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W Bv« den Frvnterr. Graßes Hauptquartier, den 13. Sept. (WTB) M! Westlicher «kiegsschaupilutz. k- Bei gsvingor Sicht blieb die GesvchtStätigkeit auf illen Kampfkonten bis auf vorübergehende Feuerstei- lerungen und Vorfeldgefvchte im augemetnen gering. . Leutnant Boß schoß im Luftkampf den 47. Geg- e'w ab. ' OeMcher Krk<R»scha«pk*^ Arant Prinz LeapoW: Midlich der Straße Riga— i Lenden wichen unsere Kavallerieposten dem stärkren russischen Druck über Moritzberg—Katten aus. Nördlich von Baranowitschi, östlich von Tarnopvl > nd am Zbruez lebhaftes Zerstvrungsfeuer und Erkun-- ! üngsgeplankel. Zwischen Dnjestr und dem Schwarzen Meere keine rößeren Kampfhandlungen. Mazedonische Front. / Südwestlich des Ochrida-Sees sind nur schwache feindliche Abteilungen ins Gebirge gedrungen. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Das Ende der Einheitsoffensive. Die große Einheits-Offensive der Entente, die am 8. September an der Westfrönt noch einmal heftig auflcbte, ist wieder vollkommen abgeflaut. Die Eng- iDänder versuchten zwar auch am 11. durch Feuer steigerung in Flandern im Artois und nördlich St. ! Quentin den Eindruck zu erwecken, als ob ihre Offen sive in dem bisherigen große» Maßstabs weiterginge, jalletn es blieb bei Patrouillengefechten und Stoßtrupp unternehmungen. Aus diesen Vorfeldkämpfen brachten Die Deutschen eine größere Zahl Gefangener und vier Maschinengewehre ein. Die Flicgcrtiitigtcit war bei schönem Wetter außer ordentlich rege. Deutsche Geschwader bewarfen Bat terienester um Upern sowie Dünkirchen erfolgreich mit Bomben. , Bei St. Quentin kam es südöstlich Villeret zu l Handgranatenkämpfen, die für die Engländer erfolg- Ilos und verlustreich endigten. Während die Franzosen östlich Reims ihre Artil- I lerietätigkeit steigerten, versuchten sie in der Cham- ipagne den mißlungenen Angriff vom 8. östlich der (Straße St. Hilaire—St. Souplet zu wiederholen. Der »Mißerfolg war diesmal noch größer. Um 7 Uhr 30 wbends griffen sie nach starkem Herstörungsfeuer, das Ilben ganzen Tag über währte, die deutschen Stellun- flgen an. Ein ungeschwächtes Abwehrfeuer empfing sie. iMit unheimlicher Schnelligkeit lichteten sich die sran- lzösischen Sturmwellen. Haufenweise brachen die Leute k nieder. Aufgelöste Neste flüchteten in die Ausgangs gräben zurück. In wenigen Minuten war alles vorüber. »Eine Viertelstunde später versuchten die Franzosen einen zweiten Angriff. Die deutschen Bereitschaften brachen »nit dem Bajonett im Gegenstoß vor und trieben die Franzosen unter Einbehaltung von Gefangenen zurück. Aus dem östlichen MaaSufcr (vor Verdun) verhiel ten sich die Franzosen nach dem blutigen Zusammen bruch ihres vergeblichen Angriffes am Abend des >10. September (Montag) ruhig. Auch das Artillerie- I feuer flaute stark ab. Die Franzosen zeigten deutliche IlAnzeichen von Erschöpfung. Nordwestlich Bezonvaux l holte ein deutscher Stoßtrupp Gefangene aus der sran- i zösischen Stellung. Auch im Osten verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Zwischen Ostsee und Düna versuchten die Mussen eine regere Ausklärungstütigkeit zu entfalten. Ihre Erkundungsvorstöße nördlich der livländischen Aa (südlich Engelhädshof sowie bei Neu-Kaipen wurden jedoch überall zurückgeschlageu. Der neueste rnssischc Angriff in der Süd-Bnkowina tst bereits ins Stocken gekommen. Nördlich des Oituz Dagegen rannten die Russen und Rumäne» fünfmal ! gegen die Höhe 772 nördlich Slania an. Alle Angriffe lerstickten größtenteils im Vernichtungsfeuer der Ver- ! bündele» oder wurden im Gegenstoß abgewiesen, f In Mazedonien war nur in Gegend Monastir leb- hafteresFeuer. L-eiterreichsicher Kriegsbericht« Wien, 13. Sept. Amtlich wird verlautbart: Oöstlicher Kriegsschauplatz. In der Bukowina und am Zbruez lebhaftere feind liche Artillerie- und Patrouillentätigkeit. Italienischer Kriegsschauplatz. Das schwere feindliche Artilleriefeuer gegen unsere Ztellungen am Monte San Gabriele und östlich von Kürz dauert an. Bei Säuberung unserer Gräben am Nordwesthange des Monte San Gabriele wurden in erbitterten Kämpfen seit gestern früh 23 Offiziere, 536 Mann als Gefangene eingebracht und zwölf Maschinengewehre erbeutet. Gegen Podlece vorgehende tarke feindliche Patrouillen wurden abgewiesen. In Tirol und Kärnten behinderten heftige Gewitterregen and Schneestürme die Gefechtstätigkeit. Albanien: Keine Ereignisse von Belang. des Generalstabes. ' Allgemeine Kriegsnachrichten. Nnscrc Erfolge im Luftkampf im August. Im August haben die Gegner durch unsere Kampf mittel im ganzen 205 Flugzeuge und 37 Ballone verloren. Wir haben demgegenüber 64 Flugzeuge und 4 Ballone eingebüßt. Im einzelne» setzt sich die Summe der feindlichen Verluste folgendermaßen zusammen: 244 Flugzeuge wurden im Luftkampf, 41 durch Flug-Abwehrkanonen, ! 3 durch Infanterie abgeschossen, 7 landeten unfrei willig hinter unseren Linien. Von diesen Flugzeugen sind 125 in unserem Besitz, 169 jenseits unserer Linien ^erkennbar abgestürzt. Die Abschußzahl ist nächst April, wo wir 362 feindliche Flugzeuge außer Gefecht setzten, die größte in einem Monat. * Immer «och «erfolMN« Ver Flame«. Die Flamen, der germanische Teil des sogenannten Königsreichs Belgien, find von den französisch den kenden Wallonen immer an die Wand gedrückt worden. Hetzt, nachdem sich mit deutsches Hilse ein erfreulicher Aufschwung der Flamen anbahnt, werden diese im j belgischen Heere besonders schlecht behandelt: Belgische Gefangene des 16. Infanterie-Regiments i beklagen aufs Bitterste die ungerechte Behandlung, der sie als Flamen im belgischen Heere ausgesetzt ! sind. Bon belgischer und französischer Seite wurde § energisch gegen die flämische Bewegung vorgegangen. Als besondere Ungerechtigkeit empfinden es die Leute, daß bei 80 vom Hundert flämischen Mannschaften aller Offiziere Wallonen sind. Die Gefangenen erzählen auch, daß das Verhält nis zwischen den belgischen und englischen Sol daten das denkbar schlechteste sei. Wo sie Zusammen treffen, entständen Schlägereien. Serbien gegen Vie Papstnote. Serbien überreicht im Vatikan eine Note, in der gegen die Ignorierung der serbischen Rechte in der Note des Papstes Protest erhoben wird. Bei diesem Vorgehen der Leute, die sich draußen in der Welt als „Serbien" aufspielen, da — weil Serbien selbst unter österreichischer Verwaltung freund- ruy ausvlüht —, wird der Vatikan vermutlich den ken : Wenn der Mops den Mond anbellt. Straflager für Meuterer. Französische Gefangene, die südlich der Malvalls Fer>»e in deutsche Hände fielen, erzählen, daß dü Meuterei im französischen Heere so überhand genonv men habe, Daß man seit Anfang Juli für die 5. In. fanterie-Division ein eigenes Straflager für Meuter« in La Plessier bei Soissons habe einrichten müssen - Tie dort Internierten werden zu besonders gefährliche« Arbeiten herangezogen. Das Infanterie-Regiment 1". der 170. Infanterie-Division hat sich Ende Mai, alS ek erfuhr, daß es am Chemin-des-Dämes eingesetzt wer- ! den sollte, geweigert, in Stellung zu gehen. Die Leut« setzten sich statt dessen auf Paris zu in Marsch, uw dort Protestkundgebungen zu veranstalten. Auf dem Marsche schlossen sich den Demonstranten zahlreiche an dere Soldaten an. Nur mit großer Mühe könnt« die Kundgebung schließlich unterdrückt werden. Di« Moral des Infanterie-Regiments 74 soll infolge der früheren Meutereien der 5. Infanterie-Division jetzt ! noch nicht wieder ganz hergestellt sein. Deutschlands Antwort an den Papst. Aus Wien wird mitgeteilt: „Zwischen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn ist ein völliges Einvernehmen erzielt worden. In unterrichteten politi schen Kreisen verlautet, daß die Note entschieden ent- ! gegenkommend und in freundschaftlichem Tone gehal ten ist und die wärmsten Worte des Dankes für den Papst enthält. Die Antwort der Zentralmächte betont die grundsätzliche Bereitwilligkeit zu einem dauernden Frieden, der die Rechte aller Staaten und Völker schützt, und beschäftigt sich eingehend mit den Vor schlägen der päpstlichen Note." Die Veröffentlichung der Antwortnote ist für die nächste Woche zu erwarten. Neutrale ins kanadisch« Heer. Ter amerikanische Senat hat den Antrag ange nommen, daß sämtliche Nicht-Amerikaner, soweit nicht Verträge dem entgegenstehen, zum Heeresdienst in den Vereinigten Staaten herangezogen werden sollen. Die Neutralen erhalten eine Frist von 90 Tagen, um > sich in ihre Heimat zurückzubegeben, auch die Staats- angehörigen der Zentralmächte, mit Ausnahme ! der Deutschen, sollen herangezogen werden. Man er- ! wartet, daß dadurch über eine Million Mannschaften i für das amerikanische Heer gewonnen werden. * * * ' Kleine Kriegsnachrichten. ' " Wie berichtet wird, stellt der Vatikan in Ab- ! rede, daß der Papst ein neues Dokument bezüglich § des Friedens vorbereitet. Es sei nicht ausgeschlossen, ! daß später ein derartiger Schritt des Papstes erfolgt. § " Die Lage in Transkaukasien (Georgien, Ost- > armenien) gibt Anlaß zu Besorgnissen wegen der i drohenden Haftung der Kurden. g Wilson knebelt die Neutralen. Die Negierung der Vereinigten Staaten hat den ! dänischen Dampfer Oskar II., der mit 600 Pafsa- ' gieren und einer Ladung von Lebensmitteln am ! 8. September nach der dänischen Hauptstadt Kopen- ! Hagen abreisen sollte, zurückgehalten. Friedrnsgerüchte. Grundlage „ziemlich schmal". Scho» seit einigen Tagen waren in Berlin Gerüchte verbreitet, daß sich die Aussichten der päpstlichen Frie densaktion erheblich gebessert hätten. Die Vertreter dieser Gerüchte haben sich auf maßgebende Stellen berufen und scheinen damit insoweit recht behalten ' zu haben, als der Reichskanzler in Stuttgart dem aus § dem Bahnhof versammelten Publikum gegenüber di« ! Hoffnung aussprach, daß es noch in diesem Jahre zuw , Frieden kommen werde. Der sozialdemokratische „Vor- ! wärts" meint, daß sich der leitende Staatsmann sc § nicht ausgesprochen hätte, wenn seinen Hoffnungen räch' konkrete Tatsachen zugrunde lägen. „Wir glauben zr j wissen," fügt er aber vorsichtig, aber wiederum ändert > tungsvoll, hinzu, „daß die Grundlage jener Hosfnun ! gen ziemlich schmal ist", und warnt ebenso wie vor ! überstürztem Pessimismus auch vor einem voreiligen ! Optimismus. ! Mit dieser „sc inlen Basis", mit deren Vor handensein der „Vorwärts" also rühmt, beschäftigt sich der neue ungarische Ministerpräsident Wekcrlc in seiner Program«,revv, die der alterfahrcne Politiker am Mittwoch hielt, frei- ltch nicht. Er sagt da: Bereitwilligkeit die gleichfalls hierauf abzierende« Frie densbestrebungen des Heiligen Vaters auf. Unsere weit gehende Bereitwilligkeit mnn selbstredend nur da«« zum Ziele führen, wenn sie auch im Kreise unser« Feinde auf wünschenswertes Verständnis stößt. Ohne das letztere werden wir im Bewußtsein unserer Stärke und der unumstößlichen Kriegslage mit einer auch in folge der neueren Kampfcrfolge unserer Truppen ge stärkten Entschiedenheit unseren Kampf bis zu« Aeußersten fortsetzen, damit wir in der Zukunft nicht nur unsere Daseinstnteressen, sondern auch die Segnungen eines bleibenden Friedens und ge genseitigen Verstehens sichern?' — Berlin, 13. September. — Tic bulgarische Königin Eleonore ist gestorben. - -st — Das Befinden der 68 jährigen Königin von Bayern ist infolge eines älteren Leberleidens so ungünstig geworden, daß die Königin sich auf ärztliche Anordnung größte Schonung auferlegen und u. a. den Besuch von Lazaretten und Wohltätigkeitsveran staltungen aufgeben muß. " Cordes, der Direktor der Deutschen Bank in Peking ist verhaftet worden unter der Beschuldigung, Bücher und Geldwerte der Deutschen Bank verheimlicht zu haben. " Die Nachricht, Deutschland habe die Kohlenaus- fuhr nach Holland eingestellt, tst unrichtig. :: Zu dvn Liebknecht-Leute» übergegange« ist Dr. Erdmann, der sozialistische Neichstagsabgeordnet« für Dortmund-Hörde. Der Aufforderung, das Mandat niederzulegen, hat er nicht entsprochen. :: Nene Berorvvungen. In der Donncrstag-SitzunU des Bundesrats wurde angenommen die Vorlage über Kontingentierung der ohne Steuerzuschlag herstellbare« Zündwarenmengen für 1917/18, der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Zollfreiheit für fri sches Obst, die Vorlage betreffend Einführung einer Gemeinschaft der Kohlensteuer zwischen dem Deut schen Reich und dem Großherzogtum Luxemburg, sowie di» Vorlage über Aenderung der Versicherungs marken für die Angestelltenversicherung. :: Eine Abänderung des Hilfsdicnstgesctzcs soll nicht durch eine Novelle, sondern durch eine Bundesrats verordnung erfvlgen. :: Die Hetze gegen Schweden. Tie Gegner haben mit Hilse der Vereinigten Staaten eine überaus gefähr liche Hetze gegen die schwedische Regierung in Szene gesetzt. Der deutsche Gesandte Graf Luxburg in Argeu- ttnien hatte mit Hilfe Schwedens chiffrierte Telegramme nach Deutschland gesandt, worin er zur Frage der Hal tung unserer U-Boote zu den argentinischen, ins Sperr gebiet fahrenden Dampfern u. a. sagte: „Bezüglich der argentinischen Dampfer rate ich, sie zur Umkehr zu zwingen oder sie ohne Hinterlassung von Spuren zu versenken oder ihnen freie Durchfahrt zu geben. Sie sind alle sehr klein." Diese Depeschen sind von dem amerikanische« Spionagedienst gestohlen worden, und die Gegner machen in diesem Augenblicke, da Schwedens Neu wahlen vor sich gehen, eine ganz ungeheuerliche Hetze gegen Schwedens Regierung daraus, um den in Eng lands Solde stehenden schwedischen Sozialistenführer Branting an die Spitze der schwedischen Regierung zu bringen. Dabei hat Schweden den Inhalt der De peschen nicht gekannt, auch ist die Uebermittelung chiffrierter Telegramme durch Neutrale immer ge bräuchlich gewesen. Sogar — die Vereinigten Staaten haben" uns, bevor sie sich zu dem Verbrechen der Kriegserklärung entschlossen, ihren Draht zur Ver fügung gestellt. :: Dio Ncbergabc des Schulwesens an die Pol nische« Behörden steht unmittelbar bevor. Die deut sche Schulordnung vom 24. August 1915 wird aufge hoben. An ihre Stelle tritt die vom Polnischen Staats rat ausgearbeitete und vom Generalgouverneur in Kraft gesetzte Schulordnung mit einer völlig neuen Organisation der Behörden. — Für die nationalen und konfessionellen Minderheiten, insbesondere für die deutsche, sind besondere Bestimmungen getroffen, die es ihnen ermöglichen sollen, ihre Eigenart auf nati onalem und religiösem Gebiete festzuhalten. * * * ». Oesterreich: Tie Kinder des ermordete» Thronfolgers. ; Der Kaiser hat den aus der Ehe seines Oheims Erzherzogs Franz Ferdinand (der vor Kriegsausbruch in Serajewo ermordet wurde) mit der Herzogin Sofi« von Hohenberg entsprossenen Nachkommen, und zwar dem ältesten Sohne, Maximilian Fürsten von Hohen berg, die nach dem Rechte der männlichen Erstgeburt oererbliche Herzogswürde mit dem Titel Herzog von Hohenberg und dem Prädikat Hoheit verliehen, und zugleich sämtlichen männlichen und weiblichen direkten Nachkommen des genannten Elternpaares die Führung eines neuen Wappens verliehen. Franircich: Wieder eine vcr.ähähe ^iäuatcntaschc. * Auf den Fall des letzte» Ministers des Inner« Malvy, dessen politische Stellung ebenfalls an einer väyrend der Ernte, und zwar ab 15. September, )as Gewicht der geernteten Mengen fortlaufend fest- teilt und in eine Kartoffelliste ein trägt, die >er Nachprüfung durch die rtsbehörden unterliegt. — Lie Kommunalverbände haben dabet auch anzuordnen, laß bei der Wtiitcreinlagerung der Kartoffeln, insbe- ondere in Mieten, die Gewichte der eingemietete» Mengen vorher genau festgestellt und in die Kartoffellisten eingetragen werden. — Vom 1. bis 10. November findet eine allgemeine Nachprüfung der er nittelten Erntemengen durch Beauftragte der Kom- nunalverbände statt. — Hoffentlich macht der gute Ausfall der Ernte die strenge Durchführung dies«: Vorschrift überflüssig. Bei dem jetzigen Mangel an Arbeitskräften . . . . - Tie Schuhmacher aeae« die ZusammenlccmmS,