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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Die Mrlßerltz. Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge-^ geben. Preisvierteljähr lich einschl. Zuträgerge bühr M.2Z0,zweimonat lich M. 1.60, einmonat- lich 80 Pf. EinzelneNum- mernlOPf. Alle Postan stalten, Postboten, sowie - unsere Austräger neh men Bestellungen an. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtsha uptmannschaft uüt 15 Pf. die Spaltzeile oder deren 8iaum berech net. Bekanntuiachungen ' auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 4b bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteInserate niit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesaudt,im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Mchmtz-Ieitimg Tllgeszeitmlg M AMWr s8r HMMM, Shneilelittg ii. Ü. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Nr 256 Sonnabend den 3. November 1917 abends 83. Jahrgang Süftstoff-Verteilung. Dem Kommunalonband ist eine allerdings nur sehr geringe Menge Süßstoff überwiesen worden. Seine Ausgabe erfolgt in der seitherigen Weise gegen Vorlegung der Zuckerkarten. Ans je 2 Zuckerkarten darf eine Packung Süßstoff abgegeben werden. Wer bei der gegenwärtigen Verteilung nicht berücksichtigt werden konnte, hat bei der nächsten Verteilung, wahrscheinlich Anfang Dezember, den Vorzug. Dippoldiswalde, den l. November 1917. Der Kommunalverband. Höchstpreise für Hammelfleisch. al« Höchstpreis festgesetzt. Dippoldiswalde, am 1. November 1917. Nr. 5488 L Mob. II. Der Kommuaalverband. Petrvlcumbcleuchtung. Von der nächsten Zuteilung ab (d. i. etwa Ende d. M) dürfen die hiesigen Klein händler Petroleum an Verbraucher nur noch gegen die vom Stadtrat auszu gebenden Marken abgeben. Wegen Feststellung des Kartenbedarfes und der abzugebenden Petroleum-Mengen haben sich all« Haushaltungen, denen Gas oder elektrische» Licht nicht zur Ver fügung steht, die also lediglich auf Petroleumbeleuchtung angewiesen sind, bis zum 1Ü. d. M. im Rathause Zimmer Rr. 8 zu melden. 7^^^ Dippoldiswalde, an, 2. November 1917. vor Stacktrnt. Ki»i«k-Vvnävilung. Freigabe-Scheine werden Dienstag den 6. d. M. vormittags von 10—I I Ubr im Rathaussaale ausgegeben. Berücksichtigt werden nur Kinder unter 6 Sahre», Personen über 85 Sahre, Kranke und stillende Mütter. Stadtrat Dippoldiswalde. Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittag» 8—l und nachmittags 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden vom lag« navk i>«n Lmmaklang di» »am lag« von «I«« KüoKaakIong vonainaü. DM" Verwaltung mündelstcherer Wertpapiere«. MU" Fortsetzung des mWen Alks in -er Wage. "MG Oertliches und Sächsisches. , Dippoldiswalde. Der Gemeindediakonie-Ver ein, der am 13. Oktober d. I. auf eine 25jährige Tätig keit zurückblicken konnte, vereinte seine Vorstandsmitglieder am 26. Oktober nachmittags >/24 Uhr zu einer Sitzung im Vorstandrzimmer des Amtsgerichts. Ter stellvertretende Vorsitzende, Herr Oberjusttzrat vr. Grohmann, gedachte zunächst mit Worten herzlichen Dankes der Gründer des Verein», insbesondere der früheren Superintendenten Herrn Geheimrat vr. Meter in Radebeul und des mitanwesenden treuoerdienten Herrn Prtvatus Mar Schmidt hier, des- gleichen des Herrn Geheimrat Hempel, der sich seinerzeit um die Neuersiarkung und dann um die ganze Entfaltung des Vereins wesentliche Verdienste erworben hat. Hieraus gab Herr vr. Grohmann einen Ueberblick über den gegen wärtigen Stand de» Verein» (36 Mitglieder) und die Zusammensetzung des Vorstandes. An Stelle des durch Wegzug aus dem Vorstand ausgrschiedenen Herrn Fr«i- gutsbesitzers Ernst aus Reinholdshain wurde Herr Erb- gerichtsbelitzer Lehmann daselbst gewählt. Es folgte weiter eine Uebersicht über die Bermögenrverhältnisse de» Ver eins und di« Aufstellung des Haushaltplanes für >918. Dabei konnte Herr Oberjustizrat die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Verein von der verstorbenen Frau Linse «in Brrmächtnis von 500 M. «halten habe, sowie aus Anlaß des 25jährig«r Bestehens 100 M. von der Stadt und 50 M. von Herrn Rechtsanwalt Süß. Hierauf über gab rr entsprechend den Satzungen den Vorsitz Herrn Superintendent Michael. Letzterer übernahm das Amt mit Worten herzlichsten Dankes an Herrn vr Grohmanw für die treue und hingehende Berwaliung während der Vertretungszeit und mit dem Versprechen, den Verein im gleichen Geiste wie bisher leiten zu wollen. Im Anschluß an diese Vorstandssitzung fand eine Mitgliederversamm lung statt, die vvn Damen und Herren de» Vereins recht gut besucht war. Der neue Vorsitzende eröffnete dieselbe unter freundlicher Begrüßung der Erschienenen und unter Hinweis auf den besonderen Anlaß der Versammlung als Nächster des 25jährigen Bestehens de» Vereins. Dieser Gedenktag, in «nster Zeit still begangen, legt im Jubi- läumrjahr der Reformation die Frage nahe, wie Luiher zur Einrichtung der Diakonie gestanden hat. Herr Sup. Michael beantwortete die Frage in Anlehnung an den Tert de» vergangenen Sonnlag» (Maria und Martha). Dann sprach er vom Wiederaufleben der Gemeindediakonie im vorigen Jahrhundert und von der Gründung einer solchen in unserer Sttrdt. Hierbei wurde das 1. Sitzungs- Protokoll und das Schreiben der städtischen Kollegien vom 16. November >892 verlesen. Nachdem der Vorsitzende «inen Ueberblick über die Entwicklung des Verein» und die stille segensreiche Tätigkeit unserer Gemeindediakonie gegeben und allen denen gedankt, die sich um dieselbe- verdient gemacht haben, zugleich aber auch den Wunsch «ine» weiteren Erstarkens am gesprochen, überreichte er im Namen des Vereins Fräulehr Hellriegel eine Schmuck- ausoabe unsere» Gesangbuches al» äußeres Zeichen des Danke» sowie ein Bild von Dippoldiswalde sür Schwester Hedwig Heinemann. Mit herzlichen Segenswünschen sür da» weitere Gedeihen des Vereins und die gesamte Arbeit der Gemeindediakonie wurde die Versammlung >/26 Uhr geschlossen. — Der Kirmes wegen bleibt die Volks bi bliothek nächsten Montag geschlossen. Dafür werden Dienstag abend zu der üblichen Zeit Bücher ausgegeben werden. — Hoher Anordnung gemäß soll im Vormittags- gottesdienste am morgigen Sonntag der herrlichen Siege auf dem italienischen Kriegsschauplätze gedacht werden. — Ersatzreservtst Mar Göpfert (Stab 245. Jnf.- Div), Inhaber des Eisernen Kreuze» 2. Klasse, erhielt die Friedrich August Medaille. — Geldsendungen an deutsche Kriegsgefangene in Frankreich dürfen nur dann über das Kgl. Nieder ländische Postamt s'Gravenhage geleitet werden, wenn sich der Empfänger in englischer Gefangenschaft befindet. Die Anschrift auf der Rückseite des Abschnitts muß in diesem Falle den Vermerk „General Post Olkice, ttonckon", sowie den Zusatz „via blollanck-^nglanä" enihalien, da andernfalls die Sendungen den Empfänger nicht erreichen. — Wie aus der Anzeige in Nr. 253 d. Bl. ersichtlich, werden die vereinigten Gesangvereine hiesiger Stadt am Kirmessonntage in der „Reichskrone" einen volkstüm lichen Liederabend veranstalten, der unter gütiger Mitwirkung des Kirchenchors und des Herrn Musikmeister-Aspiranten Schäfer—Dresden eine abwechslungsreiche Vortragsfolge bieten wird. Auch im Interesse der beiden in der Anzeige genannten Hilfskassen empfehlen wir den Besuch dieses Liederabends. Am Montage konzertiert die Kapelle des Grenadier-Regiments 101 unter Direktion des Konzert meisters Reiche, der bei den hiesigen Konzertbesuchern in guter Erinnerung steht. — Am I. November waren es 25 Jahre, das; Herr Voigt als Totenbettmcister unseren Verstorbenen die letzte Ruhestatt bereitet. Mit Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und Liebe hat er sich stets angelegen sein lassen, unsern Fried hof in schönster Ordnung zu halten, und ist den Hinter bliebenen immer mit größter Gefälligkeit bei Schmückung der Gräber zur Hand gegangen. Möge es ihm vergönnt sein, noch recht lange seinen schweren, aber ihm ans Herz gewachsenen Beruf zu erfüllen. Schmiedeberg. Nachdem am Dienstag vormittag in der Turnhalle ein öffentlicher Schnlaktus, bei dem Herr Lehrer Prieme die Festrede hielt, die Feier der 406jäh- rigen Wiederkehr des Reformationstages in unserem Orte eingeleitet hatte, versammelten sich am Sonntag morgen 2/4 9 Uhr am Gasthause zur Post sämtliche Vereine mit ihren Fahnen, um sich in feierlichem Festzuge, dem sich auch andere Gemrindeglted« angeschlossen hatten, in» Gotteshaus zu begeben, an dessen Turme da» wehende deutsche Reichsbanner die Gemeind« grüßte. Nach weihe- vollen Klängen einer Resormationslantate, oorgetragen vom Kirchenchore, hielt Herr Ortspfarrer Birkner eine markige, inhaltsreiche Festpredigt aus Grurw des Hebr. 13, 7—9: ..Gedenket Eurer Lehrer, die Euch dä» Wort Gottes gesagt haben ... vornehmlich aber über die Schluß worte: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe in Ewigkeit." Lin Sopramolo von Fräulein Martha Eich ¬ horn aus Dresden (Reformattonsfestlied von Gust. Albrecht: „Zeuch an die Macht, du Arm des Herrn") erhöhte die weihevolle Stimmung. Brausend durchtönte am Schluß des Gottesdienstes da» alte Lutherlted „Ein' f«ste Burg" den heiligen Raum. Ties bewegt verlies die Gemeinde das Gotteshaus. AI» weitere kirchliche Feiern schlossen sich um 11 Uhr ein Fest-Ktndergo kesdienst und nachmittag» heiliges Abendmahl an. Noch ist zu bemerken, daß als besondere Ehrengabe zum bleibenden Gedenken an diesen hochwichtigen Tag unserer Kirche eine kunstvoll gearbeitete, mit den Worten: „Ein'feste Burg ist unser Gott" grzierte Aliardecke gestiftet wurde, die zum ersten Male auflag. Außerordentlich zahlreich füllte sich in der 8. Stunde der Saal des Echenkschen Gasthofes zu einem von der Schule veranstalteten christlichen Familienabend. Treffliche Chor» gesänge und passende Deklamationen von Schulkindern trugen zur Unterhaltung bei und umrahmten die An sprachen des Herrn Pfarrer Birkner und Schuldirektor Kadner in sinnreicher Weise. Ersterer gab am Schlüsse seiner eindrucksvollen Rede eine Reihe hochinteressante, mitunter kernig und humorvoll gehaltene Briefe Luther» zum Besten, die von einem weitesten Bekanntenkreise de» großen Reformators Zeugnis ablrgten. Herr Schuldirektor Kadner führte ein tief gedankenreiches Bild dir Persön lichkeit Luthers vor und schilderte diese als einen wahr haft deutschen Charakter voll echter Frömmigkeit, furchtlos, schlicht und wahr, wie einen solchen Mann gerade unsre gegenwärtige Zeit wiederum gebrauchen könnte. An die abwechselungereichen Darbietungen schloß sich noch ein gut ettrstudiertes, von Schulkindern ausgrsührtes Festspiel: „Am Lutherstein" an. Allgemeiner Gesang der letzten beiden Verse des Lmherliedes beendeten den wohlgelungenen Fest abend. Kipsdorf. Während des Familienadends am Refor mationsfeste wurde hier erstmalig eine Sammlung für den »Jugenddank vorgenommen, die 53 M. ergab. Ober» und Riederfrauendorf. Zum Reformation», jubilüum wurden im Anschlusse an die Schulfeier auch unsere Gedenkbäume, die bekannte große Eiche am Dorf» eingangs (gepflanzt 10. Roo. 1839) nebst Gedenkstein, die „Lutherbuche" auf dem Schulplatze (10. Nov. 1889) und die „Lutherriche" in Niederfrauendors (10. Nov. 1883) von der Schuljugend bekränzt. — Unteroffizier Bruno Zscharfchuh aus Niederfrauen dorf erhielt jetzt zum „Eisernen" und der Friedrich-August» Medaille in Bronze die letztere noch in Silber. Reinhardtsgrimma. Auch hierorts wurde der Jubel- tag der Resor.na'ion feierlich begangen. Zu dem mit Lbenvmahlsfeier verbundenen Festgottesdienst rief das er- halten gebliebene Glockengeläut« ins festlich geschmückte Gotteshaus, w» volles Orgelspirl die feiernde Gemeinde grüßte, die andächtig der Festpredigt über Jesaias 12, 4—6 lauschte. Der am Abend im Gasthof zum Erbgericht abgehaltene Fo nilienabend erfreut« sich so zahlreicher Be- tetligung, daß der geräumige Saal die aus der Kirchfahrt und Umgegend Erschienenen kaum zu fassen vermochte. Musikalische Darbietungen de» Gesangverein», de» ge mischten Chores und Deklamationen junger Mädchen um-