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Montag dm 17° Dezember 191? abends rstand. M. 282 !N Rück« wstgast. 18/12. »A. 8 scheidung gerungen. Deutschs Führung und deutsche I Truppen haben auch hier den Sieg davongetragen, wäh- E rend wir an anderen Steilen durch gewaltige Schläge ß den Feind Niederwürfen. Der Mißerfolg des englischen Z H eres in Flandern wird verschärft b uch die schwere Niederlage, die es bei Lambrai erlitt. Nördlich von Ghewvclt wurden bei erfolgreichen Unter nehmungen gegen die englische Linie am Schloßparl von Poezelhoek 2 Offiziere und 45 Mann gefangen. Ein nächtlicher englischer Gegenangrif zur Wiedergewinnung des verlorenen Geländes scheiterte. Von der Scarpe bis zur Oise war die feindliche Ar tillerie rege. Starke Feuerübersälle lagen am Abend, während der Nacht und am frühen Morgen auf unseren Stellungen. Die Absicht eines englischen Angriffes östlich von Bullecomt wurde erkannt, seine Ausführung durch Ver nichtungsfeuer verhindert. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Im Tanmrwle weh te unsre Grabenbesatzung den Vorstoß einer stärkeren französischen Erkundungsabteilung ab. ppoldis« s abends Gunsten I „Säch OesMcher Kriegsschauplatz. Die WasienstMitlmdsvelhanölungen wurden fortgesetzt. Mazedonischs Front. Kleinere Vorfeldkämpfe westlich vom Ohridasee. Auf der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering. NMsnischs Front. Aus den Kämpfen der letzten Tage zwischen Brenta und Piave biiebm 40 Offiziers und mehr als 3000 Mann, einige Geschütze und Maschinengewehre in unserer Hand. Mehrfache GMncmgnsfe, die der Feind gegen die von uns genommenen Stellungen führte, wurden abgrwiesen. Der Erste General-Quartiermeister. Ludendorff. (Amtlich.) In der Vollsitzung, die am Vormittag des 14. Dezember stattfand, wurde ein Teil der gegenseitigen Bedittglpigsn den Vertragsentwurfs endgültig formuliert. Da die russischen Delegierten über einige Punkte Instruk tionen von ihrer ReM-ung «'»holen wollten, wurde die Fortsetzung der «Ug meinen Beratungen auf den 15. De- zember vormittags angescht Der Nachmittag des 14. De zember war mit einer Sitzung der Protolollkommission misgeMlt. Großes HsupLqrmrtier, 16. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Zchloßparks von Poezelhoek Haden wir unsre Linie nach Abwehr eines feindlichen Teilangrisfes vorge schoben und Gefangene gemacht. Lebhafte Artillerietätigkeit von der Scarpe bis zur Oise; bet Monchy und südwestlich von Cambrai nahm sie erhöhte Stärke on. Englische Vorstöße bei Monchy und BuUecourt scheiterten. I« Erkundungdfechten an vielen Stellen der fran zösischen Front wurden Gefangene emgebsacht. VMMM MLsgsschMplertz. In Bresi-Lilowsk ist am 15 Dezember von Sr. Kgl. Hoheit dem Generatfeldmaischall Prinzen Leopold von Bayern und Vertretern der verbündeten Truppen ein Wafsenjtillstandsoertrag mit Rußland auf die Dauer von 28 Tagen, gültig vom 17. Dezember 12 Uhr mittags ab, unterzeichnet worden. , Mazedonische Front. Rege Tätig! it der Engländer zwischen Vardar und Dovanjee. « Italienische Front. In EkMikrung ihrer Erfolge haben östeneichstch- ungansche Truppen italienische Stellungen südlich vom Lol Caprile erstürmt und mehrere hundert Mann, darunter 19 Ossiziere, gefangen. Der Erste GmierahQuartiermeWer. Ludendorff. l3, ri, , «4, 97, 61, 66, 1. 404, Großer Hauptquartier, 15. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Seit mehr als vier Wochen hat der Engländer seins 0, 4, 8, . 1107, >0, 4, 7, 303, 8, 94, 96. 55, 58, 42, 37, M. 37, 10 50, 38, 16. 40, IS, »g! ck) wppenk > zufolge ! Kriegs- 19. bis x zevraxy.. Man fand den Strand.wie besät mtt un gewöhnlich großen Aalen. Mehrere Zentner davon wurden eingebracht. Die Fischer der Umgegend behaupten, daß es sich um sogenannte „Reiseaale" hom- delt, die sonst dort in der Gegend nicht Vorkommens — Beschlagnahmter Khampoaucr. In Kehl entdeckt« man in den Warenspeicheru eines großen Hauses Champag ner im Wert von einer halben Million Mark. Er wurd« beschlagnahmt. Der Schaumwein wurde vor Kriegsau?bvuck in den Kellereien der Firma Vix-Barg in Schiltigheim au ' Flaschen gefüllt und kam Ende 1914 zu 4 Mk. die Flasch« in den Kettenhandel, wo sich dann in der siebenten Haut die Flasche schon auf 35 Mark stellte, ohne ihr Lager . überhaupt verlassen zu haben. Als letzter Käufer war eine Hamburger Grotzfirma aufgetreten, die nun das Nach sehen hat. Warum die Behörden die kostbare Zeit zur zeitrauben den Verfolgung dieser Art Wucher verschwenden, ist nicht zu ersehen. Wer hat denn ein Interesse an billigen Cham- pagnerpretsen? Nur der Schlemmer. Die Behörden sollten diese ihre Arbeit lieber den Bedürfnissen der breiten Masse znwenden. ** Tod durch die Katze. Eine Frau aus Spiegel war in Landsberg bet einer Verwandten zum Besuch und streichelte deren Hauskatze. Diese jedoch verstand die Liebkosung falsch und kratzte sie an der Handober- flüche. Die Wunde anfangs wenig beachtet, verschlim- , merte sich bald derart, daß ein Arzt hinzugerufen wurde. Dieser hielt den Zustand der Kranken für höchst gefahrvoll und riet, in ein Krankenhaus zu gehen. Am Tage nach der Einlieferung starb schon die Frau. Die ganze Hand, der ganze Arm und die Seite waren geschwollen. Ein offizielles Möbel-Abzahlungsgeschäft. Aus Anregung des HandelSmintsterS erfolgte mit Hilfe des Groß-Berliner Vereins für Kleinwohnungswesen die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft, die min derbemittelten jungen Paaren die Hausstandsgründung durch Beschaffung von Hausrat ermöglichen will. Das grundliegende Neue liegt darin, daß auch solchen Neu- R vermählten, die im Kriege keine Ersparnisse haben machen können, der Weg zum eigenen Hausstand durch Teilzahlungen geebnet wird. An der Gründung - beteiligt sind mit namhaften Mitteln die Provinz Bran denburg und große Gesellschaften. WM M Mcherltz Irüms Arlmtbseins chränkrmg. Der allgemeine Reiseverkehr ist infolge der starken Inanspruchnahme unserer Eisenbahnen für den Traus- port von Kriegsgut und Lebensmitteln stark einge- chränkt wurden. Auch das Militär, das jetzt den grö- ! Heren Teil des Reisepublikums ausmacht, muß unter den veränderten Verhältnissen Entsagung üben. Nach einem Befehl unserer Heeresleitung wird die Nrlaubs- möglichkeit beim Feldheer etwa um die Hälfte ver- , mindert werden. Mußte man denn, wird mancher unwillig fra- zon, gerade den armen Feldsoldaten wieder treffen? Leider, denn das Leer stellt nicht nur die meisten Gerichtssaal. Wegen verbotenen Verkehrs mit Kriegs gefangenen wurde neulich vom Landgericht Heilbronn die 24 Jahre alte Freiin Gertraud von Gaisberg-Hel- senberg zur Strafe verurteilt. Ihre Revision kam vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Der Verteidiger beantragte, die Oefsentlichkeit auszuschließen, da Dinge zur Sprache kommen würden, die geeignet seien, die Sittlichkeit zu gefährden. Das Reichsgericht schloß hier auf die Oefsentlichkeit für die Dauer der Verhandlung j aus. Das öffentlich verkündete Urteil erging dahin, daß die Revision als unbegründet verworfen wurde. Ein unmenschlicher Stiefvater. Das Schwur- , gericht in Naumburg verurteilte den Maschinenwärter Reinhold Krug aus Nißma zum Tode. Der 66 Jahre ? alte Krug hatte sich zum zweiten Male verheiratet. Diese Frau brachte ihm ein uneheliches Kind in die Ehe. Nachdem auch die zweite Frau gestorben war, blieb der Knabe solange in anderen Familien, bis die Tochter aus erster Ehe heimkam, um den Hausstand zu führen. Der Knabe mußte oft hungern und ver griff sich deshalb an Lebensmitteln. Er sollte aus diesem Grunde in eine Fürsorgeanstalt kommen, und ? Krug sollt« di« Kost»« traaen. Um diese A«sS«He s «»«-»«MI» ** Stärkste BerdnnstimA. Mn amtlich verwogener Waggon Zuckerrüben, der mir bis zur dritten Eisen bahnstation vom Abgangsorte in Schlesien zur Fabrik befördert wurde, wies dort eine Gewichtsverringerung von 16 Zentnern auf. Alle Nachforschungen nach dem Verbleib der 800 Kilogramm Rüben blieben erfolg los. Es mußte also angenommen werden, daß der Höchstgrad der „Verdunstung" dabei obgeivaltet, Zwei Füchse mit einem Schuß erlegte Guts besitzer Müller in Kaakstedt. Beide Tiere spielten tm Rohrdickicht der Prötz in den Uhlenbergen. Auf 46 Meter ereilte beide zugleich der tödliche Schuß. — Hoffentlich ist es kein Jägerlatein. * „Gänsebraten und Buttermilch". Unter dieser Ueberschrift schreibt man der „Deutschen TageAztg." aus Berlin: „Gestern war ich in der Elektrischen zu fällig Zeuge folgenden Gespräches zwischen zwei ftu»- gen Mädchen. „Bei uns gab es heute Gänsebraten mit Rotkohl." Darauf meinte die andere: „Bei uns gab es nur Reis mit Zucker und Zimt." Wo mögen die beiden jungen Mädchen — die durchaus -nicht nach Töchtern von Kriegsgewinnlern aussahen — eigent lich gegessen haben, fragte ich mich. Als ich nach Hause kam, fand ich den Brief eines Vetters aus Schlesien vor. Darin stand: „Ich muß Dir noch mittcilen, daß Käthchen am 23. November d. I. „wegen Ausfuhr von Buttermilch aus dem Landkreise Bricg ohne Ge nehmigung des Kreisausschnsses" bestraft wurden ist. Es handelte sich um einen halben Liter, den sie bei einem Landwirt zu dein Preise von 15 Ps. er standen hatte. „Jetzt kannst dir deine Buttermilch al leine aussaufen," meinte der dieses Verbrechen von Käthchen feststellende Gendarm zu dem Landwirt, der nebenbei bemerkt ein Nachbar von ihm ist." Man vird es Wohl begreiflich finden, daß ich meine eigenen Gedanken hatte, als ich diese Stelle aus dein Briefe «eines Vetters las und daneben jenes Gespräch über „Gänsebraten mit Rotkohl" und „Neis mit Zucker und Zimt" stellte." '* Mit einem Militärauto auf TiebeSsahrten. Zwei Aachtschuhlente in Werl hielten ein Militärnntu an, das ihnen verdächtig vorkam. Der Chauffeur hielt :rst, als die Schutzleute ihm ihre Revolver vurhielten. Außer zwei Soldaten befanden sich vier Zivilpersonen «ns dem Auto. Die Ladung bestand aus mehreren Zentnern Hanfgarn und Roßhaaren und die Unter suchung ergab, daß die Ladung von einem großen Diebstahl bei einer Firma in Soest hcrrnhrte. Tas Auto gehört nach Duisburg, wo cs von der Militär behörde einer Werkstatt zur Reparatur übergeben war. ** Ungewöhnliches Strandgut hatte der letzte Lturm auf Fehmarn an die Boisndorfer Küsten strecke Lokales. W Flachsbau wird von interessierter Seite wieder dringend geraten. Heer und Volk brauchen ihn. „Dieser vermehrte Anbau bringt aber auch dem kleinen Land- / Wirt und Bauern erhebliche Vorteile, da, wie wir hören, die Preise für Stroh- und Röstflachs aus der , Ernte 1918 wesentlich erhöht sind, und zwar für luft trockenen, gut behandelten rohen Stengelflachs guter Mittelqualttät auf 30 M., für abfallende Qualitäten nicht unter 22 M-, für gute Qualitäten bis zu 32 M. für 100 Kilo. Für Röstflachs^auter Mittelqualität soll 45 M., für abfallende Qualitäten nicht unter 36 M. ' und für besonders gute Qualitäten bis 50 M. für 100 Kilo bezahlt werden. Ebenso erfahren auch Vie Preise für Leinsamen eine Heraufsetzung von 59 M. ' bis auf 74 M. Sehr wichtig für die Flachsbauern ist die neueste Meldung, daß die zur Aussaat im Jahre 1918 gebrauchte saatfertige Leinsaat durch die Letn- saatverteilunasstellen der Kriegsflachs-Gesellschaft in Berlin geliefert wird." — Die interessierten Land wirte werden gut tun, sich vorher mit wirklichen und auch verantwortlichen Sachverständigen in Verbindung zu setzen. Mißernten können wir in dieser Zeit der Welthungersnot auch auf dem kleinsten Fleckchen nicht ertragen. So einfach ist aber die Flachsgewinnung nicht. A Taubett dürfen nicht abgeschossen werden. Schon in Friedenszeiten genossen die Brieftauben unbeding ten Schutz. Um wieviel mehr müßten wir sie heute schützen; ist uns doch allen bekannt, daß die Brief tauben uns während des Krieges unschätzbare Dienste leisten. Auf das Abschießen oder Wegsangen von Brief tauben sind deshalb hohe Strafen ausgesetzt, aber auch auf das Fangen und Abschießen von Tauben über- bauvt. - Angriffe in Flandern eingestellt. Seine gewaltige, auf Besetzung der flandrischen Küste und die Vernichtung x Z unserer O-Boot-Basis hinzielende Offensive kann somit vor- WM 8 läufig als abgeichlosten gelten. Fast das ganze englische H?e»', verstärkt durch Franzosen, hat über hi Jahr lang « mit unsrer in Flandern s ehenden Armee um die Ent- 83« Jahrgang Reisenden, sondern macht auch die weitesten Reisen! Wem von unA wäre es im Frieden eingefallen, von München nach Riga oder von Königsberg nach Lille zu reisen? Und heute haben wir auf diesen Strecken täglich Hunderttaüsende von feldgrauen Weltreisenden fitzen, die in Friedenszeiten kaum ein Paar Kilometer nn Jahr mit der Eisenbahn gefahren sind. Aber diese feldgrauen Reisen kosten Geld und, was das wesentliche ist: Material. Die Eisenbahn rech net mit großen Kräften und schweren Massen. Da, wo zwei Schienen aneinanderstoßen, gibt es beim Fahren in jedem einzelnen Wagen einen harten Stoß, Näder und Schienen nutzen sich ab und wollen gewech selt, schadhafte Wagen und Lokomotiven aus gebessert sein. Aber wer soll das besorgen? Die Leute, die dafür im Frieden da sind, machen heutzutage Kanonenrohre und Granaten. Dies ist aber wichtiger, als Lokomotiven ausbessern, und unsere Eisenbahn betriebsfähig zu erhalten ist wiederum wich tiger, als in Urlaub fahren. Daher kommt's, daß man unsere Urlauber in ihrem einzigen Vergnügen beschnei den mutz. Was die Eisenbahnen im Feldzuge bedeuten, ist bekannt. Wir sind nicht in der glücklichen Lage, soviel Truppen stehen zu haben, daß wir keine Verschie bungen nötig hätten. Wir kämpfen an allen Ecken von Europa, wo „was los" ist, fahren die Züge hin, beladen mit Kampftruppen und Granaten. Da müssen die persönlichen Bedürfnisse zurttcktreten. Es ist furcht bar hart, wenn man die prachtvollen Menschen, die im Trichterfeld mit unglaublicher Geduld und Festig keit ausgehalten haben, nun zur Belohnung nur halb so ost in Urlaub schicken darf wie vorher. Uber jene Geduld und Festigkeit wird uns auch darüber Hinweghelsen. Wir haben uns gewöhnt, mit zwei Dritteln Fleisch- und Brotration auszukommen, nun müssen wir lernen, uns mit der Hälfte Familien glück zu begnügen. Muß halt die brave Bost an Freuds so gut es geht, ersetzen, was die böse Eisenbahn unse- M Feldgrauen kürzen mußt«, * * * Einschränkung des Weihnachtsverkehrs. Die Eisenbahndirektiou Breslau macht folgendes bekannt: Lokomotiven und Wagen werden für Heeres zwecke und zur Heranschaffung der Lebensmittel drin gend gebraucht. Son Verzüge für den Weihnachts- Verkehr werden nicht gefahren; mit Zurückblei ben beim Retseantritt oder unterwegs muß ge rechnet werden. Alle nicht unbedingt nötigen R»sen müssen unterbleiben. In d»n anderen Bezirken sind ähnliche Erlasse zu arwarten.