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Mit ein- „Nie, nie! L M cjeAscke ö!ic>:?ötteien mskl» Ä) ^eiMe VaikAl üiidm ng)p!!iit>! DMkcye^Ae LkiMüdäcIM kimötz geben, Leones giß! Feinde ringsum — Mag es fein! AVer kein Feind Zu Lanve herein! An den Fronten Flieht deutsches Blut! In der Heimat Kämpft deutsches Gut! An den Fronten — Der deutsche Held! In der Heimat — Das deutsche Geld! Feinde ringsum? Mag es sein! Aber kein Feind ,um Lande herein! „Was tun Sie?" „Ein ander Mal — wenn wir noch öfter über diese Dinge gesprochen haben," wehrte Helene ab, 7kMsg8/WIeihe ..>urde. Sie hatte diese Auffassung auch Zern, sie ließ sich gern hätscheln, das merkte man ihr an, und sie schien dies von Helene sehr gewöhnt zu sein. Sie ließ sich in einen Sessel sinken, und während die Weißen schmalen Finger nachlässig mit den blonden Locken spielten, die auf die weichgerundeten Schultern fielen, sagte sie mit dem Tode eines Kindes: „Ich bin erschöpft, Fräulein Stark, und mir ist so warm!" Diese betrachtete sic mit ein m zärtlichen Blicke, befreite sie von den Schuhen und steckte die kleinen, wie aus Marmor gemeißelten Füße in zierliche Pan toffeln. „Ist es schon besser?" fragte sie. „Ja, Sie sind wie ein gutes Hausmtttterchen zu mir," sagte die Gefragte. „Wer sollte Sie nicht lieb haben?" antwortete Helene mit lcideuschaftbebender Stimme. „lind haben Sie denn niemand, der Sie lieb hat?" fragte Lucie. „Mich?" Es lag in dem Wort ein unbeschreiblicher Ausdruck von Schmerz, Bitterkeit, Anklage. Da legte Lucie wie unter einer Plötzlichen mitlei digen Wallung den Arm um ihren Hals und sagte mit ihrer ins Herz schmeichelnden melodischen Stimme: „Und wenn ich es täte?" „Lucic!" Es war wie ein Schrei aus tiefer, rin gender, jubelnder Brust. Diese zog sie sanft an sich. „Wollen Sie meine Freundin sein?" „Ob ich es will! Ja, ja, ja! Bis in den Tod, wenn Sie cs wollen." Vielleicht hatte die andere für die Feierlichkeit, mit der Selene das sagte, kein volles Verständnis: Mädchen schließen ja im allgemeinen so leicht Freund- chaften, wie sie sie wieder lösen — aber sie beugte !ich zu ihr herab und gab ihr einen Kutz, den die sonst so strengen Lippen des Mädchens stürmisch erwiderten. „Und nun nennst du mich. Lucie und du und ich dich Helene," sagte die Tochter des Hauses — „freilich," setzte sie zögernd hinzu, „in Abwesenheit meiner Mama und der Dienstboten — " „Ich werde vor diesen niemals meine Stellung vergessen," antwortete Helene, „aber ich nehme es mit Es klang so feierlich wie ein Gelübde. Lucie sah sie erstaunt an. „Hassest du die Männer so sehr?" „Ja," entgegnete Helene, und das eben noch unter einem warmen Gefühl verklärte Gesicht nahm einen unbeschreiblich harten finsteren Ausdruck an, und die Nasenflügel bebten in Stolz und Zorn; ich hasse, ich verachte sie und will nichts wissen von dieser soge nanntem Liebe, welche die Dichter Preisen, und die nichts weiter als ein Egoismus, eine Brutalität der Männer ist, mit denen sie das Weib erniedrigen. Ich erkenne keine andere als die platonische Liebe an, also die Freundschaft, die Gleichstimmung der Seelen, die harmonische Verschmelzung des rein Geistigen, die da frei ist von leidenschaftlichem Begehren. Diese soge nannte Liebe, wie sie am allgemeinen gebräuchlich ist, das ist nicht die wahre, göttliche, reine. Lieben die Männer uns denn etwa des Geistigen wegen? Nein, nein, dann würden sie dies nicht unterdrücken, wo es geht, und verhöhnen, wo es sich trotz ihres Wider strebens durchringt. Wir sind ihnen eben nichts weiter als ein Spielzeug und allenfalls noch zur Dienst magd gut." Sie hatte mit dem Feuer leidenschaftlicher Ueber- zengnng gesprochen, und wenn Lucies echt weibliche Natur zur Annahme einer solchen Anschauung auch gewiß nicht veranlagt schien, so liegt doch in allem Fanatikertum etwas für den Augenblick Hinreißendes, das auch hier sich geltend machte. Sie blickte mit Bewunderung auf das Mädchen an ihrer Seite und sagte: „Sie erscheinen mir-in diesem Augenblick wie ein Apostel, der mit feurigem Schwert für die Rechte unseres Geschlechts eintritt." „heut in der ersten Stunde unserer Freundschaft mag es an der Darlegung der allgemeinen Idee genügen. Diese wäre, zuerst einen Verein von Mädchen zu gründen; beim Eintritt in denselben verpflichtet sich jedes Mitglied, niemals zu heiraten und mach Kräften für die Rechte ibres Gefchlechts zu wirken." „Aber was würde dann schließlich aus der Mensch heit?" meinte Lucie naiv. „Möge sie untergehen, es wäre das beste," ent gegnete Helene finster, „aber mein, es werden immer noch genug Schwache bleiben, die in der Gemeinschaft mit dem Manne ihr höchstes Glück suchen. Und ich will auch die Ehe nicht gänzlich beseitigt wissen, nur suspendiert, bis die Männer dem Frauen die gesell schaftliche und moralische Stellung einräumen, die ihnen gebührt." Lucic nickte. „Mam hört allerdings viel über die Tyrannei der Männer klagen," meinte sie mit kind licher Wichtigkeit. „Und wenn ich denke," wandte sich Helene mit einem innigen Blicke ihr zu, „daß auch du, du Liebe, Süße, Holde, die du mir der Inbegriff schönster Weib lichkeit bist (es fiel ihr gar nicht ein, daß sie jetzt mit diesem, sich in der Praxis richtig äußernden Gefühl tbrc ganze Theorie widerlegte) einst die Sklavin eines Die Fraucurcchttcn». Roman von Heinrich Köhler. (4. Sortstdung.) - Seine junge Nachbarin aus dein Theater war mit einem bitterem Gefühl die Treppe zu ihrer Wohnung hinaufgestiegen. Die gellende Hohnlache — als solche mußte sie sie ja betrachten, — trug ihre Schallwellen tn ihre Seele und setzte diese in zornige Bewegung. Es war ja abermals eine Bestätigung des Urteils, das sie von den Männern hegte, und welches immer und immer ysiedcr nur zu dem einen Resultate führte, zur Verachtung derselben. — Sv satz sie in ihrem Zimmer, nachdem sie es sich bequem gemacht, eine Weile in, Gedanken versunken mit trotzig über ein ander geschlagenen Armen. Es war niemand anders als Helene Stark. Sie legte sich nicht zu Bett, denn die Regierungsrätin LandrS war mit ihrer Tochter in eine Gesellschaft gefahren, und sie wollte warten. Sie hatte deren Abwesenheit zugleich zu dem Theater besuch benutzt. Ihre Gedanken schweiften zurück auf die Monate, die sie sich nun in diesem Hause befand — eine Prüfumgs- und Erfahrumgszeit für sie, voll mancher Demütigungen, voll schwerer Ueberwindungcm für ihren stolzen, stets nach Unabhängigkeit ringenden Sinn, die sw vielleicht schon beendet hätte, wenn nicht zugleich in diesem Hause ein Stern seinen milden Glanz über sie ergossen hätte, der ihr den aller anderem Gestirne zusammen ersetzte. Es war die Tochter der Regierungsrätin — Lucie, deren Anmut und Liebens würdigkeit das schönheitstrunkcne Herz, welches selbß der Harmonie so entbehrte, wie in einen magifchen Zauberkreis bannte. Sie war ein seltsamer, eigenartiger Charakter, es war in ihrer Seele ein Ringen, das fic selbst Wohl nicht verstand — ein Ringen nach dem Schönen, dem Großen, dem Ungewöhnlichen und dazu eine Herbigkeit, ein bitteres Zornwallen über die schnöden Ungerechtigkeiten in dieser Welt und ihre Zu stände, ein sich llnbefriedigtfühlen mit der Stellung, die sie darin einnahm, und ein zorniges Ausbäumen gegen jede Unterdrückung ihrer selbst, ihres Geschlechts. Sie hatte viel gelesen, aber sie hatte cs verstanden und aufgefaßt eben mit dem Verstände eines Mädchens ihres Alters, das, für andere schwer zugänglich, sich seine eigenen Begriffe über die Dinge der Welt bildet, und in dem diefe daher in wunderlich verwirrten Reflexen, wie die Bilder in einem Kaleidoskop, erscheinen. Nachdem sie eine Zeitlang so in Träumen vor sich hingestarrt hatte, setzte sie die Lampe auf einen kleinen Schreibtisch und sich selbst an denselben. Sie ent nahm aus einem verschlossenen Fach eine Anzahl be schriebener Blätter, aus deren: ersten als Titel des Ganzen „Ueber Freundschaft und Liebe" zu lesen war. Sie blätterte in dem Manuskript und machte an einigen Stellen noch eine Bemerkung. Dann schrieb sie an der letzten Seite weiter, und die Gedanken schienen ihr sehr lebhaft zuznflictzen, denn die Feder glitt, ohne abzusetzen, hastig über das Papier. Es mochte etwa ein Uhr in der Nacht sein, als sic durch die Ankunft der Rcgierungsrätin mit ihrer Tochter in dieser Beschäftigung unterbrochen wurde. Sie hörte sie schon, als von dein Mädchen die Korridor tür geöffnet wurde. Hastig verschloß sic die Blätter Wieder in dein Fach des Schreibtisches und ging dann in das Nebenzimmer, dasjenige Lucies, in das diese eben durch eine andere Tür eintrat. Die Negicrungs- rätin war gleich mit dem Stubenmädchen, das ihr beim AuSkleidcn behilflich sein sollte, nach ihrem eigenen Gemach gegangen. Die junge Dame gewährte in dem mattgrttncn seidenen Kleide eineu bezaubernden Anblick, der durch den leisen Ausdruck von Abgespannthcit, welcher sich tn dem lieblichen Gesicht ausdrücktc. nickt beeinträchtigt „Vielleicht heute noch — aber später, wenn mal die Liebe zu einem Manne —" der Freundschaft ernst, sehr ernst, sie ist das höchste Gefühl, das ich überhaupt anerkenne." „Wirklich das höchste?" entgegnete Lucie lächelnder Schelmerei. „Und ich fühle auch die Kraft und den Beruf ! dazu in mir," entgegnete Helene begeistert, „o könnte ich der Messias sein, der uns Erlösung bringt! Ich 1' arbeite auch bereits an —" Sie brach ab. Manne« sei« sollst, vast deine Lilienschönhett «nter der rohen H«md eines Mannes verbleichen wird —" „Nie, mek" sagte Lucie pathetisch. „So schwöre es mir, daß du niemals einem Manne angehören wirst." „Ich schwöre es!" Helene zog sie zärtlich an sich. „Meine mutige Heldin, so wird unsere Freundschaft ewig sein." -Ewia!" iHvlt cimyg folgt.) Scherz und Ernst. tf Sine wichtige Ausstellung von Papierstofsgewe- bcn ist in Breslau eröffnet worden. Von: rohen Ur stoff, dem Baumstamm, bis hinauf zur duftigsten Spitze kann man den Werdegang des Papierstoffgewebes ve'r- folgen. 140 Aussteller sind beteiligt. Erst in den Jahren 1887 bis 1889 begann man in Deutschland aus Papier Streifen zu schneiden und diese mittels Maschinen zu Garnen zu verarocilen. Und heute wer den schon mehr als SOO Millionen Kilogramm Pa Piergarne hergestellt, viele Tausende von Arbeitern finden in der neuen Industrie Arbeit und Lohn. Was wird nicht alles aus Papier hergestellt! Alles, was der Mensch braucht, um sich von Kopf bis zu Fuß zu kleiden, sich gegen Hitze und Kälte zu schützen und dabei ganz gut angezogen auszusehen. Die Damen können ihre Papierkleider sogar stilgerecht mit Klöp pelspitzen aus Papiergarn schmücken. Die Ausstellung zeigt durchaus vornehm wirkende Teppiche und Mö- belbezüge. Die Papierwäsche ist waschbar. Sie ist auä nicht zu hart, sondern läßt sich weich appretieren Und Papiergewebe lassen sich auch durch entsprechend« Behandlung Wasser- und feuerfest machen. Die Far ben sind echt. Die Ausstellung umfaßt auch die Her stellungsmaschine. Es werden so feine Papiergarne hergestellt, daß davon 20 000 Meter auf das Kile gehen. An zwei Blättern ganz dünnen, durchschei nenden Papiers hängen schwere Lasten. Solches Papier wird, von der Papierrolle ablaufend, durch Messer in Streifen von etwa 7 bis 3 Millimeter geschnitten Diese wandern zu Spinnmaschinen und werden zu Garn versponnen. tf. Deutsche Mändclcrute. Die schöne Bergstraße im Taunus ist eine der sehr wenigen Gegenden in Deutschland, tn der Mandell , u >e gedeihen, deren einzig schöne Blütenpracht schon im frühesten Frühling Herz und Gemüt erfreut. Freilich müssen diefe Bäume meistens ihre Voreilig keit dadurch büßen, daß die Blüten in dein Monat März erfrieren. Daher gibt es sehr selten Mandel ernten. Der letzte kalte Winter aber hielt dieses Frühjahr die Mandelblüte bis zum April zurück, wo durch ein sehr reicher Fruchtansatz erfolgte, so daß zurzeit eine reiche Ernke eingeheimst werden kann. Früher wurde das Pfund im äußersten Falle zu In bis 20 Pfennig verkauft. Zurzeit aber zahlen Auf käufer bis zu 1 Mark für das Pfund mit Schalen. tf. Muschel- «uv Krabbencxtrakt. In nächster Zeit beginnt wieder der Miesmuschelfang, und es wird au gekündigt, daß eine neue Speisewürze, ein Ex trakt aus Muscheln und Krabben, in größtem Um fang fabriziert werden solle. In Büsum ist bereits ein Muschel- und Krabbeucxtraktwcrk gegründet wor den. Nach den schlechten Erfahrungen mit Muschel- flcisch und Fischwurst sollte mau doch solche Extra experimente unterlassen. Es geht nicht an, daß man der Bevölkerung Fische und Miesmuscheln vorenthält, um sie in Konservenfabriken zu teuren und frag würdigen Genußmitteln zu verarbeiten.