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KtAM M WGMtz KllMtz M 283 Donnerstag den 6. Dezember 1917 abend 83° Zahrpang Kroßes Hauptquartier, 5. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An der flandrischen Front vielfach lebhafte Artillerie- tätigleit. Zwischen Jnchy und Bourlon war das Feuer am Nachmittage erheblich gesteigert. Feindliche Vorstöße süd lich von Moeuvres scheiterten,- wir machten einige Ge fangene. Englische Grabenstücke bei und südlich von Marcoing wurden vom Feinde gesäubert. Südlich, von St. Quentin verstärkter Artillerie- und Minenlampf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz und Heeresgruppe Herzog Albrecht. In zahlreichen Abschnitten führte rege beiderseitige Er- lundungstättgleit zu heftigen Nahkämpsen. Oestllcher krlegsschauplatz. An der Front des Erzherzogs Josef und bei der Heeresgruppe Mackensen dehnten sich die Wasfenstillstandr- oerhandlungen auch auf die rumänischen Truppen aus. Mazedonische Front. Starle feindliche Abteilungen, die am Weltufer der Ohridasres und nordöstlich vom Doiransee vorstießen, wurden abgewirsen. Italienische Front. Truppen des Feldmarschall» Konrad haben in den Sieben Gemeinden den Italienern einige Höhenstellungrn entrissen. Der Erste Genrral-Ouartiermetster. Ludendorff. Volkswirtschaftliches. kP Berlin, 4. Dez. Günstige Stimmung für ! ,HfriedenSwert e". Die hoffnungsvolle Gestaltung der Friedensaussichten mit Rußland, die allgemein günstige - Kriegslage, ferner die jüngsten amerikanischen Meldungen bewirkten im Verein mit der Wetter entschieden sortschrei- i tenden Marknotenstetgerung auf den neutralen Märkten ! > eine überwiegend nach oben gerichtete Kurssteigerung an § der heutigen Börse. Besonders hervorzuheben war die bedeutende Kauflust zu unseren heimischen Anleihen, von denen Jprozenttge und auch liV-Prozentige Reichsanleihen und , preußische Konsol» ihre Aufwärtsbewegung in lebhafterem ! Tempo fortsetzten. Auch die 4prozentiM Anleihen waren 'fester. Ebenso stiegen österreichisch-ungarische Renten. . 'H Berkin, 4. Dez. Warenhandel. Sommersaat gerste 20,50—22,VO, Sommersaathafer 20,50—22,50, Som merwicken 65, Zuckerrabenfamen 42—45, Schilfrohr 4,30 »iS 4,60, Heidekraut lose auf Abladung 3,60—2,70. Richt preise für Saatgut: Rotklee 260—278, Gchwedenklee 210 bis 228, Weibklee 160—176, Inkarnatklee 118—132, Gelb- klee 96—106, Timothy 96—106, RaygraS 108—120, Knaul gras 108—120 für 50 Kilo ab Station. Flsgelstroh 4,75 bi« 5,25, Prehstroh 4,50, Maschinenstroh 4,00—4,25. A Line deutsch« Faserstoff-Ausstellung wird tm näch sten Jahre in Berlin veranstaltet. Zweck der Ausstellung ist die Gewinnung und Veredelung der heimischen Faser stoffe und die Darstellung der technischen Errungenschaften auf dem Gebiet ihrer Verarbeitung. - H Der Tarifvertrag für da» Baugewerbe und die ihn ergänzenden Vereinbarungen find unverändert bi» zum 31, Mür, iUg perlünaert worden. Rom 1y. Deggmber 1917 an erhalten Vie Bauarbeiter eine neue Teuerungs zulage von 10 Pfennig für die Arbeitsstunde. Am 1. April 1918 tritt eine weitere allgemeine Erhöhung der Teuerungszulage um 5 Pfennig ein. Die endgültige Wirksamkeit der Vereinbarung hängt noch von der Zu stimmung der Generalversammlung des Arbeitgeberverban des und des Verbandstages des Deutschen Banarbeiterver- bandeS ab. Lokales. A BekAnchfung d«s KartoffelkrebseS. Aus verschiedenen Teilen des Reiches wird über das Auftreten des Kar toffelkrebses berichtet. Nach den Erfahrungen des Prof. Schänder ist eine wirksame Bekämpfung dieser sehr gefähr lichen Krankheit nur möglich, wenn die Vernichtung ihres Erregers, eines Pilzes, durchgeführt und dessen Ver schleppung auf nicht infiziertes Gelände verhütet wird. Jeder Transport von infizierten Kartoffeln muß nach Mög lichkeit vermieden werden, da beim Vorhandensein des Kar- tosfelkrebses nicht nur die Kartoffeln selbst, sondern auch die Ackererde infiziert ist. Der Pilz kann daher durch die an den Knollen haftende Erde, die beim Abladen sowie beim Verarbeiten der kranken Knollen abfällt, an dem Schuhwerk der hierbei beschäftigten Personen sich fest setzen und auf diese Weise aus gesunde Uecker weiter über tragen werden. „PaPier-ErsParniS". Amtlich wird verkündet: „Im Juteresse der Papierersparni« hat das Kriegsernährnngsamt angeordnet, daß vom 24. Dezember 1917 ab die Jleischkarten in einer wesentlich kleineren Gröhe als bisher zur Aus gabe gelangen. Das Mittelstück wird auf die Gröhe 4 5 mal 4,5 Zentimeter, die einzelne Marke auf 1,5 mal 1 5 Zentimeter beschränkt. Die Kinderkarte wird entsprechend veEeinert. Diese amtlichen Versuche, Papier zu sparen, lind sehr lobenswert. Ob sie aber alle« find, was auf diesem Gebiete geschehen könnte, das ist eine andere Frage Durch einfache« Verbot der moralisch zweifelhaften Inserate in den Großstadtblättern, z. B. aller Heiratsannoncen von Vermittlern, dann aller Anzeigen der „in vorkonl- Enden Fällen" htlftsbereiten „klugen Frauen" kann täg- weit mehr Papier gespart werden, als durch solche Mittelchen im ganzen Monat. , Arts aller Wett. ** Die Stürme und Unwetter -er letzten Tage haben in ganz Deutschland groß« Verkehrserschwe- rungen mit sich gebracht, insbesondere auch im Fern sprecher. Am Dienstag erklärte die Reichspost noch: Die Störungen im Fernsprechverkehr nach außerhalb be i stehen noch. Der Verkehr mit Hamburg und Köln i ist gänzlich unterbrochen.. i ' Verhängnisvolles Spielstrug. In Neudeck (OS.) retnchte der 12 Jahre alte Sohn des Fürst!. Henckel von DonnerSmarckschen Forstmeisters Koppe das Gewehr seines Vaters. Hierbei ging ein aus Verchen in dem Gewehr zurückgelassener Schutz los; das Geschoß j tras den Vater und verletzte ihn tödlich. ** Eine Mör-ergrselkschaft wurde in Hannover ! sestgesteM. Als Mörder des Gastwirts Harmening in ! der Luisenstrahe bekannte sich ein Soldat, der wegen einer anderen Straftat in Untersuchungshaft sitzt. Als ! Mittäterin kommt eine in Linden wohnende verkvm- - mene Frauensperson, eine Kriegerwitwe, die mit dem ! Soldaten verkehrt hat, in Betracht. Diese Person for- j derte von dem Soldaten Geld und leitete den jungen Menschen nicht nur aus den Weg, sich dieses Geld durch ' mnen Mord zu versLakfen. sondern sie half ihn, auch