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„ Mildifchkarsdrrf. D«r5. November war für unsere» Pli -i« tag besonderer Feier: Vollendete sich doch da «R Zeitraum von 50 Jahre«, seit hier ein eigenes Schul wesen gegründet und die Schule geweiht wurde. Eine grob« Met verbot der Ernst der Zeit, aber unmöglich «ch konnte man den Tag ganz still und klanglos vor übergehen lassen. Darum hatte der Schulvorstand zu «hier einfachen Feier im hiesigen Gasthofe eingeladen, die auch zahlreich von den Gemeindegliedern und früheren Anwohnern unsere, Orte» besucht war. Der allgemeine Gssgng de» Lietzes „Lybe hen Herren" und ein herzliche» Gebet des Ortsschulinspektors, des Herrn Pastors Schneider, leiteten die Feier «in, und Herr Lehrer Wild mit seinem Schülerchor, der durch einige junge Fräulein» des Ortes verstärkt war, verstand es aufs beste, durch weihevolle Gesänge, die ausnahmslos klangschön und rein dargeboten «irden, di« einzeln«» Teile zu verbinden, das Ganze harmonisch abzurunden und damit rechte Feierstimmung r> erzeugen. Darum gebührt ihm auch herzlichster Dank fllr den genuhreichen Abend, den er allen Anwesenden bot. Herr Wild begrüßte auch Namens des Schulaus- schisse» die Erschienenen, rückblickend auf die vergangene Helt, auch der ehemaligen Schüler und sonstiger Einwohner -«denkend, die drauhen die Heimat gegen den Haß «d Reid der Feinde vertlihsgey oder auch den Helden tod erlitten haben. Die Festrede des Tages hielt Herr Pastor Schneider. Darin stellte er neben die Jubelseier »kserer Gemeinde das glotze Jubiläum des deutschen Volkes, do, wir in diesen Tagen beganyen haben: Das 400- jährige Bestehen unserer deutschen Reformation. In einem Schlußworte fahle, Herr , Pfarrer Nadler die altz Herzen bewegende« Gedanken zusammen und Netz noch einmal fteudig-erhebende und ernst traurige Bilder am Äuge vorüberziehen, dabei persönliche Erinnerungen von neuem vwckend, Aach dankte er Herrn Lehrer Wild und allen WachKtztzey nochmals aufs herzlichste für die prächtigen Darbietungen. Das Kinderfestlpiel von Hallig „Schul feier" beschloß den in jeder Hinsicht wohlgelungenen Tag. Posstndorf. Am Freitag nachmittag wurde der älteste Einwohner von Possendorf — jedenfalls auch von der gesamten Parochie —, der Prioatus August Gottlieb Büttig, in «inem Alter von über 92 Jahren zur ewigen Rühe bestattet worden. , Glashütte. Dem jüngsten der hiesigen drei im Heere st«tz«nden und an mehrfachen Kämpfen teilgenommenen „Brüder Kaiser" saus dem Gasthofe „Stadt Dresden"), dem Landsturmmanne Alfred Kaiser, wurde kürzlich für st<m« Pflichterfüllung an der Ostfront wie in den Eomme- scb achten die Friedrich August-Medaille verliehen. Hermsdorf (Erzgeb.). Auch hier gab Pfarrer Eltz— Seuersdorf in sehr eindrucksvollen, anschaulichen Schil derungen einen Bericht über seine im Felde gesammelten Erfahrungen. Trotzdem sein Vortrag an einem Wochen tagnachmittage stattsinden mutzte, hatten sich aus allen Teilen der Kirchfahrt Männer und Frauen, Vertreter von Kirche, Schule und Gemeinden, Beamtenschaft und Grenz schutz in stattlicher Zahl eingesunden, die den Ausführungen des Redner» mit großer Teilnahme folgten. An den Vortrag schloß sich «ine lebhafte Aussprache an. Königstein. Betreffs des aus der Elbe gezogenen weiblichen Leichnams haben die weiteren Untersuchungen ergeben, daß die Ermordete die in Altendorf b. Schandau wohnhafte Emma oerehel. Mai ist. Der Ehemann dient zurzeit in Dresden beim Grenadier Regiment Nr. 100 als Lnlerofsizier. ^eide Eheleute haben miteinander eine glückliche Ehe geführt. Es sind 3 schulpflichtige Kinder vorhanden. Vom Mö^er fehlt zurzeit noch jede Spur. Leipzig. Der 25 jährige Handlungsgehilfe Graichen aus Chemnitz hat es fertig gebracht, im Oktober 1916 auswärtige und hiesige Firmen unter der Vorspiegelung, « könne Seife und Heringe in großen Posten aus Holland Resern, zu Anzahlungen zu veranlassen, die insgesamt 70000 M. betrugen. Am 2. November floh er in Gemein schaft mit seiner Geliebten unter Mitnahme von 25 000 M. M« er Anfang Dezember 1916 in Breslau verhaftet wurde, hatte er davon nur noch 6000 M , das übrige Geld hatte er in Juwelen, Kleidern und Pelzen angelegt und davon auch nobel gelebt. Das Landgericht verurteilte den Schwindler, der vorbestraft ist, zu 3 Jahren Zucht- Haus und 1500 M. Geldstrafe. Leipzig. In der Nacht zum 7. November sind in «inem im Garten de» „Felsenkeller" in Leipzig Plagwitz befindlichen Stalle von neun Schweinen drei an Ort und Stelle abgeschlachtet und ausgeweidet warben. Dir Diebe haben dann die Schweine, von denen jedes an ähernd zwei Zentner wog, auf einem im Restaurationsgarten stehenden Leiterwagen geladen und anscheinend nach der Stadt zu weggeschafft. LhtMNitz. Vom iS. November ab wird die Pakrt- bestetlung in der Stadt, abgesehen von den äußeren Stadt- teilen, bi» auf weiiere» aufgehoben. Die Paketkarten werden durch den Briefträger mit zugestellt. Aue. Für die im Felde befindlichen Krieger sowie für di« in Gefangenschaft geratenen bewilligten die städtischen Körperschaften 1500 M. — Dem Ratsbeschlusse wegen Hinausschiebung der Gemeindewahlen um ein weitere» Jahr haben die Stadtverordneten zugestimmt. Meerane. Zwecks Licht- und Kohlenersparnis müssen von jetzt ab die Geschäfte um 6 Uhr schließen. Die städtischen Dienststellen werben schon um 1/2 5 Uhr geschlossen. Glaucha«, 10. November. Heute sind 25 Jahre oer- flossen, seit hier der Knabenhandsertigkeitsunierricht ein- geführt wurde, und zwar ist Glauchau die «rste Stadt übekhavpi in Deutschland gewesen, die diesen Unterricht,. zwhig versuchsweise obligatorisch i« de« Schullrhrplay aufnahm, nachdem «r al« «ine der ersten Städte den Handfertigkeilrunterricht bereit» fakultativ «ingeführt hatte. Falkenstein i. V. Der Etadtrat hat bei der zustäy, digen Behörde die Trlaubnt» ausgewirkt, daß die Stadt Falkenstein im Jahre 1917 die gleiche Gasmenge wie im Vorjahre verbrauchen darf. Riederalbertsdorf. Das Ehepaar Karl Schmidt konnte die diamantene Hochzeit feiern. Plauen i. V. Offene Ladengeschäfte dürfen hier vor l/r9 Uhr früh nicht öffnen und müssen von Montag bi» Freitag um 6 Uhr, Sonnabends um 7 Uhr schließen. Für Kontor« einschließlich Banken und alle sonstigen ge weblichen Bctriebsslätten und Fahriken ist die Geschäfts zeit aus 8—5 Uhr lestgesetzt worden. Netzschkau erhöhte die Gasmessermiete von 30 aus 40 Pf. für den Monat und den Gasprei» von 20 aus 26 Pf. für den Kubikmeter. , Bad Elster erhöht den Preis für elektrischen Strom um 10 Prozent. Schönheide. Wegen der herrschenden Kohlenknapp heit wird hier das Gotteshaus nur noch au Festtagen, Bußtag, Totsnfest usw. geheizten. An den übrigen Sonntagen werden die Gottesdienste auf die Zeitdauer einer Stunde beschränkt werden. Auch hat der Kirchen vorstand beschlossen, die Kriegsbetstunden nur noch all- monatlich abzuhalten. Zittau. 60 000 M. sind dem Stadtrat von Menschen freunden für Schuhwerk, Feuerung, Kartoffeln und Frei- jpeisungen Armer gestiftet worden. Bautzen. Für die Reichstagswahl im Kreise Bautzen— Bischosswerda hat die deutsch-völkische Partei den Stadt verordneten Glasermeister Wetzlich aus Dresden als Kan didaten ausgestellt. Von den Konservativen und den) Bund der Landwirte soll Justizrat vr. Hermann aus Bautzen in Vorschlag gebracht werden. Außerdem ist be kanntlich von Bischofswerda aus an den Großadmiral v Tirpitz die Anfrage gerichtet worden, ob er geneigt sein würde, für die Wah! zu kandidieren. Sitzung des Stadtverordneten. Kollegiums zu Dippoldiswalde am 9. November 1917. Anwesend sind sämtliche Mitglieder des Kollegiums mit Ausnahme der zum Heeresdienst eingezogenen St.-B. 0r. Endler, Heeger und Riekert. Nach Kenntnisnahme von zwei Dankschreiben spricht man sich gleich dem Rate auf Grund einer ministeriellen Anfrage dafür aus, daß die Wahlrn zur Bezirksversamm lung nochmals und zwar bis Ende 1919 hinausgeschoben werden (Verireler ist Buchdruckereibesitzer Paul Jehne), und verwilligt hierauf unter Beitritt zu den Ratsbe- schlüssen 100 M Mietzins auf die Zeit bi» Ende 1918 für die Kelleiräume im Brauereigrundstüü, 250 M! Bei trag zu Weihnachtsliebesgaben für die Angehörigen derRekru- tendepot» und 100 M. dem Albertzweigverein al» einmaligen Beitrag zur Unterhaltung der Tuberkulofefürsorgestelle. Zu letzterer Bewilligung bittet da» Kollegium um gelegent liche Berichterstattung über die Benutzung der Fürsorgestellr. Eine umfangreiche Tagesordnung ist noch in nicht öffentlicher Sitzung zu beraten, darunter die auf Ersticken des Rates vorzunchmende Ergänzungswahl für die Stadt- rare Gietzolt und Süß, deren Wahlperiode mit Ende 19! 7 abläuft. Beide Stabträte werden in getrenntem Wahl gange wiedergewählt. Nach Erledigung der Tagesordnung gibt Kollegium noch seine Zustimmung zum Beschlusse de» Volksküchen- ausschusses, ab 19. November den Portionspreis gleich mäßig auf 32 Pf. zu erhöhen, während dem Volksküchen- wirt 33 Pf. für die Portion bewilligt werden. Die Diffe renz von 1 Pf. trägt die Stadikajse. Weiter ersucht das Kollegium auf Anregung aus sriner Mitte den Rat um Schritte wegen Wiederabschaffung der Höherbezahlung des Mehrverbrauchs an Gas gegenüber dem Vorjahr?. Auch spricht man sein Mißfallen darüber aus, daß das Gaswerk die Abnehmer vorher über diese Angelegenheit nicht durch eine Bekanntmachung unterichtete. Das Stadtverordneten-Kollegium. Hugo Jäckel, Vorsteher. MHte MchnchteR. Deutscher Abend-Kriegsbericht. 7^ Berlin, 11. November, abends. (Amtlich.) Nordwestlich von Pasfchendaele brach ein englischer Teilangriff blutig zusammen. In den Siebengemeinden und im Suganatal wurde kämpfend Boden gewonnen. Unsere Truppen erstürmten den vom Feind auf dem östlichen Piave-User zähe ver teidigten Brückenkopf bei Vidor. Ein ernstlicher Unfall Kaiser Karls. Görz, 10 November. Der Kaiser hatte heute mit dem König von Bulgarien in Görz und Palmanooa geweilt. Bei der Rückfahrt blieb das Auto in einem der den Jsonzo begleitenden Torrenten stecken. Der Leibjäger und der Gardewachtmeister trachteten, den Kaiser an das Ufer zu tragen. Sie wurden jedoch in den hochgehenden Fluten de» Flusses abgetrieben, mit ihnen der Kaiser. Dank der aufopfernden, beispiellos treuen Haltung seiner Begleitung, allen voran des Prinzen Felix von Parma, der sich sofort in den Fluß warf, wurde der Kaiser nach längeren Be mühungen wieder ans Land gebracht. Der Kaiser befindet sich wohl. Lenins erste Anweisungen. Kopenhagen, 12. November. Einer Petenburger M-l düng zufolge wird hi-r^sif«^ vtriMrsfqstungnach,-ßw Au»lande yicht mehr von englischen Beamten kontrolliert «nd die Engländer au» allen Institutionen entfernt, in denen sie unter Kerenski die Aufsicht geführt habe«. Lent» Uetz ferner Buchanan Mitteilen, er rate ihm im eigenen Interesse, sich jeder Einmischung in die innerpolittschen Verhältnisse Rußland» zu enthalten. Der Kongreß he» Arbeiter, und Soldatenrate« Rußland« richtete an Poim-zä und Lloyd George Telegramme, worin diese aufgefordert wurden, den in Frankreich und an der Salonikisront be- kindlichen russischen Truppen von der innerpolitischen Um wälzung in Rußland Mitteilung zu machen und sie, so weit die Umstände e, zulassrn, in die Heimat zurückzu- sendrn. Ferner wird in diesem Telegramm Frankreich und England anheimg,stellt, ihre in Rußland befindlichen Instrukteure und Ossiziere abzuberufen. Lenin soll auf die Festnahme Kerenski« um so mehr besonderen Wert legen, al» sich zahlreiche Dokumente, darunter Verträge mit den Alliierten, im persönlichen Besitz Kerenski« be- finden. Das Leben in Nom. Bern. Die „Gazette d« Lausanne" meldet au« Pym: Die Behörden schreiten zur, Beschlagnahme aller . Hotels, um die Soldaten und die Flüchtlinge darin unterzübringen. Alle Varietees und Konzertkaffees sind geschloffen. Neue V- Boots - Erfolge. Berlin, 1l. November. (Amtsich.) Im englischen Kanal hat eine» unserer O-Boote neuerdings 4 Dampfer mit über 13000 Bruttoregistertonnen vernichtet, von denen 3 bewaffnet waren. Einer davon hatte das Aus sehen des englischen Dampfers „Wellington", ein anderer führte Yen Namen, „.Gallia's und war wahrscheinlich italienischer Nationalität. . , ;,, Der Chef, de« ÄdmirWährL der Mach«. Das Ende der Retlamedampfer „Orleans" und „Rochesters. Bern. Nach einer New Parker Meldung de» „Malin" zeigt die amerikanische Regierung die Versenkung de» amerikanischen Dampfers „Rochester" an, der eins der beiden amerikanischen Schiffe war, die als erste nach der Erklärung des verschärften st-Bootkrieges in di« Kriegs- zone fuhren. Das andere Schiff, die „Orleans", ist bereits am 8. Juli versenkt worben. Die Abreise Buchanans aufgeschoben. Stockholm, 12. November. Nach einer eingeholten Auskunft ist Buchanan dieser Tage in Stockholm erwartet worden, habe aber nach einem Telegramm seine Abreise verschoben. Die in Helsingfor« bereitstehenden Salonwagen seien abbestcllt worden. Er soll um Urlaub nachgesucht haben, da er sich überanstrengt fühle. General Werchowski wieder im Amt. Stockholm, l2. November. Der Kriegsminister Wer chowski, der bekanntlich von Kerenski kurz vor der jüngsten Umwälzung nach dem Palaam Kloster verbannt worden war, ist vorgestern nach Petersburg zurückgekehrt und von den neuen Machthabern im Triumph empfangen worden. Er hat die Leitung des Kriegsministeriums bereits wieder übernommen. Abberufung der Petersburger Botschafter Frankreichs und Englands'r Senf, 12. November. Der französische Botschafter in Petersburg, Routers, schickte sich gestern an, mit seinem britischen Kollegen Rußland zu verlassen. Di« Hoffnungen der Pariser Blätter, die Moskauer Garnison werde gegen Petersburg marschieren, sind hinfällig geworden. Eine muselmanische Konferenz in Stockholm, Stockholm, 11. November. Auf eine Einladung der schwedischen Friedensvereinigung sprachen in einer Ver sammlung neuer Vertreter der muselmanischen Länder über ihre an den Friedensschluß geknüpften Hoffnungen für die Freiheit und Selbständigkeit ihrer Länder Anwesend waren Vertreter aus Marokko, Algier, Tripolis, Bengasien und Aegypten, sowie aus Indien, Turkestan und dem Kaukasus und zwar in ihrer heimischen Tracht. Besondere Aufmerksamkeit erregte die in englischer Sprache gehaltene Rede des Scheichs Abdul Asi«, der für Marokko die Be freiung vom französischen Joch und die Rechte eine» friedlichen Volke» forderte. Der Vorsitzende Bürgermeister Lindhagen äußerte sich in seiner Schlußrede, es müsse schlimm auslehen in der Welt, wenn Fremdlinge einen so weiten Weg machen müßten, um ihr Herz auszu schütten. Der Ernst der Lage. Vern „Daily News" vom 8. November veröffentlicht ein Telegramm, in dem es heißt: Obgleich niemand ver sucht, den Ernst der Lage zu bestreiten, ist das Vertrauen auf die vereinigten Anstrengungen der Alliierten, di« Frag«« zu lösen, die plötzlich auftauchen, unvermindert. Die ernsten Schwierigkeiten, denen das Land gegenabersteht, der Mangel an Getreide und die wirtschaftliche Widerstandskraft de» Landes hängen von dem beschleunigten Empfang aus reichender Vorräte ab. W-ttervorhersaße. Zeitweise ausklarend, etwa, kälter, meist trocken. H Der Kur» de» Reich»««»? hat kn BtockyovW ein« ganz beträchtliche Besserung erfahren. Auch Ust Mrich ist bereits ein« nanchaste, wenn auch nicht st» erhebliche Besseruna de» Moacwuekea etuaetreteu. — LSdttch-r Unfall eine» ungarische« «dgeorvp «ekeu. Der RetchStagsabgeordnete Johann Hege, de» den ersten Budapester Bezirk vertritt, wurde von ekM Wtraßenpahn ^überfahren und «tütet.