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Dienstag den 7. August )9l? abends M. 181 nach Dem Levensmitteldiktator envete am 4. als oeri 2. 3. ohne Portefeuille und Syrechministe' - onZtMßM »W nfels * * I ,ute rau lag «on »enkte Uten, »eine einen »hin svolt August jere la e für Sock, 7. m. er» uer- Mit diesem zur Schau getragenen Optimismus will nur wenig stimme», was der „Statist" vom 14. 7. berichtet: „Der Waffenstillstand zwischen den Müllern und eine -n Kül t die s gen, w «rung bisher ti tri ckssekre on Po »eichsa! indes - tsteriaü st MÄ kratisch 7" krau f- ent- Die neuen Männer in Preußen und im Reich.' Der Reichskanzler ist heute vormittag von seiner Reise zurückgekehrt. Er wird über die Besetzung der Reichs- und Preußischen Staatsämter am Sonntag einen Vortrag beim Kaiser hallen. Heute verlautet, daß der Landwirtschaftsminister Freiherr von Schorlemer durch den Regierungspräsidenten von Pots dam von Massenbach ersetzt werde. Als Nachfolger für den Justizminister Dr. Beseler werden die Herren Dr. Spahn und Dr. Porsch genannt. Der Führer der Zentrums partei, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Spahn ist zwar er krankt, aber es ist Hoffnung auf Genesung vorhanden; er befindet sich im 72. Lebensjahre. Falls der Kaiser das Abschiedsgesuch des Ministers des Innern von Loebell genehmigen sollte, kommt alF sein Nachfolger der Unter staatssekretär im Ministerium des Innern Dr. Drews in Frage. Das Staatssekretariat des Innern war dem Straßburger Oberbürgermeister Schwander angeboten, der aber abgelehnt hat. Erster Anwärter hierauf ist jetzt der Oberbürgermeister von Köln Herr Wallraf. Als Nachfolger für den Staatssekretär im Neichsjustizamt Dr. Lisco wird der nationalliberale Abgeordnete Dr. von Krause genannt. Für den preußischen Finanzminister Dr. Lentze dürfte der Regierungspräsident von Oppeln Hergt in Frage kommen. Für den Minister der öffent lichen Arbeiten Dr. von Breitenbach, der aber noch einige Wochen oder Monate im Amt bleiben dürfte, wird Gene ralleutnant Gröner genannt, der im Feldeisenbahnwesen Hervorragendes geleistet hat. Für das Staatssekretartat des Auswärtigen kandidiert immer noch Dr. von Kühl mann, der augenblicklich noch Botschafter in Konstantino pel, aber in Berlin anwesend ist. Der Staatssekretär im Leichsschatzamt Graf Roedern und der Staatssekretär der Post dürften auf ihren Posten bleiben. Ehef der Reichs kanzlei wird für Erzellenz Wahnschaffe Herr von Grae- venitz, der zuletzt Leiter der Reichsfettstelle aewesen ist. Sollte der Präsident des Kriegsernähr"ngsamtes von Batocki zurücktreten, so dürfte man seinen Nachfolger in dem Oberpräsidenten von Pommern Herrn von Waldow sehen, dem möglicherweise als Unterstaatsfekretär der jetzt schon im Kriegsernährunasamt tätige Herr Müller bei- gegeben werden würde. Dr. Helfferich bleibt Vizekanzler teu, ronnte aber von 1500 Meter hohen Grenzramm und damit den Abstieg nach Gelencze und in das Becken von Kezdi Basar Help nicht gewinnen. Da rauf setzte General Scherbatschew den Angriffskeil weiter nördlich im Casinuqueztal an, um über den 1167 Nieter «hohen Monte Casinului den Oitozpaß zu erzwingen. Hier schlugen jedoch Oesterreicher und Ungarn die Ru mänen zurück. Die Verluste des Gegners sind hier, wie an der ganzen Kampffront hoch. man wolle an der gegenwärtigen Liste der sechs erlaubten Zusätze zum Brotmehl festhalten. Gleichzeitig war ein Streit zwischen dem LebenS- mitte.dlklatcr und den Bäckern entstanden, deren Ver^c-Nc dreier« , geltend machte: 1. Die „Rupineß" (eine Krankheit des Brotes infolge Wes aller Welt. Der Schwarze wuchert mit. Ein Hamburger Ge rügt verurteilte einen schwarzen Landsmann aus Togo, den Händler Ernst Nnnmu, zn 500 Mark Geldstrafe, weit er versucht hatte, einen Seifenposten, für den er 7nt) Mark gegeben hatte, für 1450 Mark wieder zu verkaufen. Alles umsonst. „Ihren dicken Freund wird der Kriegsdienst Wohl auch um einige Pfund erleichtern?" „Im Gegenteil! Sogar die Kriegskost schlägt bei ihm an. Seinetwegen hat schon der Laufgraben breiter zemacht werden müssen." C. F. G. : des zweiten Teils des Reichsamt des Innern das man als Arbeitsamt bezeichnen kann, fleht noch osten. Englands Brotnot. Anläßlich seines Rücktritts vom Amte des Dirck tors der „Lebensmittelersparung" hat KennedH Jonei in englischen Blättern eine auch uns interessierend« Erklärung veröffentlicht. Er sagt darin: „Im März war die Lage wegen Schiffsraum, mangels, Weltweizenknapphcit und U-Bootkriegei ernst und drohte uns, wenn unser Volk die Ding« nicht kräftig und vernünftig anpackte, in den Mo< naten vor der Ernte an den Rand des Verderbens zu bringen, worauf die Deutschen zweifellos rechneten. Wir hatten nur für neun Wochen Brotgetreide im Lande. Heute ist es so gut wie sicher, daß wir Mitte September das neue Getreidejahr mit Vorräten für sechs bis sieben Monate beginnen werden. Dazu kommt die riesige Kartoffelernte, die schon anfängt > auf deu Markt zu kommen, so das; es sich für nächster Jahr nur fragen wird, ob wir innerhalb der zwölf Monate den Bedarf von fünf Monaten einführen kön nen, was selbst bei Fortsetzung der Versenkungen im jetzigen Umfange, zumal mit Rücksicht auf den vom August an zur Verfügung kommenden neuen eng lischen und amerikanischen Schiffsraum keine Schwie rigkeiten bieten wird. Der Rückgang im Brotverbranch des Lan des seit Jahresbeginn betrügt 20°/». Sicher wird er noch größer infolge der Kartoffelernte, denn gerade der Kartoffelmangel in der zweiten Hälfte letzten Jahres hatte den Brotverbrauch so besorgniserregend gestei gert. Meine Propaganda für freiwillige Einschränkung des Brotverbrauchs'zwecks Vermeidung der Zuweisung ist dank dem Patriotismus der Bevölkerung durchaus erfolgreich gewesen. Wir vom Lebensmittelamt haben 25 Millionen Flugblätter und zwei Millionen Anschläge verschiedener Art verbreitet, die alle aus die Mahnung „Eßt weniger Brot" hinausliefen. Am meisten Erfolge wurden in den großen Städten erzielt. Zu einer durchschnittlichen Ersparnis von 20°/°. traten die 10°/» infolge der Beschränkungen der Mahl freiheit hinzu. Die Gesamtersparnis im Brot verbrauch beläuft sich auf fast ein Drittel des jenigen vor Beginn der Propaganda. Im März war das Problem die Hcranschaffung des Bedarfs, jetzt ist es nur die Ansetzung der Preise und die Verteilung." Der Widerstand von Czernowitz. Die Russen sind nicht feige. Unsere südlich des Dnjestr vorgehenden Streit- ^äfte trafen auf der Straße von Zastawina und das Kentrum der österreichischen Armee auf der Straße Ion Sniatyn, noch gut zwanzig Kilometer von Czer- Ivwitz, aus einen Widerstand, der sich mit ihrem Vor lücken immer mehr verstärkte. Es war, als ob das leschlagene russische Heer vor Czernowitz, durch eine Infichtbare Mauer aufgehalten, massiert und zu um v . stärkeren Gegendruck gezwungen werde, je - mehr is durch unseren fortschreitenden Angriff in Bedrängnis lerrel Die lebendige Kraft dieses gewaltigen russischen Kolkskörpers, die durch iuuere Krankheiten zwar ge- Ipwacht, aber nicht umgebracht werden kann, richtete Ich an der äußeren Not und Gefahr zu etiler Abwehr uf, deren Heroismus unbestreitbar ist. Ka men und polnische Ulanen, die mit eingelegten Lanzen ttackierten, Infanterie, die aus ihren kaum als Kopf- thutz ausreichenden Deckungsmulden in geschlossener Kasse zum Gegenangriff vorbräch, Artilleristen, die hre Feldkanonen angesichts unserer stürmenden Kv- pnnen bis auf den letzten Schuß bedienten, wetteiferten, sie Schmach der Feigheit mit ihrem eigenen Blute om russischen Namen abzuwaschen. Etz bedurfte des nnzen unbeugsamen Siegeswillens unserer Truppen, m die Strapazen der unaufhörlichen Kämpfe und es zweiwöchigen Gewaltmarsches im Sonnenbrand urch die Einnahme von Czernowitz zu krönen. Hinter »der erstürmten Stellung kam eine neue, hinter jeder Mwälenden Dorfruine rötete schon der Feuerschein Ms nächstell Dorfes den Osthimmcl. Inzwischen rollte von Czernowitz Bahnzug auf Wahnzug gegen Lipkany und endlose Trainkolounen Vaubten ans allen Landstraßen, die nach Osten führen. Unsere Flieger begnügten sich nicht, diesen Abschub Mstzustellen, sondern stießen absichtsgleich auf Bahn- lige, Train und marschierende Truppen nieder, die Dor ihren knatternden Maschinengewehren und kra- Aenden Bomben in Verwirrung auscinanderstvbeu. Kroaten, Honveds, Bayern und Oesterreicher brachen den letzten feindlichen Widerstand. Nördlich davon har- «n preußischer Landsturm und Osmanen den bereits wr die Czernowitzer Linie vorspringenden Zbrucz- njestr-Winkel gesäubert, südlich des Pruth erkämpf» m sich österreichische Truppen die Zugänge nach Sereth nd Nadautz. Von unserem sich verengenden Frontbogen wie on einer Eisenklammer umfaßt, wurde der Gegner ils der Hauptstadt der Bukowina herausmanöveriert. r zerstörte noch rasch das hölzerne Mittelstück der hon früher zweimal zerstörten Bahnbrücke über den Wuth und die hölzerne Straßenbrücke, zültdete ein aar Magazine an, die er nicht mehr hatte räumen innen, vergaß in Raub und Plünderung alle guten wundsützc der Revolution und wich in Nachhutkämpfen uf Nowo'sielica zurück. Unbeschreiblich war der Jubel, der unsere eill ickenden Vorbuten empfing. Bürger und Damen, alte uthenen in Schaffelle:!, Huzulen in Purpurhosen, Ru- äninnen in buntgewebten Schürzenrvckcn, langbärtige idische Kutscher, die ganze pittoreske Völkermischuug ieses östlichsten Vorpostens österreichischer Kultur rängte sich zusammen, um den Erzherzog Joseph > üt seinem Stabe zu begrüßen, warf ihm Blumen r, küßte ihm die Nockärmel, bot ihm Wein und Wasser . nd Wies ihm den Weg zum hochgelegenen Marktplatz, j m Stadtkommando vorüber ging es straßauf zum : athaus, von dessen Uhrturm die russische Fahne vee- .! tzwnnden war. S.chwarzgelb weht es nun wieder vom ! urm der Hügelstadt. Erinnerungen all den 22. Ok- s »ber 1914 und den 17. Februar 1915 wurden wieder s ebendig, wo das zweimal verlorene Czernowitz zwei- lat zurückgewonnen wurde. Aller guten Dinge sind , mn auch hier drei. * « Die neue Front im Osten. Von deil Weinbergen und Obstgärten im Fluß- > Unkel des Zbrucz und Dnjestr aus können die Preu- j ischen Landsturmleute und ihre türkischen Kameraden ! is zu der russischen Grenzfcstnng Chotin am Dnjestr ! änüverblicken, die vor drei Jahrhunderten eine tür- ' ische Festung ersten Ranges war. Heute ist Chotin s ruck; Chocim geschrieben) in Schmntz verkommen. 5 000 Einwohner gehören zumeist den ärmsten jüdi- i hen Volksklassen an. Nur eine mächtige Burgruine ! nd die schlanken Minaretts der verfallenen Moschee ! riunern die türkischen Soldaten an die Zeit, da ihr« ! Vorfahren von 'liier aus das weite Land chehcrrschten. . ^e russischen Behörden und Banken sind aus der j -tatst geflüchtet. Auch die alte, schön gelegene Polcnstadt Kamie- ic Podolski, die aus ciuem steilen Jnselfelsen des ! -mvtrhczflusses gebaut ist, 30 000 Einwohner zählt nd lange das Kommando der russischen Südwestfron« beherbergte, ist von den russischen Behörden bereits eräumt, ebenso wie die Bukowinastüdte Sereth, Na- antz und Suczawa. Die allgemeine Front verschieb« " ich aus der Ostrichtung mehr und mehr südwärts, wo ! wneral Scherbatschcw das Aeußerste aufbietet, um die stankenbedrohung von Norden durch eine Gegenoffen ibe gegen den Oitozpaß zu parieren. Mit mas- ierten Kräften in das Quellgebiet der Flüsse Susita ' Putua vorstoßend, versuchte sein rnmünischer Ab- chnittskommandant, General Averescu, zunächst die Um- whung des Oitozpasses von Süden. Er bemächtigte ich unserer ersten Stellungslinien, irr denen einige ^rabenkanvnen gesprengt zürückaelassen werden mnß- i -irres Bazillus) beruhe auf der Vorschrift, es erst nach zwölf Stunden in den Verkehr zu bringeu. Dieser Vorzug buche genaues Gewicht des Brores unmöglich '< Die Bäcker kbuu.en das Publikum besser zufrieden- jtellen, weün ne wüßten, welche Beimischung das oon Urnen verwandte Weizenmehl wirklich habe. Die erste Behauptung erklärte der Diktator für unzu nässend. Ler zweiten sollte durch eine Abänderung der Vr rschr ifr Rechnung, getragen werden. Zum Punkt.3 sagr ler „Statist', daß er sehr beachtenswert sei, zu mal da die Vorschrift, die den Müllern ver bietet. rn genaue Mischung anzrzr-en, nicht nur für die Backe" unarigenchm, sondern auch für die öffent liche Gesundheit' schädlich sei. „Für die Verbraucher ist es sehr wichtig, zu wissen, ob ein stopfender (Zusatz, wie Neis, oder ein abführender, wie Mais, benutzt ist. Ebenso haben Roggen, Hafer, Bohnen und Gerste ihre .Sondereigenschaften. Daß dem Volke verheim licht wird, was und wieviel von diesen sechs Zusätzen im Brot enthalten ist — wir wissen nur, daß !die Menge innerhalb ziemlich weit gesteckter Mindest- und Höchstgrenzen liegen muß —, beeinträchtigt künftige Berechnungen unseres Lebensmittelbedarfs für Mensch und Vieh. Die ganzen Berechnungen von Kennedy Jones be ruhen auf die durch die M eh lv er misch n ng er- zielten Ersparnisse. Man klagt bei uns manchmal übe: bas Brot. Wieviel lauter ist diese Klage in England insbesondere wegen des Bohnenzusatzes und des Ver kaufs verdorbenen Brotes. Die Mitteilungen des „Statist" erlauben uns einen Einblick in die englischen Lebensmittelschwierigkeiten. Aufgabe unserer U-Boote ist es, durch eine wachsende Steigerung dieser englischen Nöte den Frieden zu er zwingen. Verband der englischen und irischen Müller einstimmig erklärte, daß die vvrgeschrtebene Ausmahlung des Wei zens bis zn 81°/» undurchführbar und die Höchstgrenze 76°/» (ini Frieden 72°/») sein müsse. Am 10. 7. ant wortete die Negierung im Unterhause: 1. Es sei angesichts der vorhandene» Vorräte und in Aussicht stehenden Lieferungen nicht möglich, auch nur zeitweilig zur Ausmahlungsgrellze der Friedens zeit zurückzukehren;' ! es werde nicht beabsichtigt ein Einheitsbrot zu schas sen, sondern zum unter beten. ntnis, dienst Die Besetzung KE" 'WH,.'.