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Großer Erfolg der Zeppeline. Beim letzten Zeppelin-Angriff wurde die bet Spurnpoint-Leuchtturm befindliche Ab- tvchrbattcrie von sechs Geschützen neuesten französi schen Systems durch Volltreffer total vernichtet. Die gesatzung wurde zuiu Teil getötet. Ein bei Hull zu Anker liegender Dampfer wurde so beschädigt, daß er sofort ins Dock geschleppt wer den mußte. Die Eisenbahnstation Paragon bei Hull und ein mgrenzender Häuserblock wurden vernichtet. Auf Grimsby-Reede wurde ein Werkstatt-Leichter M vier kleinen Schleppern durch Volltreffer versenkt. Detterretchytyer ^riegsvencht. Wien, 26. August. Amtlich wird verlautbart: Ocstlicher K r iegö sH p 5: tz. Das lebhaftere Artillerieseuer in. den Fronträumen der Generalobersten Erzherzog Joseph und v. Boehm- Ermolli hält an. Keine besonderen Kampfhandlungen., Italienischer Kriegsschauplatz. - der Karstlwckkläche verlief auch der gestrige Lnfttämpfc über Holland. ss Erne Mitteilung des holländischen Ministeriums des Aeußern legt die Tatsachen der wiederholten Ver letzungen des holländischen Gebietes am 18. August dürch deutsche und Entente-Flugzeuge dar, wobei Vombcn auf holländisches Gebiet sielen. Die deutsche Regierung sprach bereits ihr Bedauern aus. Die hol ländische Negierung erhob in Berlin Einspruch gegen die Verletzungen und wünschte weitere Aufklärungen. Die holländischen Gesandten in London, Havre und Paris wurden beauftragt, den betreffenden Negierun gen die Frage vorzulegen, ob Flugzeuge ihrer Luft flotten an dem Luftgefecht über holländischem Gebiet cetlnahmen und Bomben abwarfen. Die gefundenen Bom bensch erben werden durch militärische Stel len auf ihre Herkunft hin untersucht. Die „Nederlandsch Telegraph-Agentschap" meldet aus Vlissingen: „Sonnabend -/-12 Uhr wurden von klarem Flugzeug unbekannter Nationalität einige Bomben dicht bei der Grenze auf den Boden der Gemeinde Cadzand geworfen. Sie fielen auf offenes Feld und richteten keinen Matp>-inlk,iwv-i> -,» " Französische Flicgcransbilvuug. Auf den Flugplätzen im Innern Frankreichs, wo die Kampfflieger ausgebildet werden, wird jetzt mit un glaublichem Eifer gearbeitet. Die Zeitungen melden äst jeden Tag einige Unglücksfälle. So sind dieser Tage slieger abgcstürzt in Bourget, Vtllacoublah bet Paris lsw. Ein Wasserflugzeug ist bei der Insel Jatte mterhalb Paris ebenfalls verunglückt. Llederall zersplitterte Einzelgefechte. Großes Hauptquartier, 27. August. (WTB.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern «stärkte sich der Artilleriekampf an der Küste sowie wischen User und Lys gegen Abend erheblich; er hielt «ch nachts an. Heute morgen drangen mehrfach starke englische ftkundungsabteilungen gegen unsere Linien vor: sie md durchweg zuriickgeschlag-n worden. Vom La Bassec-Kaual bis Lens ging starte Artil- eriewirkung heftigen englischen Vorstößen woraus, die nordwestlich von Lens kurz vor Dunkelheit einsetzten; ie scheiterten verlustreich. Die Gefechte im Vorfeld unserer Stellungen west-- ich von Le Catelet dauerten tagsüber init wechselndem Erfolge an. Bei den Gehöften Malakoff und Cologne wrang der Feind örtliche Vorteile; Versuche, den Ge- vinn zu erweitern, schlugen verlustreich fehl. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Am Chemiw- >cs-Tames und in der westlichen Champagne zeit- oeilig lebhafte Artilleriekämpfe. Südlich von Attles amen französische Teilangriffe in unserem Abwehr- euer nicht bis an unsere Hindernisse heran. Bor Berd«« blieb es westlich der Maas im allge- neinen ruhig. — Auf dem Ostufer wurde bis in die «lacht hinein erbittert gekänrpft. Die nach Trommel- eucr bet Beaumont, im Fosses- und Chaume-Walde insetzenden Angriffe der Franzosen drängten uns an- ünglich aus Beaumont und den Waldstücken heraus. Pu Gegenstoß wurden Torf und Wälder zurückgcwon- :e» und einige hundert Gefangene cinbchaltcn. Abends brachen französische Kräfte erneut zu An griffen vor, die zu noch andauernden Kämpfen um -eaumont führten. Zwischen dem Maas-Tal und der straße Beaumont—Vacherauville sind alle Angriffe er Franzosen gescheitert. Rittmeister Freiherr v. Richthofen schoß seinen 59. Gegner ab. Ocstlicher Kriegsschauplatz. Front des Gcncralfcldmarschalls Prinz Leopold wn Bayern: Nordwestlich von Jacobstadt gaben die Küssen einige Stellungen auf dem Südufer der Düna mf; sie wurden von uns besetzt. Bei Baranowitschi und südwestlich von Luck lebte im Anschluß an erfolgreiche eigene Erkundungsvorstöße -as Feuer auf; bei Husiathn erstickte unsere Artillerie- virkung einen russischen Angriffsversuch. Front des Generaloberst Erzherzog AoscPH: Im Slngriff entrissen deutsche Truppen den Rumänen einige Höhenstellungen nordwestlich von Soveja; hef tige Gegenstöße des Feindes brachen zusammen. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls ». Mackensen und an der mazedonische» Front keine Ereignisse von Belang. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Tag ohne größeres Jnfanteriegesecht. unmittelbar süd lich des Wippach-Tales schlugen wir einen Nachtangriff ab. Bet Biglia scheiterten schwächere italienische Vor stöße. Schwere Kämpfe entwickelten sich neuerdings nn Gebiete des Monte San Gabriele. Dank der Tapfer keit der Verteidiger, unter denen neben den Grazer- Jägern die Südsteierer vom Regiment 87 und unga rische Landsturmabteilungen besondere Erwähnung ver dienen, drang der Feind trotz großer, blutiger Opfer nirgends durch. Der von uns in der Nacht zum 24, kampflos geräumte Monte Santo wurde von den Italienern besetzt. . Auf der Hochfläche von Bainsizza— Heiligegeist und östlich von Auzza kam es zu mehr fachen Zusammenstößen. . — An der Kärntner und der Tiroler Front nichts von Belang. Balkan-Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Chef des Generalstabes. Tie neue Linie nordwärts Görz. Aus dem österreichischen Kriegspressequartier wird gemeldet: Um den nordwärts Görz kämpfenden Trup pe, der Jsonzoarmee bessere Kampfbedingungen zu geben, wurden sie zurückgenommen. Dies war um so leichter möglich, als sich dadurch die Gesamtlage nicht änderte und die Verteidigung der neuen Linie weniger Opfer erfordern wird als die der alten. Am Don nerstag kam es noch in der alten Stellung zu harten Kämpfen. Unsere tapferen Truppen wiesen trotz der ungünstigen Kampfverhältnisse den Feind südöstlich Vkh und im Raume von Vodtce ab. Er hatte große Ver luste. In der Nacht darauf gingen wir in vollkomme ner Ordnung und ohne feindliche Einwirkung zurück. Ueberall blieben zur Täuschung kleine Abteilungen in der alten Linie zurück. Gegen diese eröffnete Frei tag früh der Feind heftiges Artillerie- und Minenwer ferfeuer, dem um 10 Uhr vormittags der Jnfanterie- angriff folgte. Unsere Artillerie konnte die in die flache Stellung einbrechenden Italiener sehr gut unter Feuer nehmen. Mittags erreichte die vorderste feindliche Ab teilung die Höhe südöstlich Brh. Nachmittags tasteten Aufklärungsabteilungen vorsichtig ostwärts; sie wurden westlick Kal und Podlesec abaewiesen. > Wien, 27. August. Amtlich wird verlautbart: ' Ocstlicher Kriegsschauplatz. Bei Soveja erstürmten deutsche Truppen der Hceresfront Erzherzog Joseph erneut feindliche Stel lungen und behaupteten sie gegen heftige Angriffe. Italienischer Kriegsschauplatz. Tic elfte Fsonzoschlacht dauert fort. Die Angriffe des Feindes richteten sich abermals gegen unsere Linien auf der Hochfläche von Bainsizza—Heiligen ge ist und nördlich von Goerz. Der Kampf wurde namentlich östlich von Auzza, wo Steierer vom Re giment 47, Dalmatiner und 37 er Schützen und andere Truppen dem Feind erfolgreich entgegentraten, sowie auf dem heiß umstrittenen Monte San Gabriele mit großer Erbitterung geführt. Die wackeren Verteidiger «behaupteten sich gegen alle Angriffe. Auf der Karst- hochfläche nur Feldwachengeplänkel. Drei italienische Flieger wurden von der Erde aus abgeschossen. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Chef des Generalstabes, i Tie Polizei als „Augriffsstaffcl". Von der italienischen Front melden die Wiener Blätter folgende bezeichnende Einzelheit: „Die bis her unerreichte Anhäufung des Materials und die Konzentrierung ihrer Truppen gestattet den Italienern,, den Kampf rücksichtslos fvrtzusetzen. Den Sturmtrup pen folgen Karabinieri, die, mit Revolvern und Stöcken (!!) ausgerüstet, die Aufgabe haben, die Nach z ügler an z u sp o rne n. Sie bildet als „Po lizei" die vierte Angriffsstaffel." Allgemeine MrregMachrichten. Tie U-Bootfalle in spanischen Farben. Im Atlantischen Ozean und in der Biscaya haben unsere U-Boote neuerdings 8 Dampfer versenkt, dar unter einen englischen bewaffneten Dampfer von über 4000 Tonnen. Zwei Dampfer, der eine mit Lebens mitteln, der andere mit Holz für England, wurden aus Geleitzügen berausgeschossen, ebenso im Doppelschuß zwei vollbeladene Dampfer von 3000 und 4500 Ton nen. Ferner wurde der amerikanische Dampfer „Cam pana" (früher „Dunholme", 3313 Tonnen), bewaff net mit zwei 7,5 Zent.-Oeschützen, nach mehrstündigem Artilleriegefecht versenkt. Der Kapitän, sowie der Ge schützführer und vier Mann der Geschützbedienung, die der amerikanischen Kriegsmarine angehörten, wurden gefangen genommen. In der Biscaya hatte eines unserer U-Boote ein Artilleriegefecht mit einer U-Bootsfalle. Der Dampfer, vom Aussehen eines kleineren Tankdamp fers, hatte spanisches Ncutralitätszeichen an der Bord wand und Hier wie am Heck in großen Weißen Buch staben den Namen „Juan Barcelona". Im Verlaufe des Gefechts wurden der U-Bootsfalle drei Treffer beigebracht. Das U-Boot blieb unbeschädigt. Ter Papst glaubt an keine schnelle Verständigung. Der apostolische Telegat für die Vereinigten Staa ten, Monsignore Bonzano, gab in Kansas City folgende Erklärung ab: „Ich kann nach einer Mitteilung von hochgestellter Seite versichern, daß der Papst keineswegs glaubt, daß die kriegführenden Staaten sich in kurzer Frist verständigen würden, aber der Papst glaubte den Führern der kriegführenden Nationen unparteiische Vorschläge, die schließlich zum Frieden führen würden, machen zu können." Wer ist der Stärkere? Das ..Bündner Taaeblatt" vom 24. August gibt Da Wilson die Preise z. B. bei Stahl von 30 1!) Dollars herabgedrückt hat, ist es damit sicher- um die fetten Kriegsgewinne und damit auch um Kriegsbcgeisterung der amerikanischen Jndustriel- gcschchen. Ftalicu will die Papstnotc ablchncn. auf lich die len einem Schweizer Militär das Wort, der elngeyeu» berechnet, daß die Angriffe an der Westfront un sern Gegner halbjährlich eine halbe Million Men schen kosten. Deutschland behaupte die Verteidigung Mit dem 4. bis 5. Teil des Verlustes der Angreifer, Der Sachverständige kommt zu folgendem Schluß: Da Deutschland allein in der Lage ist, jedes Jahr das Vielfache dieser Zahl zu rekrutieren, vermag es mili tärisch auch die Millivnenverstärkung durch Amerika ner, Chinesen usw. zu ertragen. Es kann noch jahre lang in Feindesland aushalten. Verwüstet wird dabei nur Feindesland, nie eigenes. Ob diese Ueberlegunge» in Verbindung mit dem U-Bootkrieg üttd dem mächtig wachsenden FriedenSbedürfnis bei allen Völkern nicht doch so etwas wie Friedensgarantien darstellen? Tie Friedeusforverung Vos Rates vo« Flandern. In einer öffentlichen Erklärung nimmt der in Brüssel aus der freien Entschließung der Vlamen ge schaffene Rat von Flandern zu dem Belgien der Zu kunft Stellung. Er betont, daß die heutige von vvr Entente abhängige belgische Negierung kein unabhän giges Belgien schaffen könne. Von dieser Regierung sei für die Vlamen, die die Mehrheit des belgische« Volkes bildeten, keine gerechte Gleichheit zu erwarten. Das vlämische Volk fordere eine EntNnckeluugssrei- heit, die seinem eigenen Wesen und seiner geographi schen Lage gerecht werde. Der Rat von Flattder« gibt seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß ein selbstän diges Flandern neben einem selbständigen Wallonie« eine dauernde Bürgschaft für den Frieden und die Unabhängigkeit der Vlamen schaffen könne. Ter Präsident in Nntcrsnchnng. Die sozialistische „Humanite" berichtet: Ter Aus schuß des französischen Senats für auswärtige Ange legenheiten hat am 18. August beschlossen, tn einer Sondersitzung die Regierungshandlungen Poincarees z« üb er prüfen. Französische ««Menschlichkeit. Wie wenig die Franzosen die einfachsten Gebote der Menschlichkeit und die allgemein anerkannten snegein ver Genfer Konvention beachten, ergibt sich aus einem erbeuteten französischen Befehl vom 8. Mai 1917, in dem es heißt: „Der Drvifionsgeneral befiehlt, daß deutsche Verwundete erst dann aufgelesen werden dür fen, wenn unser letzter Verwundeter aufgelefen und abtransportiert worden,ist. Es ist durchaus unzu lässig, daß diese Banditen, die unsere Ver wundeten um kommen lassen, vor unseren eigene« Soldaten ausgenommen werden." Aus Beweise für diese freche Anschuldigung legt der Mann natürlich keinen Wert. Er hat Wohl evkannt, daß er dabei vergeblich suchen würde. Französische Friedhofs-Vandale«. Einen urkundlichen Beweis für den Vandalismus der Franzosen gegenüber den deutschen Friedhöfen lie fert der erbeutete Befehl des kommandierenden Gene rals der Heeresgruppe Nord vom 24 Mai 1917« Es heißt da: „Es ist mir mitgeteilt worden, daß in den wio- dereroberten Gebieten dentsche Friedhöfe durch fran zösische Truppen verheert und verwüstet worden sind. Derartige Handlungen, die im Widerspruch zu un serem Geist und Uebcrlieferung stehen, dürfen nicht geduldet werden. Die Armceführer haben entsprechende Anweisungen zu geben." Also nicht einmal am Grabe der gefallene« Gegner macht der Haß des verblendeten Poilu halt! Tas Ende der Kriegsgcwinne. Durch Amerikas Industrie wird ein Zornesruf gellen: Der Schatzsekretär Mc. Adoo hat mitgeteilt, daß ein Ausschuß eingesetzt worden ist, der sich mit den Einkäufen Englands, Frankreichs und Ruß land beschäftigen und dafür sorgen soll, daß diese Verbündeten ihre Kriegsvorräte zu denselben Preisen kaufen können, wie die amerikanische Re gierung. Wie halbamtlich verlautet, wird die italienische Regierung die Note des Papstes ablehnen. Die Kam mer soll erst in der zweiten Hälfte des Oktober ein berufen werden, obwohl die Kriegssozialisten ihren sofortigen Zusammentritt infolge der „neuen wich tigen Ereignisse" dringend fordern. Ein Tropfen auf den heiße« Stein. Das Neuterschc Büro meldet aus London, daß nach den endgültigen Angaben, die das Lebensmittel- amt erhalten hat, das mit Getreide und Kartoffel« bebaute Land in England und Wales für die Ernte 1917 nm 388 00» Acres zngcnommc» hat, nicht um 347 000, wie ursprünglich berichtet worden war. Die Kartoffelanpflanzungen in Gürten sind dabei nicht mitgcrcchnet. Kriegsentschädigungsverträae der Entente. Nach französischen Mitteilungen hat die letzte Al- , liiertenkonferenz in London einen neuen Vertrags der Alliierten festgcleqt, welcher in.Ergänzung des , Londoner Abkommens gegen einen Sonderfrieden füri > alle Staaten der Entente die Frage der Kriegsentschä-, i, digung und der nach dem Krieg beginnenden Ab- rüstung zu Wasser und zu Lande geregelt hat. — ! Die französische Regierung wird in einer Geheiin-- ' sitzung der Kammer Mitteilung von dem neuci^ Ver- traa machen. ' ! Kleine Kricgsnachrichtcn. " Die italienischen Behörden gewährten 220 000 Beurlaubungen bis zu 40 Tagen für die Herbstarbei- ten in der Landwirtschaft. " Nach den« „Temps" verbot die heimische Armes- 'u Verwaltung die beabsichtigte Konferenz der Aorkshir»- - Delegierten zur Förderung der Gründung von SkbeL-, > ter- und Soldatenräten. '