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Krupp«, am 12. uu» 1-1. DHEver gsuommenen kei«MchM Mellungen auf dem Moste Spinueca führte Ler Italiener vergebliche heftige Angriffe. In den Kämpfen der letzten Tage habe» wir. M ftülienMe Offiziere, darunter zwei StabSoffizteW Eber 8000 Mann, einige Geschütze und Maschinenge- tvehre eingebracht. ' Der Chef des Generalstabes. Lloyd George will weiter kämpfe«. «Ms «Leich gewirtetem Stahl. Der englische Premierminister Lloyd George hat Wieder einmal gesprochen In der ibm eigenen über- kuS selbstbewußten Art suchte er den StegeSwiNen Ler Engländer wieder auszupeitschen durch eine gröb lich gefälschte Darstellung der Lage. Er sagte u. „Weil ich fest überzeugt bin, daß »vir uns stetig «unserem Ziele näher«, würde ich Friedensange bote an Preußen in demselben Augenblick, in dem der ibreußische Militärgeist von Prahlerei trunken ast, als einen Perrat an der großen Aufgabe, die uns ^»vertraut ist, betrachten. Die Siege Deutschlands Wer ken alle in die Welt hinausgefchrien, aber Deutsch- Tands Schwierigkeiten erscheinen in keinen Pressebe- ,richten oder drahtlosen Meldungen. Aber wir kennen Fie. Der tödllche Griff der britischen Marine tut seine Wirkung und die Tapferkeit unserer Truppen ruft einen Wruck hervor, der letzten Endes sich äußern wird. Der Zusammenbruch Rußlands und die zeitweilige «Niederlage Italiens legen uns zweifellos einen schwe reren Anteil an der Bürde auf, bis Amerika bereit ist, sie tragen zu helfen. Wir müssen uns daher aus größere Anstrengungen und Opfer vorbereiten. Großbritanniens Wille Lst gleich gehärtetem Mtahl; der wird der stärksten Spannung bis zum »Ende standhalten. Die Mannschaftsbestände müssen tie- jfer ausgeschöpft werden, um die Last zu tragen, bis die amerikanische Armee eintrifft. Wir müssen genug Leute haben, um die Linien zu verteidigen, die wir Drei Jahre hindurch gegen wilden Ansturm gehalten haben, und wir müssen ein Manövrterheer haben, das uns in den Stand setzt, mit geringstem Zeitverlust an irgend einem Punkt des gewaltigen Schlachtfeldes S» erscheinen, wo es immer not tut. Es liegt Vein Grund für eine Panik vor. Selbst jetzt Lenden wir Italien Truppen zu Hilfe. Die Alli ierten sind in Frankreich und Flandern in der Ueber- zahl und wir haben erheblichere Reserven in der Heimat. Unsere Mannschastsbestände haben, besonders in den letzten Monaten, erheblich zugenommen, mehr als Freund und Feind weiß, aber sie genügen noch nicht, ohne Sorgen den neuen Kriegszufällen gegen überzutreten, es sei denn, wir ergreifen Maßnahmen, um unsere Reserven an ausgebildeten Leuten weiter zu vermehren. Das Kabinett bereitet Vorschläge für die Aufbringung weiterer Mannschaften vor und untersucht gleichzeitig eingehend die besten Me thoden zur Schonung der bereits vorhandenen Be stünde unseres Heeres, um die Kriegsvcrluste zu ver ringern." In England wird man mit recht gemischten Ge fühlen hören, daß die „Auskämmung" aller Halbwegs Kriegstauglichen noch weiter gehen soll. Und die Be teuerung: „Es liegt kein Grund zur Panik vor" wäre wirklich nicht nötig und daher von dem gerissenen Advokaten Lloyd George sicher nicht beliebt worden, wenn nicht viele Engländer in einem lebhaften Ge fühle der Panik lebten. Wir dürfen jedenfalls auch diese Rede des eng lischen Kriegstreibers zu den Akten legen. Politische Rundschau. — Berlin, 16. Dezember. — Einem Radiotelegramm des „Az Eft" aus Ma drid zufolge beschloß die spanische Regierung die Auf lösung des Parlaments und die Ausschreibung von Neuwahlen. :: Gegen Kartoffclverfütterung ist dem Staats- ! sekretär des Kriegsernährungsamtes von Waldow eine j von 40 Oberbürgermeistern großer deutscher Städte unterzeichnete Erklärung überreicht worden, in der dringend gebeten wird, von jeder vermehrten Zulas- ! sung der Kartoffelverfütterung Abstand zu nehmen, § solange nicht die Zentralstelle das tatsächliche Vor handensein pnd die Sicherung in natura aller erfor derlichen Speisekartoffeln nachgewiesen ist. Unterzeich net ist der Antrag u. a. von sämtlichen Groß- Berliner Oberbürgermeistern, an der Spitze von Oberbürgermeister Wermuth, weiter finden sich die Unter schriften der Oberbürgermeister von München. Leipzig, Köln, Dresden, Breslau, Frank- furt a. M., Nürnberg, Mannheim sowie der anderen « größten Städte. Besonders zahlreich sind die Untet- , schriften aus dem westfälischen Industriege biet und aus dem Königreich Sachsen,. rr Eilte Erklärung der Zcntrumsfraktiou zur Lage besagt u. a. in der Friedens fache: „. . . steht die Fraktion vollständig auf dem i Boden der Antwortnote der Reichsregierung auf die Papstnote. Keinerlei Gegensatz besteht in diesen durch j die Antwortnote behandelten Fragen zwischen der Zen- ! trumsfraktion und der Rcichsregicrnng sowie der Obersten Heeresleitung. Für die übereinstimmende Haltung der Reichsregierung und der weit überwiegen den Mehrheit des Reichstags, die sich deckt mit der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes, waren national Gründe unter Auss.chlutz jeder Schwäche entscheidend. Der gegen die Zentrumsfraktion erhobene Vor wurf, einem Linksblock beigetreten zu sein, wird durch die Tatsache widerlegt, daß das Zentrum heute so wenig wie i^mats früher sich irgenb einem Block anaeschkossen hat. Der Ausdruck „MehrheitS- b«»t«fen' ist, wenn er ekne dauernde Vereintauna be zeichne« rsll, imzutrsffeltv. »tejomae« Fraktionen, dl« sich zu Den „interfraktionellen Besprechungen" zu sammengefunden haben, lind dabet von der nationalen Erwägung ausgeaanae«, Läß für die Kriegsdauer eine MetchstagSmehrheit sich zu dem Zweck der ruhigen und gedeihlichen Abwicklung der Reichsgeschäfte mit dem Endziel der glücklichen Beendigung des Krieges gusamMenslnden müsse." In allgemeinen Prinzipienfragen betont die Er klärung u. a.: „Von ihrem Porgramm und ihrer Tradition ist die Zentrumsfraktion auch in der gegen wärtigen Lage niemals abgewtchen." * * * Auch; Moskau. Tie Bolschcwiki siegen. Moskdu, die alte Hauptstadt Rußlands, mit ihrer handeltreibenden Bevölkerung, wurde immer als „letzte Rettung" gegen die Maximalisten angesehen. Jetzt er hielten diese auch dort die meisten Stimmen. Die Wahlen für die Stadt Moskau ergaben für die Bol- schewiki 327 000, für die Kadetten 234 000 und für die Sozialrevolutionären 48000 Stimmen. Die ande ren Parteien sind schwach vertreten. In anderen Städ ten erhielten die Bolschewiki und die Kadetten die Mehrzahl der Stimmen, in den ländlichen Bezirken die Sozialrevolutionäre jedenfalls die meisten Stim men. Nucke Sam greift Rußland in Ostasien an. In Washington teilte der Staatssekretär Lansing Pressevertretern mit, daß er ein Telegramm von dem amerikanischen Konsul in Wladiwostok erhalten habe, wonach dort ein heftiges Gefecht zwischen ver schiedenen russischen Militärgruppen im Gange sei. Der ! Konsul habe darauf gedrungen, amerikanische Trup pen abzusendeu. — Nach einer Mitteilung Lansings ist noch kein amtlicher Bericht über die Landung ;apa- nischer Truppen in Wladiwostok eingetrofsen. Wladiwostok ist der östliche Hafen Sibiriens. Dort sind angeblich große amerikanische Güter aufgestapelt, zu derem Schutze Amerika zu den Waffen greift. In Wirklichkeit aber will Amerika Rußland strafen dafür, daß es sich für die Entente nicht mehr verbluten will. Allgemeine Kriegsnachrichten. § Griechenland hungert. Aus der griechischen Hauptstadt Athen wird ge meldet: Die Hungersnot in Griechenland nimmt immer mehr zu. Die Mißstimmung des Volkes ist un- zeheuer. Die Geister sind aufs höchste erregt auch mfolge der Ereignisse in Italien und des russischen Waffenstillstandes. Die Regierung steht den herrschen den Zuständen hilflos gegenüber. Die ventzelisti- schen Kreise geben zu, daß die heutige Regierung nur einen provisorischen Charakter habe, und ihre Festigung nur von einem entscheidenden Siege der Latente erwarten könne. Eiu internationales Münzsystem geplant. Um den internationalen Kreditverkehr zu erleich tern, hat der amerikanische Finanzminister, wie aus Neuhort gemeldet wird, den Alliierten vorgeschlagen, ern internationales Münzsystem aufzustellen. Mit die sem neuen internationalen Münzsystem soll auch ein fixiertes Verhältnis zwischen Gold und Silber fest gesetzt werden. Der Vorschlag des amerikanischen Fi- iranzmintsters ist hauptsächlich dazu bestimmt, den Geld- verwhr zwischen den Alliierten zu erleichtern. Uncle Sam möchte den nämlich noch ersprießlicher gestalten. Beerdigung der Revolutionsopfer. „Stockholm Dagbladet" meldet aus Petersburg: Vie während der letzten Unruhen gefallenen Kadet ten der Petersburger Offizierschule, von denen kaum einer das Alter von 20 Jahren überschritten hatte, wurden beerdigt. Studenten, Studentinnen und Schüler trugen die Särge, während die Straßen, die der Zug passierte, rechts und links von Volksmassen flankiert waren. Entente-Treiben in der Schweiz. Aus gutunterrichteter Quelle verlautet, daß an den Züricher Krawallen Entente-Agenten betei ligt waren. Man spricht von einem Emil Vietet, der vor einigen Monaten kurze Zeit inhaftiert wurde, als er versuchte, mehrere Kisten revolutionärer Flug schriften über den Bodensee nach Deutschland zu schmuggeln. Der Rädelsführer Daetwhler wird von amerikanischem Geld unterhalten und hat mit ame rikanischen Mitteln eine Anzahl Anhänger erwor ben. Er verkehrte im Oktober und November viel mit Angestellten der französischen Konsulate in Bern und Lausanne. Die gerichtliche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen: Lcr Schinken des Lebensmittel-Kontrolleurs. Der englische Nahrungsmittel-Kontrolleur Napp sagte in einer Rede, es müsse etwas in England nicht in Ordnung sein, wenn man sieht, daß die Arbeiterfrauen stundenlang stehen, um Nah rungsmittel zu erhalten, während die Reichen alles ohne Mühe erhalten. Darauf erhob sich ein Post beamter und rief dem Minister zu: „Und wie sicht es mit Ihre« Schinken?" Er behauptete, daß der Minister in der vorigen Woche einen ganzen Schin ken erhalten habe. Darauf entstand ein solcher Tu mult, daß Kapp sich genötigt sah, sich am nächsten. Tage im Unterhanse in einer privaten Versammlung der Parlamentarier zu verantworten und zn erklären, er habe seit 16 Jahren keinen ganzen (!) Schinken in seinem Hause gehabt. Er erklärte, die Politischen Führer erschwerten ihm seine Tätigkeit als Nahrungsmittelkontrolleur durch ihre optimistischen Re den, weil das Volk an die schwierige Natur der Um stände nicht glaube. Meine Kricgsuachrichte«. " Der französische Handelsmtntster wird bet« L»- pierperbrauch beträchtliche, bis zu 50 Prozent Ma chende, Einschränkung des bisherigen Verbrauchs «M- ordnen. " Mehr als 100 Engländer, darunter Man« und Kinder, wurden tn Petersburg zurückgehatten, web in England einige bolschewistische Russen zurückgehatten wurden. Jetzt wird amtlich mitgeteilt, daß diese Eng länder Pässe bekommen können, Weil England d« Revolutionäre freiläßt. Gegen den Krieg. Tie italienisch«, Sozialisten gehe« scharf vvr. In zwei Geheimsitzungen der italienischen Kam mer haben die Sozialisten entschlossen den Fried«, verlangt. In einer Interpellation haben sie die He- gierung aufgefordert, auf indirektem, unverbindliche« diplomatischen Wege sestzustellen, ob » 1. die Zentralmächte, falls sie mit Italien «ist«, Separatfrieden schließen, in der Lage sUL Italiens Versorgung mit Getreide, Kohlen «A den nötigsten Rohstoffen zu garantieren; 2. ob die Zentralmüchte imstande und Willens stM, Italien vor der Rache seiner jetzigen AkiiettM zu schützen. Die Regierung lehnt« einfach ein Eingehen «Wf diese Forderung ab. Die Antwort, die ihr die sozia listische Partei der Kammer darauf erteilte, war, sah sie in der darauf folgenden öffentlichen Sitzung b« einem Vertrauensvotum gegen die Regierung stimmte. Aufsehenerregend war aber, daß sich de« Sozialisten die äußerste Rechte und der gesamte liüA Klügel der Kammer ««schlossen. Ueber die Mehrheitsverhältnisse bei dieser Ab stimmung ist jedoch nichts durchgesickert. Gerichtssaal. Zuchthaus für Brotkarteuviebe. Der mehvseM. auch »ntt Zuchthaus bestrafte frühere Schauspieler Gusta» Heddermann in Berlin unterhielt eine große Zen trale von gestohlenen Brotkarten. Er hatte fast stet» einige tausend Brotkarten aus Lager, die er an Händl« verkaufte. H. wurde von der Straffammer Berlar wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei z« zwer Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahre» Ehrverlust verurteilt. Drei Händler, unter diesen zw« Frauen, wurden ebenfalls zu längeren Zuchthausstraf«, verurteilt. Lokales. A Zwangsablieferung der Magermilch? DoT Kriegsernährungsamt bereitet die teilweise Beschlag nahme der Magermilch vor. Die Selbstversorger sm- len nach dieser Richtung schärfer rationiert werde». Das Kriegsernährungsamt hofft durch diese Maß nahme u. a. eine wesentliche Erhöhung der Käse- Produktion durchzuführen. > . Zx Feindliche SPionagetStigkeit. Unsere Feinde lassen kein Mittel unversucht, um sich Kenntnis vo« militärischen und wirtschaftlichen Dingen in Deutsch land zu verschaffen. So ist sestgestellt worden, dach sie sich an deutsche Gefangene heranmachen mit dee Absicht, von ihnen Adressen in Deutschland zu bekommen, mit denen sie dann unter dem Name« der Gefangenen Briefwechsel anknüpfen. Leid« muß auch angenommen werden, daß ein Teil der echten Kriegsgefangenenbriefe vom feindilchen Spio nagedienst durch List oder Zwang oder auf Grund des Ergebnisses deutsch-feindlicher Propaganda v e r- anlaßt worden ist. In derartigen Briefen wird offen oder versteckt nicht nur nach den verschiedenste« rein militärischen Dingen, insbesondere nach Lage, Ein richtung und Umfang von Kriegs betrieben ge fragt, sondern auch nach industriellen Verhältnisse« jeder Art und nach Lage des Handels auf allen Ge bieten. Unter dem Vorgeben, der Gefangene sei Fach mann und wolle sich sortbilden, erbitten andere Briese, Zusendung von Drucksachen, Zeitschriften, Katalogen, Zeichnungen und dergleichen über technische Betriebs» einrichtungen der verschiedensten Zweige, sowie über Neueinrichtungen auf technischem Gebiete. Ferner wird in vielen Briesen mehr oder minder verschleiert der Versuch gemacht, Unzufriedenheit und Zwietracht im deutschen Volke zu erregen, während manche Briefe wieder durch erdichtete Angaben über angeblich ausge zeichnete Behandlung und Verpflegung der deutschen Kriegsgefangenen unsere Soldaten an der Front zum Ueberlaufen anreizen wollen. Alle diese Briefe, deren Zahi sehr groß und außerordentlich mannigfaltig iL gehen vom feindlichen Spionagedienst aus oder sin» von ihm veranlaßt. Zur Abwehr dieser feindlichen Machenschaften ist es erforderlich, daß die Empfänger derartiger verdächtiger Gefangenenbriefe diese sofoKi dein zuständigen stellv. Generalkommando übersende«, ohne die Briefe irgendwie zu beantworten. Insbe sondere muß sich die Industrie davor hüten, aus di« Briefe eine wenn auch verneinende Antwort zu gebe« denn der Feind legt es in manchen Fällen auch varackf an, echte Firmenbogen mit Originalunterschriften z» erhalten, um durch deren Nachahmung für seine Agenten; falsche AuSweispapiere herzustellen. Aus aller Wett. ** Ter Herr Laudrai liefert Holzschuhc. Nm dm» vorhandenen Schuhmangel abzuhelfen, hat der Krech» Heiltgenstadt einen größeren Posten fehlerlose bohe Holzschuhe aus Buchenholz, sogen, holländische Klumpen beschafft, die an bestimnrten Tagen an Areiö- eingesessene verkauft werden sollen. ES handelt sich «m die Schuhgrößen 42 bis 45, also um di« Schuh« ft« Erwachsene. Durch Sttoveinlaae könne« di« größerer^