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Spaltenzeile SO Pf. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzelle oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 45 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf- WeMntz-Mmg MMitW M AnzM fir ApPlliisiWliit, WMerg». II. Amtsblatt fllr die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde.—— Die „Weltzerltz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sorin- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einschl. Zuträgerge- bührM.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mernlOPf. Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. 83. Jahrgang Sonnabend den 8. September 1917 abends Nr. 209 Der Stadtrat. Dippoldiswalde, den 30. August 1017. MN" Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen hente in -er Beilage. "MG der Hund auf es zusprang. der 3» Niederau. Die Schließung einer Mühle ist von der das Brot fallen, aus Herausbitz, worauf es einige Jungen wurde Da« Mädchen ließ vor Angst da« Tier ein gehöriges Stück dem Reste davonlief. Durch dem mit dem immatrikuliert gewesen, hat also annähernd l'/2 Jahr' in Leipzig studiert. Er hat Jurisprudenz und National ökonomie studiert und bei Professor Friedberg (Kirchenrecht und deutsches Staat,recht), Binding (Strafrecht), Wach (Zivllprozrß), Roscher (Nationalökonomie), Stobbe (deutsche Rechtrgeschichte und Prioatrecht) und Windscheid (Pandekten recht) gehört. Mittweida. Eine hiesige Einwohnerin hatte sich eine« Betruges schuldig gemacht, was dazu führte, datz ein junger Mann bei ihr erschien, sich fälschlich al« Detektiv aus Leipzig aurgab und sie im Namen des E. setze« ver haftete. Alsdann untersuchte der „gewissenhafte Beamte" die Frau auf ihren körperlichen Gesundheitszustand hin und mißbrauchte sie dabei. Damit noch ncht genug, ver langte er endlich von der Leichtgläubigen 800 M., um sie wieder aus der „gewaltsam, n Hast" zu entlassen. Dar Geld wollte er sich ratenweise abholen. Der Polizei ge lang es, den gemeingefährlickea Menschen festzunehmen. Er wurde als ein 20jähriger Schlosser aus Berlin er mittelt, der sich hier besuchsweise aufhielt und auch einen Ladendiebstahl in einem hiesigen Kaffeehaus ausgesührt hatte. Lengenfeld. Die hiesigen Stadtverordneten-Sitzu-gen sind bereit, zweimal wegen Beschlutzunfähigkeit ausgefallen. Es sollen nunmehr sür die im Heere stehenden Stadtver ordneten Ersatzwahlen stattfinden. Zwickau. Das Brot abgejagt hat in der Endgosse ein grotzer Bernhardiner einem fünsjäyrigen Mädchen. Dieses trat aus einem dort besindlichen Bäckerladen, al» werden an di« Einwohner mit den Anfangsbuchstaben K K Montag den 10. September d. I. vormittags von 9 bi« 11 Ahr, an die Einwohner mit den Anfangsbuchstaben L Dienstag den 11. September 1917 vormittag« von 9 bis 11 Ahr im Rathaussaale ausgegeben. Die Ausgabe der Kartoffeln erfolgt zunächst im Keller des Brauereigrundstücks, spater im städtischen Bauschuppen auf dem Plane und zwar an beiden Tagen vormittags von 9 bi« 12 Ähr.j Letzte NachniMU. Neue v-Boots-Erfolge. Berlin, 7. September. (Amtlich.) Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere V-Boote neuerdings 23 000 Bruttoregistertonnen versenkt. — Unter den vernichteten Schiffen befanden sich der englische bewaffnete Dampfer „Nosarie" mit 3500 Tonnen Erz nach Glasgow, sowie 3 größere Damvsec, die Kohlen geladen hatten. Der Chef des Admiralstabe« der Marine. Meinungsverschiedenheiten in Rpm. Lugano, 6. September. In dem gestrigen Ministerrot in Rom entstanden Meinungsverschiedenheiten Über dl- Lösung des Er, ährungsproblems in Italien. Das Er- näbrungsproble., ist unlötzlich mit den Fragen der aus- warNgen Politik verknüpft Die Minister beschlossen da her, die schwierige Aufgabe nicht einseitig zu behandeln, Kirchen-Nachrichten. 14. Sonntag nach Trtnitatls, den 9. September 1917. Oelfa. Nachmittags 2 Uhr Predigigottesdienst. Seifersdorf. Bormittags 9 Uhr Predigigottesdienst. Dienstag den I I.Eeplember 1917. Oelsa. Abends >/2 8 Uhr Kriegsbetstunde. Kgl. Amitshauptmannschast Meißen aus Giund de» 8 69 der Reichsgetreideordnung verfügt worden. Ls handelt sich um den Betrieb de, Mühlenbesitzer» Andrae in Niederau. Er hatte von mehreren Landwirten trotz der Bestimmungen des Kommunalverbandes Meißen Stadt und Land Brot getreide zur Vermahlung angenommen. Ebenso hatte er Gerste und Hafer ohne Mahlkarte bei sich «ingelagert und verarbeitet. - Frankenberg. Zum Erntedankfest konnten hier an 171 Personen Geldspenden verteilt werden, die aus der Kollekte und den Zinsen der Erntefest-Stiftung flossen. Leipzig- Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß der jetzige Reichskanzler vr. Michaeli« einstmals an der Leipziger Universität s ndiert hat. Er ist, wie die „L N N " melden, »om 7. Moi 1877 bis 21. Oktober 1878 vertilgt. Zwickau. Ein an die Kreissparkaste in Mogilno von der Vereinsbank in Zwickau abgesandter Gcldbrief mit 30000 M. ist unterwegs beraubt worden. Als der Brief in Mogilno geöffnet wurde, enthielt er statt der Bank noten nur Papierschnitzel. Johanngeorgenstadt. Auf dem Kamme des Erz gebirges ist auf sächsischer und böhmischer Seite der Abbau von Torf vorgenommen worden. Torf vom Kleinen Kranichsee wird nur gegen Gemeindeausweis abgegeben. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ein Führer durch die wirtschaftlichen Kriegsnotgesetze entspricht bei der verwirrenden Fülle der kriegswirtschaftlichen Vorschriften einem wahren Be dürfnisse. Ein „Führer" in des Wortes eigentlicher Be deutung muß es sein, nicht eine der vielen großen und kleinen Sammlungen- von Verordnungen, deren Inhalt den nicht rechtskundigen Bürger selten erschöpfend und rasch über die Gesamtheit einer Frage unterrichtet. Zu gleich muß ein solches Handbuch billig sein, denn nur in der Hand der breitesten Volksschichten ersüllt es seinen letzten Zweck, «tn Rüstzeug zu sein im Kampfe gegen den schlimmsten inneren Feind, den Wucher. Nur durch die verständnisvolle, von Mit- Verantwortung getragene Hilfe des Bürgers werden die Behörden in den Stand gesetzt, diesen Krebsschaden am Bolkskörper wirksam zu bekämpfen. Der nunmehr vom Ministerium des Innern herausgegebene „Führer durch die wirtschaftlichen Kriegsnotgesetze" will die ost empfun dene Lücke in unserer kriegsrechttichen Literatur aussüllen. Der im März ds. Js. für den Dienstgebrauch gedruckte, völlig vergrtssene Führer ist in wenig veränderter Form, aber um 30 Seiten vermehrt und auf den Stand von Ende Juli gebracht, erschienen. Das Buch ist hier aus schließlich im Rathause (Zimmer Nr. ll) zu haben und dort während der Dienststunden zu entnehmen. Möchte die Volksausgabe des kriegswirtschaftlichen Handbuches, das auf die sächsischen Bedürfnisse zugeschnitten ist, bei der Bevölkerung eine ebenso günstige Ausnahme finden, wie die frühere, für den Dienstgebrauch bestimmte Aus gabe bet den Behörden. — Die Fußwanderung de» Turnvereins, die an Stelle des Abturnens llattftnden soll, wird nicht schon am mor genden Sonntag, sondern erst am 16. September, also über 8 Tage zur Ausführung kommen. — Mit höchster Spannung folgten am Freitag die Landwehrmänner des hiesigen Depots, zu denen sich auch «tliche Domen und Herren aus der Bürgerschaft gesellt hatten, einem Bortrage des Herrn Unterofstzter Franz Gläßer aus Pretzschendorf über seine Flucht aus fran zösischer Eesangenschaft. Am 4. September 1916 bei Ehoulres trotz mutiger Gegenwehr gefangengenommen, wurde er nebst anderen verhört, verweigme aber stand- Haft jede Antwort auf militärische Fragen. Unter man cherlei Entbehrungen, oft von der Zivilbevölkerung ver höhnt und verspottet, kamen die Eesangenen am 15. Sep tember nach Sötte ville, einer Borstadt von Rouen an der Seine, zwischen Paris und Le Havre, wo Gläßer als Dolmetscher einer Gesängenenarbeitergruppe auf dem Güter- bahnhose sich durch Bildung, Anpassungsvermögen und Gefälligkeit bei den französischen Vorgesetzten und Bahn beamten Vertrauen und eine gewisse Wertschätzung erwarb. Dabei beobachtete er mit offenen Augen alle Einrichtungen auf dem Umladedahnhose, und bald hatte er mit einem anderen Dolmetscher, einem Danziger Lehrer, ausgekund- schaftet, welches von den 40 Gleisen nach der Nähe der Schweiz führe, und welche Güterwagen sich sür di« Flucht am besten eigneten. Nach langen, sorgfältigen Vorbe reitungen entflohen endlich beide, Gläßer und der Dan ziger, am 28. Mai in der Nacht de» 2. Pfingsttages aus dem mit Stacheldiaht umgebenen Lager, mußten sich aber noch zwei Tage lang in einem Versteck aushatten, ehe sie tn -Inen nach Lyon bestimmten, mit Granaten gesüllten, mit Plombe verichlossenen Wagen steigen konnten. Bald merkten die bange lauschenden Insassen, wie der Wagen an den Zug gekoppelt wurde und in» Rollen kam. Nun ging r» zwei Tage lang eine Strecke von 480 Kilometer über Parts nach Lyon zu. Bei Lhalon sur Easonue ver ließen die blinden Passagiere den rollenden Güterzug wieder. Jetzt aber tegar-n der schwierigere Teil der Flucht, denn Meerane. DI« Stadtverwaltung hat brschlossen, hiesigen Nestelanbau-Gesellschaft städtisches Land zu versuchsweisen Nesselanbauzwecken zur Verfügung stellen. noch lag vor den Flüchtlingen eine Strecke von 120 Kilo metern bis zur Schweizer Grenze. Mit Benutzung de» Kompasses gelangten st« in 11 Nächten, Ortschaften mög- lichst vermeidend, querfeldein, über Berg und Tal, durch Sümpfe watend, über Brücken schleichend, in da» erste Schweizer Grenzdorf. Kurz vorher wären sie bald zwei französischen Grenzern in die Arme gelaufen, wenn nicht einer derselben durch Anzünden einer Zigarre sich bemerk, bar gemacht hätte. Nun aber welch erleichterndes Frei- heitsgesühl nach 13 Tagen herzbeklemmender Bangigkeit! Bon den Schweizern und natürlich noch mehr vom deutschen Konsulat in Lausanne und der deutschen Gesandtschaft in Bern, sowie von den dort wohnenden Deutschen überhaupt wurden die beiden „Freiheitshelden" gastlich bewirtet und reichlich beschenkt, bis sie von ihren Regimentern Ordre in die Heimat erhielten. — Nach Schluß dieser Erzählungen, die ost das Erstaunen der Zuhörer hervorriefen, dankte Herr Hauptmann Klien dem Dortragenden, zollte seiner sorgfältigen Umsicht, seiner kühnen Entschlossenheit und seinem heldenhaften Wagemut volle Anerkennung, und mit Freuden folgten die Anwesenden Ler Aufsorderung, sich zu Ehren des aus der Gefangenschaft glücklich Entflohenen von den Plötzen zu erheben. Dresden. -König Friedrich August besuchte am 6. September sächsische Infanteriedivisionen und ein säch sisches Jäger-Regiment, die sich bei dem Kämpfen in Ga lizien hervorragend ausgezeichnet hatten und denen in folgedessen eine größere Anzahl von Orden und Medaillen des Militär-St.-Heinrichs-Ordens zuteil wurde. U. a. er hielten Generalmajor Fortmüller, Oberst Senfft von Pil sach und Oberst Graf von Mandekloh das Kommandeur- kreuz 2. Klasse diese» Ordens. Der einen der beiden Infanterie-Divisionen wurde dadurch eine besonder» freu dige Ueberraschung zuteil, daß der König Seine König liche Hoheit den Kronprinzen, der daselbst als Abteilungs kommandeur beim Feldartillerte Regiment Nr. 48 Dienst tut, L ls suite dieses Truppenteils stellte. Hierbei brachte der König zum Ausdruck, daß diese Ehrung des Regi ments zugleich eine Auszeichnung für die ganze im großen Weltkriege sich so porzüglich bewährte sächsische Artillerie bilden solle. Freiberg. 5 im Felde stehende Söhre des verstorbenen Hüttenausseher« und Wirtschastrbesitzers Oskar Sohr in Hilbersdorf konnten ihre Mutter mit der Nachricht be glücken, daß sie sich ehrenvolle Auszeichnungen vor dem Feinde erworben haben. Wilsdruff. Das hiesige „Wochenblatt" erscheint von heute ab alle Wochentage als „Wilsdruffer Tag.blatt". Vie Kartoffeln werden auf die Woche vom 17. bi« 23. September d. I ausgegeben und zwar erhalten wiederum „ Kinder unter 6 Jahren sür jede Woche .... 5 Psund, alle Personen über 6 Jahre für jede Woche . . 7 Psund, Schwerarbeiter für jede Woche 10 Psund. Der Preis stellt sich auf 10 Pf. für 1 Pfund. Brotmarken-Ausweiskarte ist vorzulegen. Hunde der Raub zwar bald wieder entrissen, aber es war bereit» die Hälfte davon