Volltext Seite (XML)
83. Jahrgang Donnerstag den 29. November 1917 abends Nr 277 Die ^Meißerltz ° Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschl. Zuträgerge bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.6V, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mern lO Pf. Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit18Pf.dieSpaltzeila oder bereit Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 4» bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserats mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. WkiWi-MlUig TUUjtW Md AUW für WDiDOt, Witdcklg II. u. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königlich« Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Vonsnnivlüung von Ikanssvklavklungon. Sus Grund von 8 17 der Verordnung über die Regelung des Fleischverbrauchs und den Handel mit Schweinen in der Fassung vom 19. Oktober 1917 (RGBl. S. 949) wird folgende» angeordnet: Wer seinen^ Fleischbedarf und denjenigen seiner Haurhalkangehörigen (ein- schließlich de» Gesinde» und Naturalberrchtigter, die kraft ihrer Berechtigung oder al» Lohn Fleisch zu beanspruchen haben) für die Zeit vom a) 1. Dezember 1917 bis 31. Januar 1918, b) 1. Februar bi» 30. April 1918, c) I.Mai bis 31. Juli 1918, ck) 1. August bis 31. Oktober 1918 durch Haueschlachtung von Schweinen ganz oder teilweise decken will, hat diese Absicht seinem Kommunaloerband anzumelden. Der Anmeldung bedarf es nicht, wenn und insoweit die Schlachtung bereit» erfolgt ist oder aus Grund erteilter Genehmigung bis zum 1. Dezember 1917 erfolgt. 8 2. Die Anmeldung hat nach näherer Anweisung de» Vorstandes de» Kommunal verbande», in dessen Bezirk der Schlachtort gelegen ist, in der Zeit vom 3V. November bi» einschließlich 7. Dezember dieses Sahre» zu geschehen. Bei der Anmeldung ist anzugeben: 1. der Schlachtort, 2. Name und Wohnung des Anmeldenden, 3. ob der Anmeldende eigene Landwirtschaft Haupt- oder nebenberuflich betreibt, 4 der Beruf de» Anmeldenden, 5. die Anzahl der zu versorgenden Personen, 6. ob die Selbstversorgung sich auf den ganzen Fleischbedarf oder nur auf einen Teil erstrecken soll, 7. für welche der in § 1 aufgeführten Zeiträume die Selbstversorgung erfolgen soll, 8. wieviel Schweine in den einzelnen Zeiträumen des § 1 geschlachtet werden sollen, 9. wieviel der zu schlachtenden Schweine sich bereits im Besitze des Anmel denden befinden und wieviel erst noch beschafft werden sollen, 10. welche» Alter und welches ungefähre Lebendgewicht die zu schlachtenden, bereits im Besitz des Anmeldenden befindlichen Schweine zur Zeit der An meldung haben. 8 3. Die Voranmeldung entbindet nicht von der Verpflichtung, vor der Schlachtung der einzelnen Schweine die Genehmigung nachzusuchen; sie gibt keinerlei Anspruch auf Gr- teilung der Genehmigung. Der Kommunalverband hat das Recht, die Genehmigung zur Hausschlach- tung zu versagen, wenn die Voranmeldung nicht rechtzeitig, ordnungs- uud wahrheitsgemäß erfolgt ist. 8 4. Der Kommunalverband hat zu prüfen, ob die Zahl der für Hausschlachtungs zwecke beanspruchen Schweine mit der Zahl der zu versorgenden Personen im Linklang steht. Lr hat weiter in allen den Fällen, in denen der Anmeldende nicht hauptberuf lich die Landwirtschaft betreibt, zu erörtern, ob die zur Mästung der für die Hau»- schlachtung bestimmten Schweine erforderlichen Futtermittel vorhanden sind oder auf erlaubtem Wege beschafft werden können. In den anderen Fällen wirb die Vor nahme gleicher Erörterungen empfohlen. Besonder» sorgfältige Untersuchung ist dort geboten, wo die Gefahr unzulässiger ver- fütterung von Brotgetreide und Kartoffeln naheliegt, z. B. in Bäckereien, Mühlen. 8 5. Ergibt sich, daß die Fütterung auf erlaubte Weise nicht gesichert erscheint, oder daß aus sonstigen Gründen Hausschlachtungen in dem angemeldeten Umfange nicht werden genehmigt werden können, sind unter entsprechender Bescheidung de» Anmü- denden die erforderlichen Maßnahmen zur Verringerung des Schweinebestande« z» treffen bezw. ist die Ausstellung von Ankaufsbescheinigungen abzulehnen. 8 6. Unerwartet der nach 8 4 vorzunehmenden Prüfung haben die Kommunalverbände bis zum 15. Dezember 1917 das Ergebnis der Voranmeldungen auf oorgeschriebenem Vordruck der Landesflelschstrlle anzuzeigen. Dresden, den 24. November 1917. Ministerium des Innern. VrKIrskuvkv kette-. Sämtliche Teilnehmer an der Volksküche haben vom 1. Dezember d. I. ab jede«- mal bei Lösung der Sprisemarken für jede Portion Essen HwovksnRIivk 2 Rar»*ott«Im sbLugvben, wofür vom Bolksküchenausschusle eine Vergütung von 18 Pfennig gewährt wird. Dippoldiswalde, den 29. November 1917. Der Stadrat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Da der Volksküche auf andere Weise die Kartosfelbeschasfung nicht möglich ist, müssen von nächstem Sonnabend ab bei Lösung der Speisemarkrn für jede Wochenportion 2 Pfund Kartoffeln direkt abge- liefert werden. Die Kassenverwaltung der Volksküche be- zahlt diese Kartoffeln mit 9 Pf. für da» Pfund. Jeder Teilnehmer an der Volksküche muß diese Kartoffeln seinem eigenen Vorräte entnehmen. — In letzter Zett sind bei der Kgl. Amt-Hauptmann- schäft Dippoldiswalde nachstehende größer« Spenden eingegangen: für den Verein Heimatdank 3000 M. au» Glashütte al» Spende der Glarhütter Kriegsindustrie, 1000 M. von der Stadt Geising, 1000 M. von der Ge sellschaft für Grubenbetrieb, 350 M vom Jugenddank Pretzschendorf, ferner für die Bezirkskriegshilfe 1000 M., von der Firma W. Lützner in Frauenstein und sür den Frauenvereinsbund 500 M. von Frau Domkowicz in Küpser Hammer Drünthal. — Die Zweimarkstücke hören am I. Januar 1918 auf, gesetzliches Zahlungsmittel zu sein. Von den össent- Ii»en Kassen werden sie jedoch noch bi» Ende Juni 1918 in Zahlung genommen. Wer noch im Besitze von Zwei- Markstücken ist, entledige sich ihrer also recht bald. — Ge- denk-Zweimarkstück« werd«n von der Einziehung nicht betroffen. Reinhardtsgrimma. Vom 22. bl» 24. November hat der hiesige Frauenoerein durch Vermittelung de» christlichen Frauendiensle» in Dresden im hiesigen Gasthof zum Erb gericht einen Schuhkursur abhalten lassen, der von 45 Frauen und Mädchen des Orte» besucht war. Der Fleiß und Eifer der Teilnehmerinnen ließ «kennen, wie wert- voll auch diese Beranstalmng allen Einzelnen erschien. Der christlich« Fiauendienst, drr vorher schon die Abhaltung «ine» Kranken- und Säugltngspflegekurs«, sowie eine» solchen für Kochkistenverwertung ermöglicht Hot, darf der Danke» für seine gemeinnützigen Bestrebungen auch im hiesigen Orte gewiß sein. Dresden. Bei der Zweiten Kammer ist folgende Ehrentafel MMerMeMuMeie. Au» ver Verlustliste Nr. 465 der König!. Sächs. Armee. Bach, Iohannes, Utffz., Geising, bish. verm, i. Gefgsch. Mühle, Paul, Utffz., Bärenstein gefallen. Schmieder, Bruno, Utffz., Bienenmühle, schw. v. Walther, Artur, Gesr., Hennersdorf, I. o. Interpellation eingegangen: „Ist die Königliche Staats' regierung bereit, bei den zuständigen militärischen Stellen die unverzüglich« Aushebung der kostspieligen Grenzsperre argen da» verbündete Oesterreich zu verlangen, die, ohne den Zweck der Spionageverhinderung erfüllen zu rönnen, nur erhebliche Schädigungen und Belästigungen« nament- lich der Anwohner an der sächsisch-böhmischen Grenze mit sich bringt?" — Mit Beginn dieser Woche sind wegen de» Kohlen- mangel» die bereit« angekündigten Einschränkungen im Unter richt der Dresdner Schulen in Kraft getreten. Hauptsächlich erstrecken sie sich vorläufig auf den Wegfall von Unter richtsstunden an Nachmittagen. Pinra. Ein industriöser Knabe von noch nicht ganz 10 Jahren stahl au» dem Wäscheschube seiner Mutter mehrere Wäschestücke und fand auch «ine Frau^ die ihm die Sachen abkaufte. Mit dem Erlös schaffte er sich ein Kaninchen an, um zeitgemäße Kleintirrhaltung zu treiben. Leipzig. Für erwerbsunfähige Mitglieder der Orts- krankenkasse und einer Anzahl Betrieb»- und Jnnungs- krankenkassen ist hier eine Kranken-Miltagrküche eröffnet worden, in der aus ärztliche Anordnung und Beschluß de» Kassenvorstandes Mlttagskost verabreicht wird. Die Selbst kosten dieser Mittagskost werden sich oorau»sichtlich auf etwa 1,50 M. stellen, wozu das teilnehmende Kassenmtt- glied täglich 40 Pf. beizutragen hat, während den Rest betrag von 1,10 M. täglich die Kasse übernimmt. — Die Schwierigkeiten Unseres Palmengarten» infolge des Krieges sind zu einem Dauerzustand geworden. Um den Zusammenbruch de» Gesellschasts - Unternehmen» zu verhüten und die Sehenswürdigkeit zu erhallen, wird die Stadt dem Palmengarten erneut für 1918, 1919 und 1920 drei Beihilfen von je 30 000 M. zusließen lassen. — Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands hat die infolge des Krieges in Kattowitz in Oberschlcsien stillgelegt« Parteidruckerei nach Leipzig ver legt. In ihr soll künftig das Organ der sozialdemokra tischen Mehrhettsparlei in Leipzig: „Die freie Presse" her- gestellt werden, die während der bisherigen 5 Monate ihres Bestehens vorübergehend in Altenburg gedruckt wer den mußte. Plauen. Der hiesige Siadtrat hat die Errichtung von Wärmehallen in verschiedenen Straßen der Stadl geplant, um bei der Kohlenknappheit der ärmeren Be völkerung Gelegenheit zum Aufenthalt in gehrizten Räumen zu bieten. Vermischtes. * Ein Bulle für 47000 M Alle bisherigen Rekord preise, die aus den früheren Auktionen der Osipreußischen Holländer Herdbu ^-Gesellschaft in Königsberg erzielt wo» den sind, hat kürzlich eine Versteigerung übrrtroffen. Rund 47000 M. brachte ein au» der Herde des Oberamtmann» Caspari in Lobbelbude stammender «in Jahr alt«r Bull«. Im ganzen gelangten 155 Bullen sür einen Gesamt«!»» von 456 685 M. zur Versteigerung. «irchen-Nachrichten. Freitag den 30. November 1917. Schmiedeberg. Abend» 8 Uhr Kriegsbetstund«: Pfarrer Birkner. >