnene Vertrauen. Plötzlich spielte ein gutmtttig-spottender Zug um seinen Mund. „Sagen Sie, verehrtes Fräulein, fällt Ihnen nichts auf bei der Geschichte?" fragte er. „Was sollte mir denn auffallen?" fragte sic erstaunt. „Na, sehen Sie, ich bin statt des gefährlichen Doktors hier und bin doch auch nicht älter als er und bin auch Junggeselle — zu deutsch Garcon —; sagen Sie, bin ich denn so gar nicht gefährlich?" Sie betrachtete ihn lächelnd. „So sagen Sie's, Fräulein, aber aufrichtig," bat er. „Gefährlich nicht, aber herzensgut," erwiderte sie und drückte noch einmal seine Hände. „Also bloß gut! Na, ist auch etwas, wenn auch nicht viel," sagte er mit einem komischen Seufzer; bei ihrem Händedruck aber ward ihm so merkwürdig warm ums Herz wie noch nie; er hob die beiden blassen Hände empor und küßte sie. In dem Augenblick trat Fritz ein. „Ah, guten Morgen, Herr Liebhardt, waS machen denn Sie da?" rief er. „Ist was krank bei uns? Etwa gar der Schimmel?" „Nein, ein Täubchen diesmal," antwortete Liebhardt rasch gefaßt. „Ach, gehen Sie doch!" meinte Fritz unglänbig. „Wegen einer Taube hat Sie Papa gewiß nicht gerufen." „Warum zweifelst du daran?" fragte Edith heiter. „Aber das wäre doch gar zu dumm; die Behandlung kostet doch mehr als zehn gesunde Tauben," meinte er altklug. „Bist du aber ökonomisch!" sagte Liebhardt bewun dernd. „Wenn man aber nun die Leiden der kranken Taube lindern will?" „I, da dreht man ihr einfach den Hals um, das ist das kürzeste," meinte Fritz. Licbhardts Blick flog zu Edith hinüber, die ihn traurig erwiderte. „Wenn man es doch getan hätte!" sagte sie seufzend. „Ach, du hast eine kranke Taube, Edith!" fragte Fritz. „Ja, wo denn?" „Zu Hause, Fritz," entgegnete sie. j „O Weh, wenn die nicht von selber gesund geworden ist, muß sie längst tot sein, bis dein Brief mit einem Re- - zcpt kommt," meinte der Knabe mit verächtlichem Nase- ! rümpfen. „Ihr Mädel seid ja so dumm." »Fritz, Fritz?" erschallte Kienholzens Stimme aus dem ! Garten. j Fritz, der soeben verächtlich von der Dummheit der Mädchen gesprochen hatte, verschmähte es durchaus nicht, Schutz bei einem solchen zu suchen. „Laß mir nichts tun, Ditha!" bat er und erfaßte die Nockfaltcn Ediths. Kienholz trat ein. „Ah, da ist er ja," rief er, Fritz bemerkend. „Laß ihn doch, Onkel!" bat Edith. „Ich tue ihm ja nichts, was hast du denn?" fragte er erstaunt und näherte sich seinem Sprössling, der trotz dieser Versicherung eben zu einem Gebrüll sich anschickte; in dem -Augenblick aber trat Tante Amalie ein und Kienholz gab die Verfolgung seines Sohnes auf. „Nun, was raten Sie mir für meinen süßen Liebling, Herr Doktor?" wandte sich Frau Amalie an Liebhardt. „Sprechen Sie es aus, Sie können jedes Opfer ver langen! Soll ich nach dem Nordpol mit ihr oder . . .?" „Nein, nein, Sie sollen ruhig hier bleiben," unter brach sie Liebhardt. „Das Fräulein braucht Ruhe und ein freundliches Familienleben und das findet sie hier am besten." „Findet sie, findet sie!" rief Kienholz erfreut. „Sie sind ein Prachtmensch, liebster Doktor, hab's immer ge sagt. Wenn ich um meine Meinung gefragt würde, wären Sie längst znm Professor ernannt." „Lieber Herr Doktor," rief nun auch Frau Amalie begeistert, „wenn Sie mir mein Kind gesnnd machen, dann sollen Sie fehen, was ich für Sie tue. Wenn ich wieder rurückkebre ans meins« Lnrttcka»»oa«nb«tt,tn die Kreist, sehr gut und so fand er bald einen Posten als Koch. Es ging uns sehr gut in Ncwhork und als mein Vater starb, hinterließ er ein kleines Kapital, von dem wir zwar be- f scheiden, aber doch ganz nett leben konnten. Wir zogen s nach Deutschland und lebten in einem kleinen Städtchen ganz ruhig nnd hübsch. Aber vor ein paar Jahren siel es - der Mama ein, das Gerücht zu benützen, von dem sie dnrch ' ihren verstorbenen Vater gehört hatte, und so zogen wir ^ou »jnem Orte Lum anderen, all« .auffindbaren As» ! in d-wn Uh gewohnt »tu zu dickehr««, »mm stab «4 «he , Tie daran denken, an irgend eine Universität biufm. Liebhardt verbeugte sich ungemein tief, weil ihm so am besten gelang, sein Lächeln zu verbergen. „O, danken Sie nicht." wehrte Frau Amalie ab, ehe Liebhardt nur daran dachte, ein Wort zu erwidern, „mir fällt es nicht schwer, denn ich habe Connaissancen, Con- naissancen . . . nicht wahr, Ditha?" Liebhardt vermied es, das Mädchen anzusehen, wußte : er doch, wie peinlich sie wieder von der Flunkerei ihrer f Mutter berührt sein mußte. „Sie frühstücken doch mit uns, Doktorchen, was?" f fragte Kienholz herzlich. „Lassen Sie die Patienten mal , bißchen warten." Lautes Lachen ertönte aus einer Ecke des Zimmers ! „Die sagen schon nichts, hche!" kicherte Fritz. Kien holz fuhr herum und warf dem Knaben einen beinahe - haßerfüllten Blick zu: er faßte sich aber rasch und sagte mit gezwungenem Lächeln: „Ja, jawohl, vom Herrn ! Doktor Liebhardt läßt mau !ub eben alles bieten." Edith war rasch zu Fritz getreten. „Wie kannst du dich auch immer bemerkbar machen, wenn du kein reiue* Gewissen hast," flüsterte sie ihm zu. Frau Kienholz und Mariechen kamen nun auch, ge- folgt von Trine, die sich anschickte, den Tisch zu decken „Guten Morgen, meine Damen!" begrüßte sie Lieb hardt, ihnen entgegengehend. „Guten Morgen, Lie . . . Herr Dottor!" dankte Frau Kienholz verlegen. Mariechen begnügt sich mit einem stummen Gruß und half Trinen hastig den Tisch decken. Sobald sie konnte, huschle sie wieder hinaus. Während Liebhardt einige Worte mit Frau Kienholz wechselte, fiel sein Blick plötzlich auf das Bild der reno vierten Großtante. „Was tausend," rief er verwundert, „seit wann haben Sie denn die alte Bieberich da hängen? Haben Sie die gekannt?" „Die ... die alte ... die alte Bieberich?" stotterte Kienholz in peinlichster Ueberraschung. „Das ist doch nicht. . ." „Das ist die alte Bieberich, die unter dem früheren Besitzer des Gutes immer im Sommer hier gewohnt hat und in ihrem Testament der Gemeinde eine Menge Geld vermacht hat. Ich habe sie auch nicht gekannt, aber de« Notar in Grünlinde hat ja ihr Bild in seiner Kanzlei hängen, ganz dasselbe Bild, dort hab' ich's gesehen." „Aber daS ist ja doch die neue alte Großtante," er klärte Fritz. „Ja, jawohl," bestätigte Kienholz schüchtern, lieber Frau Amaliens Gesicht flog etwas wie Spott, aber sie sagte doch mit einem tiefen Seufzer: „Ja, das soll meine liebe Mama sein, aber sie ist sehr, schlecht getroffen. Me war eine Schönheit, nicht wahr, Ferdinand?" „Eine Schönheit," rief dieser begeistert, „gewiß, ein« wahre Venus! Ganz wie. . ." „Ferdinand!" rief Frau Betti, zwar nicht laut, ab« drohend; Kienholz knickte förmlich ein. „Nun ja, ja," wiederholte er bescheiden, „ganz wie ..., ganz wie die VenuS." Liebhardt sah zu Edith hinüber und da traf ihn «st, bittender Blick. „Ach ja," sagte er gleichgültig, „nun entsinne ich mich; die alte Bieberich auf dem Bild beim Notar hat 'ne gelbe Haube." „Ja, natürlich eine gelbe!" rief Kienholz mit ein« für den unbefangenen Beobachter gänzlich unbegründeten Freude; „die alte Bieberich hat ja immer eine gelbe Haube getragen, das heißt, ich . . . man hat mir erzählt, daß sie . . . ja, sie soll ordentlich berühmt gewesen sei« durch diese gelbe Haube. Nicht wahr, Betti, so hat man uns erzählt?" „Mag wohl sein," versetzte die Angeredete kühl, „mein Gedächtnis ist nicht so treu." „Ah, da kommt ja Tante Emma!" Kienholz sprang der Eintretenden mit einer Lebhaftigkeit entgege«, die diese an ihm nicht gewohnt war. „Gestatte, liebe Emma: Herr Dottor Liebhardt — - Frau Emma Riedel, Cousine meiner Frau. Aber jetzt wollen wir uns zum Frühstück setzen. Wo ist den« Gustav?" Er sprudelte das alles in einem Atemzug heraus. „Gustav macht eine Radpartie," eptgegncte Fr«« Emma, nachdem sie die Anwesenden begrüßt hatte. „So, so, nun also! Nun nehmen. Sie Platz, DoS- torchen!" Auch Waldemar und Mariechen waren eingetrete» und nahmen ihre Plätze ein. „Fritz, du sitzest neben mir!" gebot der Papa nnd drückte den ängstlich Zurückweichenden auf den Sessel; dann goß er den Wein in die Gläser. „Prosit, Kinder!" rief er aufgeregt. „Auf das Wohl unserer Pattentin! Rote Backen soll sie bei nns bekommen und srohe Laune!" Eifrig stoßen alle an und jedes dachte dabei etwas anderes. Die einen waren froh, ihre Ver legcnheit unter dem Gläserklirren verbergen zu können, Frau Amalie kam sich vor wie eine Königin, der man hul digt, Mariechen beklagte im Stillen, daß Gustav nicht da sei, und weihte ihn, das Glas, Fritz war selig in dem Be wußtsein, daß er zunächst in der großen Gesellschaft vor Prügeln geschützt sei, und gab sich vergnügt dem unge wohnten Weingenusse hin. Mit übereinstimmenden Ge fühlen stießen nur zwei an: Liebhardt nnd Edith, die einen bedeutsamen Blick wechselten. „Herr Liebhardt, was ist's denn mit Knickens Gän sen?" fragte der stets neugierige Fritz. - „Der» Christian hat mir gesagt. . ." „Aber, Fritz, du hast ja keinen Zwieback," unterbrach ihn der Papa, „so iß doch!" Dabet stopfte er ihm ein Stück Zwieback in den Mund, was sich der Junge erstannt, aber gutwillig gefallen ließ. „Sie kümmern sich auch nm. Gänse, Herr Doktor?" fragte Frau Emma. Jetzt war die Reihe des Verlegenwerdens an Lieb hardt. „Ja, ich ... ich wollte nämlich . . . eine kaufen für . . . für meine Großmutter," stammelte er. „Haben Sie denn eine? Das hab' ich gar nicht ge wußt," sagte Fritz. „Ja freilich, sie ist aber nicht hier; drum wollt ich ihr «ine schicken." „Me man'S nimmt, nicht jeder legt den gleichen Matz- M stab an die Dinge." „Da muß man eben vergleichen. Also beichten Sie mal, M liebes Fräulein, ich werde smmm sein wie zwei Gräber M und ein Fisch," sagte er scherzend. Dann, als er ihre trau- M rige Miene sah, fügte er ernst und herzlich hinzu: „Ganz M im Ernst, Fräulein, ich habe das Gefühl, als ob ich Ihnen M helfen könnte, und den guten Willen, es zu tun, habe ich M auch, und zwar will ich Ihnen nicht mit Lebertran oder M ähnlichem, sondern mit einem gutgemeinten FreundeS- M Wort helfen." In den herzlichen Worten sowohl als auch in der M Stimme des Mannes lag etwas, was das Mädchen wohl- M tuend berührte, und ein Gefühl wallte in ihr auf, das ihr W bisher kaum recht zum Bewußtsein gekommen war, oder U das sie mindestens immer hatte Niederkämpfen müssen: die M Sehnsucht, sich mitzuteilen. Die Mutter, die ihre wirklichen U oder gespielten Empfindungen jedermann auf den Tisch M warf, war keine Vertraute für ihr keusches Fühlen, und M eine Freundin hatte sie bei dem Zigeunerleben, zu dem sie M die Mutter verurteilte, nicht an sich schließen können. Die U Herren, deren Bekanntschaft sie gemacht hatte, hofierten U ihr. aber zeigten keine Teilnahme für ihr Seelenleben, U und dieser Mann da, der weder poetisch, noch interessant M aussah, hatte auf einmal mit den paar lieben Worten die M Sehnsucht nach einem teilnehmenden Herzen in ihr geweckt. U Sinnend saß sie eine Weile, dann fragte sie unvermittelt: U „Haben Sie schon einmal im Leben gelogen?" M Er sah sie unsicher an. „O ja," sagte er dann, „sehr Ul häufig. Wenn ich in der Schule nachsitzen mußte, war ich W äußerst phantasievoll im Ausreden." Sie schüttelte ernst den Kopf. „Nein, ich meine ernst- U ' hafte Lügen. Waren Sie schon einmal in der Lage, eine U' falsche Rolle zu spielen, etwas anderes vorzustellen als Sie K sind?" Ihm ward unbehaglich bei dieser Frage; sollte sie M etwas gehört haben? Er schämte sich vor dem Mädchen U und nahm sich vor, sich aus dieser Situation baldigst zu U befreien. „Ja, ich bin — ich bin — ich war in dieser Lage," U stotterte er, „Und wie war Ihnen dabei?" fragte Edith dringend U und sah ihm fast ängstlich forschend ins Gesicht. k „Schrecklich, fürchterlich!" rief er überzcugungsvoll. k „Mir steht — mir stand der Angstschweiß auf der Stirn." „Sehen Sie!" sagte Edith mit schwermütigem Kopf- t nicken. „Und wenn man das nun sein ganzes Leben lang U tun muß, meinen Sie, daß man dabei rosig aussehen kann? D DaS heißt, wenn man das Gefühl, eine unwürdige Rolle zu spielen, beibehält." U „Nein, Fräulein," entgegnete er ernst. „Dabei würde k sogar ich blaß und mager werden. Aber es gibt ein Mittel l dagegen." . „Ein Mittel?" fragte sie rasch. „Und das wäre?" „Irgend einem Menschen die Wahrheit sagen, das er- leichtert, das befreit," erwiderte er ebenso rasch. „Alle Leute sind's ja nicht wert, daß man ihnen die Wahrheit sagt, aber hie und da ein Mensch Wohl. Wissen U Sie was, Fräulein, ich gehe mit gutem Beispiel voran k und beichte Ihnen. Wissen Sie, wer ich bin? Ein Tier- rrzt." Er hatte es eilig hervorgestoßen und atmete jetzt M rrkichtert auf. U „Ein Tierarzt?" fragte Edith erstaunt. „Ja, aber —' „Was suchen Sie dann bei mir?" ergänzte er. „Das i -vollen Sie Wohl sagen. Ja, Fräulein, ich spiele eben eine i falsche Rolle, die mir aufgezwungen wurde. Ich sollte es es «igenttich nicht sagen, aber nachdem ich nun einmal den ^ Doktor spielen muß und ich erkannt habe, daß die Wahr- 8 »eit die Medizin ist, die Ihnen hilft, so muß ich sie eben s Mwenden. Also: Ihre Frau Mama hat einen Arzt ge» p lounicyt und Ihr Herr Oheim, der ihr offenbar nichts ab- » schlagen will, und der mit dem Bczirksarzt irgendwie ver- s feindet sein soll — was mir übrigens ganz neu ist — hat (.mich gebeten, den Doktor zu spielen. Ehe ich mich noch k weigern konnte, waren Sie schon hier und da saß ich in der s Falle." Gespannt hatte ihm Edith zngehört. Ihr Gesicht schien L noch schmäler, ihre Augen schienen noch größer zu werden. „Verzeihen Sie, was ist der Vezirlsarzt für ein Mann?" fragte sie. 's „Ein eleganter, junger, schöner Mann, der Abgott f aller Mädchen," berichtete er wahrheitsgetreu. „Verheiratet?" fragte sic fast atemlos weiter. „Nein, nicht einmal verlobt," erwiderte er und sah sic f erstaunt an; dann fuhr er fort: „Der Adonis gibt sich s nicht billig her und hier in der Gegend sind Millionen l schwer zu haben." Um Ediths Mund hatte sich wieder der scharfe, bittere Leidenszug gelegt, der sic stets um Jahre älter erscheinen sx ließ. „Also das, wieder das!" rief sie aus. Wieder die s Lüge, die lausend andere Lügen erzeugt, die Lüge, unter der ich zusammenbreche, die mich töten wird. Wieder das- i selbe, immer dasselbe Spiel." Sie brach in Tränen aus. „Fräulein, bitte, nicht weinen!" bat er erregt. „Er klären Sic mir —" Sie richtete sich plötzlich auf. „Ja, das will ich," sagte K' sie energisch und trocknete ihre Tränen. „Ich will nicht mehr weiterlügcn, einem Menschen gegenüber will ich wenigstens frei und wahr sein. Also hören Sie: Wir sind l Besitzer eines äußerst bescheidenen Vermögens, Mama und r ich, aber vor langer Zeit hat sich einmal das Gerücht ver- breitet, Mama habe einen amerikanischen Millionär gc- heiratet und von diesen erdichteten Millionen leben wir. Mein Vater war ein kleiner Schauspieler und da er cs zu nichts brachte, ging er mit meiner Mutter nach Amerika und dort wurde ihm eine Kunst, die er bisher aus Lieb haberei getrieben hatte, znm Segen. Er kochte nämlich „A ersch« «ahn Feie, Späi gebe: lich < 2,40 l.bO 80P 10 P Post! Aust Ai N r nacht stärk« fröhli Osten wohl auch Tann saale Rekr vortr, Kam« liche reichst Stadt auf dl aus. hester- das Z mann Lehre! Haupt solo t die l Lestun glanz, berüh genes ander ein vi meine! punkt« recht«, bäum war r Kamei d«n L überre Gesche aber ! F-ldgr ladet - Weihn schenk Gäste herzliö daran, Weihn sturmn wünsch Kriege und g- Eptun Herren virle s festlich« Litdes: Hauptr stillunf möchte» zum 2 bewahr Darbi« sich da- «I, borg u> halten« fei» bei Ge -riegtj amgez« «in Nes