Volltext Seite (XML)
den ihnen zügewiestnen Posten den Saatbedaks befriedigen können, müssen sich die Kartosselrrzeugrr daher an den Sommunalverband wenden. — Der Äerziliche Bezirkeverein Dippoldiswalde hat mit Rücksicht aus die allgemeine Teuerung Und Erhöhung für Fortkommen beschlossen, von den Krankenkassen eine 20prozentig« Erhöhung der Pauschgebühren vom 1. Okt. 1917 ab bi- zunächst 31. Dez. 1918 zu fordern. Tine Anzahl der Krankenkassen hat bereits der Erhöhung zu- gestimmt, obwohl sie den ohnehin geschwächten Kassen eine erhebliche Mehrausgabe bringt. Reichstädt. Nächsten Sonntag wird, wir schon be kannt gegeben, der Dippoldiswalder Zweigverein der Gustav-Adolf.Stiftung hier sein Jahrt-stst halten Und zwar durch Kindergotterdienst vormittags 9 Uhr, Fest- gottesdienst nachmittags 2 Uhr und einer Nachversamm- lung nachmittag» 4 Uhr im niederen Ädsthose. Bei deck Kindergottesdienste, zu dem auch Erwachsene geladen sind, wird Herr Pfarrer FIltzer aus Brunndöbra i. V. von seinem über 20jährigen Aufenthalte und seiner Amtstätig keit in verschiedenen Orten Polens (Warschau, Rypin, Rana, Wlozlawek) erzählen. Die Festpredigt hält Herr Pastor Spranger-Dresden und in der Nachversammlung spricht wieder Kerr Pfarrer Ftttzdr Übdk die Evangelisation Polens. Die Gemeinde Reichstädt, und die Nachbarge- meinden sind zu recht zahlreichem Besuche eingeladen. Kipsdorf. Wegen der immer zeitiger eintretenden Dunkelheit sollen die Kriegsbetstunden von nun an wieder in der Schule abgehalten werden, und zwar V28 Uhr abend». AM NSchWt Dvnmrswg soll mit derselben ein Gedenken an den 70. Geburtstag Hindenburgs verbunden sttn. Kreischa. Schütze Alfred Sabisch erhielt für Tapfer- krit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 2. Klasse, norde n er bereits früher mit der Friedrtch-August-Medaille aus gezeichnet worden war. — Eine grötzere Uebung des Schützenregiments fand heut« Dienstag in unmittelbarer Nähe Kreischas statt. Mittag kochte da- Militär in hiesigen Gasthöfen selbst ab. Dresden, 1. Oktober. Der König begab sich heute vormittag 10 Uhr nach Bautzen und wohnte dort dem Festaktu» im Ständehause anläßlich der l OO-Jahrfei» de» Landständlschen Seminars bei. Um 2.23 Uhr k-hrte der König nach Dresden zurück. — Das Dresdner Schwurgericht verurteilte den tzand- atbriter Karl Rudolf Richter aus Schandau, der am 12. Juli d. I. au» der Dezirksanstalt Pirna entwich und dort eilte gefüllte Feldscheune im Werte von 6000 Mark an- zündete, zu 6 Jahren Zuchthaus und lOjährigem Ehren- rechtsverlust. Mühlbach-Häselich. Nachdem in den vergangenen Wochen durch die zahlreich hier vorgrkommenen frechen Einbruchrdiebjtähle die Bewohner unserer stillen friedlichen Orte sehr beunruhigt wurden, ist es der Gendarmerie zu Weesenst in gelungen, nun wieder Ruhe zu schaffen, indem dir Einl -echer M. und N. von hier festgenommen und hinter Schloß und Riegel gebracht werden konnten. Liebstadt, l. Oktober. Der Verkehr der Personenpost Pirna—Liebstadt ist von heute an bis auf weiteres ein gestellt worden. Von dem Publikum wird es lebhaft bebauen, daß mit dieser Betriebseinstellung nun auch die letzte L-l-genheir einer direkten Fährverbindung mit Pirna schwindet Mulda, 30. September. Gestern morgen wurde der Kat,Pächter W. und sein fünfjähriger Sohn tot im Schlaf- zsckmer auf^esunden. Der Arzt stellte fest, daß das Kind durch Erdrosseln gelölet und Katz bereits Totenstarre ein getreten war, während oer Vater sich durch Schnitte in den linken Arm, die die großen Adern geöffnet hatten, ums Leben gebracht hatte. Das Rasiermesser, mit dem W. den Selbstmord verübt hat, hatte er noch in der Hand. In einem kurz vor der Tat geschriebenen Bries gibt W. an, daß er die Tal aus Verzweiflung über seine mißliche wirt schaftliche Lage begehe. Grimma. Der Rektor der Königlichen Fürsten- «nd Landesschule Grimma, Geh. Studienrat Or. Walther Gilbert, schied aus dem Schulamte, um in den Ruhestand zu treten. Er wirkte feit 1899 als Rektor an der hiesigen Fürsten- schule. Vorher, und zwar von 1891 —1899, war er Rektor de« König!. Gymnasiums tn Schneeberg. Der König zeichnete den verdienten Schulmann bei seinem Uebertritt in den Ruhestand durch Verleihung des Komiurkrwzes 2. Klasse des Albrechtsordens aus. (Vie meisten Städte der Ämtshauptmannschaft Dippoldiswalde haben bekannt lich an der Fürstenschule St. Allgustin Freistellen.) ,. Plauen i. V. Beim heimlichen Schlachten von Ferkeln wuroe Donnerstag vormittag ein in der Bahnhofsvorstadt wohnender Gaitwirt von einem Pollzes-eamien überrascht. Dir Mann gab an, die Tiere von einem Unbekannten gekauft zu haben. Das Fleisch wurde beschlagnahmt und vorläufig im Schlachthof untergebracht. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 3. Oktober 1917. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: !»> Pastor Molen. — Sopransolo: Gebet von Reinicke (Frl L. NietKn Oberbärenburg) BSrenfel». Abends 1/28 Uhr Kriegrbetstundr im EchtvesternheiM. velft. Abend» 1/29 Uhr Christlicher Jungmädchen- bultd. Reichstädt. Abend« 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Hindenburgfeier. Reinhardtsgrimma. Abends 7 Uhr Kriegrbetstundr. Sadisdorf. Abend» 8 Uhr Jungfrauenverein. Donnerstag den 4. Oktober 1917. Kipsdorf. Abend, V28 Uhr Krieg-betstunde in der Schule („Unser Hindenburg"): Hilfsgeistlicher Clauß. Kreischa. Abends 8 Uhr: 136. Kriegrbetstundr. Pofsendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Pfarrer Nadler. Freitag den 5. Oktober 1917. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Kriegrbetstundr. Daran anschließend Frauenoereiik. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Krirgsbetstunde: Hilfsgeistlicher Clauß. Kaiscr-nndM : Weihnachtsgabe 1N17: für die Kämpfer an der Front. Geldbeträge nehmen die durch Plakat kenntlich gemachten Zahlstellen entgegen. Metzke Mchrichkk Neve Berlin, 1. Oktober. (Amtlich.) Neue O Bosts-Erfolge im Sperroebiet um England: 21000 BruttortMertonnen. Von den verstärkten Schiffen wurden 3 große Dampfer aus stark gesicherten Geleitzügen heraurgeschossen. Der Chef de» Admiralstabes der Marine. Einstellung ftanzöstscher MuMonsNefetüngen nach Ruhland. Gens, 1. Oktober. Frankreich hat laut „Journal de Eeneve" die Munitionslieferüngen nach Rußland einge stellt, da das Material infolge des Transportwirrwarrs nicht ausgeladen und an die Front befördert werden kann. Von den 9 Millionen Mann der ruisischen Ärmer sind, dem Genfer Btalt zufolge, nur noch 1 Milbon bewaffnet. Der militärische und wirtschaftliche Zustand in Rußland erregt Besorgnis. Friedensgeneigtheit des russischen Ministeriums. Stockholm, 1. Oktober. „Djen" bringt Gespräche Mit russischen Diplomaten, die, wie da« Blatt sagt, beweisen, daß das russische Ministerium jetzt die Friedensfrage mit anderen Augen betrachte. Amtliche Kreise bezeichnen es nicht mehr als gänzlich unmöglich, gegenwärtig in Unter handlungen einzutreten, die anerkennen geradezu, daß der gegenwärtige psychologische Augenblick in jeder Hinsicht günstig für Friedensoerhandlungen sei. Beendigung der Relchstagsarbeiten noch in dieser Woche. Wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, wird de? Reichstag dir Verhandlungen im Ausschuß und im Plenum so fördern, daß entgegen der früheren Absicht die Session schon mit Ablauf dieser Woche beendet werden kann Eine neue französische Schandtat. Wie di: „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, ist eine neue französische Schandtat an wehrlosen Gefan genen ans Tageslicht gekommen, die umso mehr härteste Vergeltung verlangt, als ihr 29 deutsche Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Da die französische Regierung es nicht für angezeigt gehalten habe, die deutsche Forde rung, derartige Schändlichleiten in Zukunft zu verhindern, überhaupt zu beantworten, werde jetzt hinter der Front Gleiches mit Gleichem vergolten werden Warnung vor voreiligem Verkauf von Kriegsanleihe. Berlin, l. Oktober. Immer wieder wird berichtet, daß gewissenlose Wucherer unerfahrenen Besitzern von Kriegs- anleihen, insbesondere auf dem Lande, die Stücke meist unter Wert hcrauszulocken versuchten, um sie zu höheren Preisen wieder zu verkaufen. Vor solchen Ankäufen wird dringend gewarnt Es sei darauf hingewiesen, daß die Neichsbanlanstalten jede zeit, wo ein wirtschaftliches Be dürfnis zum Verkaufe vorliegt, unmittelbar vom Zeichner Kriegsanleihestücke bis zu 1000 Mark zum Aurgabekurs von 98 Prozent abzüglich der üblichen Verkaussgebühren ankaufen. Klagen der englischen Reeder. Haag, I. Oktober. In orr Jahresversammlung des englischen Reedervereins wurde heftige Klage erhoben über die von der Regierung festgesetzten zu niedrigen Frachtsätze, welch- kaum eine Eristenzmöglichkeit lassen! Die Regierung habe übersehen mit welchen ungeheuren Schwierig keiten die Reeder zu kämpfen hätten, um die ürrstMtt Schiffe zu ersetzen. Die Versicherungssummen für die ver lorenen Schiffe stehen in keinem Verhältnis zu dem er littenen Schaden, und auch in dem von dtr Regierung gezahlten Mietpreis sür requirierte Schiffe wird kein Ersatz für die Gesahr geboten. Generalstrelk in Argentiniens Au» Burnos Aire» meldet die Agence Havä»: Die Verbände der anarchistischen Syndikate haben den revo lutionären Generalstreik in Argentinien erklärt. Die Ver bände der sozialistischen Arbeiter habet, e» abgelehnt, an der Bewegung teilzunehmen. Sieg der sozialistischen Minderheit über die Mehrheitspartei in Frankreich. Genf, 2. Oktober. Eine Havas-Depesche meldet den Sieg der Minderheit auf der Tagung der Pariser Sozia listen. Die Entschließung der Mehrheit erhielt 5005 Stimmen, die der Minderheit 5415 Stimmen. Die Mehrheitsrichtung wird auf dem Parteitag in Bordeaux mit 22 Mandaten, die Minderheit mit 24 Mandaten ver treten sein. Regierung und Bolkswillen in Italien. Lugano, 2. Oktober. Die Gegensätze zwischen der Re gierung und den Sozialisten spitzen sich imcker mehr zu. Während einerseits aus sehr vielen Orten Italiens Durch suchungen der Archive sozialistischer Organisationen gemeldet werden, fordert der „Avanti" zu Versammlungen in allen Städten des Landes auf, die nach dem Vorbilde der jüngst in der Provinz Regaia und Floren, slattgefundenen KvadgrbUMU der Ätgtttung klar den Willen des Volkes aussprechLN sollen. Die Lüge in Irland bedrohlicher als je. Bern, 2. Oktooer. Infolge de» Todes des Sinnfeiner» Thomas Ashe, der den Versuchen, ihn zwangsweise zu ernähren, zum Opfer fiel, werden ernstliche Unruhen in Irland erwartet. Di« unmittelbare Folge des Vorfalles ist, daß ein Sympathie-Hungerstreik von den im selben Gefängnis befindlichen Pazifisten durchgeführt wird. Der „Morningpost" wird aus Irland berichtet, daß die irische Situation auch unmittelbar vor und während der Revolution nicht so bedrohlich gewesen ist, wie gerade setzt. Der bulgarische Oberkommandierende über die Kriegslage. Sofia, 1. Oktober. In einem Dekret hat der bulga rische Oberkommandierende, General Schekow, erklärt: Heute wie bisher steht unser Soldat unerschüttert fest auf dem Posten, wissend, daß er für eine gerechte Sache kämpft. Griechenlands Einmischung wird für den Vier verband nur eine Enttäuschung bilden. Bald werden die russischen Revolutionäre einsehen müssen, daß nur ein bal diger Friede die Revolution retten kann. Der O-Bootirieg brachte uns unerwartete günstige Resultate und den Geg nern ernste, steigende Gefahr. Wann.kommt der Frieden? Je weniger wir darüber reden, desto bester. Von nun an hängt d:r Flieden vom Gegner und nicht von uns ab. Die Zeit arbeitet für uns. Wir müssen ruhig und geduldig das Kriegsende abwarten. Meist heiter und trocken, keine wesenstiche Temperatur- änd rnn/. :: Nach das Herrenhaus. Wie das „B. T." me det, dürfte es nunmehr seststchen, daß, die Vorlflj über die Neuordnung des preußischen Wahlrechts b stimmt Ende dieses Monats dem Landtage zugehe wird, und zwar gleichzeitig mit der Vorlage üb< die Neugestaltung des Herrenhauses. Beide Vw lagen sind jetzt so weit fertiggestellt, daß sie vermüllt, schon in der nächsten Woche dem Staatsministeriui unterbreitet werden können. :: Tic clsaß-lothringischc Frage wird dem Reicht tage in der diesjährigen Herbsttagung nicht vorgelex werden. Von der Besprechung des Reichskanzlers m den elsaß-lothringischen Abgeordneten und anderen i dieser Frage maßgebenden Stellen wird cs abhängen, 0 die elsaß-lothringische Frage überhaupt auch nur ii Ausschuß zur Sprache kommen wird. Die Reichsregi« rung erachtet aus bestimmten Gründen eine Erört« rung dieses Gegenstandes nicht für angezeigt. Argentinien: Revolutionäre Streiks. k In der großen südamerikantstzen Republik Ar gcntlnien, dem großen Weizenlande, hat die Kriegshetz der Entente gegen Deutschland dieselben Zustände ge zcrtigt wie neulich in Spanien. Der Verband der an archisti scheu Syndikate hat den revolutionäre Generalstreik in Argentinien erklärt. Die Verbünd der sozialistischen Arbeiter haben es abgelehnt, an de' Bewegung teilzunehmen. Die Unruhen haben tn der letzten Zeit kein End genommen. Zunächst handelte es sich um deutschfcind liche Ausschreitungen; danach folgten diese Streik-Untev "ehmungen, bei denen man nicht weiß, gegen wen st» sich richten. m .—17"