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lvw« c Dienstag den 11. Dezember 1917 abends Nr. 287 83. Jahrgang ! Ä ' -K Etadtrat Dippoldiswalde. iw '^e ms« n- » Bälde reten. Nacht chnee- H -'i M !4 Eunst Sl s mi euerer Mari Preis, hnen einet Lanie, mn?" isches, Lmma zaben, lte er WermMLev. ' Zum lOO. Todestag Mar v. Schenkendorfs. A» I I. Dezember 18 l 7, an seinem 34. Geburtstag, verschied in Koblenz, wo er seine zweite Heimat gesunden hatte, der jugendliche Dichter Mar v. Schentendorf, dessen Ge dächtnis gerade die gegenwärtige Kriegszeit neu geweckt hat. Nahe der russischen Grenze in Tilsit geboren, im ostpreußischen Seegelände ausgewachsen, von einem frommen Borfahren des vielgenannten Serhelden Burggrafen Dohna Schlodien nachhaltig religiös beeinflußt, nach 1807 in Königsberg durch Landhofmeister v. Auersberg in die Umgebung des preußischen Königspaares eingesührt, nahm der junge Schenkendors inneri-cy an der nationalen Er hebung Preußens mit teil, in der sich die Neugeburt Deutschlands vorbereitete. Neben Arndt, Körner und Rückert war er es, der durch die Macht teiner echt deutschen Dichtkunst seine Zeitgenossen sür das Vaterlandsideal be geisterte. Zwar kann er es mit der grobkörnigen Energie eines Arndt und mit der Heißatmigkeit eine» Körner nicht aufnehmen, aber dafür wohnt seinen durch Wohllaut d« Sprache ausgezeichneten Liedern etwas weihevoll! Prophe tisches inne, da» gerade seinen Dichtungen vaterländischer Art eine bleibende Bedeutung verleiht. in di alle« hwaä ; cber ßtanti rhntei arten lckt ar Herste ozent egen- wird, ischer lernte eblie- strasp Au ittler, ftuch. l, un n der e fährt Nanr ägend ist ist ch an leisten , eine , und ienig- eamti Fran eine beim ) ein onntc r saß Nene V-Boots-Erfolge. Berlin, 10. Dezember. (Amtlich) Eine» unserer Unter seeboote hat im Atlantischen Ozean neuerdings 12 000 Bruitoregiftertonnen Schiffsraum versenkt. Zwei der ver- senkten Dampfer wurden ans Seieitzügen herausgeschossen. Ferner wurde der bewaffnete amerikanische Dampfer „Aktacon" (5000 Tonnen) auf der Fahrt von Bordeaux nach Amerika versenkt. Der Chef des Admiralslabes der Marine. Wilsons Information der deutschen Oeffentlichkrit. Kopenhagen, ' 0. Dezember. Wilson lrifjt Maßnahmen, um von neutralen Ländern aus die oollen Texte sein« Botschaften und Reden zur Kenntnis der deutschen Ocffent- lichkeit zu bringen. Er tsi immer noch per Ansicht, bah seine Aeußerungen dem deutschen Borke nicht genügend bekannt gegeben r. erden. China behauptet seine Selbständigkeit. Kopenhagen. 10. Dezember. China lieh in Washington und Tokio ciklc. cn, es betrachte jedes von irgendwelchen Mächten abgeschlmfm« Abkommen über China als unvev» kindlich sür China selbst. Inserate werden nnt 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nut ZN Zar Mit achtseittgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 12. Dezember 1917. Reinhardtsgrimma. Abends 7 Uhr Kriegsbetsiunde und heilige Abendmahlrfeier. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfrauenoerein Schsllerhau. Abends 8 Uhr Kriegsbetsiunde und Adoentsanvacht im Psarrhause. Donnerstag den 13. Dezember 1917. Kreischa. Abends 8 Uhr: 144. Kriegsbetsiunde. Possendarf. Abends 8 Uhr Kriegsbetsiunde mit au- schließender Abendmahlsfeier: Pastor Schneider. Freitag den 14. Dezember 1917. Sadisdorf. Abends 1/28 Uhr Kriegsbetsiunde. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetsiunde: Pfarrer Birkner. Schönfeld. Nachmittags S Uhr Kriegsbetsiunde. blauen Winierhimmel strahlend, und unser vereinsamtes, kleine» Kirchenglöcklein luden eine zahlreich folgende Ge meinde am Sonntag in unser freundliches Gotteshaus. Kirchenvisitation in der Adventszeit bescherte un» einen festlichen Sonntag. Die von Herzen kommende, zur Einig keit im Geiste mahnende Festpredigt des Ortsgeistlichen, Herrn Pfarrer Wächter, und ein von sangesfrohem Kinder mund wirkungsvoll vorgetragenes Adventslied versetzten die andächtig lauschende Gemeinde in die rechte Advents- stimmung. Vom Alt» au» legte Herr Superintendent Michael mit wohltuender Herzenswärme und tiefem Ge fühl, durch Tiefe und Kraft der Gedanken die Herzen so fort fesselnd und gewinnend, das mahnende Visitation»- wort aus Ossenb. Joh. 3, 20: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an!" Zu seiner großen Freude und Be friedigung konnte er unsrer Kirchgemeinde das schöne Zeugni» auestellen, daß hier noch frommer kirchlicher Sinn herrscht und auf gute Sitte gehalten wird. In der sich anschließenden immerhin gut besuchten Hausväteroer sammlung wurden wichtige, das kirchliche und religiöse Leben unsrer Gemeinde betreffende Fragen besprochen und vom Herrn Visitator wertvolle Anregungen gegeben. Der Nachmittag versammelte einen großen Teil der konfirmierten Jugend der letzten drei Jahrgänge im Gotteshause zur kirchlichen Unterredung. In liebenswürdiger, wohltuender Weise trat der Herr Bijitator unsern Eemeindcgliedern persönlich näher in einem von ihm veranstalteten Familien abend. In ergreifenden Bildern führte der Herr Ephorus da» Elend der Heidenwelt in Indien und Afrika vor. Mit der ihm eigenen herzgewinnenden Leutseligkeit wußte der Herr Vortragende die Anwesenden für das heilige und vom Heiland selbst befohlene Werk der Heidenmission zu begeistern, wofür ihm herzlich gedankt wurde. Ein bunter Kranz stimmungsvoller, gut oorgetragener Deklamationen von Beerwalder und Ruppendorfer Schulkindern, sovie der Gesang der alten und doch immer wieder gern ge hörten Advents- und Weihnachtslieder umrahmte den Nor- trag. Die wohlgelunpene Veranstaltung bildete einen köst lichen Abschluß des Bisitationstages. Am Montag vor mittag wohnte Herr Superintendent dem Religionsunter richte in den beiden Schulen der Kirchsahrt bei. Wir wol'en Gott bitten, daß von dem Tage urkserer Kirchen visitation unser kirchliches Leben neu gestärkt werde, wollen aber auch an dieser Stelle dem hochgeschätzten Herrn Visi tator danken für seine herzlichen Darbietungen und wert vollen Anregungen. Maren. Der hiesige Kriegrhilfsaurschuß veranstaltete in hiesiger Gemeinde eine freiwillige Sammlung, um eine namhafte Geldspende als Weihnachtsgabe an alle von Maren zu den Fahnen einberufenen Krieger zu schicken. Die Sammlung, zu welcher alle Glieder der Gemeinde und des Rittergutes, insonderheit Herr Rittergutsbesitzer Büttner, beigetragen Haven, hat ein recht erfreuliches Er gebnis gehabt. Wie in den vergangenen Jahren spendete auch diesmal wieder in liebenswürdiger Weise ein ehe maliges Marencr Kind, Herr Kommerzienrat Robert Böhm in Dresden, einen größeren Posten Zigaretten sür unsre Feldgrauem Es wird dadurch möglich, die Gaben etwas reichhaltiger zusammenzultellen und so die Freude bei unseren Feldgrauen zu erhöhen, wofür den freundlichen Spendern, die sich mit namhaften Zuweisungen beteiligten, herzlicher Dank gebührt. Flöha. Ani Sonnabend abend ist auf dem hiesigen Bahnhof die Lokoniotive des Güterzuges 7091 mit dem von Dresden einfahrenden Güterzug 7090 zusammenge- fahren. Durch den Zusammenstoß sind 00m Güterzug 7090 der Lokomottotender, der Zugsührerwagen und ein vierachsiger Personenwagen entgleist. Infolge Sperrung der be.den Hauptgleise mußten die Personenzüge inner halb des Bahnhofes bis Sonntag früh gegen 8 Uhr umgeleilet werden. Stolpen. Die Füchse haben sich in hiesiger Gegend so sta k vermehrt, daß nichts mehr in den G.slügelhö'en nor ihnen sicher ist. Selbst am Hellen Tage dringen Füchse in Gchöfte ein und verschleppen Hühner, und ein Msi-invIsUv, 300 8 auf den Kopf der nichtlandwirtschaftlichen Bewohnerschaft, Berkaufsprei» 54 Pf., ist vom 12. d. M. ab gegen Abschnitt „Uu" der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufs stellen erhältlich. von Behörden) die zwei- . gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. — Tabellarische M und komplizierte Inserate H mit entsprechendem Auf- K Oertliches und Sächsisches. 8 Dippoldiswalde. Der zweite Adventssonntag, den man früher den kupfernen nannte, brachte bei schönem Epätherbstwetter ziemlich regen Geschäftsverkehr. Die er zielten Umsätze dürften der Zeit entsprechend zufrieden stellend gewesen sein. — Se. Maj. König Friedrich August empsing am Sonntag mit anderen Herren auch den Vorstand des hieiigrn Amtegericht» Herrn Oberamtsrichter Oberjustiz rat l)r. Grohmann in Audienz. — Tagesordnung zur 23. Sitzung des Bezirksaus schusses der Kgl. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde Donnerstag den 13. Dezember >917 vorm. 11 Uhr im amte- hauplmannschaftlichen Sitzungssaale. Oeffentliche Sitzung: Bewilligung von Wegebaubeihilfen au» Staatsmitteln; Verordnung des Ministeriums des Innern vom 29. 11. 1917, Einführung von Lebensmittelkarten für Trockenge müse usw. betr.; Sonderbeihilfe für Monat Juli 1917 zu den Aufwendungen für Familienunierstützungen; Ober- behördliche Entscheidung in einer Unterstützungssache aus Possendorf; Flurstücksabtrennung vom Grundbuchblatt 85 für Schellerhau. Nichtöffentliche Sitzung: Vorschläge zur Wahl der Vertrauensmänner sür Ausschüsse zur Schössen- und Geschworenenwahl auf das Jahr 1918; Festsetzung de» Gemeindevorstandgehaltes von Reinhardtsgrimma; Gesuche um Kriegsfamilienunterstützung aus Dippoldis walde, Altenberg, Geising, Glashütte, Börnersdorf, Ditters dorf, Gombsen, Großölsa, Holzhau, Johnsbach, Obercars dorf, Obersr. uendorf, Possendorf, Quohren, Reichstädt, Schlottwitz, Seifersdorf, Wendischcarsdors; Aufnahme von Darlehen sür den Bezirk. — Nachdem die Arbeiten im städtischen Forst für dieses Jahr beendet sind, kann erfreulicherweise berichtet werden, daß jede Haushaltung, die rechtzeitig den Brennholzbedarf angemeldrt hatte, je einen Raummeter bekommen hat. Ls machten sich zu dieser Belieferung 344 Raummeter Brennholz notwendig, wozu noch 76 Raummeter kommen, die durch die Versteigerungen im Februar und Mai d. I. in die Hände der hiesigen Einwohnerschaft gelangten, so daß der städtische Forit außer Reißig und Stöcke 420 Raummeter Brennholz den hiesigen Einwohnern geliefert hat. Diese Lieferung wurde durch den im Wirtschastrplan vorgesehenen Holzeinschlag, desgl durch die Durchforstungen und etwas Windbrüche ermöglicht. Alle nicht rechtzeitig angemeldeten und noch vorliegenden Bestellungen auf Brennholzbedars können nur noch Berücksichtigung finden, wenn die Stadtverwaltung vom Kommunalverband das daselbst bestellte Brennholz bekommen sollte. — Es ist gewiß ein« Schmach für unser Volk, wenn weibliche Personen sich soweit vergessen, mit Kriegs- gesangenen einen Verkehr zu unterhalten, der nicht blos im höchsten Grad« anstößig und herabwürdigend, sondern auch noch den bestehenden Kriegrgesetzen strasbar ist So sind auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom hiesigen Kgl. Amtsgericht 5 junge Mädchen aus Schmiedeberg, welche in schamloser Weise mit Kriegsgefangenen ver kehrt hatten, wegen dieser Verfehlungen mit empfindlichen Freiheitsstrafen belegt worden. 4 von diese, Mädchen haben eine Haststrafe von je 4 Wochen, die 5. Person hat sogar 5 Wochen Hast auserlegt bekommen. ObersrauenVorf Rasch tritt der Tod den Menschen an. Am Sonntag nachmittag ging Herr Förster Büschel von h er ins Forstrevier nach hem Brießnitzgrunde auf den Anstand, kehrte aber abends zur größten Unruhe und Sorge seiner Gattin nicht zurück. Am andern Morgen fanden ihn suchende Waldarbeiter tot am Boden liegend im Walde. Ein Gehirnschlog hatte das Leben des sonst so rüstig scheinenden Mannes geendet. Reinhardtsgrimma. Am 13. d. M. wird die Lauter- bachsche Thratergesellchaft das Schauspiel „Mag auch die Liebe weinen" im Saale des Gasthose« zum „Goldenen Hirsch" zur Ausführung bringen. Nachmittage 4 Uhr findet für die Kinder die Ausführung eines Weihnachts märchens statt Rr^endorf. Lachender, goldener Sonnenschein vom lassen erein hättest schritt g die ' offe- m fel- , jede r, sie r. - ries aß ich ht au Mittwoch und Donnerstag den 12. und 13. d. M. vormittags von 9—12 es Ahr im Bauschuppen an der Schulgasse. Stadlrat Dippoldiswalde. ' hiel e der mitte! lissem beibe- über rd be- ft ge ,s ro lümp rtz er i, un! c aus toffel- unger r. au- t'lver freie Fuchs wurde in einem t Hofe im Fuchseisen gefangen. Ein Jäger konnte in wenigen Wochen 19 Füchse fangen. (Dir Fuchsfelle werden deshalb nicht billiger. Die „Her stellungskosten" der Füchse sind eben im Kriege ge stiegen . . .) Meerane. 1730 bedürftige Schulkinder wurden -i« kostenlos mit Sohlenleder bedacht. Der städtischen Hilfs stelle ist es außerdem gelungen, 750 Paar Kriegsstiefel mit Holzsohlen als Sonderzuteilung zu erhalten. Sie werden gleichfalls an bedürftige Schulkinder abgegeben. - > . Die Meißeritz-Zeitung erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am. Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschließl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich -80 Pf. Einzel-Nummern 10Ps. Alle Postanstalten, TUWng M AUW für MMM, CWMerg il. 1l. NmlöÜIüH sür die Königliche AmLshanptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. lndeli lsfluß t der : mthei c zeige Al- lg in Ver lesen, man-