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durch feindliches Bedienuna ae- Cadorna hat am mittleren Tagliamento die größ- len Anstrengungen gemacht, um den Uedergang der Verbündeten zu verhindern. Es ist ihm nicht gelungen. Unsere Truppen haben nur einige Tage gewartet, bis ihre schwere Artillerie zur Stelle war und dann an nehrcren Stellen den Uebergang erzwungen und den Italienern eine schwere Niederlage beigebracht. Die folgen werden sich hauptsächlich erst in den nächsten Lagen zeigen. Allgemeine KriegMachrichLen. Auch in Tripolis! Der türkische Sonder-Verichterstatter der Agentur MM meldet aus Tripolis: Am 12. September gingen die Italiener mit über legenen Kräften aus Tripolis vor und bemächtigten sich der Palmenanpflanzungen von Zavie und Zanzun zwi lchen Zavara und Tripolis. Am 20. September lager ten die Italiener bei Suani Beni Adam und setzten sich in Marsch, um am 21. September früh die Ortschaft ven Gaschiri zu besetzen. Unsere Truppen, durch die Mudjahids verstärkt, griffen den Feind in der Flanke »nd im Rücken an, wodurch sie ihn zwangen, anzuhalten «nd den Kampf aufzunehmen. Nach 18stündigem Kampf war mehr als die Hälfte der feindliche,» Streit» käste außer Gefecht gesetzt. Am folgenden Morgen zog sich der Feind in Unordnung auf Tripolis zurück unter Küumung aller von ihm am 12. September besetztes Stellungen. Er liest zahlreiche Tote au, oem Schlacht feld zurück, unter ihnen einen Regimentskommandeur, mehrere Offiziere und einiae bekannte Häuptlinge. Bei dSestr «elegenyeu erbeuteten wtr eine graste Menge Gaffen und militärische ÄusrltstungSgegenstände. Wäh rend des Kampfes wurde ein feindliches Flugzeug in Flammen gehüllt von unseren Maschinengewehren abgeschossvn. Nm sich für die erlittene Niederlage zu rächen, tötete» die Italiener all« Eingeborenen, Kin der und Frauen einbegriffen, größtenteils arme und dürftige Leute, welche in den Palmenhainen Schutz gesucht hatten, und verübten die Grausamkeit, lebende Frauen, welche sich in einigen Häusern versammelt hat ten, zu verbrennen. Unter den Getöteten fand man die Leichname von einige« Hindert zerstückelten Krauen. Englischer Angriff an der Sinaifront. Dyr türkische Generalstabsbericht vom 3. Novem- wr teilt mit: Der englische Angriff an der Sinaifront begann ,M 31. Oktober. Unsere bis Bir-es-Seba vorge schobenen Truppen gingen vor überlegenen, weit aus- golenden feindlichen Streitkräften in die Hauptstel lungen zurück und wiesen hier alle Angriffe ab. Hier- se» wurden 7 englische Offiziere, darunter 1 Oberst leutnant, und 100 Mann gefangengenommen. Am 2. November begann der Kampf vor Gaza. Zwei feindliche Tanks wurden von unserer Artillerie zer- ühossen. Der britische Heeresbericht vom 3. November stellt siese Kämpfe als englischen Sieg hin. Er sagt: „Donnerstag nacht griffen unsere Truppen nach heftiger Feuervorbereitung die westlichen und süd westlichen Verteidigungsanlagen von Gaza an, nahmen d»e türkische erste Linie auf einer Front von 5000 Yards, machten 296 Gefangene und erbeuteten fünf Maschinengewehre. Drei Gegenangriffe wurden abgewiesen. Dem Feind wurden schwere Verluste bei gebracht." Aus Paris wird berichtet, daß sich unter den Truppen, die an der Offensive von Gaza teilnahmen, auch ansehnliche französische Streitkräfte unter dein Befehl eines französischen Generals be- kuydcn hätten. Reiche Beute im U-Bootkrieg. Durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote wur den auf dem nördlichen Kriegsschauplätze neuerdings 17 00« Bruttorcgistcrtonnen vernichtet. Unter den ver senkten Schiffen befanden sich fünf Dampfer, die sämt lich Kohlen geladen hatten. Gontermann s. Der im Heeresbericht ost genannte Fliegerleutnant Heinrich Gontermann aus Siegen ist bet einem Probe flug tödlich abgestürzt. Gontermann war Führer einer Jagdstaffel und besaß den Orden Pour le merite. Ter Erfolg «Nein bringt den Friedr::' Kaiser Karl von Oesterreich, der am Sonntag sein Namensfest feierte, ließ einen Armeebefehl ver künden, in dem er an die früheren österreichischen Ruh mestaten in Oberitalien erinnerte und das Andenken Radetzkis erneuerte. Der Armeebefehl schließt: „Der Geist dieser Großen, der in meiner Wehr macht für alle Zeiten fortlebt, möge uns auf der Bahn des Erfolges weiterleiten, auf der allein meine Völker den von aller Welt ersehnten Frieden gewinnen können. Gott mit uns!" Glückwünsche für — Cadorna. Die römische „Tribuna" veröffentlicht eine Reihe von Glückwunschtelegrammen italienischer Stadtgemein den an General Cadorna. Weder der Verlust Udines noch die Kapitulation der italienischen Armee am unteren Tagliamento ist bisher in Italien bekanntgeworden. Die römischen Zei tungen schreiben immer noch von einer Durchbrechung der italienischen Front, deren weitere Folgen durch einen gelungenen strategischen Rückzug in begrenztem Raume abgcwendet worden sei. Tic russische Anarchie nimmt zu. „Times" erfährt aus Petersburg: Tie Miliz kann die Ordnung in der Stadt nicht aufrcchterhalten. Am vorletzten Sonntag schon kam es infolgedessen zu Tu multen, bet denen mehrere Personen von der Volks menge gelyncht wurden. Die Anarchie im Lande nimmt fortwährend zu, und in vielen Städten und ländlichen Distritten wurde der Belagerungszustand verhängt. Für den 2. November war eine bewaffnete Er hebung der Maximalisten vvrausgcsagt worden; der Tag ist aber in Petersburg und Umgebung ohne Zwischenfall verlaufen. Nach zuverlässigen Quellen steht in Rußland eine Wiederholung des Koruilowschen Planes zur Beseiti gung Kerenskis bevor. Diesmal steht General Brussilow an der Spitze. Man will das Volk nochmals in den Krieg treiben. Tie englischen Ottoberverlnste. Nach englischen Meldungen betrugen die britischen Verluste im Oktober: 1200 Offiziere tot, 4247 verwun det; 10 914 Mannschaften tot, 60 284 verwundet. 35b Offiziere und 4508 Mannschaften sind infolge ihrer Wunden gestorben. Außerdem werden 282 Offiziere und 4365 Mannschaften vermißt. Ter Rückzug, an die Ailette. Der französische Heeresbericht meldet über die Preisgabe des Dameumcges durch die Deutschen: „Unsere Truppen erreichten auf der ganzen Front das Süduser der Ailette. Der Feind zog sich auf das Nordufer des Flusses, dessen Brücken und Stege ab gebrochen waren, zurück. Unter dem seit dem 23. Oktober erbeuteten Gerät zählten wir bis jetzt 200 schwere und Feldgeschütze, 222 Grabengeschtttze, 720 OekieerelMscher KriegSSMchtz Wie«, 4. Nov. Amtlich wird verlautbart: FKUicnischer Kriegsschauplätze Die Gefechtstättgkeit qm Tagliamento nimmt zu. — Die Kampftage gestattet erst heut», zu. überblicken, was während der zwölften JsonzoschlÄht bei der Gruppe des General» der Infanterie Alfred Krautz von. den verbündeten Truppen und ihren Führern, geleistet wurde. Die Eroberung des 2600 Meter aufragenden Eanin-Stockes und de» 1668 Meter hohpn Stol, das unaufhaltsame Vordringen in den unwirtlichen, wege armen Gebirgen südlich des Fella-TaleS, das weder der Feind, noch Witterungsunbill, noch italienische Zecstürungsarbeit zu verzögern vermochten, die Ge winnung von Nestutta, die Einnahme des befestigten Lagers von Gemona—Osoppo sichern jenen gebirgs gewohnten Truppen, darunter den Jnfanterieregimen- «rn Nr. 14 und 59, den Tiroler Kaiserjägern, den steierischen Schützenregimentern Nr. 3 und 26 und ven Kaisevschützen ein neues Ruhmesblatt in der Ge schichte der größten aller Kriege. Destttcher Kriegsschauplatz und Albanien. Unverändert. Der Chef des Generalstabes. Cadorna mutz weiter zurück. Nordische Urteile zur Sage in Italien. Das dänische Blatt „Politiken" (Kopenhagen) ur- wtlte am 1. November über die Lage: Die französische und englische Presse kündigt in Italien eine neue Marneschlacht an, die noch weittragendere Folgen als dre erste haben sott. Die Geschichte wieder holt sich aber kaum, auf jeden Fall nicht so schnell. Dieser Krieg hat noch kein Sedan gehabt. Cadorna ist nicht so günstig gestellt, wie seinerzeit Joffre. Er hat weder seine Soldaten noch sein Material in so zutem Zustande und nicht annähernd soviel Reserven. Sanz gewiß mutz man nach der Reutermeldung an- rehmen, daß die Verbandsmächte Soldaten und Ge- Ichütze senden wollen. Aber das nimmt Zeit in An spruch. Und selbst wenn die Mittelmächte darin einen Nrund erblicken, sich zu beeilen, so werden sie doch kaum die Schnelligkeitsfehler vom September 1914 viederholen. Cadorna verfügt jedoch über die besseren kerb»ndungslinien. Die breiten sumpfigen Täler des Tagliamento bilden sicher eine gute Scheidelinie und »ahinter läuft eine Bahn vom Norden nach Süden. Die Tagliamentostellung kann jedoch in den Bergen mngangen werden, und es scheint wirklich, als ob die Mittekinächte eine neue überflügelnde Bewegung aus- juführen im Begriff sind. Gelingt es ihnen, über den »deren Lauf des Tagliamento und damit in den Rücken »er südlicheren italienischen Stellung zu kommen, so nutz Cadorna hinter den Piavefluß zu- 'ück. Soll dieser Fluß der italienischen Marneschlacht >en Namen geben? Die schwedische Zeitung „Göteborgs Handels-tid- nngen" vom 31. Oktober schreibt: Die Offensive der Mittelmächte gegen Italien geht nil derselben außerordentlichen Kraft und Schnellig- «tt weiter, wie in den ersten Tagen, und der Zustand »er überstürzt zurückflntenden italienischen Armeen ichemr immer verzweifelter zu werden. Auch hinter »em Tagliamento hat Cadorna sich nicht sammeln können, und vielleicht kommt es dazu erst an der Piave, wo man. die englisch-französischen Verstärkungen erwarten wird. Aber cs ist sehr »ngewiß, ob sie rechtzeitig kommen unk die Lage »och retten können. Belows nächstes Ziel ist wahr- chernlich San Giorgio die Nogaro als wichtiger Bahn- inotenpuntt. Sollte sich der Druck auf das italienische beer von der Kärntner Front verstärken, so muß Ladorna vielleicht ganz Venetien und die Lombarde» bis zur Etsch räumen. Die eng lische und französische Presse versucht eifrig, die Er folge der Mittelmächte zu reduzieren, aber man merkt Sehr deutlich, daß das nur zur Beruhigung der Volks- itrmmungen in den Verbandsländern geschieht und veniger aus Ueberzeugung. Ebensowenig Glauben ver dienen die Versicherungen englischer Berichterstatter, »aß die Stimmung in ganz Italien ruhig und zuver- hchtlich sei. Die hier gemeldeten Beutczahlen sind stark über trieben und entsprochen nicht den Tatsachen. Ein großer Dell der Geschütze, zu denen die in vorderster Linie eingebauten Minenwerfer und Kaliber ältester Art g<> rechnet sind, wurden, sokveit nicht " " . . Feuer zerstört, von ihrer lavieren Drengt und uyvrauchbar gemacht, ehe Pe Ü» VMHMH S »er Feinde kamen. Noosfvell über die amerikanischen KrieMM«»s«>» Im „Metropolitan Magazine" vom 17. Oktvb« befindet sich ein bemerkenswerter Artikel von The» oore Roosevelt Wer die Kriegsrüstungen Amerikas ' Dr geht von dem Gedanken aus, daß sich die Be»> nnrgten Staaten heute in derselben Lage befände« w»e England 1915. Nichts sei vorbereitet. In zahl losen Reden der Regierungsvertreter wurden die grötz^ len Versprechungen gemacht, aber nichts würde.gehalten. Den besten Beweis für diese Behauptuna biet« Hw Schiffsraumfrage, deren Hösnstg, wie jeder AiY« cikaner wisse, unumgänglich notwendig sei, wenn ma« Deutschland überhaupt bekämpfen wolle. In der Zeit, ivährend der Amerika sich! jetzt im Kriege befände; je» man Wer die Streitfragen, ob Holz- oder Stahl« chifse, nicht htnausgekommen. Tatsächlich sei nichts g» ;chehen und alle Versprechungen der Schiffsdixettore« seien lediglich Redensarten. Was sie in Aussicht ge» stellt hätten seien beschlagnahmte deutsch« und nen- irale Schiffe, wie Neubauten, die bereis vor Jahr»« in Angriff genommen wurden. Das, was nötig» sei, dre E»nrtchtung von neuen Schiffswerften neben de« bestehenden bereits Werbeschäftigten, sei bisher nicht erfolgt und werde wahrscheinlich auch nicht erfolgen. Dasselbe Bild böte die Neuorganisation der Arm«. Binnen sechs Monaten sei nicht einmal eine kqm-P- fes tüchtige Truppe aufgestellt, die eine,» deutschen Armeekorps gleich käme, dafür hab« »er Kriegsminister Baker desto mehr Reden gehalMr Wenn die britische Flotte uno die brttisch-franLvüW« Armeen die Vereinigten Staaten bisher nicht geschW hätten, so wäre vielleicht Amerika von den DeutM« längst zu Boden geworfen worden. Wenn die MW- einigten Staaten wirtlich eine große Nation werd« . wollten, so niüßten sie nicht allein Großes denk« und reden, sondern auch Großes leisten. Bisher ab« / seren die Leistungen sehr, sehr klein gewesert. Das italienische Flugzeug für das englische Ärwgß* muscum. ; Nach einem Artikel der „Times" vom 1. Ottoh« D befindet sich der Mitbegründer des italienischen Flrrg' V wesens, Hauptmann Theodoli, im Auftrage des italw- I Nischen Munitionsministers und des italienischen Lüft- W amtes in London. Gelegentlich dieses Aufenthalte» W teilte er der Schriftleitung der „Times" mit, daß I Hauptwann Laureati, der den Flug von Italien nach 'M London ausführte, nicht wieder auf dem Luftwege R nach Italien zuriickkehren werde. Die von ihm be- M nutzte Maschine würde vielmehr dem englischen Lust- I korps als Geschenk übergeben und von diesem gegen I ven Feind verwendet werden, uin später dem eng- D äschen Kriegsmuseum cinverleibt zu .^oen. Vielleicht sorgen unsere Flieger dafür, daß diHe M hoffnungsvolle italienische Maschine, die mit so viele« M Sückttngen England zum Geschenk gemacht ist, dereinst M nn — deutschen Kriegsmuseum sich wiederfindet. Ein Lazarett als Bombenziel. Ein feindliches Bombengeschwader belegte am W Sonntag den Flugplatz Jchteghem und das in Gerne-- W jem unbedingt er. - Lazarett mit Bomben, Hier- M »er wurden 2 belgische Krankenschwester« M »erwundet. Diese neue völkerrechtswidrige unb M silen »nenschlichen Gesetzen hohnsprechende Handlung M chlietzt sich würdig dem Baralong-Fall und ähnliche« M Vorgängen an. Die vielen Opfer, die die belgische M Zivilbevölkerung der brutalen Beschießung weit i« D Hinterlands gelegener belgischer Städte durch die EnK- änder verdankt, werden immer zahlreicher. Darüber wird noch berichtet: Von ihre» eigene»» Landsleute»» getötet oder verwundet. Die Zahl der bei feindlichen Artillerie- oder Fliegerangriffen getöteten und verwundeten Ein- . M oohner der besetzten Gebiete in Frankreich und Bel- I l»en hat sich in» Oktober 1917 wieder beträchtlich er höht. Es wurden getötet 39 Männer, 24 Frauen D »nd 23 Kinder, und verletzt 90 Männer, 62 Frauen »nd 18 Kinder. Nach den Zusammenstellungen der D .Gazette des Ardennes" sind nunmehr seit Ende Sep- ember 1915, also innerhalb der letzten 25 Monate, R nsgesamt 3819 friedliche französische und belgische Ein- I oohner in den von uns besetzten Gebieten Frankreichs D »nd Belgiens Opfer der Geschosse ihrer eigenen Lands- eutc geworden. Ei»» »»euer historischer Flnßiibcrgang. Durch die Regengüsse der letzten Tage war der W lagliamento derart angeschwollen; datz die Italiener oohl hoffen mochten, hier dem deutsch-österreichisch- »ngarifchen Vormarsch Einhalt zu gebieten. Der Fluß; M ließt im Oberlauf tief und reißend zwischen steil sen^ W echt zum Wasser abfallenden Felswänden. Im Mit- el- und Unterlauf bis zu 2 Kilometer Breite sich W mSdehnend, in unzählige Arme verästelt, bot der W lebergang ungeheure Schwierigkeiten. Er ist ein neuer M ilänzender Beitrag für die zahlreichen historische«: > slußübergänge der Verbündeten in diesem Kriege. Die gewaltige Gefangcncnzahl hat sich auch hier wiederum un mehrere tausend erhöht und der Feind erneut U Seschütze verloren. Blutige englische Niederlage in Mazedonien. In Mazedonien hält auch weiterhin iin Cerna- D .ogen die lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit an. / Zwischen Vardar und Dojransee griffe,» südlich von W stojakowo mehrere englische Bataillone an. Ax »er heldenhaften Abwehr bulgarischer Truppen holte« D ich hier die Engländer eine schwere blutige Niederlage. — M Frankreich hat keine»» Stahl zum Schiffbau. Einer Meldung des Pariser „Journal" zuAS* sollen die seit Monate»» eingestellten französische« W SchifsSbanarveiten im Dezember wiederaufgcnomme« werden, falls die erforderlichen Stahlplatten aus d«« Auslande wieder eintreffen. —