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zum LeU brennendS^Dorf anaesetzt RachdemM Hügel überschritten waren, Ang «S in raschen Sprün gen über da» Wtesengelände dem Dor^ zu, das stündig unter feindlichem ArttNeriefeuer lag. Beim Durchi- ! schreiten kam die Kompagnie in heftiges Flanken feuer von rechts. Unter anderen Leuten brach der > Wehrmann Georg Dibbern (geb. in Rendsburg, wohn- > Haft in Berlin N., Chortnerstr. 45) infolge eine« Brust- Musse« Zusammen. Sofort sprangen Sanitätsunter« ' offtziere und Krankenträger hinzu, um sich seiner an- Mnehmen. Mit fester Stimme rief er ihnen zu: «.Kameraden laßt mich liegen, mir ist nicht mehr zu Helsen. Seht lieber zu, ob nicht andere Kameraden da sind, denen Ihr noch Hilfe bringen könnt." In -xiner nahen Scheune verschied er nach kurzer Zett. Nur höchstes Heldentum weist angesichts des Todes Hilfe für sich ! zurück und läßt anderen helfen. ! tf. Einheimische Harzgewinnung. Wie man in den deutschen Wäldern allenthalben sehen kann, wird auch ! in diesem Jahre die Harzgewinnung wieder in großem Umfange betrieben. Biele Millionen Kiefern ! und Fichten zeigen als Spuren der Harzgewinnung am ; unteren Stammende breite, von der Rinde entblößte ! Streifen, die „Lachten", an denen durch stets wieder. - holte Verletzungen der Rinde und des Holzes das sür ! unsere Industrie und die Kriegführung so kostbare Harz l gewonnen wird. Mit der HarznutzMg haben unsere deutschen Forstverwaltungen eine große und verant- wortungSrelche Aufgabe aus sich genommen. — Als im vorigen Je^ ? - e Harzgewinnung etngeführt werden mußte, lagen in Deutschland keinerlei Erfahrungen vor i für das Verfahren an der Kiefer, dem hauptsächlichsten ! Harzbaume, der uns in Deutschland zur Verfügung j steht. Man mußte sich aus Oesterreich und Polen Rat ! holen und die dort üblichen Verfahren übernehmen. Im laufenden Jahr sind die Werkzeuge entsprechend, dte Arbeiter und Aufsichtsbeamten angelernt, und das Wetter war in diesem ungewöhnlich warmen Sommer der Harzbildung sehr viel günstiger als in dem naß- walten Veriahre. Das Ergebnis ist denn auch fast durchweg erheblich reichlicher, sodaß nian trotz des noch' ! Wetter verschärften Arbeitermangels mit einem besseren Ergebnis rechnen kann, und auch der Waldbesitzer dürfte ! durch den ergiebigeren Harzsluß selbst bei höheren ' Alrevrsll'm.'n wohl auf seine Kosten kommen. - i Wir werden auch für die folgenden Jahre genötigt fern, unseren hauptsächlichsten Bedarf an Harz und ! Terpentmö' lm Jnlandc zu decken. Man hofft noch, auf eine weitere Verbesserung des Ertrages, da in- ! zwischen eine Re'ie wertvoller technischer Neuerungen erprobt find, die im jolgenden Jahre cingesührt wer- ! den können tk Pferderennen und — Papierersparnis. Von ge- ! schätzter Seite wird geschrieben: Ueber die Pferde- ' rennen und den Wetteufel, dem man von rechtswegen , gerade in der Gegenwart nicht Vorschub leisten sollte, will ich nicht moralisieren. Aber über etwas anderes, , Ich sah kürzlich Berechnungen, wonach in einem ein- ! zigen Monat und in einer mittleren deutschen Groß- i stadt 4—5000 Kilo Papier allein auf die Sportnach- § richten entfielen. Es werden also, gering gerechnet, ! in Deutschland allmonatlich 60 bis 100 000 Kilo Papier ! (also die Papiermenge, die ein größeres Provinzblatt ! in einem vollen Jahre gebraucht!) dazu verschwendet, damit das deutsche Publikum erfährt, daß das eine ! Pferd schneller rennt als das andere. tf. Eine «eue dentsche Erfivvung? Kann man ! iStacheldraht ohne Schere zerschneiden? Wenn man , meuerdtngS russische Zeitungen aufschlägt, sollte man > ^s beinahe glauben. Denn wieder mal berichten die ! Mussen — ein Zeichen ihrer ungeheuren Angst vor den Deutschen und ihren mörderischen Kriegserfindun- gen —, daß dte Deutschen in der neuen Durchbruchs- ! schlacht in Galizien Schein w e r i e r bätten in Tätia- ' , m« wohl SMWtMS beruht... - tf Hut der »euttch« Lütter keine weiblichen «Yuen? Eine Schwedin, die kürzlich Deutschland durch» reiste, ÄMlt, das folgende scherzhafte Berliner Sr- lebni«: Ich besuchte auch den Tiergarten und ließ mir von einew Fremdenführer alle re freilich nicht gerade allenthalben gelungenen Mär.wrstandbtlder der Hohen, zollern zeigen; mein Führer wußte ausgezeichnet Be scheid; da« schwirrte nur so von Namen, mir wurde vor lauter Markgrafen oder Kurfürsten und all dem reichen geschichtlichen Wissen meines Begleiters „so dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopf Herum". -- Ich konnte einfach nimmer, und so fragte ich, nur um etwas zu sagen, den gutmütigen Mann vor mir aus dem Kutfcherböck: „Ja, erlauben Sie mal! Sie zählen doch da lauter männliche Namen auf! Hatte denn der Kaiser nicht auch weibliche Vorfahren?'^ Da sah mich der Rosselenker zweifelnd an, als wollte er sagen: Du scheinst mk auch nicht ganz unverdächtig zu sein. Und dann kam es voller Entrüstung von seinen Lippen: „Na, Madameken, wofür halten Se denn unsen Kaiser? Weiblije Vorfahren? Det fehlte irade noch! Gott sei Dank, nee!" tf. Der betrübte Fraucustimmrechtler In Boston, der Hauptstadt der amerikanischen Intelligenz,- ver anstalteten kürzlich die amerikanischen Frauenrecht, lertnnen einen begeisterungsvollen Umzug. Daran nahmen aber nicht nur die Wahlrechtsdamen, sondern auch für dte Sache eingenommene Herren teil, und einer der Herren, ein Professor, dessen Gattin zufällig im Vorstand des Stimmrechtsklubs sitzt, wurve mit dem Ehrenamt betraut, dte große Fahne des Vereins dem Zuge vorzutragen. Er war anfangs Feuer und Flamme dafür; aber später fiel es allen in unange nehmster Weise auf, daß der Professor die Wahlrechts sahne keineswegs freudig durch die Lüfte schwenkte, sondern recht betrübt an der Spitze des Zuges einher schlich. Niemand konnte sich den Grund recht erklären. Schließlich, als man schon an der Festtafel bei munteren Reden saß, befragte ihn ein Freund. „Ja, sehen Sie," lautete die Lösung des Rätsels, „wenn man mir ein Schild gegeben hätte, wie es die anderen trugen:,Notes for Wörmann" (Stimmrecht für die Frauen) — warum nicht. Aber wissen Sie denn, was ich Unglücklicher aus meiner Fahne stehen hatte? -- Jeder Mann hat Wahlrecht, nur ich nicht!" , tk Neber den Nmfang der Masseuspeisuug macht die „Soz. Praxis" einige Mitteilungen. In ganz Deutschland haben bisher 472 Gemeinden mit insge samt 24,3 Millionen Einwohnern 2207 Einrichtungen zur Masfenspeisung. Von diesen 2207 Kriegsgründun- gen werden 1976 als allgemeine Kriegsküchen ange sehen, 116 als Mittelstandsküchen, 528 als Fabrik küchen, die restlichen 487 werden als „sonstige Küchen" (von Vereinen und Stiftungen) bezeichnet. Für die in Betracht kommende Einwohnerzahl von 24 3K4 090 ent fielen also im Durchschnitt auf je 100 Einwohner täglich 10,4 Liter im Gegensatz zu einer Menge von nur 8,8 Liter im Monat Januar. Die Grenze der Leistungsfähigkeit der Küchen ist so hoch, daß eine Steigerung bis zu 4 208 741 Liter oder 17,3 pro Kopf gewährleistet erscheint. Damit wäre, in anderen Wor ten, fast der vierte Teil der in Betracht kommen den Bevölkerung ganz versorgt. 276 Massen speiseanstalten, darunter 69 allgemeine Kriegsküchen, haben auf die Ablieferung von Lebensmittelkarten Verzicht geleistet. — Woher bekommen die denn die Nahrungsmittel? Das ist doch eine Doppelbeltefe-. rung der „massenspeisenden" Bevölkerung, die durch aus nicht im Sinne des Ausgleichs liegt! Schickt die „Weitzeritz-Zeüung" ins Feld!