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beschloß sowohl von den Borschriften für die Beheizung der Wohnräume als auch von drm Schn tchen über di« zweckmäßige Kartoffellagerung beim Eczruger, Verteiler und Verbraucher eine Anzahl zur Verteilung an,»schaffen. Sodann erledigte der Bezirksausschuß 72 Gesuche um tzonderunterstützungen aus Mitteln des Bezirks bezw. des Häupmasfchuffrs für Krlegshiife im Bezirke Dippoldis- waldr-Land sowie aus Stiftungsmilteln, nahm mit Be friedigung Kenntnis davon, daß der Bezirk von der Ab lieferung von Stroh verschont geblieben ist, ferner von der Errichtung von Wildabnahmestellen und nahm weiter einige Wahlen für den paritätischen Ueberwachungs- auvschuß für den BezirksardeilsnachweisDippoldismalde vor. Schließlich erfolgte noch die Beratung und Beschlußfassung über 75 Gesuche um Kriegsfamilienunlerstüßung, di« nach- träglich aus 43 Gemeinden des Bezirks eingegangen waren. Von diesen Gesuchen wurden 46 als begründet anerkannt, 2l Gesuche wurden zurzeit abgelehnt und auf 8 Gesuche die Entschließung zweck» weiterer Erörterungen ausgesetzt — Dem Jäger Bruno Peschel, Gasihofsbesitzer in Berreuth, wurde für bewiesene Tapferkeit im Knegrdtenste die Friedrich-August-Medaille in Bronze am Bande ver liehen. Schmiedeberg. Dem Gefreiten im Fernsprcch-Doppel- zug Kurt Tietze, Sohn de« Werkmeisters E. Tietze in Unter- naundorf, wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Maren. Eine denkwürdige Linde. Heute vor 40 Jahren, am 22. September 1877, hat Se. Mas. König Albert unter den Zweigen der herrlichrn „Königslinde" in den schönen herrschaftlichen Parkanlagen des hiesigen Rittergutes geweilt. Zur Erinnerung daran ist an der selben ein Schild mit Inschrift angebracht wo.den vnd dis Linde hat den Namen „köuigslinde" erhalten. Dies» Linde hat «inen Siammumfang von 51/2 Meter und dtüpe zu den größten der Umgebung gehören. Ueber weitere denk würdige Bäume, „Friedenslinde' und , Lulhereiche" wird in nächster Zeit belichtet we-den. Dresden Die sächsischen Konservativen haben sich nun auch gegen die Fliedensentschließung des Reichstages ausgesprochen. In einer von allen Mitgliedern der kon servativen Landtagsfraktion und cjchriebenen Kundgebung erklären sie, daß hinter der Friedenskundgebung weder die Mehrheit des deutschen Volkes, noch die Wähle der Ab geordneten, die für die Fricdcmresolution im Reichstage eingetreten seien, stehen. Leipzig. Ein Unbekannter, der sich offenbar sür den Winter mit dem zurzeit recht kostbaren Heizungsmatsrial ««decken wollte, stahl auf dem Magdeburg. Thüringer Fretladebahnhof einen mit 100 Zmtner Briketts belade nen Wagen und ist mit diesem daoongefahren. Der Wagen wurde dann entleert am folgenden Tage in einer ganz anderen Stadtgegend, nämlich an der Ranstädter Brücke aufgefunden. Bis jetzt hat der Verbleib der Briketts noch nicht festgestellt werden können. Geithain. Dieser Tage gab es in der Geithainer Gegend am Nachmittage von >/24 bis 1/28 Uhr keinen j k^kom. Man hatte nach Behebung einer kleinen Störung s in der Nähe van Frohburg „vergessen" (!/, den Strom ! wieder einzuschalten, so daß dadurch ein Bezirk von so- vndsovicl Grvienmrtlen stundenlang nicht mit motorischer Kraft arbeiten kehrte Annaberg. List De, kst-in an die Heldentaten der „Emden" wurde am Südabhmge des Pöhlberges ein geweiht. Der Stein gilt gleichzeitig als Erinnerung an den in Annaberg geborenen Arzt vr. meck. Ludwig s Schwabe, der bei dsr Vernichtung des Schiffes seinen s Tod fand. Der D »tpein wurde von dem Vater des Arztes, Sanitätsrat vr. meck. Schwabe in Leipzig gestiftet. Zwickau. Seit dem 8. September wurde der 34 Jahre alte, im nahen Brand wohnhafte Maschinenwärter der Staatseisenbahn-Werlstätten Wolf vermißt. Donnerstag früh zog man aus einem Teiche ans Steinpleiser Flur die Leichen der beiden 8 und 9 Jahre alten Söhne Wolfs. Wolf selbst wurde als Leiche in Leubnitz bei Werdau, wo er bis vor kurzem gewohnt hatte, aufgesunden. Man nimmt an, daß Wolf seine beiden Söhne selbst ertränkt hat. Als Grund der Tat wird dis jetzt Schwermut an genommen. Kirchen-Nachnchren. lk. Sonntag nach Trtnitatis, den 23. September 1917. Sadisdorf. Vormittags 1/2 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vormittags 9 Uhr Predigiottesdienst. Oeffentliche Sitzun^des^ta0tverordne^ Kollegiums zu Dippoldiswalde am 2>. September 1917. Anwesend sind sämtliche Mitglieder des Kollegiums mit Aufnahme der zum Heeresdienste eingezogenen St -B vr. Endler und Rickert und des erkrankten St.-V. Teicher. Ferner sind anwesend derRaisvariianöund Stadtrat Gietzolt. Zustimmend wird zu- ächst Kenntnis genommen von einer Vorlage des Rater über die zum Zwecke der Kohlen ersparnis (Heizung und Beleuchtung) zu verändernde Ge schäftszeit bei den slüdtijch- n Geschäftsstellen und Kassen, sowie davon, daß tue Polizeiwache im Rathaus« einer aus einem Gefreiten und drei Mann bestehenden Nacht wache de^Rekrutenoepois zur Mitbenutzung überlassen wird s Unter Beitritt zum Ratrb'chlusse bewilligt man 100 i Mark au» der St wtkosst als „Ehrengabe der alten säch- ! fischen Vergstadt Dippoldiswalde" zu der anläßlich des j 70. Geburtstages des Generaifeidmarschulls v. Hindenburg geplanten Hindenburg-Gabe. Das Gela soll in erster Linie > den dem greisen Feldherrn besonders am Herzen liegenden Soldaten- und Marineheimen und den Kriegsgefangenen zugute kommen. Ferner soll eine Rücklage geschaffen werden zur Linderung von Krlegsnöten, die von der staatlichen und privaten Kriegsfürsorge nicht erreicht werden. In den Kohlenüberwachungsausschuß wählt da« Kolle gium seinen Bizevorsteher Braune. Eine Anzahl Pachtoerlängerungen mit teilweise er höhtem Pachtzins finden Zustimmung. Bezüglich zweier Teilparzellen (In der Nähe des Schiebstandes) wünscht Kollegium jedoch von Weiterverpachtung in bisheriger Weise abzusehen. Ste sollen vielmehr zum Anbau von Kartoffeln und Gemüse in kleinen Teilen verpachtet werden und zwar in erster Linie an solche, die Schrebergärten oder ähnliche Anlagen nicht besitzen. Auch sonst wird der Rat ersucht, die Anlage von Schrebergärten tunlichst zu fördern. - In nichtöffentlicher Sitzung nimmt man mit herzlichem Danke Kenntnis von einem Vermächtnis der verstorbenen Schuhmachermeislerswttwe Linse und sieht dem Ergebnis der vom Rate oorzunehmenden Feststeilungen über die Höhe der nach Regelung der Erbschaft der Stadt ver bleibenden Summe entgegen. Das Stadtverordnetm-Kollegium. Hugo Jäckel, Vorsteher. Die neue Kriegsanleihe ein großer Erfolg werden. Nach dem Kall von Aiga, nach der auf allen Kronien ab geschlagenen Offensive bleibt unsren Gegnern nur noch ein Hoffnungsschimmer: daß wir wirtschaftlich am Ende unsrer Kräfte stehen. — Ein schlechtes Ergebnis der Kriegsanleihe verlängert den Krieg insLtnabsehbare/ weit die Feinde dann neue Zuversicht schopfsnundneueVernichSungs- pkäne schmieden. ^Darum zeichne! Wetzls MchrMtÄ. H Dkl Rigaische Meerbusen offen. Basel, 20. September. Aus S ockholm wird gemeldet, daß deutsche K-iegsschifst das Minenfeld zerstört haben, das den Eingang in den Golf von Riga schützte, der nun mehr der deutschen Flotte offen steht. Span en und Holland unterstützen den Papst. Außer Spanien soll auch hollano die Friedensbestre-- bungen des Papstes untürstützen wollen. Die holländische Regierung erfülle damit, so heißt cs in Schweizer Blättern, den bestimmten Willen der Königin. Buren-Heftpflaster, g-s.gM)., Äicf i OPf., in Drogerien«. Deutscher Durchbruch bei Jakobstadt. Berlin, 21. September, abends. (Amtlich ) In Flandern nachmittag sich steigernder Arttllerirkampf, abend» örtliche Jnfanteriegefschte. Auf dem linken Dünaufer durchbrachen unsere Truppen di« russischen Stellungen nordwestlich von Jakobsiadt. Bisher sind über 1000 Gefangene und mehrere Geschütze al« Beut« gemeldet. Westlich des Ochridasees (Mazedonien) scheitert« «in französischer Angriff. Tages-V-Boots-Meldung. Berlin, 21. September. (Amtlich ) Neue U-Boot,-Erfolge im Aermel-Kanal, in der Biscaya und in der Nordsee: 4 Dampfer und 1 Segler mit insgesamt 18000 Brutto- registerionnen, darunter der bewaffnete englische Dampfer „Wentworth" (3828 Tonnen) mit Stückgut-Ladung, ein englischer tiesbeladener Frachtdampfer, der aus Sicherung herausgeschossen wurde, sowie ein großer Tanidampfer und der englische Segler „Elisabeth" mit Kohlen von Nieuport nach Cherbourg. Der Kapitän und zwei Artilleristen vom englischen Dampfer „Wentworth" wurden gefangen genommen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die deutsche Antwort auf die Papstnote ist am Frkitag übergeben worden. Wir kommen auf die selbe noch zurück. Phrase — oder Wahrheit? Nach Schweizer Meldungen aus Mailand berichten ! englische Blätter, daß das italienische Oberkommando einen j Akimebeiehl erließ, welcher d«e bevorstehende Entscheidung , des Feldzuges antündigt. Vorbereitung entscheidender Dinge in Italien. Wien, 21. September. Die Politische Korrespondenz in Italien meldet über die Stimmung in Italien: Die letzten Nachrichten besagen, daß die revolutionäre Bewegung republikanischen Charakter trägt und auf eine gründliche Aenderung der Politik abzielt. Das italienische Volk will die imperialistische Politik beseitigen und alle seine Kräfte inneren sozialen Reformen widmen, die kehr nölig tuen. Nur auf diese Weise könnte sich das italienische Volk von der schmachvollen Vormundschaft Englands befreien. In Italien bereiten sich entschrvende Dinge mit schwerwie- genden Folgen vor, die in kurzer Zeit mit aller Kraft losbrechen werden. Diese Vorgänge werden auch für die nächste Entwickelung der Ereignisse in dem kapitalistischen Europa von großer Bedeutung fein. Eine päpstliche Sondermission wird sich nach einer Baseler Meldung auf einem spanischen Schiffe nach England einschiffen. Das von Amerika ins „Geschäft" gesteckte Geld soll Zinsen tragen. Genf. Die Einziehung der Munitionraufiräge der Entente und deren Uebertragung an Amerika sowie der Wirtschaftseroberungsfeldzug Amerikas in den neutralen ! Ländern lassen vermuten, daß die amerikanische Geschäfts welt versucht, den deutschen Absatzmarkt in Europa in die Hand zu bekommen; da« heißt, man will in Zukunft das erzielen, was man Deutschland zum Vorwurf macht. MLLKLMchWkkWS. Keine wesentliche Aenderung. FerkelmarLL M vom 22. September. Von den nusgetriebenen ro Ferkern wurden 10 verkauft zum Preise von 50- 80 M. * * Opfer feines Berufes. Den Wiener Arzt Joseph Strasser überfiel, als er gerade im Gefangenenlager Salzerbach (Niederösterreich) einen französischen Offi zier untersuchte, ein russischer Gefangener. Dieser I bohrte dem überfallenen Arzt ein Küchenmesser in ! die Bauchhöhle. Strasser hatte noch die Kraft, sich § einen Notverband anzulegen und seine Ueberftthrung ! ins Krankenhaus St. Polten zu veranlassen. Dort s wurde gleich eine Operation vorgenommen. Strasser t starb jedoch nach zwei Tagen. * * Der Krieg „bessert" die Menschen. Tie Verwal tung der Stadt Essen hat beschlossen, die städtischen Verkaufsstellen aufzuheben. In der Begründung die ses Beschlusses wird angeführt, daß die Inanspruch nahme der Verkaufsstellen mit der Zeit so zurückgegam« gen sei, daß die Stadt mit großen Verlusten arbeiten müsse. Hinzu kommt, daß in den städtischen Verkaufs stellen außerordentlich große Verluste durch Unehrlich keit entstehen. Tie Bevölkerung scheine sonderbarer weise anzunehmen, daß ein Bestehlen und Betrügen der Stadtverwaltung nicht so schlimm wäre wie das Be stehlen von Privaten. * * Was ist Mührin? Die Vczirksdirektion in Weif mar stellt fest, daß das als „Brotaufstrich" oder „Vut- terersatz" in den Handel gebrachte „Mührin" nicht viel anderes als Quark ist. Wenn auch gegen die Genuß- tauglichkeit nichts weiter einzuwenden ist, als daß sich! „Mührin" nicht lange hält, sondern schon nach kurzer Zeit Schimmel bildet und käsigen Geruch annimmt, so ist der Preis von 1,W bis 2 Mark für das Pfund um das Doppelte zu hoch. ^XX—XXX-—WW-—XXX--—-XXX Vernunft — Vorteil — Vaterlandsliebe gebieten Dir: Zeichne Kriegsanleihe! xxx———xxx——ovoo——xxx———xxx