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unserm Orte, Anfang August schon die Gettelderrnle be- gtUNt. ANenthalben sieht man schon Puppen flehen. — Den BeMhltngeN des Kirchenvorstandrs ist es gelungen, doch wenigstens die mittlere Glocke zu erhalten Wenn die anderen ausgebaut werden, ist noch unbestimmt. Oelsa. Am 8. August fand die Abschledsfeier für unsere große Glocke statt. Die Kirchgemeinde, der nur ein kleines Glöcklein bleibt, nahm mit besonderer Wehmut Abschied, da die 1900 erst angeschassten Glocken das erste Üfrb bisher einzige Stück ihrer kirchlichen Einrichtung sind. Am 9. August wurde die Glocke ausgebaut. Oresden. Die Technische Hochschule' zu Dresden hat im Eommersemester 1917 folgende Besuchsziffern aufzu- Welsen: Dl« Gesamtzahl der Hörer beträgt 1537. Davon sind 1116 im Felde. Don den 1527 Studierenden und Zuhörern sind ihrer Nationalität nach 932 aus Sachsen, 292 aus den übrigen deutschen Bundesstaaten, 929 au- sonstigen europäischen Staaten, sowie 2 aus Brasilien und je 1 aus Chile und Nordamerika. ' Pirna. Unser Stadtrat hat den Eichhörnchen, deren Urberbandnahme schädigend in den Obstanlagen wirkte, den KE erklärt. Der städtische Waldwärtrr wurde mit dem Abschuß beauftragt. Großenhain. Der dieses Jahr auf den 5. und 6. SepttmM saklende Übliche Herbstjtihrntarkt wird nicht ab- gehalten. Auch alle weiteren Jahrmärkte während der Krieardauer sollen ausfallen. Mpjkg,' Ä. August. Gestern gegen mittag kam die 38Mrigekrdkge Kübber zu ihtk hier oerhrtrateten Schwester, Dmu.SahK, und Mite'thik chit, daß sie tMndretjWiges Töchterchen Äo'ra^iär benachbarten Leuhscher Hülz mit «irtem' Beiie 'ge'tötik habe. Man zweifelte zunächst'an der Ävabkhrik' dieser Dörte. Die Hüvöer aber, durch einen DoWideamlen gMhrt, zeigte den Ort, wo die Kleine blutüberströmt und mit fürchterlichen Verletzungen lag. .Das,Mädchen gab nur noch schwache Lebenszeichen von M W Täterin erzählte, sli habe Vas Leben satt und 'wolle hinaertchtef wtrden; an dem Kinde, das ihr nichts Hethn hckbe^'tiege ihr nichts. Ob die Hübner geisteskrank wlicb untersucht. Der Mann der schwer betroffenen yM Höhn steht im Felde. " lthemnltz. Wegen heimlichen Haurschlachtungsn wurde von der Kriminalpolizei ein 53 Jahre alter Schankwirt feltaenommen, der diese in den letzten Monaten in seiner rn' der inneren Stadt gelegenen Schankwirtsch ist vorge- nommen und da» Fleisch von einer größcren Anzabl Schweinen und einigen Kälbern oergastiert hatte. Bei einer Durchsuchung in seiner Behausung wurden noch ein äußeres Quantum Schweinefleisch, mehrere rohe Kalb- 'feNe Änd verschiedener andere vorgesunden. Ein wieder- . hält' vorbestrafter Handarbeiter sowie eine bei dem Schank wirt bedienstete Kellnerin, die an den heimlichen Schlach- WUgen beteiligt wären, fanden ebenfalls Ausnahme im Poltzeigesangenenhaus. Dittersdorf bei Lößnitz, 9. August. Der zum Flur- schütz äach unserem Ort kommandierte Soldat Auerbach, der aus Chemnitz stammt, legte km Hose seines Ouättier- wirts im Scherz da» Dienstgewehr, das er ungeladen wähnte, auf die zu Besuch bet seinem Quartierwirt weilende "Deichenwärtersehefrau Gruner au» Bernsbach an und '»rückte ab. Da krachte ein scharfer Schutz üüd das Ge- fchoß ging der Frau mitten durch das Herz, durchschlug weiter den Körper und traf noch den etwa 6 bis 7 Schritt von, der unglücklichen Frau entfernt stehenden Kameraden .Huerbachs, der ebenfall» sofort schwer verletzt zusammen- MgA so dätz sich die Uebersührüng in das Kreiskranken- ^Ml Zwickau nötig machte. Frau Gruner starb nach 'wenigen Augenblicken. Auerbach stellte sich selbst der Be ¬ hörde. 7^ Zwickau. In hiesiger Stadt sind gegenwärtig 18600 Wohnungen vorhanden, davon standen im vorigen Jahre 501 Wohnungen (23/4 o. H.) leer, darunter 332 Klein wohnungen „Crimmitschau. Lin Opfer seines Amtes scheint Ge meindevorsteher Rätzer im nahen Braunichswalde geworden zu sein. Sein Gut ging in Flammen auf. Da det Hatz gegen ihn in letzter Zeit sich zu Drohungen steigerte, mutz man annehmen, dah ein Racheakt und bös willige Brandstistung vorliegi, zumal das Feuer auf der Tenne der Scheune ausbrach. Die ganze Roggen- und Weizenernte ist verbrannt. Kamenz. Die ältesten Glocken der sächsischen Ober lausitz befinden sich in der benachbarten Pfarrkirche zu Oßling. Sie wurde im Jahre 1417 gegossen. Vermischtes. ' Was bedeutet „Mgr." im amtlichen deutschen Kriegs bericht? In den Heeresberichten der letzten Wochen wurde mehrfach als Orts- und Bergbezeichnung genannt „Mgr. Lasinului". Mancher hat sich vielleicht schon den Kopf zerbrochen, was dieses Mgr. bedeute, Es handelt sich hier um rin rumänische» Wort „Magura", das soviel wie wal dige Anhöhe bedeutet. Die Buchstaben Mg^ sind die Abkürzung sür dieses Wort Kirchen-Nachrichten. Sonnabend den I I. August 1917. Possendorf. Bormilttagr 10 Uhr Wochenamt: Pastor Schneider. 10. Sonntag nach Trinitati», den 12. August 1Y17. Nach allen Gottesdiensten Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangelisation im heiligen Lande. Dippoldiswalde. Tert: Lucas 19, Bers 41—48. Lied Nummer 342. — Bormittags 8 Uhr Beichie und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Vormittag» 0 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Mosen. Nach der Predigt Gedächtnisse er für folgende Glieder der Gemeinde, die den Heldentod fürs Vaterland gestorben sind: Wenzel Oeser, verstorben im Lazarett zu Prag, Johannes Martin Zimmermann, gefallen in Galizkn, Hugo Edmund Ullrich aus Reinberg, gefallen in Flandern. Vormittags I I Uhr Kindergottesdienst: Pastor Mosen. Hennersdorf. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Anschließend Kindergojtssdirnft. " Johnsbach. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachntiktags'l Uht Kindergottesdienst. ' ' Kipsdorf. Vormittags 1/210 Uhr Waldgottesdienst hinter l)r Schmidts Kuranstalt, bei ungünsiigem Wetter 1/210 Mr Predigtgottesdienst iN der Kirche: Pfarrer Gstbert- Schellerhau. " ' Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier de» heiligen Abendmählr. Vormittags H Äht"PredWgolter- dienst. NachmiMgd 3 Uhr TaufgotteMenstZ" Oelsa. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Vormittags 1/211 Uhr Kindergottesdienst. Reichstadt. DörmMtzs 9 Uhr Predigt-Lesegottr» dienst. - » - - - Reinhardtsgrimma. Vormittag« 9 Uhr Predigt- gottttditnst * Nachmittags >/2 2 Uhr Unterredung mit den Jünglingen. » 1- Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. VorMittäg8'i/2> 1 Uhr kirchliche Unterredung mit der kon firmierten Jugend!' ' ' " Schellethau! Vormittags l/29 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor LlaützKiMorf. " -1q §! u '''^Schmiedeberg Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: PfarM Birkner. 'Nachmittags 3 Uhr Abendmahlsgottesdienst: derselbe. " " Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Leiegottesdienst. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Letzte Nachrichten Neue v- Boots - Erfolge. Berlin, 9. August. (Amtlich ) Im Aermelkanal pnd in der Nordsee wurden durch unsere v-Boote wiederum 4 Dampfer und 2 Segler versenkt. Darunter englischer Dampfer „Gleestrant" (4718 Tonnen) mit Zinn, Mais und anderes, ferner zwei bewaffnete tiesbeladene Fracht- dampfer, deren Namen und Ladung nicht festgestellt werden konnten. Die Ladung der übrigen Schiffe bestand au» Sprengstoff, Holz, Benzin, Benzol, Oel und Kaffee. Der Chef des Admiralstaber der Marine. Der Mißerfolg der Tanks. Wie Kriegsberichterstatter der englischen Blätter zugeben, wurden bei den letzten Kämpfen in Flandern nicht weniger al« 28 der modernsten Tanks durch Artillerietrefser voll- ständig vernichtet. Durch die schweren Granateinschläg« löste sich die Verpanzerung und schmolz teilweise förmlich ein. Die in den Tank» völlig abgeschlossenen Mann schaften und Offiziere wurde» in die zerschmelzende Panzer- mässe gequetscht. Es kommen bereit» zahlreiche Fälle vor, in denen sich für die Tanks bestimmte Mannschaften weigern, in diese Höllenmaschinen zu gehen. Kriegsmüde. Basel. In einem Londoner Telegramm der römischen „Tribuna" findet sich das bemerkenswerte Zugeständnis, datz die Zusammenkunft der Minister der Alliierten in London den Zweck verfolge, die Entscheidung des Krieges noch in diesem Jahre zu versuchen. Echt französifch. V Bern, 9. August. Die hiesige deutsche Gesandtschaft hatte dem in Lausanne internierten französischen Korporal Tostenoir erlaubt, an das Sterbebett seiner Mutter in Frankreich zu eilen. Nun erfährt das „Berner Tageblatt", datz die französische Regierung dem Korporal die Erlaubnis zur Rückreise verweigert hat. Folge des russischen Rückzuges. Bern, 9. August. Infolge der russischen Rückzuges in der Bukowina hat man mit der Räumung der Moldau begonnen. Die Russen auf der Flucht. Stockholm, 9. August. Aus Befehl Kornilows hat die Räumung der Strecke Kaminetz - Podolsk—Proskuwow begonnen. Aus Kaminetz-Podolsk sind die Gouvernements- Verwaltung, die Gerichte und das Kirchen-Innere nach Wimnitza übergesührt worden. Die großen Lazarette von Prodgorow werden nach Verkitsche geleitet In Chotin mutzte die gesamte Zivil-Bevölkerung das Festungsgebiet verlassen. Sie wurden zunächst aus dem Dnjestr nach Skobilew und Jampel verbracht. Auf beiden Ufern brennen die Vorräle-Lager, die die Russen wegen Mangel an genügenden Verbindungen nicht fortzubringen vermögen und daher in üblicher Weise vor dem beabsichtigten Rück züge in Brand setzten. Amerika will zwei Millionen Mann ausrüsten. ' Bern, 8. August. „Progres de Lyon" meldet aus New York: Nach Washingtoner Meldungen seien in den Ver- einigten Staaten augenblicklich 809 743 Mann eingezogen. Ferner seien 40000 Mann im Lager von Plattsburgh zur Osfiziersausbildung. Am 1. September würden 687008 Mann eingezogen werden und einige Monat« später noch mal» 500000 Mann, sodaß die Armee der Vereinigten Staaten am 1. Januar 1918 zwei Millionen Kämpfer betragen wird. Berkehrsoerhandlungen der Mittelmächte. Die Regierungen von Oesterreich-Ungarn, Deutschland, Bulgarien und der Türkei haben beschlossen, Verhandlungen zweck» Vorbereitung wirlMftlicher Vereinbarungen, »le sich auf da» Gebiet de» Verkehrswesen» in den genannten Staaten erstrecken sollen, zu pflegen. Zum Verhandlung», ort wurde im Einvernehmen mit allen Beteiligten Wien bestimmt. Zu diesen Verhandlungen, di- am 9. August beginnen, werden autzer den Delegierten der k. u. k. Re gierung auch fachliche Vertreter aus dem Deutschen Reiche, au» Bulgarien und der Türkei erscheinen. Friedenspropaganda in Amerika. Genf, 10. August. Senator Stone, der Vorsitzende de» Senatsaurfchufses für auswärtige Angelegenheiten, und Hearst, der Besitzer d» großen Zeiiungstrüste», kündigten die Aufnahme der Friedenspropaganda an. Die Reich», tagsverhandlungen und die letzten Erklärungen Czernin» und 0r. Michaelis' könnten die Grundlage für eine Ver ständigung bieten. Hearst verlangt in seinen Blättern, ein Dölker-Kongretz Müßte deM Kriege ein Ende setzen. — Stone wird in den nächsten Tagen im Kongreß «ine große pazisisttsche Rede halten. Lansing werde im Par- lament selbst oder auf einer Versammlung in Madison- Barrak» namens der Regierung erwidern. Ästfon ist über die Friedensattton Stone» besonder» Ungehalten. Er betrachtet die letzten deutschen Friedensfühler wenig auf richtig. ' /'.S . »L »i» Ein abenteuerlicher Plan Churchills. Haaä, E Mgust Die „Morningpost" vom 9. August behauptet auf Grund einer Mitteilung des Marine-Sach- Vtrstäitdigdn Sükd, doch Churchill aste Flotten der Entente mit Ausnahme der Bewachungsjchiffe, an eineE Punkte zuMWettziiche« einSkMAmÜnen Angriff auf die deutsche Flotte zu unternehmen. Churchill M^have skH ist Mm Sinne in der „New York Tribune' geäußert. — Die „Morningpost" beschwört die Regierung und die Admiralität, sich gegen ein derartiges Abenteuer mit aller Kraft zu wehren. Vor neuen Großkampftagen in Flandern- Berlin, 10. August. Der Kriegsberichterstatter vr. Ma» Osborn meldet der „Vofstschen Zeitung" unlrrm 9. August au» Flandern: In drei schweren Angriffen versuchten' die Engländer heute ihr Schlachtglück in Flandern, nachdem ihnen da» trocknere Wetter erneute Vorbereitungen ermög. licht hatte. Längs der ganzen Armeefront ist infolge der besseren Witterung das Artilleriefeuer lebhaster geworden und seine Zunahme, sowie andere Vorbereitungen de» Feindes verkünden neue große Kampftage, sobald der flandrische Boden Jnfanterieangriff wieder ermöglichen wird. Diesen neuen Stürmen gehen wir wachtsam und wohlgerüstet entgegen. Weitet nichts als Konferenzen und Sitzungen. Lugano, 10. August. Der „Avanti teilt mit, daß die sozialistische Kammergruppe in einer vorgestern abgehal tenen Sitzung beschlossen hat, gleich nach Beendigung der Entente-Kdnferenz in London eine neue Sitzung zu ver anstalten. Wie der Korrespondent des „Berliner Lokal- anzetger" aus zuverlässiger Quelle ersährt, beabsichtigen die sozialistischen Abgeordneten in dieser Sitzung den Generalstreik in Italien zu erklären, falls die Londoner Entente-Konferenz kein greifbares Ergebnis sür den Frieden , vor dem kommenden Winter bringen sollte. Wettervorhersage Zeitweise aufklarend, keine wesentliche Temperatur, änderung, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Nieder- schlüge. ** Elefantcn-Hackflcisch zu empfehlen. Die Ersah-' rungen mit Elefantenfleisch, die jetzt in Breslau ge-j macht wurden, waren recht gut. Die Mehrzahl der Käu-> fer waren kleine Leute. So gab es am Sonntag iw .vielen Breslauer Häusern Elefantenschmorbraten, Ele« ifantengulasch und Elefantenhackfleisch. Der Geschmack war als Hackfleisch nicht übel, etwa wie derbes Rind fleisch, als Braten eignete sich das Fleisch weniger, weil esnicht genügend weich wurde.. Der N-Bootführer als Ehrenbürger. Der erfolg reiche^ A-Byot-Kommandant Kapitänlentnant Otto Steinbrink, ein SoW des Gymnasialprofessors Stein brink in Lippstadt, wurd? züüt Ehrenbürgerd^ MM Lippstadt.gewählt. ' >' ' ** Maffenvergiftungen durch Pilze. Nachdem erst vor einigen Tagen sechs Kinder einer Familie lin Berg- Haltern an Pilzvergiftung gestorben sind, wird aus Mapen im Kreise Recklinghausen eine neue Tragödie /gemeldet. In der Rapener Kolonie sind nach dem Genuß von selbstgesuchten Pilzen nicht iveniger wie 19 Personen aus mehreren Familien schwer erkrankt. Obwohl diese sofort in ärztliche Behandlung genommen wurden, sind 6 Personen bereits der Vergiftung er legen. ** Studentinnen als Munitionsarbeiterinne« Dem Aufruf an die Studentinnen, sich für die Munitions arbeit zu melden, wird in Münster eifrig entsprochen. jSchon am 3. August ist der erste Trupp der Studentinnen nach Mülheim a. Rh. abgedampft. Am 6. August folgte Der zweite. Der erstere Trupp umfaßt sieben, der zweite zwölf Teilnehmer. Die Studentinnen leben jetzt als Munittonsarbeiterinnen gemeinsam in einem Heim in guter Obhut. Der Lohn ist mindestens so hoch, datz He dort davon leben können. -" Vielseitige Jünglinge. Aus Sevelen am Nieder rhein wird berichtet: Einen heitern Abend bereiteten Ans gestern die Studenten vom Arbeitskommando. Sie, Lie sonst mit Gespannen fahren und für die Boden- Lerbesserungsgesellschaft den Boden beackern, gaben am (Sonntag im Smeetschen Saale einige gut gelungene (Theaterstücke zum besten. Das dankbare Publikum kam VuS dem Lachen nicht heraus.