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!N edNt. i 6er 2 564. lende. hr ab unter u vrv rdorf. W» nkreich ungen m der Montag den 15. Oktober 1917 abends Nr. 240 tige Ausschmückung an. Die Morgenblatter begrüß den erhabenen Gastfreund in begeisterten Ausdrücke Wir glauben zu wissen, daß Admiral v. Capelle ! die Konsequenzen aus diesem Widerspruch seiner Dar legungen zur Auffassung des Reichskanzlers ziehen wird." :: Erweiterung der ReichsbcNeidnngSstelle. Der Rundesrat bat eine Verordnung erlassen, durch welche n einige sogar in deutscher Sprache. > ! s — Auf der Reise nach Sofia (Bulgarien) weilte^ Kaiser Wilhelm II. eine Stunde lang in Ungarns Hauptstadt Budapest. Er kam um 7 Uhr auf dem 1 Westbahnhof an und verweilte dort. Zum Empfang ! des Kaisers hatten sich Bürgermeister Barczh und der deutsche Generalkonsul Graf von Fürstenberg eiliges fund^n. — In Berlin wurden auf Veranlassung der Po-! lizei alle Mieter aufgefordert, sich an der Schnee- § Politische Rundschau. ' ! ' — Berlin, 12. Oktober. ' — Herzog Philipp von Württemberg, das ältest« Mitglied des Königlichen Hauses, ist in seinem 7A Lebensjahre gestorben. , ) — Der Kaiser reist nach Sofia, um Bulgarien« König zu besuchen. Es wird aus Sofia über die Ankunft gemeldet: In der Stadt herrscht große Be wegung tn Erwartung der Ankunft des Deutschen Kai sers, der von seinem Sohne August Wilhelm und Staatssekretär von Kühlmann begleitet wird. Seit dem frühen Morgen war die Bevölkerung auf den Allgemeine Kriegsnachrichten. Krieg gegen den Frieden. „Corriere della Sera" zufolge war in der großen nordwestitalienischen Industriestadt Turin gegen den Provtnzialrat Francesco Barberis, einen der rührigsten Propagandisten der revolutionären Sozialisten, ein Haftbefehl erlassen worden. Der Betroffene konnte sich einige Tage im Zentralgebäude des Konsumvereins, wo er Inspektor war, verstecken. Das Anwesen wurde dann von 70 Carabinieri umstellt, worauf Bar beris sich ohne Widerstand verhaften ließ. Wie das Blatt hinzufügt, wurde jedoch bet der Verhaftung ein Polizist getötet. Blitzlichter aus Rußland. Auf der Wladikawkas-Bahn hat eine Verbrecher bande von siebzig Mann die Schienen aufge- rtssen und einen Schnellzug zur Entgleisung ge- bracht, von welchem sechs Wagen den Damm hinunter- stürzten. Die Verbrecher haben darauf alle Fahrgäste, von denen acht getötet und fünfzig verletzt worden waren, ausgeplündert. Die Strafabteilung des Generals Korownttschenko ist tn Taschkent tm fernen Turkestan tn Asien ange- kommen, hat das „Freiheitshaus, den Hauptfitz der Aufständischen, besetzt, die Räume des Arbeiter- und Soldatenrats durchsucht und den von diesem ernannten Gouverneur nebst den Mitgliedern des Nevolutionsaus- ichusses verhaftet; die Ruhe ist schnell wieder her- gestellt worden. Der allgemeine Ausstand der Arbeiter und Ange stellten tn der Erdölindustrie in der ganzen Naphtha- Gegend von Baku am Kaspischen Meere, an der süd östlichen Sette des Kaukasus, hat unter Leitung eines Hauptausschusses und von Bezirksausschüssen der Aus ständigen begonnen; die Stadt ist ruhig. Koruilvff lügt sich heraus. Nachdem der von den Engländern gekaufte Aben teurer General Korniloss mit seinem Vorstotze gegen Petersburg und die Negierung Kerenskis einen so glat ten Mißerfolg erzielt hatte und danach unter Anklage zestellt wurde, sucht er sich jetzt mit Hilfe seiner eng lischen Presse-Freunde herauszulügen, so gut es geht. Lie „Trmes" gibt eine Erklärung Korniloffs wieder, vorin dieser sein Auftreten zu rechtfertigen sucht. Er behauptet, er habe seine Truppen nach Petersburg zesandt, weil ihm zuverlässige Mitteilungen zugekommen seien, daß die Bolschewiki (die anarchistischen Friedens freunde in Rußland) für September einen Aufstand planten, um sich der Regierung zu bemächtigen. Er )abe keine ehrgeizigen Pläne verfolgt, wohl aber es für notwendig gehalten, Mitglied der neuen Regierung zu werden. Lloyd Georges Blatt hetzt zu Nusscnpogromcn. Der bekannte ungarische Maler Lazlo ist jetzt in England als Ausländer interniert worden. Diese Maßnahme wird von der „Pall Mall Gazette" vom 24. September mit Befriedigung begrüßt, wobei das Organ des englischen Premierministers zu einer Fremdenhetze aufreizt. Es schreibt: „Das abscheuliche und aufrüh rerische Betragen 'Ler russischen Drückeberger im East land Londons wird schon zum Skandal, und die ein geborene Bevölkerung wird die Sache tn ihre Hand nehmen, wenn der Gleichmut des Beamtentums noch länger andauert, während britische Soldaten auf einer Londoner Straße Angriffen und Beleidigungen aus gesetzt sind. Das ist ein Zustand, dem gute Bürger selbst Abhilfe schaffen werden, wenn das Gesetz zu schlafmützig ist, um ihm ein Ende zu machen." Amerikanische Gcwissensbcdenkcn. Wie man aus Newyork berichtet, hat nach län gerer Diskussion die amerikanische Negierung den Ge neralstab ermächtigt, Giftgase, Flammenwerfer und Gasbomben zur Anwendung zu bringen. Die Gewis- sensbcdenken mehrerer Negierungsmitglieder gegen diese Kampfmethoden würben mit dem Hinweis beschwichtigt, daß diese Waffen zuerst von oen Deutschen eingeführt worden seien. Würde Amerika von ihnen keinen Ge brauch machen, so könnte dies von den Deutschen leicht als Schwäche de» amerikanischen Heeres aufgefaßt wer den. — Das bekannte Zartgefühl der Yankees ist also, wie man sieht, um gute Vorwände nicht verlegen, wenn es sich darum handelt, die unseren Soldaten schon längst bekannten Erzeugnisse der amerikanischen Industrie nun auch von den eigenen Truppen gegen uns zur Anwendung zu bringen. Ter Zar kommt ins Kloster. Der frühere Zar und seine Familie sind von Tobolsk nach dem Kloster Abolak, 18 Werst von der Stadt entfernt, überführt worden. Die Uebersiedelung erfolgte aus Ersuchen der früheren Zarin, die es damit begründete, daß sie in Ermangelung eines Gartens in der Nähe des von ihr bewohnten Hauses bet der fiudrtngltchkett der Einwohnerschaft keine Spaziergänge machen könne. Offenbar will man den Zaren unter diesem Vor wande noch 'mehr absondern und „Verschwörungen" unmöglich machen. Tie Litauer au den Papst. Die in Wilna, der Hauptstadt Litauens, zwecks Konstituierung einer Litauischen Ztvilregterung versammelte litauische Nationalversammlung hat an Papst Benedikt XV. aedrabtet: ^ach kurzer Kampfpause ist in Flandern ami Dienstag, dem 9. Oktober, dteSchlachtvonneuens entbrannt. Durch verstärktes Artillerieseuer und Teilvorstötze , in den Zwischentagen vorbereitet, brach der Angriff der auf ihrem linken Flügel durch Franzosen verstärkten ; britischen Truppen auf fast 20 Kilometer breiter Front gegen unsere Stellungen vor. Vom Houthvnlster Walde 1 bis Gheluvelt wurde erbittert An einzelnen -j Punkten der Front lief der Feind sechsmal an. Nur ! aus dem nördlichen Teile des Schlachtfeldes, in der Gegend von Mangelaare und Poelkapelle, gelang es I seinen Anstrengungen, einen schmalen Geländeftretfen /j zu behalten. Auf der 13 Kilometer langen Haupt- i kampffront von Poelkapelle bis Gheluvelt brachen uw, - sere Gegenangriffe die Gewalt des feindlichen Ansturm-KI § Alle Stellungen blieben fest in unserer Hand. i Wieder erlitt der Gegner außerordentliche Ber- ' lüfte. Die Zahl der von ihm gemeldeten Gefangenen 4 ist sehr gering. ! J i Abermals hat unsere 4. Armee dem vereinigten ! Massenstoß unserer Feinde erfolgreich standgehalten.' j Alte Bemühungen der Engländer, uns noch vor I Eintritt der ungünstigen Jahreszeit aus Westflandern Z zu vertreiben, blieben vergeblich. ! - beseitigung vor ihrem Hause zu beteiligen, sich! einzutragen unter Angabe der Stunde, zu der sie sicht zur Verfügung stellen wollen. — Die Burschenschafter Thüringens werden am Deutschen Burschenschaftsdenkmal zu Eisenach den Ge denktag der Burschenfahrt von 1817 in tviegsgemäßen Veranstaltungen feiern. — Auf in Berlin gemachte Vorstellungen wurden Feiern zum Andenken an den polnischen Freiheitshel-, den Kosciusko in der Provinz Posen gestattet^ :: Tie Reise des Reichskanzlers nach Kurland ver schoben. Neuerdings beabsichtigte der Reichskanzler, Herr Dr. Michaelis, sofort nach Schluß der Neichstags- tagung npch Kurland zu reisen. Er hat, wie es! heißt, diese Fahrt nicht angetreten, sondern die Aus-' führung seiner Absicht einstweilen verschoben. Das fort schrittliche ,,B. T." bemerkt dazu: „Wann er sich! nach Kurland begeben wird — und ob es überhaupt zu dieser Reise kommen wird — hängt von der weiteren Entwickelung der innerpolitischen Lage ab." :: Eine Zwangsabgabc von Speck aus allen Haus schlachtungen, die sich auf der bisherigen Hindenburg- spende aufbaut, ist durch eine vom 15. Oktober in Kraft tretende Perordnung des KriegsernahrnngSamtes eingeführt. :: Znr Lage meldet die „Boss. Ztg." mit offiziö sem Anstrich: „Wie wir zuverlässig erfahren, stehen die Beschul digungen, die Staatssekretär v. Capelle in der vor gestrigen Neichstagssitzung gegen drei Mitglieder der unabhängigen sozialdemokratischen Fraktion erhoben hat, im Gegensatz zu der dem Staatssekretär wohl bekannten Auffassung des Reichskanzlers. Diese Beschuldigungen mußten die drei Reichstagsab- geordnetcn als strafbare Mitwisser oder Beteiligte an den Verbrechen einzelner Marinesoldaten erscheinen las sen, während der Reichskanzler lediglich auf die persön lichen Beziehungen dieser Mannschaften zu der Orga nisation der unabhängigen Sozialdemokratie und den im Reichstag genannten leitenden Persönlichkeiten die ser Partei sowie auf deren Unterstützung der Soldaten mit Werbematerial Hinweisen wollte, um hierdurch die schweren Bedenken zu rechtfertigen, die ihn zwan gen, diese Agitation von Heer, Marine und Beamten schaft fernzuhalten. V „Die aus 270, verschiedenen sozialen Klassen ange hörenden, Vertretern bestehende.litauische Nationalver sammlung, welche tn unserer Hauptstadt Wilna tagt, um über die unserm Vaterlande durch den Krieg zugefügtcn Schäden, sowie über die Unabhängigkeit Litauens zu beraten, drückt Euer Heiligkeit für den durch Sie in allen Kirchen der katholischen Welt zwecks Erleichterung des Elends in unserem Vaterlande angeordneten litauischen Tag ihren wärmsten Dank aus. Wir Litauer hoffen, unsere politische Unabhängigkeit znrückzuerobern. In der Erwartung, eine Werktätige Hilfe bei Euer Heiligkeit zu finden, bitten wir Hochdteselbe uns ihren Segen für unsere Arbeit zu spenden." Der Papst hatte zur Linderung der Not in Litauen und Polen in der ganzen katholischen Welt Sammlun gen veranstaltet. Die Franzosen sollen noch mehr verbluten. Das Pariser „Petit Journal" meldet, daß fran- zösrsche Truppen in Flandern einen mehrere Kilo meter breiten Frontstreifen neuerdings übernommen Haden, so daß die englische Front vorübergehend ver kürzt ist. Die englischen Truppen sollen dafür an ge wissen Punkten noch stärker eingesetzt werden als bisher. Auch bestehe die Absicht der britischen und französischen Heerführer, die künftige Offensive in Flan dern gemeinsam weiterzuführen bezw. an ihr sowohl britische als auch französische Truppen teilnehmen zu lasser:. — Das heißt wohl, daß die Verluste der Eng länder sogar auf ihrem kleineren Frontabschnitt zu groß waren. F« Irland sieht's böse aus. Die umonistische „Morning Post" schreibt: Auf Grund memcr Erkundigungen muß ich gestehen, daß der gegenwärtige aufständische Zustand des irischen Südens und Südwestens schlimme r ist, als der vor der Osterwoche 1916. Erfreuliche Erfolge vor Bcrdnn. Auf dem Osiufcr der Maas drangen wir bei Ta gesanbruch in 700 Meter Breite und 300 Meter Tiefe in die französischen Stellungen in Chaume-Walde ein und hielten die neugewonnenen Gräben gegen mehrfach wiederholte starke Gegenangriffe des Feindes. Bisher wurden 8 Offiziere, 115 Mann und 2 Maschinengewehre eingebracht. Die blutigen Verluste des Feindes sind schwer. Infolge dieser Unternehmung blieb das Feuer tagsüber und während der Nacht lebhafter und griff auch zeitweilig aus die benachbarten Abschnitte über. Gegen 9 Uhr abends gelang es uns auch am Nord hang der Höhe 344, ein weiteres feindliches Graben stück zu nehmen und Gefangene einzubringen. Meutereien in Frankreich. Ein von der Turiner „Stampa" veröffentlichter Pariser Brief erwähnt erstmals, daß an der französi- Front Meutereien ausaebrocken sind. Die RiefenschLacht im Westen. Wie entwickeln sich sie Dinge? Die englische Presse hat uns a ngekündigt, daß in Flandern eine Offensive der andern folgen soll, bis die die Engländer sich aus dem Sumpf am Kanal Ypern- La Bassee zu höher gelegenem Gelände durchgehäm mert und unsere U-Bootstationen an der Küste in den Schußbereich ihrer Kanonen gebracht hätten. Dafür haben sie furchtbare Mittel eingesetzt. Opfer, wie sie England noch nie tn einem Kriege seiner an Kriegen so reichen Geschichte sah, folgen jetzt Woche auf Woche, der beste Teil der englischen Bevölkerung verblutet. - ' ! j Und was haben sie erreicht? , Man vergegenwärtige sich nur den Verlauf der Schlacht: ! Nach vorangcgangener mehrtägiger schwerster Ar- Merievorbereitung folgte am 4. Oktober der dritte ! Großkampftag, der seit dem 20. September begonnenen neuen Flandernschlacht. Mit mindestens 11 Divisionen in vorderster Linie griffen die Engländer auf 15 Kilometer Breite von der Gegend nordwestlich Langemarck bis südlich der Straße Ypern—Menin vom frühen Morgen bis zum späten Abend unausgesetzt an. Trotz schwerster Vcr- ! luste wurden immer neue Massen herangeführt. Aber selbst das stärkste Sperrfeuer vermochte un sere Infanterie nicht abzuhalten, zu Gegenangriffen überzugehen. Der feindliche Ansturm wurde weit vor Erreichung seiner strategischen Ziele zum Scheitern ge bracht. Trotz vielfacher Ueberlegenhett gelang es den Engländern nicht, weiter als durchschnittlich 1—1Vs Kilometer tief in unsere vordere Abwehrzone einzil- . dringen. Im südlichen Teil des Kampfgebietes hatte 1 der Gegner gar keinen Erfolg. Nördlich der Straße Ypern—Menin erschöpften die Engländer auch dies- ' mal ihre Kraft in einem kurzen Stoße, der sie nach wechselvollem Ringen am Abend des 4. Oktober an die heißumstrtttenen Höhen östlich von Ypern heranführte. Wenn dabet auch einige zerschossene Ortschaften in I Feindeshand fielen, so bleibt doch deren Gewinn für ! die weitere Entwickelung der Lage ohne Bedeutung. Wir halten nach wie vor die Flügelstützpunkte des sich von Passchendaele über Beclaere bis in die Gegend ! von Gheluvelt hinziehenden niedrigen Höhenzuges. Die I geringe Zahl der von den Engländern erbeuteten ! Geschütze, bestätigt den erneuten Mißerfolg aller eng lischen Anstrengungen trotz der großen Ueberlegenheit an Kräften und Material. Schon am darauffolgenden , Tage erfolgten keine neuen Angriffe. Wieder mußte ein ! kurzer Stillstand der durch ihre Langsamkeit gekcnn- zeichneten englischen Operationen eintreten. 870 062 z 913 842 338 14« 54« »91 >02 <1000) 9 36» 138 2 599 506 835 47» 2000) 71» 7975 770 8797 411 29 (tOOH 996 ÄO 000) 44» 457 154 > 944 245 !363 140 ! 507 131 847 914 » «89 47» 655 923 > 125 614 781 904 786 674 824 495 478 051 »cwimi« M 20000, t» 2000,