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83. Jahrgang Sonnabend den 15. Dezember 1917 abends Nr. 291 DM" Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen heute in -er Beilage. "MD t i. I 'j l Nach Kenntnisnahme von l. einem Dankschreiben des Albertzweigverems für die Beihilfe zur Tuberkulosefürsorgestelle, 2. einem solchen des K S. Mtlitäroereins für deir zur Liebesgabenkasse gestifteten Betrag, 3. den Erklärungen der Stadträte Gietzolt und Sich, betr. die Annahme ihrer Wiederwahl, 4. den Nieverschristen über Prüfungen der Etadtlasst und der Sparkasse, 5. einer Mitteilung des Gaswerk« Mügeln, dir Din- I. Zufolge Verordnung de» Reichskanzler» vom 13. November 1917 (RGBl. S. 1046 und Nr. 268 der SSchs. Staatszeitung) dürfen Unternehmer landwirtschaft licher Betriebe aus ihren selbstgebanten Früchten in der Zett vom 16. November 1917 bis 15. August 1918 verfüttern: schränkung des Gasverbrauchs betr., und 6. einem Schreiben des hiesigen Rekrutendepot«, nach welchem die Nachtposten am Schulgebäude ange wiesen worden sind, ihre Rundgänge bis zur Turnhalle auszudehnen, tritt das Kollegium einem Ratsbeschlusse bei, nach welchem auf Vorschlag des Sparkassenausschusse« Gebühren für Hinterlegung von Wertpapieren bei der Sparkasse nicht mehr erhoben werden sollen. Abgesehen davon, daß die meisten Sparkassen es bereits so halten, war für den ve- schlnh mit maßgebend die Geringfügigkeit des erzielten Er trags und der Unstand, daß der eigentliche Zweck d« Einrichtung damit nicht gefördert wird. Aus der Mitte des Kollegiums war der Rat seinerzeit ersucht worden, mit Rücksicht auf die vielen zurzeit hi« leer stehenden Wohnungen entsprechend« Empfehlungen in Zeitungen von Olten mit Wohnungsmangel zu erlasst». Eingezogene Erkundigungen veranlaßten den Rat zu dem Vorschläge, zurzeit davon abzusthen. Das Stadtverordneten' kollegium bittet aber den Rat erneut um entsprechende Bekanntmachungen, da die leerstehenden Wohnungen hi« die Durchschnittszahl weit übertreffen. Feuerwehr in Sachsen und den anderen deutschen Bundesstaaten erworben. Der Landesfeuerwehrausschub entband Prof. Kellerbauer von seinem Amte mit wärmstem Danke. Dresden. Wie man aus dem ständischen Archivariat ersährt, hat der Abgeordnete Bär mit Unterstützung der fortschrittlichen Landtagsfraktion in der Zweiten Kammer einen Antrag eingebracht, der die Regierung ersucht, dem Landtage alsbald einen Gesetzentwurf oorzulegen, durch den alle Vorrechte der Rittergutsbesitzer aufgehoben werden, insbesondere ihre Sonderstellung in der Landgemrinde ordnung und ihre Bevorzugung bei den Kirchen- und Schulsteuern. Kamenz- Auf dem hiesigen Bahnhofe erfaßte ein abgestoßener Güterwagen auf einer Wegekreuzung einen die Gleise passierenden Reiter und überfuhr ihn. Das stürzende Pferd schleuderte den Reiter, den Landwirt Joseph Gruhm au« Laubritz, derartig unter den Wagen, daß dem Unglücklichen der Unterleib zerquetscht wurde. Er verstarb nach seiner Uebersührung in da« Krankenhaus. Zwickau. Mit Genehmigung des Kgl. Ministeriums de« Innern hat unsere Stadtverwaltung den 1. Nachtrag zur Eemelnde-Steue ordnung der Stadt Zwickau erlassen. Darnach beginnt hier die Gemeindesteuerpflicht erst bet einem Einkommen von mehr als 500 M. und sür ver heiratete Steuerpflichtige bei einem solchen von mehr als 600 M. Meerane. Ein Einbruch wurde in die hiesige Bataillons kammer des 2. Ers.-Ball 105 verübt. Es wurden 16 Paar Schuhe und Stiefel, „J.-R. 105" gestempelt, sowie 20 i Pakete Gemüsekonserven, 8 Büchsen Fleischkonseroen und 8 Pakete Feldzwieback gestohlen. Non den Dieben fehlt noch jede Spur. Glauchau. Nach dem Tode de« hiesigen Apotheker« Merres, langjährigen Vorsteher» des Bezirks Glauchau de» Kgl. Erichs. Mtlitärvereinsbundes, haben sich in den von ihm verwalteten Bezirkskassen große Fehlbeträge er geben. Ueber Ms. Vermögen ist Kontur» eröffnet worden. Kommerzienrat Theyson tn Remse spendete 3000 M. der Bezirkskasse, damit wenigsten» die milden Stiftungen, deren Vermögen Merres für sich ebenfalls verwendet hat, wieder in Tätigkeit treten können. Auerbach i. V. Die Amtrhauptmannschast erhält in den nächsten Tagen 500 Stück Petroleum-Kriegs-Spar lampen zur Abgabe an die bedürftigsten Pelroleumoer- braucher. Die Sparlampe besteht au» einer Glasröhre mit tulpenförmigem Ansatz nebst Docht. Sie kann auf jede mit P-troleum gefüllte Medizinflasche oder sonstige kleine Flasche aufgestrckt werden. Der Preis der Lampe beträgt voraussi^tlich 15 Pf. Oelsnitz i. V. Einbrecher haben die Vorräte unseres Frauenveretn», welche in den Kellerräum.n der Kochschule ausgestapelt waren, abermals gebrandschatzt. Wie beim erstmaligen Einbrüche, wurden auch diesmal umfangreiche 1 . an jedes Pferd insgesamt 6 Zentner Hafer, einschließlich Gemenge am Hafer und Gerste, 2 mit besonderer Genehmigung de» Kommunalverbander a) an jeden zur Zucht verwendeten Zuchtbulle« 2 Zentner Haf«, einschl. Gemenge aus Hafer und Gerste, d) an Hafer, an Gemenge aus Hafer und Gerste oder an Gerfte an Zuchtsauen bis zu 45 Psund bei jedem Wurfe »nb für Eber, di- zum Sprunge benutzt werden, je ein halber Pfund sür den Tag. ll. Zur Freigabe von Hafer und zwar nach täglich drei Psund sür da« Pftrd ist die Kgl. Amtshauptmannschaft nur dann ermächtigt, wenn er sich um Pferde Handes die in kriegswirtschaftlich notwendiger Weise in Gewerbe-, Handel,- und Industrie betrieben sowie im öffentlichen Dienste tätig sind. Die» ist bei der GesuchsteUun^ nötigenfalls durch ort,behördliche Bestätigung, nachzuweifen. Ferner dürfen an zur Zucht verwendete Zuchtbullen und Eber, die zum Sprunge benutzt werden, dagegen nicht an Zuchtsauen, die vorstehend unter s und b bezeichnete» Futtermengen freigegeben werden, sofern der Eigentümer entweder keinen oder nicht genügend Hafer erbaut hat. lll. Anträge zu l Ziffer 2 sowie zu II sind, soweit noch nicht geschehen — Mm lichst durch die Ortsbehörde gesammelt — baldigst hier ilnzureichrn. IV. Wer die vorstehend festgesetzten Futtermengen t berichreitet, wird nach 8 der Reichrgetreidrordnung bestraft Dippoldiswalde, den 14. Dezember 1917. Nr. 6288 b Mob. II. Der Kommuualverband. Inserate werden mit 20 Pf., solche aus miste« Amtshauptmannschaft nilt 15 Pf. die SpaltzeN« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (mm von Behörden) die zwei« gespaltene Zeile 65 boz. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamts hat angeordnet, daß auch Gewürze und deren Ersatzmittel, die In Packungen oder Behältnissen an den Verbraucher abgegeben werden, mit der Angabe des Hersteller», der Herstellungszeit, des Inhalts und des Preise« »ersehen sein müssen. Die hierauf bezügliche Verordnung wird nachstehend abgedruckt Dresden, am 13. Dezember 1917. Ministerium de» Inner«. Bekanntmachung über die Suhere Kennzeichnung von Waren. Dom 5. Dezember 1917. Auf Grund des Z 1 der Verordnung über die äußere Kennzeichnung von Waren vom 18. Mai 1916 (Reichs-Gesetzblatt S. 380) wird bestimmt: 8 1. Die Bestimmungen der 88 2 bis 4, 8 5 Abs. I Satz 2 und 3, Abs. 2, 8 6 der Be kanntmachung über die äußere Kennzeichnung von Waren vom 2b Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. E. 422) finden auf Gewürze in jeder Form und deren Ersatzmittel Anwendung. Soweit die genannten Erzeugnisse vor dem 1. Jan. 1918 in Packungen oder Behältnissen in den Verkehr gebracht werden, die den Bestimmungen der Bekanntmachnng vom 26. Mai 1916 nicht entsprechen, dürfen sie bis zum 15. Februar 1918 einschließlich feilgehalten und verkauft werden. 8 2. Diese Bekanntmachung tritt mit dem l.fJanuar 1918 in Kraft. Berlin, den 5. Dezember 1917. Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamts. v. Waldow. vertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Morgen ist der silberne Sonn- tag. Die Läden sind länger geöffnet, um den Käufern Gelegenheit zu geben, ihre Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Die Auslagen laden zur Prüfung, und trotz de» Krieger, der un» die Lebensader abschneiden soll, sind die Läger den Verhältnissen entsprechend gefüllt. Die Kinder fühlen noch nicht» vom Ernst der Zeit, und sie sollen auch fröh liche Weihnachten feiern. Wenn auch das Leben mit seinen Sorgen große Anforderungen stillt, so bleibt doch «in Scherflein, den Kindern eine Freude zu machen. Die Geschäftsleute, die wie kaum, ein Stand unter den Lasten zu seufzen haben, sehen der Weihnachtszeit mit Hoffnung entgegen, und morgen soll ihr silberner Sonntag sein. — Bor einiger Zeit lief durch den sächsischen Blätter- wald die Nachricht, daß von unserer Stadtverwaltung die Vernichtung der Sperling« angeordnet und auf jeden Kopf dieser befiederten Gassenjungen ein Preis gesetzt worden sti, ja eine Zeitung der Residenz verstieg sich sogar zu einem Spottgedicht auf unsere Stadt. An der ganzen Geschichte war aber lein Wort wahr. Jetzt nun finden wir im Amtsblatt« de» Stadtrats von Frankenberg «ine diesbezügliche Bekanntmachung. In derselben wird ' da» Zerstören der Nester und das Fangen der Vögel an- geraten und wird dabei ein Kopfgeld von 5 Pf. aurge- worsen. Zum AbWeßrn ist nach wie vor polizeiliche Erlaubnis erforderlich. — Am vergangenen Donnerstage ist am Großen Teiche im Schilf« ein regelrecht ausgeschlachtrtes Kaninchen gesunden worden. Eine Anzeige, daß das Kaninchen irgendwo gestohlen worden sei, ist nicht gemacht worden. — In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind au» einem Hofe auf dem Gerberplatze 4 Stück Kaninchen ver- dachllo» entwendet worden. — Gefreiter Hugo Dietrich, Mitglied der Freiw. Feuerwehr, bei Herrn Baumelster Ritzlche tätig gewesen, wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. — Mittlere Nied«schlag»mengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in d«n un» benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade Dezbr. 1917: vereinigte Weißeritz: beob. I I, norm. 14, Abwchg.—3, «Ude Weißeritz: beob. 11, norm. 19, Abwchg. —8, Note Weißeritz: beob. I I, norm. 18, Abwchg. —7, Müglitz: b-ob. 10, norm. 18, Abwchg. —8. — In der letzten Sitzung der Landesausschusses säch- silcher Feuerwehren nahm man Kenninst von der Mit- teilung, daß der stellvertretende Vorsitzende, Professor Kellerbauer, Chemnitz, wegen schwerer Erkrankung und in Rücksicht auf sein hohe» Alter nicht mehr imstande ist, sein Amt al, Kreisvertreter aurzuüben. Prof. Kellerbauer hat sich mehr al« 40 Jahre dem sächsischen und dem deutschen Feuerwehrw^sen in uneigennützigster Weise zur Verfügung gestellt und sich große Verdienste um die organisatorische und technische Auswärisentwlckelung der freiwilligen Die .Weißeritz-Zeitung" «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich einichließl. Zutragen 2,40 Ai., zweimonatlich l,6O M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. uäd wertvolle Warenposten — Reis, Grieß, Spech Palmin, Margarine, kondensierte Milch in Dose», Este und Marmeladen — die Beule der frechen Diebe. Der geschädigte Frauenverein sichert für die Ermittelung der Spitzbuben eine Belohnung von 50 M. zu. Bautze«. Auf bisher noch unaufgeklärte Weist ent- - stand im Konsumverein in Crostau rin Brand, dem da» Verkaufslokal mit allen Lagerbeständen zum Opfer stil. 1 — Zweimal Kartoffeln geerntet hat in diesem Jah« Gutsbesitzer Brauer in Burk. Er hat in da« Stoppelfeld nochmals eine schnellwüchsige Sorte gelegt, die auch ans- > gegangen ist und nochmals Früchte von mittlerer Grütze § gebracht hat. Natürlich handelt es sich nm um einen ! Versuch mit einer bescheidenen Menge. Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums zu Dippoldiswalde am Freitag den 14. Dezember 1917. s Anwesend sind Vorsteher Jäckel und die Stadtoeroed. ! neten Eidner, Gleisberg, Heine, Klotz, Mende und Teicher; k entschuldigt fehlen Braune, Dittrich, vr. Endler, Hreger H und Riekert. Seitens des Rater ist erschienen Siadtrat r Gietzolt. t WHeritz-Mung TaMilm M AUW fir MMM, Wickberg ll. ll. Amtsblatt für die Königliche Amtshmptmannsch-st, das Königliche Amtsgericht undden Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Sür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde.