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ist, zweifellos zu Wucherpreisen weiterverkagft WW«N luvte. Wäre der Kosfer nicht beschädigt gcwesm, WO «« kl«« Stirnwand der htneingestMte Zwirn hAE^uoli, so würde die Schieberei vielleicht nicht entdeckt WWch« sein. Zmickem. Nor einem Schwindler wird durch die Mn Polizei gewarnt. Er gibt «ich als Soldat de« Ersatz-Bataillons Nr 133 au» und hat in den letzten Woche« wiederholt hiesige Geschäfte im Namen eines Ofsi- sßom angerusen und um Auswahlsendungen mit dem Hin- Ms-gen gebeten, datz sie vom »urschen abgeholt werden Würden. Der Soldat ist dann selbst in den Geschäften «schienen und hat sich Auswahlsendungen geben lassen. Ws» Waren hat er spät« verkauft. vantze«. Tin« Gasvergiftung ist ein etwa 60 Jahre alte« Fräulein von hier zum Opfer gefallen. Sie -al am Abend noch etwa« Lisen auf dem Gaskocher an- gewärmt; durch einen unglücklichen Zufall ist dabet der Gashahn nicht ganz geschlossen worden, so daß sie in der Wacht den Tod fand. Letzte Nachrtchteu. Beginn der Sonderfriedensverhandlnngen mit Rußland. Rach Artikel 9 des Vertrages über die Waffenruhe A Bericht de» Großen Hauptquartier» in heutiger Nummer) «ginnen nunmehr im Anschluß an die Unterzeichnung des Waffenstillstandes die Verhandlungen über den Hrieden. Die Waffenruhe selbst dauert, falls sie nicht mit siebentägiger Frist gekündigt wird, automatisch weiter. Doch der Staatsbankerott? Haag. Der Abgeordnete Nierop, Präsident der Amster dam« Bank, hat in der I. Kammer mitgeteilt, es sei ihm der vericht zugegangen, datz die Coupons der russischen Mileihe tatsächlich nicht bezahlt werden sollen. Dle russische Nationalversammlung für den sofortigen Friedensschlutz. Wie di« „Daily News" au» Petersburg melden, ist der „Prawda" zufolge in der russischen Nationalver- Msammlung für den Regierungsantrag zum sofortigen Lrieden,schütz eine Mehrheit von über SO Stimmen vor- WM den. Dle Gefangenen von dem vernichteten Geleltzug. Vie Gefangenen aus dem Gefecht mit den Geleitfahr- MMN de« am 12. Dezember versenkten Grleitzuges wurden He Kiel ausgeschifft. L» waren 3 Offiziere und 21 Mann dm Zerstörer» „Partridge", I I Mann des Bewachungs- sahrzeuger „Livingstone" und 1 Osfizier und 14 Mann de» Legleitdampfers „Tokio". Von den Gefangenen sind kV verwundet. Auffallenderweise berichten auch heute dle Engländer noch nichts über dle Versenkung des Ge- teitzuges Feindlicher Hilfskreuzer versenkt. Konstantinopel, 14. Dezember. (Amtlicher Tagesbericht) Pasästinafront: Feindliche Vorstöße gegen die Front auf de« linken Flügel unserer Stellungen östlich von Jerusalem Wurden mühelos abgewiesen. Im Hafen von Anatolis P D. Schr) wurde am 13 Dezember I I Uhr vormittags »tu mit 5 Geschützen bewaffneter feindlicher Dampfer, an- scheinend ein Hilfskreuzer, durch Aritileriefeuer versenkt. Bo« der aus 58 Mann bestehenden Besatzung wurden »S Mann, unter ihnen der Kapitän, ein französischer Offizier, gerettet und gefanqengenommen. Der Rest kam um. Das englische Prestige in Ruhland. Au» Rotterdam meldet die „B. Z. a. M ": Der Peters burger Vertreter der „Morning Post" beklagt sich bitter über die Mißachtung, dis dort in allen Volksschichten den Engländern gegenüber gezeigt wird. Da» englische Prestige in Rußland sei bei allen Parteien völlig ver- »ichtet.s i-q ' 7^ ^Schlechte Behandlung Italiens auf dek j H _ Pariser Konferenz. Berlin, 16. Dezember. Auf die Rwißon der ita- klenischen Kriegsziele, die unter dem Druck der ungeheuren deutschen und österreichilch-ungartsch-n Wasfenerfolge ein setzt, fällt ein besonderes Licht durch die Behandlung Italiens auf der Pariser Konferenz. Nach zuoerlässtgen Nachrichten bestand nämlich Amerika auf der Zurück «ahme des Versprechen«, Italien die dalmatinische Küste zu überlassen. Darüber hinaus wurde befchl -sien, den Italienern auch die oer'prochenen Vorteile in Kleinasien vorzuenthalien. Neuer amerikanischer Kredit für Italien. Lugano, l5. Dezember. Nach einer Stefanimeldung haben die Vereinigten Staaten Italien einen neuen Vor schuß von 125 Millionen Lire gewährt. Der Vatikan wünscht eigene Telegraphenverbindung. Bon der schweizerischen Grenze. Das Pariser „Journal" «esdet aus Mailand: Der Vatikan äußerte den Wunsch «ach der Errichtung einer drahtlosen Station auf dem Turme von St. Peter, um mit dem Auslande in Chisfre- sprache verkehren zu können. " Die italienischen Truppen in Palästina. Lugano, 17. Dezember. Nach den neuesten Angaben setzen sich die in Palästina operierenden italienischen Truppen kontingente au« einer Bersaglierie-Kompanie sowie einer Abteilung Karabintert zu Fuß und kleineren Abteilungen i «M« Wassen, die alle aus Libien abgezogen wurden, Msumme«. Da« Expeditionskorps war zuerst in Aegypten Wd wurde vH« dort i« September «ach de« Lndpu»st der von de« Engländern «bauten vom Suez Kanal gegen Nordosten Whrmden Lisenbahnline verbraucht. Da« italienische Korps machte dann auch den Vormarsch gegen Nardosten mit und wird mit den englische« und franzL- Pschrn Truppen die Garnison von Jerusalem bilden. Giolitti wird wieder gehört. Zürich, 15. Dezember. D« „Neuen Zürcher Zeitung" wird von der italienischen Grenze telegraphiert: In de« römischen politischen Kreisen wird der diesmaligen Teil nahme Giolitti» an den Verhandlungen der Kammer außer ordentliche Bedeutung beigemrssen. Diesmal dürfte auch der ehemalige Ministerpräsident unmittelbar an den poli tischen Geschälten teilnehmen, die in geheimer Sitzung er ledigt werden sollen. Verluste der englischen Luftflotte. London, 15. Dezember. (Reuter.) Di« Admiralität teilt mit: Ltn englisches Luftschiff des nichtstarren System» das am 11. Dezember mit einer Besatzung von 5 Mann von seinem Stützpunkte an der OMste aufgebrochen war. ist nicht zurückgekehrt. Man glaubt, daß es von einem feindlichen Seeflugzeug im südlichen Teile der Nordsee zersiört worden ist. Es 2. Luftschiff desselben System« war infolge Maschinenschadens genötigt, am 12. Dezember in Holland niederzugehrn. Sarrail wird abgelöft. Lugano, 17. Dezember. Der Athener Korrespondent des „Eecolo" meldet nach der Zeitung „Pattis": Sarrail wird wahrscheinlich durch General Dourreaud im Ober kommando der verbündeten Streitkräfte in Mazedonien ersetzt werden. Kämpfe zwischen Tataren und Kosaken. Stockholm, 17. Dezember. Nach Moskauer Blätter- meldungen fanden im Gouvernement Kasan heftige Zu sammenstöße zwischen Tataren und russifchen Bauernstämmen statt. Bet einem Ueberfall auf ein Dorf wurden ein Dutzend Tataren getötet. Aus Wladiwostok wird berichtet: Der fünstägige bewaffnete Aufstand des Bergvolkes der Inguschen gegen die Kosaken wurde durch einen Waffenstillstand be- endei. Die Kosaken verloren 200 Tote und mehrere Ge schütze. Zahlreiche Dörfer wurden zerstört. WMerMchrHag«. Zeitweise trocken, keine wesentliche Temperaturänderung, keine erheblichen Niederschläge. die Kleine Neuigkeiten. * Thvrner Katharinchen werden in Thorn zum Weihnachtsfest jedem Hausstand geliefert und zwar drei Päckchen für jedes Mitglied. , * Der Jäger Martin Thomsen au- Albersdorf vet Meldorf wurde am Mittwoch tot im Bunsoher Moor aufgefunden. Er hatte sich tags zuvor auf "' Jagd dorthin begeben. Scherz und Ernst. tf. Worte, mit Venen Rußland den Krieg Vegan«. Ein gelegentlicher Mitarbeiter stellt die Worte stst, mit denen Rußland den Krieg begann: 1. UkaS des Zaren ber der deutschen Erklärung: „1. Heute obliegt es uns, die Ehre, die Würde und Integrität Rußlands, sowie seinen Platz unter den anderen Großmächten zu wahren." 2. Kriegserklärung an Oesterreich: „Gott ist unser Zeuge, daß wir nicht um irgendwelcher kriegerischer Ziele und um eines vergänglichen weltlichen Ruhmes Willen das Schwert gezogen haben, sondern um der Würde und Sicherheit unseres unter göttlichem Schutze stehenden Reiches kämpfen wir für eine gerechte Sache.' Dazu noch 3. Rede des Dumapräsidenten (26. Juli 1914 rusf. Kalender): „Wir alle wissen, daß Ruß land den Krieg nicht wollte, daß dem russischen Volke Eroverungspläne fern sind . . Derselbe Herr meint freilich schon am 27. Januar 1915: Der Krieg er öffne „Rußland die Wege zur Erfüllung seiner ihm von den Vorfahren als Erbe hinterlassenen Aufgaben an den Ufern des Schwarzen Meeres. (Konstantinopel lockt!!) . . .' ** Krohe Kaninchen und vetriivte Pferde. Ein Ländsturmmann, der in einer Fehmarnschen kleinen Wirtschaft einquarkiert ist, hatte sich eine Kaninchenzucht angelegt und fütterte seine 12 Tiere so gut und so schlecht er even konnte. Eines Tages wurde er an- gewiesen, die Tiere an einer anderen Stelle unter- zubringen. Der Platzwechsel hatte zunächst für den Landstürmer sehr unangenehme Folgen, denn am an dern Morgen waren sämtliche Kaninchen verschwunden. Zwei Wochen später fand man in einem Raum, in dem Hafer aufbewahrt wurde, alle Kaninchen wieder. Sie hatten sich durch den Raum durchgefressen und inzwischen so mit dem Hafer gemästet, daß sie reif tzum Schlachten waren. Dieses Wohlleben der Nager ^müssen nun die armen Pferde des Quartierwtrts büßen. ts. Papier aus Visen. Schon tm Jahre 1851 konnte man bei der ersten englischen Weltausstellung Papier sehen, das aus Eisen hergestellt war und zum Schreiben ver wendet werden konnte. Jene Idee ist in der Neuzeit von einigen englischen Eisenfabrikanten wieder ausgenom men worden, und es hat sich ein« lebhafte Konkurrenz bet Ausführung des EisenpapterS herausgestellt, bet der vor allen Dingen die Dünne des Schreibmaterials maß gebend sein wird. Letztere wurde mit dem 180vsten Teil eines englischen Zolles erreicht, d. h. mit andern Worten, !180v überetnandergelegte Eisenpapterbogen nehmen die Höhe eines Zolles ein. Di« wundervolle Feinheit des neuen Schreibmaterials ist um so staunenerregender, wenn man bedenkt, daß 1200 Blätter des dünnsten wirklichen Faser» stoffpapter» etn unbedeutendes mehr als einen Zoll ein nehmen. Da» neue Etsenpapter ist äußerst glatt, und man kann man Leichtigkeit darauf schreiben, obgleich es vorüs «scheint, wenn es an das Licht gehalten wird. gesetzt. Atalie«ische Aro«t. Vergebliche Gegenangriffe. fMW 15. D^. Amtlich wird verlautbart: Destktcher Kriegsschauplatz. ' Waffenruhe. -' Tie WaffenstillstandA-erhandlungen werden fort« Flottenrat der Entente. Auf der am 29. und 30. November in Parst abgehaltenen Konferenz, an der die englischen, fraw zösischen, amerikanischen, italienischen und japanisch« Admirale teilnahmen, wurde beschlossen, einen Flotte» rat der Sllliierten zu schaffen, um die enae Füh tung und die vollständige Zusammenarbeit der alliier ten Flotten zu sichern. Die besondere Verantwort lichkeit der Generalstäbe und des Oberbefehls auf S« ist unverändert geblieben. Truppen de- Generals der Infanterie Alfrei Kraus haben trotz heftiger Gegenwehr die Stell»«! gen auf dem Eol Taprile genommen, wobei sich dst Jnfanterieregimenter Nr. 49 und 88 besonders au« zeichneten. Auf dem Monte Pertica wiesen alpe« ländische Bataillone mehrere feindliche Angriffe al Kur Wtedereroberuna der durch die verbündet«* Italiens Schicksal. „Wir sind vom Hunger bedroht." Ein Vertreter des großen Mailänder Kriegshetze blattes „Corriere della Sera" hatte eine Besprechung mit dem italienischen Finanzminister Nitti, die st der Nummer vom 28. Nov. wiedergegeben wird uw der folgende Angaben entnommen sind: „Notwendig ist vor allem, den Konsum ein- zuschränken und die Produktion zu steigern. Ol der Krieg seinem Ende entgegengeht oder nicht, füi Italien ist das Problem das gleiche. Wir sind von Hunger bedroht, und ohne die Hilfe unserer Nev bündeten gehen wir zu Grunde. Daher muß vor allen Dingen mehr Getreide und mehr Kartoffeln an gebaut werden. Während des Krieges ist die Ge> treideerzeugung gesunken, während sie hättt steigen müssen. Die Negierung hat verschiedene Maß nahmen getroffen und z. B. die Preise erhöht, ui» zu umfangreicherem Anbau anzuregen. Vor allem aber müssen auf jedem Fleckchen Erde Kartoffeln ange» baut werden. Die Regierung wird den Kartoffelmarkt freilassen und den Beschlagnahmepreis erhöhen. Dir Lehrer und Geistlichen müssen eine lebhafte Werbe tätigkeit in diesem Sinne ins Werk setzen. WaS wird aus Rumänien? Krotodtläträuen de» «verband es. Aut Serbien, das Land des Verbrecherkönig. Ku«» und Belgien, da» Land der falschen Spekula tion, ist Rumänien, das Land de« Bertragsverrats und d« Heimtiüke ins Elend gefolgt, ohne daß die Engländer und Franzosen ihr Rettungsversprechen hätten einlösen können. In allen Fällen ist es für di« Bewohner dieser von ihrem Herrscher minierte« Länder ei« — natürlich nur verhältnismäßiger Segen gewesen, wen« Ne tn den Bereich der deutschen oder österreichische« Besatzungen fielen. Serbiens Land bevölkerung erfreut sich unter Oesterreichs Regiment nach einwandfreien Berichten sogar eines lebhaften Aufschwung», da es von dem hohen Preise in Oester reich profitiert und sich die große Sachkunde der tn Serbien herrschenden österreichischen Militärbesatzung in landwirtschaftlichen Dingen zunutze machen kann. In Belgien haben die hinter der deutschen Front sicher etn besseres Los als die Bewohner des kleinen hon Belgien noch gehaltenen Bezirk« tm Südwesten. Und in der Wallachei quellt schon jetzt blühendes Leben M au» den Ruinen. Aber bi« Moldau? Der Nvrdteil,' den Rumänien noch hält? Er ist tn grauenhafter Lage, ^o grauenhaft, daß selbst da» verhärtete Herz der Ententebvüder aüfschreit. So schreibt Arthur Meyer im Pariser „Gaulois": „Petit PaRsien" meldet, daß der rumänische Widerstand nicht Nachlassen werde. Welch trauriges Schicksal für unsere edlen Bundesgenossen, und welcher Schmerz für uns! Nach dem traurigen Leidensweg Belgien» und dem heldenhaften Zusammenbruch Ser bien» wird der Märtyrergeschichte dieses fürch terlichen Krieges eine neue Sette hinzuaefügt. Wir müssen die rechten Ausdrücke finden, um den rückhalt losen Opfermut und die völlige Selbstverleug nung zu Preisen, die den Mensthen auf den Gipfel des Menschentums hebt. Rumänien leidet fürch terltch. Einer meiner Freunde, der schon vor einiger Zett au» Jassy kam, berichtete über den scheußliche» Anblick der vielen Tausend Leichen Ver^ Gung er ter, die man von den Straßen auflas. Di, Armee, die man nach Sibirien sandte, statt daß sie gegen Bulgarien kämpfte, sie, die durch General Berthelot so sehr gelobt wurde, ist durch den russischen Abfall tödlich getroffen worden. Und doch will sie u« der Ehre willen, ohne Hoffnung auf Steg, aber denl verpfändeten Wort getreu, all ihr Blut hergeben. Da» ist herrlich 1 Aber was sollen wir tun? Sollen wir wirklich unsere rumänischen Verbündeten Hungers sterben, ihn Armee vernichten lassen? Können wir etwas tun und Wie können wäc es? Versucht muß alles werden auch wenn es keinerlei Erfolg verspricht, das vev langt unsere Ehre, die Achtung vor dem gegebene» Wort und die Bewunderung für die Haltung Rumä niens." Den Rumänen ist mit diesem blumenreichen Ga schreibst! des genannten Franzosen nicht geholfen. Wal hilft die Absicht der Hilfe, wenn der Helfer fick nicht einmal selber helfen kann?!