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DliWe M WGMtz Femm, Ar. 257 Montag den 5. November 1817 abends 83. Jaylxang Sroß« Hauptquartier, 3. November 1S17. Westlicher Kriearlchauvlaü. » Regen.und Nebel schränkten die Gefechtstättgkeit bet allen Armeen ein.^^ In Flandern unterhieltZjder Feind stark» Artillerie, seuer^auf die Stadt Dirmuiden und ihre Anschlutzlinien. Jn^der Nacht^vom I. zum 2. November. haben wir die schon längere Zell beabsichtigte Verlegung unserer Linien^vom Lhrmin des Dame» ohne Störung zu Ende geführt. Alle Bewegungen blieben dem Feinde verborgen, der bis gestern mittag noch lebhaftes Feuer auf die von uns aufgegebenrn Stellungen unterhielt. Am Rhein—Marne «Kanal wurden bei einem Lrkun- dungsvorstoh nordamerikanische Soldaten gefangen ein- gebracht. — Unsere Flieger haben in der Nacht vom l. zum 2. November London, Chatam, Gravesend, Ramsgate, Mar. gate und Dünkirchen mit Bomben angegrissen. Starke Brände liehen auf gute Wirkung schlichen. In den letzten Tagen vermehrten von unseren Kampf fliegern die Zahl ihrer Luftstege Leutnant Müller auf 32, Vtzefeldwebel Budler auf 23, Leutnant Böhme aus 21, Leutnant Bongartz auf 20. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Dünaburg, Emorgon, Baranowitscht und am unteren Zbrucz lebte die Feuertätigkeit auf. An der mazedonischen Front schwoll der Artillerirkampf östlich des Wardar zu erheb- lichrr Stärke an. Italienische Front. Keine gröberen Kampfhandlungen. Bis setzt sind über 200 000 Gefangene und mehr als lSOO Geschütze gezählt worden. Die Beute an Maschinen gewehren, Minenwerfern, Kraftwagen, Bagage und son- stigem Heeresgerät hat sich noch nicht annähernd fest, stellen lassen. Der Erste General-Quartiermetster. Ludendorff. Grotz« Hauptquartier, 4. November 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zn Flandern spielten sich bei örtlicher Feuersteigerung längs der Yser und nordöstlich von Ypern kleinere In- fanteriekämpse bei Paschendaele ab. Wir verbesserten durch Borstotz unsere Linien und wiesen an mehreren Stellen englische Teilangrtsse zurück. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am Oise Ai»ne-Kanal und längs, des Ailette-Grund» lebhafte Artillerietätigkeit und.rrfolgreiche Gefechte unserer Vortruppen mit sranzösischen Aufklärungsabteilungen. Auf dem Ostuser der Maa» verstärkte sich der tags« über lebhafte Feuerkampf am Abend zwischen Samogneur und Becanvaur. Unsre zusammengesabte Abwehrwlrkung hielt einen am Chaumewalde sich vorbereitenden Angriff der Franzosen nieder. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lag« ist unverändert. An der Strab« Riga— ! Wenden wurden russische Etreifabteilungen bei Segewold zersprengt. Mazedonische Front. Der seit Tagen starke Artillertekamps zwischen War- dar: und Doiransee dauerte gestern an. Bisher.sind nur englische Teiloor stütze erfolgt,die von den bulgarischen Sicherungen abgeschlagen wurden. Italienische Front. Läng« des Tagltamento Arlulen^at^iri! wechselnder Stärke. Der Erste General-Quartiermetster. Ludendorff. vertliches und Sächsisches. — Nachlieferung für verdorbene oder zu früh ver- brauchte Kartoffeln findet auf leinen Fall statt! Jeder mutz daher für geeignete Aufbewahrung und ordnungs- mätzigen Verbrauch Sorge tragen. Aufbewahrung: Wer im Besitz eines dunklen, ifrostfreirn.z trockenen, gut- durchlüfteten Keller» ist, sollte möglichst den ganzen Be- darf einlegen. Bor Aufbewahrung tn ungeeigneten Kellern wird gewarnt. Die Ausbewahrung in Kartofselktsten oder auf Horden wird besonders empfohlen. Beim Einbringen in den Keller ist dafür zu sorgen, dab nur gesunde Knollen zur Ausbewahrung gelangen. Jede Kartoffel mutz beim Einlagern daraufhin angesehen werden, die fleckigen und angeslobenen sind zuerst zu verbrauchen. Alle 4 Wochen ist der Vorrat vorsichtig durchzulesen, gegebenenfalls zu entkeimen; kranke Knollen sind auszusonvern. Die Kar toffeln dürfen aus dem Futzboden tn Hausen nicht über 75 bis 100 Zentimeter hoch geschüttet werden. — Ver brauchsregelung: Wer sich aus die Abschnitte ä und 6 der Landeskarloffelkarte eingedickt hat, mutz mit den zwei Zentnern Kartosfeln bis zum 14. April IS 18 reichen; wer nur I Zentner auf Abschnitt ä bezogen hat, mutz damit, bi» zum 16. Januar ISI8 auskommen. Die Schwer arbeiter müssen mir den zwei Zentnern Kartosfeln und die Kinder unter 6 Jahren müssen mit dem einen Zentner Kartoffeln, den sie auf Abschnitt 6 erhalten, bt» zum 11. März 1S18 reichen. Die Belieferung de» Abschnitte» L der Landeskarloffelkarte wird etwa erst am 1. April ISI8 sreigegeben werden. Wer seinen Vorrat vor der Zeit ver braucht, läust Gefahr, unter Kartoffelmangel zu leiden, außerdem aber wegen lleberverbrauchs bestraft zu werden. — Eine staatliche Reformationsmedaille. Zur 400- jährigen Feier der Reformation läßt der sächsische Slaat aus Veranlassung des evangelisch-lutherischen Landeskonsi- storium» tn der Kgl. Sächsischen Münze eine Medaille tn Eisen ausprägen. Der Durchmesser beträgt 40 Millimeter und der Verlaussprei» daselbst 2 M. Die Voroerseile zeigt da» Bildnis Luthers tn jüngeren Jahren tn der Mönchskutte und mit dem Doktorhut. Die Rüchette trägt einen Ausspruch Luther« von 1530: „Fürchte sich denn der Teufel, wir wollen uns nicht fürchten." Roßwein. Die Inhaber der Firma L. A. Zschoche stifteten aus Anlatz der goldenen Hochzeit ihrer Ettern 30000 M. zugunsten ihrer Arbeiter. Dl« Zinsen sollen alljährlich zu Welhnachten verteilt werden.