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-rimma, Röthenbach, Ruppendorf, Schlottwitz, Schmiede- k berg; Abnahme von Darlehen für den Bezirk. — Der Bezirkoerband Dippoldiswalde hat sich «nt- schloslen, für den Bezirk der Amtshauptmannschast ein. , schließlich der Stadt Dippoldiswalde vom l. Oktober d. I. * au einen üsfrntlichen gemeinnützigen Arbeitsnachweis zu l «Nichten unter Angliederung eine» Arbeitsnachweises für Klitgsbefchädigte. Zu diesem Zweck hat der Bczirksver- f band mit dem Zentrolarbeitsnachweis für den Bezirk der l Krekhauptmannschast Dresden ein Bertragsablommen ge- schlossen, wonach der Bezirksarbeitsnachweis Dippold», walde als Nebenstelle des Zentralarbeitsnachweises für den > Bezirk der Kreishauptmannschast Dresden eingerichtet und v unterhalten wird. Die Nebenstelle verrichtet auch die Gr. ! schäfte der „Helmatdank", soweit sie Arbeitsvermittelung betreffen. Der Bezirkarbrilsnachweis befindet sich im ' Hause des Herrn Kaufmann Hermann Anders in Dippol- ? dkwalde, am Markt 50 (Telephon 106). Die Geschäfts, führung übernimmt Herr Kaufmann Hermann Anders. ' Zweck der Errichtung ist, den Ausgleich zwischen Arbeits-, angebot und Arbeitsnachfrage gelernter und ungelernter Arbeit für Männer und Frauen herbeizuführen. Die Ver- Mittelung ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer völlig kostenlos. Dem Bezirksarbeitrnachweise wird ein paritä tischer Ueberwachungsausschuß brtgegeben, bestehend all dem jeweiligen Amkhauptmann als Vorsitzenden und je 3 Arbeitgeber- und Arbeitnehmeivertretern. Möge der neugegründete Bezirksarbeitsnachweis sich rasch die Gunst der beteiligten Kreise erwerben und damit seiner volks wirtschaftlichen Aufgaben gerecht werden, den Interessen s d„ landwirtschaftlichen und gewerblichen Arbeitsmarktis zu dienen. (S. die amtliche Bekanntmachung in heutiger Rumnier.) — Der vaterländische Ausickug unserer Stadt beab sichtigt, am 2. Oktober anläßlich des Geburtstages unseres großen Heerführers eine Htndenburgfeier zu ver- > anstalten, zu der jedermann herzlichst willkommen sein wird. — Unterossizier Otto Fleischer, Ers.-Jnf.-Reg. Nr. 241, in Reinholdshain erhielt die St. Heinrichs. Medaille in Silber. Derselbe besitzt bereits die Friedrich - August- Medaille in Silber und das Eiserne Kreuz I. und k 2. Klasse. l — Don Justizbeamten wurde neuerlich ausgezeichnet und erhielt die Medaille des türkischen Roten Halbmondes in Bronze Herr Landrichter Vr. Thomschke in Freiberg ss ' (Sohn des Herrn Förster i. R. Th. in Dippoldiswalde). — Die Herbstserien an unserer Bürgerschule be- ginnen laut Beschluß des Schulausschusses am 29. September und endigen mit dem lO. Oktober. Nach Erkundigungen K in landwirtschaftlichen Kreisen ist den Kindern so die Möglichkeit gegeben, bei der Kartoffelernte zu helfen. Schmiedeberg. Am l. Oktober wird Oberwachtmeister ' Werler hier als Gendarmerie-Inspektor zur Kgl. Amts- hauptmannschaft Flöha versetzt. An seine Stelle kommt als Oberwachtmeister nach Schmiedeberg Gendarmerie- Wachtmeisier Leuchte aus Schedewitz bei Zwickau. Altenberg. Der seit reichlich 6 Jahren hier stationierte Gendarmerie-Wachtmeister Schmidt wird am l. Oktober ' d I. in gleicher Eigenschaft nach Leubnitz-Neuostra versetzt. An seine Stelle kommt an die Gendarmerie-Station Alten- berg Gendarmerie Wachtmeister Matthes aus der Brigade Echarfenstrin. Frauenstein. Am nächsten Sonntag feiert die hiesige ' Kirchgemeinde das Erntedankfest. Dresden. Der Sächsische Lehrerverein hält seine nächste Nertreteroersammlung am Mittwoch den 2. und Donnerstag den 3. Januar l9l8 n Dresden ab. Dresden, 18. September. Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer ist in ihrer gestrigen Sitzung den Beschlüßen der Ersten Kammer bezüglich der neuen beson- deren Krtegsteuerungszulagen für die sächsischen Staats beamten und Arbeiter allenthalben beigetreten. — Das König!. Landgericht verurteilte den Druckerei maschinenmeister Hermann Richard Schiemenz in Dresden, der große Mengen Brotmarken fälschlich anfertigte und sich darauf Brot verschaffte, zu fünf Monaten Ge fängnis. Pirna Eine jugendliche Diebin hat auf dem hiesigen Bahnhöfe eine Art Bauernsängcrftückchen verübt. Das I2jährige Schulmädchen R von hier hatte beobachtet, wie 2 junge Mädchen von auswärts, um sich die Siadtungehindert ansehen zu können, ihre Rucksäcke dem Türhüter auf dem hies-gen Bahnhofe abgaben. Vie drängte sich an die beiden heran und erbot sich, sie zu führen. Unrerwegs wußte sie sich unter einem Vorwande zu entsernen und eilte zum Buhnhofe, wo sie sich die Rucksäcke aushändigen ließ und damit verschwand. Nach der von den Bestoh lenen gegebenen Personalbeschreibung gelang er der hie sigen Polizei jedoch bald, die bereit« al» Diebin bekannte R. zu ermitteln und der Tat zu überführen, die sie schließ lich auch eingeftand. Wilsdruff. Der Stadtgemeinderat nahm Kenntnis ! von einer Mitteilung der Direktion des Deubener Elektri zitätswerkes, das Wilsdruffer Werk wegen des allzu teuren Material» und dessen vielfachen gänzlichen Mangels zur zeit und überhaupt während des Krieges nicht an» Deu bener Werk anschließen zu können. Frankenberg. Die städtischen Kollegien bewilligten die Mittel zur Anschaffung und Verteilung de» Werke» „Ein teste Burg ist unser Gott" an die hiesigen Schul kinder. Leipzig. Zur Streckung der Weinvorräte der Stadt kellerei beschloß der Rat der Smdt Leipzig, vom 17. Sep tember 1917 ab den Ratskeller nur in den Stunden von ) >/2l2 Uhr vormittag» bis 3 Uhr nachmittags und von l/s7 Uhr bis l/2i i Uhr abend» zu öffnen. Nerchau. Ein Feldgrauer von hier verlor am 7. September 1914 in der Schlacht bei Vitry seinen Brust- beutel mit "Geld. Ein Franzose sand den Beutel und sandte ihn nach Berlin an das Nachwetsebureau für Ge fallenen-Hinterlassenschaften. Jetzt, also nach 3 Jahren, erhielt der Berlustträger das Geld von diesem Bureau nachgesandt Falkenstein. Auch unsere Stadtvertretung hat jetzt, um dem zu gewärtigenden Fleischmangel im Winter etwas .zu begegnen, 150 Stück Lämmer zum Preise von 13957 M. angekauft. Die Lämmer haben rin Gesamtgewicht von 7346 Pfund, das Stück 49 Pfund. Meerane. Zur Zeichnung der 7. Kriegsanleihe sollen von der Stadt sür kleine Zeichner Kriegssparkarten aus- gegeben werden. — Aus sladträtliche Verordnung müssen sämtliche Bäckereien ihre Verkaufsräume am Donnerstag jeder Woche geschlossen halten. Plauen. Die hiesige Bäckerinnung hielt eine außer- ordentliche Versammlung ab, in der die vom Krtegsamt geforderte Zusammenlegung von Bäckereien zweck» Kohlen ersparnis besprochen wurde. Die hiesigen Meister sind von der Forderung de» Kriegsamt« wenig erbaut. Sie erklärten, nur dann in die Schließung ihrer Bäckereien willigen zu können, wenn sie entschädigt würden. Bautzen. Die Stadtverordneten beschlossen einstimmig, den minderbemittelten Klein Wohnungsinhabern niedrigere Kohlenpreise durch Ermäßigung der Kohlensieurr zu ver schaffen. Größere Mengen von Brennholz wurden aus den städtischen Forsten in die Stadt gebracht und werden im Laufe des Winters zu müßigem Preise zur Abgabe an die Bewohner der Stadt gelangen. — Die milchliefernden Landwirte der Umgegend haben dis Molkerei Noack käuflich erworben und werden auf diesem, sowie einem austoßenden ebenfalls erworbenen Grundstück eine große, modern eingerichtete Genossenschaft«- mölleret errichten. Bücherschall. Heimatdanr-Kalender. I. Jahrgang l 918. Heraur- gegeben von der Siistung Heimatdank. Kommissionsverlag Arwend Strauch, Leipzig. Preis 1 M. Wer nach altem Brauch sich einen wirklich guten Volks- kalender anzuschaffen wünscht, dem sei der Heimatdank- Kalender bestens empfohlen, der soeben im Buchhandel erstmalig sür da« Jahr 1918 erschienen ist. Mit Recht bezeichnet ein Geleitwort des Staakminifters Grafen Vitz thum o. Eckstädt den Kalender als einen bunten Blüten strauß von allerlei Gaben und Gedanken. Erzählungen und Gedichte, Ernstes und Heiteres, Unterhaltendes und Belehrendes bilden seinen prächtigen Inhalt, dessen Wert noch erheblich erhöht mird durch 6 hervorragende Bilder au« der Heimat in Mehrfarbendruck, wie sie noch kein Kalender bei einem so niedrigen Preise von 1 M. bärge- boten hat. Auch als Geschenk zur Verteilung tm Felde, ebenso wie in den Lazaretten, Fabriken und Schulen, vor allem auch bei Einzelsendungen ins Feld u. dergl wird er stets große Freude bereiten. Als ein echter, rechter Dolkkalender aus der Zeit sür di« Zeit ist er in jeder Hinsicht bester Empfehlung wert. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 20. September 1917. Hennersdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Kipsdorf. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde — „Unsere Heimat" —: Hilfsgeistlicher Clauß Freitag den 2 l. September 1917. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Hilssgeistlicher C auß. Schönfeld. Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde. MUe MchrMteN. 19V0V Bruttoregistertonnen versenkt. Berlin, 18. September. lAmtlich) Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere O-Boote 19000 Brutto- registertonnen verienkt. Unter den oernicheten Schiffen befanden sich zwei große bewaffnete englische Dampfer, einer davon anscheinend ein Hilfskreuzer oder Transporter. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Rußland führt schwarze Listen ein. Kopenhagen, 18. September. „National Tidende" meldet: Rußland führt schwarze Listen über neutrale Firmen ein. Nachhutgefechte am Jsonzo. Schweizer Blätter berichten aus London: „Daily Lhro- nicle" drahtet aus Rom: Die neuen Kämpfe am Jsonzo sink» lediglich Nachhutgefechte. Eie haben nicht mehr den Zweck, den Durchbruch von neuem zu versuchen, sondern lediglich die erlangten strategischen Vorteile zu sichern. Die große Generalofsensive ist für dieses Jahr vor über. 500 Tote und mehrere Tausend Verwundete bei den italienischen Unruhen. Lugano, 18. September. Ein noch vor der Grenzsperre aus Turin zurückgekehrler Schweizer erzählt, daß die dar- tigen blutigen Unruhen durch einen Ausstand der Arbeiter der Fiat-Werke eingeleitet wurden. AK die Forderung auf Lohnerhöhung nicht bewilligt wurde, erklärten sich Sonntag abend aus derStraße vonObercarsdorf "kl lOllll «ach Dippoldiswalde ein Portemonnaie mit 21 Mark und Mckitärausweis. Der ehrl. Finder wird um Abg. aus der Polizeiwache oder im Gasthof Ulberndorf gebeten . ?! ander« Arbeiter mit ihnen solidarisch. Lin Zug von 80000 Arbeitern bewegte sich durch die Stadt. Diese riesen: „Hoch der Frieden!" und „Gebt un, Brot!" Dieser letztere Ausruf bezog sich auf den seit einigen Tagen herr schenden vollständigen Brotmangel, der die Erbitterung noch ungemein verstärkte. Es wurden von den Behörden Truppen aufgebolen, die mit Steinwürsen empsangen wurden. Nunmehr erhielten sie den Beseh! zu schießen, weigerten sich aber, diesem zu gehorchen. Infolgedessen wurden zu den Maschinengewehren Carabinieri komman diert uud Artillerie herbeigerufen, deren Mannschaften sich williger zeigten. Es entspannen sich furchtbare Straßen- kämpfe. Die Zahl der Toten wird aus 500, die der Ver wundeten aus mehrere Tausend geschätzt. Der „blühende" Schleichhandel. Berlin, 19. September. Bei einer unvermuteten Revision zweier hiesiger Bahnhöfe wurden den mit den Fernzügen ankommenden Schleichhändlern folgende Waren mengen durch Beamte de» Kriegswucheramtes abgenommen: 28 Zentner Fleisch, N/2 Zentner Wurst, N/2 Zentner Butter, 2400 Eier, 8 Zentner Mehl und für 10000 M. Kleiderstoffe. Die Antwort der ZentralmSchte. Wien, 19. September. Die Antwort der Mittelmächte auf die päpstliche Friedensnote wird am 20. September in München beziehungsweise in Wien überreicht und am 22. September veröffentlicht werden. Wilson, gerade der Richtige. Amsterdem, 18. September. Der „Times"-Korrespon- dent meldet au» Washington: daß Wilsons Rückkehr am Mittwoch erwartet werde und daß er alsdann den schwedischen Zwischenfall weiter behandeln würde. — Da» Ministerium des Auswärtigen läßt durchdlicken, daß es noch andere Dokumente in seinem Besitz habe, Amerika sucht auf jede Weise jetzt den Anschein zu erwecken, al« ob der Zweck seiner „Enthüllungen" nicht sei, dl« Wahlen in Schweden zu beeinslussen. — Da» Ministerium des Auswärtigen Amtes teilt mit, daß es die Versetzung von schwedischen Diplomaten nicht als eine hinreichende Strafe für die schwedische Verletzung des Völkerrechtes ansehe. Die erkannten Herrfchergelüste Kerenskis. Budapest, 18. September. Der „Pester Lloyd" sagt: Die Proklamierung des russischen Staates zur Republik wird in Wiener und hiesigen politischen Kreisen al» ein besonderes sensationelles Ereignis empfunden. Seit dem Sturz des Zaren ist Rußland tatsächlich als Republik regiert worden, sodaß sich auf den jüngsten Schritt der Regierung Kerenskis im Wesen der Dinge nichts ändert. Man kann im Gegenteil eher sagen, daß die Republik wie in einem Aufbau der feindlichen Gewalten bisher in die Erscheinung trat, weit eher diesen Namen verdiente als die auf die Herrfchergelüste Kerenskis zugeschnittene Staatsform. Der erste Schritt zum Frieden. Haag, 19. September. „Daily Chronicle" bespricht die deutschen Meldungen betreffs der Zukunft Belgiens. Wenn es zutreffe, daß Deutschland von seinen Absichten, eine Kontrolle über Belgien zu behalten, aufzugeben, so sei damit der erste Schritt auf dem Wege zum Flieden getan. Aber dieser Weg werde lang sein; denn niemand werde darin, daß Deutschland seinen Annerions-Gelüsten im Westen entsage, eine genügende Lösung sämtlicher Friedens probleme erblicken. Es sei die Pflicht der Regierung, dazu mitzuwirken, daß zur Erfüllung dieser weiten Bedingung die Entente ihre Friedensziele veröffentliche. Die Friedens bedingungen noch geheim zu halten, wenn Deutschland auf seine Annerlonsgelüste verzichte, sei «in schwerer Fehler, wenn nicht gur eine Missetat. WkttervoHsrsLße. Keine wesentliche Ae'nderung. ** In der Notwehr erschossen. Der auf dem Heimweg von seiner Praxis befindliche Veterinärarzt Dr. Born in Auerbach wurde von dein in einer Eisen gießerei beschäftigten Arbeiter Grießer aus Bershetm angegriffen. In der Notwehr machte er von seinem Revolver Gebrauch und schoß den Angreifer nieder. ** Eine Ncformations-Gcdächtnishalle wird im historischen Rathause zu Schmalkalden eingerichtet. Sie enthält die Bildnisse der Protestantischen Fürsten und Städtevertreter, die im Schmalkaldener Bund einen Vertrag mit Frankreich gegen den Deutschen Kaiser schlossen. ** Unglaublich. In Horka kam spät abends zu einer Bauerngutsbesitzerin eine Zigeunerin, die Spitzen verkaufen wollte. Die Bäuerin sand jedoch keine Ver wertung dafür. Darauf sagte ihr die Zigeunerin, daß ihrer Wirtschaft ein großes Unglück bevorstehe, dem sie nur entgehen könne, wenn sie ihr zehn Hundertmarkscheine auf neun Tage anvertrauen würde. Unglaublicherweise tat dies die Bäuerin. Na- lürlich blieb die Zigeunerin mit dem Gelds ver schwunden. * Eine bayerisch-schwäbische Kriegsgedächtniskirche mm hl. Heinrich soll in Neu-Ulm erstehen. Die Kirche - soll dem Gedächtins des tapferen schwäbischen Helden »ewidmet sein. tf. Ter KartoffelkrcbS wurde bei Kartoffeln an der Gegend von Rendsburg festgestellt. Zur Verhütung weiterer Ausbreitung müssen die befallenen Gelände schnell abgeerntet werden, damit nicht die Pilz- Wucherungen zerfallen und die Sporen sich zer streuen. Die kranken Knollen und Stauden werden verbrannt, ebenso die Abfälle der in der Nähe kran ker Pflanzen geernteter Knollen. Wenigstens 5 Jahre ist der Kartoffelbau auf mit Krebssporen verseuch ten Feldern auszuseken.