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«ver noch Rühere» erfahren werven uitv ver Oeffent- Ächkeit alsdann Mitteilen können." Im Anschluß hieran sprach der Kanzler über die von den verschiedenen Rednern gestreiften Einzelhei ten, und zwar vertraulich. Ungarn: Die neue Regierung. ; Aus die kurze Ministertätigkeit des Grafen Moritz Esterhazy folgt nunmehr ein Ministerium Weckerle. Die ser ehedem langjährige Inhaber des Ministerprästden- ienstuhleS äußerte sich über sein Programm dahin: „Die neue Regierung hat das Programm der vorigen unverändert übernommen. AIS erste Aufgabe bettachtet für die Schaffung eines neuen Wahlgesetzes. Wer "Wahlrechtsentwurf wird wahrscheinlich schon im Sep- tember dem Abgeordnetenhaus« zugehen. In der auS- Hvärttgen Politik bleibt der bisherige Kurs un verändert." Australien: Große Streikbewegung. > r Auch die so kriegslustige australische Regierung bekommt es jetzt mit Strellschwierrgketten einstweilen tundurchsichtiger Art zu tun. Nach den englischen Blät tlern nimmt die Streikbewegung in Neusüdwales zu. Sie umfaßt bereits die Dockarbeiter, die Werftarbeiter, die Eisenbahner' und das Straßenbahnpersonal. Der Ausstand der Gasarbeiter wird demnächst erwartet. Ob die Unruhe auf den Krieg zurückzuführen ist, ' D nicht bekannt. Allgemeine Kriegsnachrichten. I Da» Ringe« vor Verdun. Beiderseits der Maas warfen die Franzosen ihre dichten Sturmbausen mit der gleichen Rücksichtslosig- tkttt und ohne jeglich« Schonung des MenschenmatcrialS tu den Kampf, wie seinerzeit bei der April-Offensive an der AiSne unter der Führung Nivelles. Ihre !Blntopfer sind dementsprechend gleich hoch, während ihre Anfangserfolge wiederum äußerst beschränkt sind. In dichten Wellen, dahinter geschlossene Reserven, «stürmten weiße und braune Franzosen in das Ker- «wühlte Trichterfeld. Unsere Vorposten bei Cumiere jund auf dem Talonrücken wichen planmäßig in die Hauptstellung zurück, während unsere Batterien, Mi- jnenwerser und Maschinengewehre in den dichten Mas- fen de» nachrückenden Gegners furchtbare Verheerun gen anrichteten. Am unerschütterlichen Gürtel unserer Hauptstellung prallte der Angreifer zurück. Nur an einzelnen Stellen, wo die dichten fran- Löstfcken Sturmmassen unseren Feuervorhang hatten durchdringen können, gelang es ihnen, im ersten An sturm in unsere Stellungen einzudringen, so im Walde von Avocourt, westlich der Höhe 304, am Toten Mann, auf der Höhe 344 südöstlich von Samoaneux, im FosseS-Walde und im Chaume-Walde. Mit uyae- heurer Wucht warfen sich unsere Stoßbereitschasten nunmehr dem Gegner entgegen und drängten den mit äußerster Wut kämpfenden Feind, der jeden Graben- abschnttt und jede Trichterlinie mit außerordentlicher Zähigkeit verteidigte schrittweise wieder zurück. In wechselvollen Kämpfen gelang es den Franzosen, sich am Rabenwalde, auf der Höhe 344 und der Fosses- Schlucht sestzuklammern. Seit dem frühen Morgen des Dienstag ist auf , dem Ostufer der Maas die Schlacht von neuem heftig entflammt. Unsere Artillerie unterstützt die Jnfanterie- truppe erfolgreich, ebenso gebührt unseren Flieger geschwadern vollste Anerkennung. F i Tie Riesenschlacht in Rumänien. Der „Politiken" in Kopenhagen wird aus London gemeldet: Der Berichterstatter der „Times" telegra phiert aus dem russischen Hauptquartier: Augenblick, lich tobt die Schlacht auf der hundert Meilen breiten Krönt vow Slonietal bis nach Galatz. Auch an der Morasettifront wütet die Schlacht mit unerhörter Stärk«. : ", - Materlalnot in Rußland. Nach der freisinnigen „Rjetsch" des Kadettenfüh- rerv Miljukow erreicht die Leistungsfähigkeit der russi schen Eisenbahn jetzt kaum mehr 30 Prozent. An Eisen herrsche ein absoluter Mangel. Wenn es der Regierung nicht gelingen werde, in kurzer Zeit etwa 250 000 Tonnen Eisen zu beschaffen, so gehe «an einer' sicheren Katastrophe entgegen. Wenn Vie in Amerika bestellten 2500 Lokomotiven und 88 000 Eisenbahnwagen bi» -um Herbst nicht geliefert werden, fo werde man den Verkehr auf vielen Linien gänzlich ei^rstellen müssen. Bon den zirka 560 000 Eisenbahnwagen, die Rußland besitzt, sind nicht mehr als 125000 dienstfähig. Mordanschlag auf Wilson? Das dänisch-amerikanische Blatt „Nordlyse" berich tet von einem Mordanschlag auf Präsident Wilson und Edison, den ein wegen angeblich deutsch er Pro. paganda verhafteter Däne nach seiner eigenen An gabe im Auftrage einer anarchistischen Organisation in Chicago unternehmen sollte. Der Täter wurde in LouiS; Ville ins Gefängnis eingeliefert. Die Geschichte klingt merkwürdig; am merkwürdig sten, daß die eigentliche amerikanische Presse nicht ver sucht haben sollte, aus seinem Geständnis Kapital zu schlagen. Un«l« Sam borgt weiter. Tie amerikanische Regierung gewährt England eine neue Anleihe von 50 Millionen Dollar. Für England ist das eine Lappalie. Insgesamt freilich wächst die amerikanische Schuld der Entenre respektabel an! Der Gesamtbetrag der amerikanischen Anleihen an die Verbündeten beläuft sich jetzt auf 1966 Mil lionen Dollar, also 8 Milliarden Mark. * * * Kleine Kriegsnachrichtcn. " Im Juli wurden an der holländischen Küste 88 Minen angespült, von denen 77 englischer, 2 deutscher und 9 unbekannter Nationalität waren. Im ganzen wurden seit Beginn des Krieges 2194 Minen angespült, darunter 1512 englische, 65 französische, 871 deutsche. " Der englische Lebensmittellontrolleur hat an geordnet, daß alle Teehändler am 3. September ihre Teevorräte angeben müssen. " Der giechische Verkehrsminister bestätigt, daß Saloniki zu zwei Dritteln durch Brand zer stört ist. 100 000 Mensch««, darunter 42 000 Juden, sind obdachlos. Vorläufig liegen keine Anzeichen für Brandstiftung vor. " Das englische Parlament wurde bis zum 16. Ok tober vertagt. " Nach einer Meldung aus London erklärte Lord Cecil, die Alliierten würden die Papstnote gemein sam beantworten. — Wilson lehnt die Note nach einer Kabelmeldung aus Washington kategorisch ab. Lokales. L Pro Kopf und Tag 30 Gramm Marmelade. Der Leiter der Reichsstelle für Gemüse und Obst hat den Vertretern der Presse seine Klagen vorgelegt über die großen industriellen Werke, die alles aufkauften, was irgend zu ergreifen ist. Obstalleen, die im Frieden von 2000 bis 5000 Mark brachten, wurden von den Werken mit 30 000 bis 40 000 Mark bezahlt. Drei königliche Domänen erhielten Summen für ihre Obst alleen, die höher sind als die Pacht für die ganze, 1000 Morgen umfassende Domäne. Die zweite Gefahr bilden die Hamsterfahrten. Er drohte demgegenüber mit Zwangsmaßnahmen, für die noch sechs Wochen abgewartet werden sollen. Im kommenden Herbst und Winter sollen auf den Kopf der Bevölkerung pro Tag 30 Gramm Marmelade kommen, es würden dem nach 8100 000 Zentner Brotaufstrich gebraucht. — Hiervon seien 2 400 000 Zentner Kunsthonig, 400 000 Zentner Rübensaft und 5 300 000 Zentner Obstauf strich. Von der Gesamtsumme erhält das Heer und die Marine 2 700 000 Zentner, vielleicht eine Million weniger, wenn die Heeresverwaltung das Obst aus den besetzten Gebieten erfaßt. Volkswirtschaftliches. "Ä Berlin, 22. August. Die bereits in den letzten Tagen für die Zurückhaltung der Spekulation maß gebend gewesenen Gründe erwiesen sich im Heutigen freien Verkehr weiter als wirksam. Aus den Kunden kreisen überwog wieder die Neigung zu Gewinnsiche rungen, und die Kurse gaben daher meist nach. H Berlin, 22. August. Warenhandel. (Nicht amtlich.) Saatroaaen 16.50—21, Saatweiren 19,50—23, Helvettaut 1,80—1,60, Gaatrüvsen 45-^47, Taattap 45-48 per 50 Kilo ab Stcktion. Richtpreise für Saat gut: Erbsen 42,50, Spetfebohüen 47,50, Ackerbohne, 37,50, Peluschken 37,50, Wicken 21,50-32,50, Rotklee 260—278, Weißklee 160-176, Gelbklee 96—106, Schwe. denklee 210—225, Timotee 96—106, ReygraS 108 bis 120 per 50 Kilo ab Station. Wiesenheu 14—15, Flegel- stroh 4,75—5,25, Preßstroh 4,50, Maschinensttoh 4 bis 4,25 per 50 Kilo frei HauS. Städtische Verkaufspreise: Hafer 21,10, Heidemehlinelasse 13,50, Strohkraftsutter 23,50 per 50 Kilo frei Haus . Scherz und Ernst. tt Merkwürdig« Grabinschrift. In der Kloster kirche zu Doberan befindet sich folgender sonderbar« Grabspruch: „Hier ruhet Gottlieb Merkel, In stn Jugend was he 'n Ferkel, Zn stn Oeller was he 'n Swien, Mien Gott — wat mag he nu woll sien?" Die Doberaner wissen über diese eigenartige Inschrift keine Erklärung zu geben. tf. Ta» Telegramm Am Postschalter vor mir steht eine Dame. Sie hält ein Telegrammformular in der Hand. Unwillkürlich lese ich den Text: „Onkel schwer krank. Infolge Unglücksfalls Augenlicht verloren. Wünscht Dich baldigst zu sehen." — Der Wunsch des er blindeten Onkels wird wohl schwerlich in Erfüllung gehen. ** Die Ernährung in Bayern. Dem Ernährungs beirat erklärte der bayerische Minister des Innern, daß Bayern voraussichtlich mit Brot und Kartoffeln im neuen Ernährungsjahr besser gestellt sein werde und die gleich« Fleischmenge erhalten könne, daß sich der Milch- und Fett Versorgung jedoch Sch wie- rigkeiten entgegenstellten und es fraglich sein werde, ob die Fettquote auf 75 Gramm bestehen bleiben würde. Dagegen wurde die voraussichtliche Kartöf- felversorgung allgemein als sehr günstig bezeichnet. ** Hlndenvurg als Pate. Generalfeldmarschall von Hindenburg übernahm die Patenstelle bet dem am 4. Julr in Liegnttz geborenen Knaben deS Schrift setzers Paul Manschke, der persönliche Ordonnanz bei Hindenburg ist. ** Tas KriegsgefangenewOrchestcr. In Garde legen veranstaltete in der gegen 1000 Personen fas. senden Vortragshalle des Kriegsgefangenenlagers das polnische Kriegsgefangenen-Orchester ein großes Kon zert zum Besten der Armen der Stadt. ** Ein Einbrecher, der selbst die Polizei holt. Ein 17jähriger Arbettsbursche kam nachts zur Polizeiwache in Leipzig-Connewitz und meldete dort, daß soeben in einem Hause der Pegauer Straße in einem Seiler geschäft eingebrochen worden sei. Er half dann das Haus nach den Tätern absuchen. Man fand in der Küche einen Männerhut, und die Untersuchung ergab, daß es der Hut des Anzeigeerstatters war. Dieser gab dann die Tat zu. ** Ten Tod durch Barfnßgehen zog sich in Jerisau bei Glauchau der sechsjährige Knabe Erich Vogel zu. Er verletzte sich den Fuß, und durch die nicht be achtete Wunde entstand eine Blutvergiftung, der er binnen einiger Tage erlag. * * * Kleine nigkcitcn. * Der bei Theissen auf der Grube „Neue Sorge" beschäftigte russisch-polnische Arbeiter Beliwski wurde beim Kartoffelstehlen erschossen. Sestern, an seinem 6. Geburtstage, verschied plötz'ich und unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit unser geliebtes Kind, unser guter Die» zeigen schmerzerfüllt an Dippoldiswalde, den 23. August 1917. Paul Krönert, z Z im Felde, und Frau. Beerdigung findet Sonntag >/24 Uhr vom Trauerhause aus statt. McinmtrttW sür bemMe CerNm-MMn einzige« D. R. P. unter günstigsten Bedingungen sür vippoldi,walte und Umgebung zu vergeben. zEMMkl, IMen-MsM. Todes-Anzeige. Hierdurch die traurige Nachricht, daß meine geliebte Gattin, unsre gute Mutter Am kma WA Hebamme i. R. heute mittag 2 Uhr nach langem, mit großer Geduld getragenem Leiden sanft entschlafen ist. Höckendorf bei Edle Krone, den 22. August 1917. Im tiefsten Schmerz Albin Schmidt nebst Kindern Die Beerdig« ng findet Sonntag nachmittag 3 Uhr statt. Suche für meinen Haushalt «in Mädchen möglichst mit Kochkennlnissen. Antritt nach Uebereinkunst vom Oktober ab. Vorzult. Direktor Loose, Pestalozzistr. 2, Dresden. Für l. September suche tüchtige», ehr liches, fleißige» Hausmädchen bei gutem Lohn mit etwa» Kochkenntnissen nicht unter 18 Jahren. Drogerie Schmiedeberg. (jeder Art und jede» Quantum) lauft jeder zeit gu höchsten Preisen > mit uUn und verschiedene KoI>Ikvbi»Sgv. , Polizeiwache. Line ältere, erfahrene, ruhige Kinderfrau auf ein Gut bei Kreischa sofort oder später für 2 Kinder im Alter von 2/4—2 Jahren gesucht. Lohn nach Uebereinkunst. Ofsertrn erbeten an die Geschäftsstelle dieses Blattes unter A. S. 125. für ckie anläklicli unserer Verladung - erwiesenen» ^ufmerk.-ÄmIreiten sagen wir bierckurck allen unseim ksnLlivlinlon vwnbe. Oippoläisvvalcke, 23 August 1917. Vilsngai'vlv flvisvkvi» Uvnmsnn rurreit beurlaubt. Saubere Aufwartung für vormittags sucht Frau Wunderlich, Rabenauerstr. 278k. Vi»iK«nlkwntz«n bet WMilit HMMhr AMWMe. den 24. August abend» 8 Uhr a. tz.) Um vollzählige» Erscheinen wird dringend gebe kn. Da« Kommando. Bruno Horn, Ruppendorf. Hier»« eine Beilage.