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in Rom und in Mailand. In Nom fand Vieser Tag« I eine Versammlung der Parteiführer der Sozialisten ! hinter geschlossenen Türen statt. Die Kriegs-Presse ! will in der Lage sein, mitteilen zu können, daß diese ! Konferenz nichts anderes als den Tag des Ausbruchs ! der Revolution festsetzte und daß hier die Anwendung > der General-Sabotage gegen den Krieg beschlossen > wurde. Der groste RevolutionStag soll in den Oktober fallen. Er wird eingelettet werden durch einen Streik der Industrie- und VerkehrSarbeiter und durch einen Generalstreik im Zeitungswesen. Die „Berner Tagwacht" meldet, dast in den Strassen von Turin neuerdings — wie ein in Zürich angekommener italienischer Deserteur erklärte — hef tige Kämpfe stattfanden, bet denen selbst Artil lerie eingegriffen habe. Viele Arbeiter und Sozialisten seien verhaftet worden. i * * ' * Klein« KriegSnachrichte«. " Mit 62 gegen 17 Stimmen hat der nord- amerikanische Senat die Vorlage, wonach die Kriegs- > gewinne mit einer Steuer von 80 Prozent belegt § werden sollten, verworfen. " In einer Versammlung des Kommunalrates der norwegischen Hauptstadt Kristiania wurde der Polizei- s meister ermächtigt, mit Rücksicht auf die WohnungS- not Ausländern den Aufenthalt in Kristiania zu ver bieten. " Der amerikanische Staatssekretär Mae Adoor hat dem „Temps" zufolge im amerikanischen Senat eine Krediworlage in Höhe von 3 Milliarden 280 Mil- > Nonen Franken eingebracht. " Die internierten deutschen Matrosen der vier gestrandeten Minenfischdampfer, die zurzeit ! in Ringjöbing untergebracht sind, sollen nach dänischen § Blättermeldungen demnächst nach der Insel Fünen über- s geführt werden. , ! " An der russischen Südwestfront wurde ein fran zösischer Fliegerosftzier von russischen Soldaten er mordet. " Nach einer lebhaften Debatte über die Handels politik nach dem Kriege nahm der englische Ge- verkschaftSkongreß in L.'ackpoel eine Entschlie- jung für den Freihandel mit 2339000 gegen ' ^78000 Stimmen an. Die Londoner „Daily Mail" erfährt aus Newhork, »aß in Chikago die Polizei in die Bureaus sozia listischer deutscher Zeitungen und in einen so zialistischen Buchladen eingedrungen ist und Dokumente beschlagnahmt hat. " Kerenski, der an Tuberkulose erkrankt war, er- ! hielt von ärztlicher Seite den dringenden Rat, sofort , einen Luftkurort in der Krim aufzusuchen, da er an dernfalls den Mnter nicht überleben werde. * Der russische Konsul in Mescked (Persien) mel- det etne heftige Choleraepidemie; in drei Tagen sind von 236 Erkrankten 202 gestorben. * Berlin hat bis jetzt 318 Millionen Mark Bar unterstützungen an Kriegerfamilien gezahlt, also auf den Kopf der Bevölkerung über 100 Mark. * Wegen Schleichhandels ist der Kaufmann Julius Hoge aus Stralsund in Berlin in einem Hotel ver haftet worden. Hoge hat Seife zu Wucherpreisen ver- fthoben. Ware im Werte von 15 000 Mark wurde be schlagnahmt. * Das Thorner Schöffengericht verurteilte die Kaufmannswitwe Kuttner aus Thorn-Mocker wegen Kriegswuchers mit Pfeffer zu 1000 Mark Geldstrafe. * Bei einem Einbruch in das Palais des Groß- industriellen Dr. Karl Poznansli in Lodz stahlen die Diebe Wertpapiere, Schmucksachen und Goldgeld im Gesamtwert von einer Million Mark. Politische Rundschau. — Ter deutsche Gouverneur von Riga ist csene- »alleutnant Karl v. Alten. rr Teuuwianv und die Papstnote. Der „Siebener- Ausschuß" soll am Montag zusammentreten, und diese Sitzung gilt der Antwort, die von der Retchsregie- rung aus die Papstnote erteilt werden soll. Es bleibt dann nur die Nevidterung übrig, sodast die Absendung der Antwort nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürfte. — Ueber den Zeitpunkt der Antwort des Vierverbandcs an den Papst verlautet noch nichts. Offenbar wollen die Herren erst die deutsche Antwort abwarten :: In der polnischen Frage liegen zwei Mit teilungen von Belang vor. Die erste besagt: Die Be- sprechungen zwischen dem deutschen Reichskanzler und dem österreichischen Ministerpräsidenten Czernin bei dessen jüngster Anwesenheit in Berlin haben sich auch auf den weiteren Ausbau des polnischen Staatswesens im Verfolg der Proklamation vom 5. November 1916 erstreckt. Zwischen den beiden Staats männern ist» ein volles Einverständnis über alle in Betracht kommenden Punkte erzielt worden. Es steht deshalb zu erwarten, daß schon in wenigen Tagen eine bedeutsame Kundgebung der beiden ver bündeten Monarchen in der polnischen Verfassungs frage erfolgen wird. — Eine andere Wolfdepesche be sagt: „Polonia", das neue polnische Informationsbüro m Stockholm, teilt mit: „Die in Moskau im August abgehaltene Konferenz war ausschließlich von Nati onaldemokraten und abhängigen Organisationen zusammenberufen, die den provisorischen Staatsrat als Faktor der entstehenden polnischen Staatlichkeit be kämpfen. Das polnische demokratische Komitee, der Nationale Arbeiterverein, der Volksverein, die christ lich-soziale Partei, die Sozialdemokraten und die Kon servativen nahmen nicht teil. Der neue politische Block wird am 27. September einen Kongreß in Petersburg abhalten." . :: Lio preustische Wahlrechtsreform wird im Ok ¬ tober ihren Anfang nehmen. Das preußische Parlament wird nämlich im Oktober zusammentreten. Nach einer Mitteilung, die der Reichskanzler zwei Stuttgarter Re dakteuren gemacht hat, soll die preußische Wahl rechtsvorlage zu Beginn des preußischen Land tags erscheinen. Daneben hat der Landtag sich mit dem Wohnungsgesetz zu befassen. Man hofft auf eine Verständigung mit dem Herrenhause, sodaß das Gesetz am 1. April in Kraft treten könnte. Wahrschein lich werden die polizeilichen Befugnisse gegenüber den Städten eine erhebliche Einschränkung erfahren. * * * Spanien: Verhaftung unter Attentalsvcrdacht. ; In der Umgebung von San Sebastian, wo der König Alfons in letzter Zeit weilte, wurden große Mengen Waffen entdeckt und im Zusammenhänge damit ein Metallarbeiter verhaftet. Es verlautet, daß gegen König Alfons ein Attentat verübt wurde. Ter Ministerpräsident dementierte und führte das Hinken des Königs auf eine Krankheit zurück." " In dem Grubengebiet von Monceau-les-Mines stürzte eine große Galerie, die den Mittclschacht Alouettes mit dem Schacht Eugenie verbindet, ein. " Zu dem Gerücht, daß die Bronzedenkmäler beschlagnahmt werden sollen, wird erklärt, daß davon keine Rede sein kann, sondern daß man nur eine das ganze Reichsgebiet umfassende Bestandaufnahme der l Bronzedenkmäler beabsichtige. " Ein Getreidemonopol in Norwegen soll § bevorstehen. Die Negierung, der Ernährungsminister ! und die Mehrheit des parlamentarischen Lebensmittel- ! ausschusses haben fick dafür ausaesvrocbeu. ! Lokales. A Tic Post ersticht dringend. Grüßte Sorgfalt in der Aufschrift uud Verpackung der Postpakete wird von neuem dringend empfohlen, um Absender und Empfän ger vor Schaden zu bewahren. Unbedingt erforderlich ist, den Bestimmungsort der Pakete sorgfältia und deutlich mit yervortretenven Schriftzelchen nieverz, schreiben und zu unterstreichen. Gerichtssaal. Die Nahrungsmittel-Nnrnhen in Schwientock lowih. 15 Teilnehmer an den Schwicutochlowttzer Ui ruhen vom 2. Juli wurden wegen Aufruhrs, Diel stahls und Widerstandes gegen oie Staatsgewalt z 1—18 Monaten Gefängnis verurteilt. Hauptsächli waren es junge Burschen und Mädchen. Sie hatte vor dem Gemeindeamtshause demonstriert und besser Nahrungsmittel und mehr Fleisch verlangt. Dann hat man die Fenster von Ladengeschäften eingeschlagen ur aus diesen allerhand Waren gestohlen. Ans aller Welt. " »4 Millionen Kronen Kricgsgewinnstener. D Erhebungen zur Festsetzung der Kriegsgewtnnstem haben, wie aus Budapest gemeldet wird, bei eine Budapester Kriegslieferanten, dem Fabrikanten Mai sted Weiß, das interessante Ergebnis gezeitigt, da diesem auf Grund seiner eigenen Angaben die B zahlung einer Kriegsgewtnnsteuer im Betrage vo 34 Millionen Kronen vorgeschrteben wird. *' Es wir- weiter geschlachtet. Die Dortmund« Lebensmittelpolizet ermittelte in der Westerbleichstr. 3 eine umfangreiche Geheimschlächteret, die von den Mej gern Vinzel und Albert Friedrichs anscheinend scho längere Zeit unterhalten wurde. Es wurden bet de Revision 25 geschlachtete Schweine beschlagnahmt. ' Ten Bruder aus Unvorsichtigkeit erschösse, Der 17jährige Sohn des Ziegeletbesttzers Rötering i Ahlen hantierte in Gegenwart seines 11jährtgen Brr ders mit einem Jagdgewehr. Plötzlich ging der Schu los; tödlich getroffen sank der kleine Bruder zusamme, ** Großzügiger fürstlicher Badebetriev. Eine Pr vatbahn zwischen Eilsen und Bückeburg baut der B< sitzer des Bades Eilsen, Fürst Adolf zu Schaumburg Lippe. ES wird später eine elektrische Schnellbahn modernster Art mit 50—60 Kilometer Fahrgeschwindig leit und großen normalspurigen Wagen. Zunächst sol der Betrieb durch Dampf erfolgen. ** Die vatikanische Garde neutral. Ueber das ft Ober-Elsaß gelegene Vermögen des päpstlichen Ober sten Blumenstiel sowie der Herren Emil und Pau Blumenstiel in Nom war die Zwangsverwaltung an gekündigt worden. Die Maßnahme ist wieder rückgän gig gemacht worden, weil die deutsche Negierung eine Unterschied macht zwischen dem feindlichen Italien un dem neutralen Vatikan. H E,n Pcnsionsschwcinchcn. Der Jungschwcin markt sieht augenblicklich sehr fremde Gäste. Nic die Landwirte kaufen, nicht die Händler, sondern d — Städter, die sich ein Schweinchen zur „Selbstverso gung" heranziehen wollen, in der Meinung, daß dc „so ginge". So wird z. B. aus Elbing berichtet: „Dc hiesige Schweinemarkt wies kein so gutes Gepräge ai wie zuvor. Bei etwas geringerer Zufuhr war die Qm lttät kaum so gut wie sonst. Der Handel ging gu nur an einzelnen Stellen blieben geringe Bestände ui verkauft. Es kosteten 2—3 Wochen alte Tiere 35-4 Mark, bis 5 Wochen alte 45—55 Mark, darüber hinau 7 Wochen alte 65—70 Mark das Paar. Käufer wäre größtenteils Elbing er Einwohner; nur verhäl ntsmäßig wenig Ferkel wurden nach auswärts vei kauft." — Wird das nachher Enttäuschungen absetze, wenn die Tierchen nicht fett werden „wollen"! ** Meidet beim Gewitter die Bäume.' Vom Bli erschlagen rst be, Frwsoyte (Oldenburg) ein Mann einen Strauch gesetzt hatte, um sich vo dem Regen zu schift en. Er hatte sich dabet an eine: Stacheldrnht auge.ehnt. Der Blitz ist den Draht ent lang gefahren und hat so den Mann getroffe, . Immer wieder werden aus unserer Mitte Opfer für unser teure« Vaterland gefordert! Am 25. August traf uns die schmerzliche Nachricht, daß unser liebes Mitglied Ks^I UKIig den Heldentod sürs Vaterland erlitten hat. Einen, trotz seiner Jugend ernsten, lieben Freund verlieren wir mit ihm, dem wir ein treues Gedenken allzeit bewahren werden! Turnverein Dippoldiswalde (I.T). Ehrenerklärung. Hierdurch erkläre ich die gegen Frau AnnaRietzschelaurgesprocheneVerdächtigung für unwahr und warne vor Weitrrverbreitun g. Obercarsdorf, den 10. September 1917. Frau Emma Valentin. 8M NcscMn zu taufen gesucht. Offerten mit Preis an F. Schmidt L Co., Rabenau. Meinmiidchen nach Berlin zum 1. Oktober für 3 Personen gesucht. Frau Postrat Weigel, zurzeit Bärenfrls bei Kipsdorf (Gemeindeamt). Schlachtpscrdc kauft zu höchsten Preisen Telephon 97. B.Unglücksf. Transportwag. sof.z.St. Eigne Schlächterei. »in« veilaa«. k Von Mittwoch den 12. d. M. ab stelle ich wieder einen frischen Transport vor-^ügliekss oslßi'issisirkvs wliLck vlelr (hochtragend und frischmelkend), sowie einen frischen Transport olävvbareer uE belxiZvke 4—8 Monate alt, und «ine Auswahl junger und mitteljährigrr, starker und mittelschwerer zu billigsten Preisen bei mir zum Verkauf. klsinsksii'g i. 8s. Xsstnen. LüKvndsknkslslnsK« vi» 2 IHIspkan i Keri* vsudsn vn. 28 k. Lill Lloddlllä viril Io Kato kHogv gvvomwoll. Gest. Angebote u.„tstind" an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. Schön dekorierter klageollmavt billig zu verk. 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