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d« »E G««n»Nvmmando verhängten Bausperre ti, «ach Fried«,ßhkuß ruhen. -«t»U«ka. Zn der letzten Sitzung der städtischen Koll«»i« murde von 40 Bewerbern Assistent AIl«t Burahardt von der AmAhauptmannjchafi Schwarz«,, brrg einstimmig zum Btzrgermeistn für unser, Stadt gewühlt. Gi«M« t. B. Für da, Mosenmuseum oder Mosen- tzimm«, dessen Linrichtung von der hiesigen Bereinigung Lag«. Schriftsteller, Künsiler und Kunstfreuud« ongestredt wird, ftistete der Mosenfor scher Pr,sessor vr. Schuller in Plauen 100 M Klsttgeuthal. Die Ees«mtbaukosten unsere neuen Rathauses, einschließlich der inneren Ausstattung, jedoch ausschliebllch der Arealerwerbskosten, oelausen sich aus ISS 653,14 M. Durch lreiwillige Spenden ermähigten sich diese Baukosten um 7782,72 M. Bortrag in Dippoldiswalde Wie wir erfahren, veranstaltet das hiesige Rekruten depot «eitere AusklSrungsoorträge und zwar nächsten Donner,tag und Freitag nachmittag >/2 4 Uhr in der „Reichskrone". Der Bortrag behandelt deutsche Geschichte und wird durch Lichtbilder unterstützt. Auch diesmal ist dar Vesuch von Zivilpersonen erwünscht und gern gesehen. Vermischtes. ' Was an „Lriegskonseroen" verdient wird, beweisen di« Abschlüsse unserer konservensabrtken. So hatte die Konservenfabrik Braunschweig 1916 einen Gesellschaft«- relngewinn von I89V46 Mark auf 210 000 Mark Aktien- «rmügen, da» sind rund 90 v H. Gewinn. - Ob da« nötio, und v-r allen Dingen — ob da» vielleicht kein Wucher ist? Noch dazu unter den Augen der Riichs- behörden! Kirchen-Nachrichten. Ä: Mittwoch den 8. August ISI7. - Dippoldiswalde. Abende 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Mosen. Oelsa. Abends 9 Uhr Christlicher Iungmädchen- dunv. Uei*hardtsgri««a. Abend» 8 Uhr Kriegsbetftunde und Gedächtnisfeier für die zuletzt Gefallenen der Kirch fahrt: Hirschberger und Kahl au, Reinhardtsgrimma, Schiele aus Cunnersdorf, Nitzsche au« Oberfrauendorf, Schneider au« Riederfrauendorf. Sadisdorf. Abend« 8 Uhr Jungfrauenoerein. Donnerstag den 9. August ldl7. Pofsendorf. Abend« 8 Uhr Kriegrbetstundr. Da stör Schneider. Freitag den l O. August ISI7. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Sonnabend den I I. August 1917. Pofsendorf. Bormitttagr 10 Uhr Wochenamt: Pastor Schneider. Letzte Rach richten. 22000 Bruttoregistertonnen v-Boots-Beute. Berlin, 6. August. (Amtlich ) 1. Im nördlichen Sperr gebiet wurden durch die Tätigkeit unserer O-Boote neuer dings 22000 Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich «in großer Passagier dampfer, allem Anschein nach der englische Hilfskreuzer „Otway" von 12077 Tonnen, ferner ein grober, schwer beladener Frachidampfer, der au, einer Sicherung heraus- Geschossen wurde. In der letzten Z>-t sind die Berluste der neutralen Handelsschiffahrt, die in früheren Monaten des uneinge- schränkten U-Bootkrieges etwa ein Fünftel der Gesamt- »erluste betrugen, erfreulicherweise hinter diesem Durch schnitt zurückgeblieben. Unsere Flugzruggefchwader an der holländischen Küste belegten in der letzten Nacht militärische Fabrikanlagen bei Dünemünde, sowie befestigte Hafenplätze an der Süd lüste der Insel mit Spreng- und Brandbomben. Gute Erfolge wurden beobachtet Trotz starker Gegenwehr sind alle Flugzeuge ohne Berluste oder Beschädigungen zurück- gekehrt. Der Chef des Admlralstabe» der Marine. Der Eindruck » der Einnahme von Czernowitz. Genf, 6. August. Nach der Einnahme von Czernowitz schreibt der Oberst Rousset in der „Liberte": Die Ergeb nitle von zwei Jahren heldenhafter Anstrengungen sind vollkommen verloren. Die immer bedenklichere Wendung, die die russischen Vorgänge nehmen, geben zu ernster Be sorgnis Anlaß. Lloyd George der größte politische Schieber. London, 6. August. Die organisierte Arbeiterschaft Kanadas hat sich der französischen Partei zur Bekämpfung d«r Einführung der Wehrpflicht angeschlossen. Der Vor sitzende des Kanadischen Arbeiterbundes Matter- erließ im Zusammenhang damit ein« Erklärung, in der er Lloyd George das Zeugnis aurstelli, er sei der „größte politisch« Schieber", der je der Menschheit zur Schande gereicht hat. Japan fordert von Amerika Erklärungen. London. Japan ließ in Washington die „Anregung" unierbr«iten, die Bereinigten Staaten möchten eine Lr- llärung abgeben, daß sie sich jeder Einmischung in di« chinesischen Angelegenheiten, die geeignet wären, die Inter- ssen Japans zu beeinträchtigen, enthalten wollen. Lloyd George macht keinen Frieden mit Deutschland. Amsterdam, den 7. August. In Dundee sagte ThurchUl: Lloyd Georg« werde keim« Frieben «st Deutschland mach«. England wolle «rst alle «eulralen der Welt überzeu^m, daß st« sich gegen Demschland erklären müßten und die, sei in einigen Jahren zu erreichen. Erst, wenn Deutsch, lands Welthandel keine Aussicht mehr habe, zu einer Lut- Wickelung, dann sei « an der Z«tt, Fried« zu machen. Liese Forderung sei dir Kauptbeschlich der ersten Pariser Konferenz gewesen und gleichzeitig bindend für all« Alli ierten, mit Ausnahme d« Bereinigt«« Staaten, die man auch noch zum Bettritt zu gewinnen hofft. Ribots Ministerium - -y eigentlich schon gestürzt. Bon d«r schw«i-«rischen Grrnze, 7. August. In seinem Blatt richtet Clemenceau sehr scharfe Angriffe gegen Poin- rare und das Ministerium Ribot. Clemenceau stellt fest, daß das Ministerium Ribot eigentlich schon gestürzt sei und sich nur durch eine günstige Auslegung de. Ab- stimmungsverhättnisses aufrecht erhalte. Clemenceau fordert Poincarö auf, Frankreich «in konstitutionelle» Ministerium zu geben. Es sei geradezu ein Verbrechen gegen d« Staat, während der Parlamentsferien eine latente Minister- krise bestehen zu lassen. ^"r^^jDie Herrschaft Kornilows. Haag. 7. August. Reuter meldet au» Petersburg: General Kornilow beabsichtig, 12 russische Generale, 452 Ossizier« und mehrere Tausend Unteroffiziere und Mann schaften vor ein Kriegsgericht zu stellen. Neujahr — Kriegsende!' Christiani«, 7. August. Der Londoner Korrespondent der „Aftenposten" drahtet: Der Gedanke, daß der Krieg in diesem Jahre enden werde, gewinne immer mehr an Boden. Jedenfalls seien starke Kräfte am Werk, um Mittel zu finden, damit verhindert werde, daß der Krieg über Neujahr hinaus dauere. Der Papst arbeitet eifrig am gleichen Werk, um «ine Grundlage für den Frieden zu finden. Auch in russischen Kreisen und in England glaube man nicht an die Fortsetzung de« Krieg«« über Neujahr hinaus. Die Postgebühren sollen erhöht werden. München, 7. August. Die Postgebühren sollen wieder um um 30 bis 50o/o erhöht werden. In «inrr Würdi gung der neuen Staatssekretäre und preußischen Minister teilt die- die „München-Augsburger Abendzeitung" mit und greist dabei den bisherigen Staatssekretär des Reichs- postamte, Kraetke an, weil seine ganze Relchspostwirt- schäft gegen Bayern gerichtet war. Das Blatt kündigt eine Neuorganisation der Reichspost an Haupt und Gliedern an. Wettervorhersage Zeitweise aufklarend, keine wesentliche Temperatur- ändrrung, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Nieder- schläge. :: Der deutsche Hausvesitzertag, die 38. Jahres versammlung des Zentralverbandes der Haus- und Grundbesitzervereine Deutschlands, fand in Hannover statt. Man verhandelte über Maßnahmen auf dem Gebiete des Hypothekenwesens zum Schutze der Haus besitzer und trat dabei für ein gesetzliches Verbot der Hhpothekenrückforderungen während des Krieges ein. Weiter unterhielt man sich über die Zukunft des städti schen Realkredits. Man forderte, die Gemeinden soll ten für die durch nicht mündelfichere Hypotheken ge deckten Pfandbriefe die Bürgschaft übernehmen. * * * Frankreich: Die Sozialisten gegen Ribot. r Das sozialistische „Journal de Peuple" wendet sich sehr scharf gegen Mbot, der weder Tatkraft noch Entschlußfähigkeit besitze und die Sozialisten verraten Habe. Es fordert von Thomas, der bedauerlicher weise Minister bleibe, die Pässer für Stockholm, eine treue Militärpolitik, eine neue diplomatische Politik und völlige Preßfreiheit. Wenn Thomas i-n vier zehn Tagen diese Forderungen nicht durchgesetzt habe, so würde dievölligeTrennungder Sozi- alisten von der Regierung erfolgen. Es gebe heute zu schwere Verantwortlichkeiten, die geradezu an Verrat grenzten. Eine französische Lüge. Der französische Funkspruch vom 29. Juli 1917 bringt folgende Meldung: „Ein deutscher Flieger über flog am 25. 7. um 5 Uhr 45 morgens das Lazarett von Vaux-Varennes (nordwestlich Reims). Er ging dabei so weit herunter, daß er das Zeichen des Roten Kreuzes auf dem Dache genau erkannte, und warf dann vier Bomben ab, die sämtlich ihr absichtlich ^gewähltes Ziel, das Lazarett, trafen und dort mehrere Aerzte, Pfleger und Lazarettinsassen töteten oder schwer verwundeten." Daß der deutsche Flieger seine Bomben absichtlich aus das Lazarett geworfen haben sollte, wird außer halb Frankreichs kein vernünftiger Mensch glauben. Diese Behauptung ist freche Lüge. Ter Vorfall bietet aber ein so bezeichnendes Beispiel für die franzö sische Kunst des Lügens und Heuchelns, daß er ver dient, in seinen Einzelheiten bekannt zu werden. Tatsächlich haben deutsche Flieger am 25. Juli einen Angriff auf die Baracken westlich Vaux-Ba- rennes unternommen. Auf den photographischen Auf nahmen, die wir von diesem Orte haben, sind aller dings mehrere- Bauten mit aufgemaltem roten Kreuz au erkennen. Auf diesen Lichtbildern ist jedoch anker- dem mit voller Deutlichkeit zu erkennen, daß erstens in unmittelbarer Näb» des angeblichen Lazaretts zwei schwere Bettungsgeschütze eingebaut sind, und daß zwei, tens in der nächsten Umgebung dieser mit dem roten Kreuz versehenen Baracken zahlreiche Schuppen stehen, die nach völlig einwandfreier Feststellung als Unter kunftsräume für Soldaten dienen. Beides, Geschütze und Truppenunterkünfte, sind als rein militärische Anlagen gesetzmäßige Angriffsziele. Wer hat bei sol cher Sachlage das „Rote Kreuz" mißachtet, der deutsche Flieger, der seinen Angriff gegen die Truppenunter künfte und die Geschütze richtete, oder die Franzosen, die wichtige militärische Anlagen in unmittelbarer Näh« eines mit dem Roten Kreuz bezeichneten Baues einrichteten? Die Antwort kann nicht zweifelhaft sein. Der Fall ist nicht der erste seiner Art. Ende vorigen und Anfang dieses Jahres erhob der Führer der Saloniki-Armee, General Sarrail, mehrfach förm-! liche Beschwerde darüber, daß die deutschen Flieger absichtlich Bomben auf Lazarette geworfen hätten, ob gleich sie deutlich als solche gekennzeichnet waren.. Auch hier konnten wir durch zahlreiche photographische Ausnahmen beweisen, daß diese angeblichen Lazarette in der nächsten Nähe von Truppenunterkünften, Mu- nitionSniederlagen, KrieaSgyrätestapeln usw. erbaut waren. Ein ähnliches Beispiel von der Arrasfront wurde kürzlich in deutschen Zeitungen veröffentlicht; unsere Gegner hatten auf einer Baracke die Inschrift „Kriegsgefangene" angebracht; unmittelbar neben der Baracke aber befand sich ein großer Umladeplatz für' Munition, also ein unanfechtbares Angriffsziel. Bei/ so vielen Beispielen kann man nicht mehr zweifeln, daß hier ein System vorliegt: Das Zeichen des Roten Kreuzes wird bewußt dazu verwendet, die Deutschen an Angriffen auf militärisch wichtige Ziele zu hindern. Lassen sich die Deutschen aber durchaus nicht von ihren Angriffen abhalten, so bietet sich die gewünschte Ge legenheit, die Deutschen vor dem feindlichen und dem neutralen Auslande als die Barbaren, die Hunnen, die Verächter der Menschenrechte zu verschreien. Mit solchen Lügen und Heucheleien führen unsere Gegner ihren Krieg für Sittlichkeit und Menschlichkeit. Aber damit nicht genug. Der französische Funk spruch vom 30. Juli schließt mit der Drohung: „Es ist/ unseren Fliegern freigestellt, die feindlichen Lazarette! zu überfliegen, wann und wo es ihnen gefällt, und dort das Sanitätspersonal und die Verwundeten mit Bomben zu bewerfen; aber für ein solches Unter nehmen wird ihnen immer eins fehlen, die deutsche Gesinnung." Nun, wir verlangen nur, daß die Geg ner ihrer Angriffsweise die deutsche Gesinnung zu»! gründe legen. Sollten sie indessen wagen, unsere Lazarette, die bei uns nicht zum Deckmantel militä rischer Anlagen dienen, anzugreifen, so werden sie die Folgen zu tragen haben, x Lord Gerges Redekünste. ' Der englische Premierminister hatte eine große Gedenkrede zum Jahrestage des Kriegsbeainnes zu halten. Unmittelbar nach der blutigen Niederlage Ler britischen Armee zwischen Upern und der flandri schen Küste war das peinlich, aber einem so erfah renen Hexenmeister wie Lloyd George kostet es nur eine kleine Umdrehung, und er glaubt, wieder vollkommen obenauf zu sein. „Die Deutschen sind mit der Schlacht' zufrieden? Wir sind es auch." Und er warnt seine Zu hörer davor, sich durch die deutschen Berichte irrefüh ren zu lassen, und versichert, daß der britische Ober befehlshaber in den Kämpfen des 31. Juli und,; 1- August alle seine Schlachtziele erreicht habe. Aber wohlweislich unterläßt er es, diese Schlachtziele näher - zu bezeichnen. Kein Wort von Zeebrüg-ge, kein Wort von Antwerven! Um so mehr Rühmens macht er davon, daß es der englischen Artillerie gelungen/ ist, durch vierzehntägiges Trommelfeuer unsere ersten Stellungen in ein Trichterfeld zu verwandeln. Als ob damit allein schon irgend etwas erreicht wäre. Was' der nachfolgende Infanterie-Angriff ausrichten sollte,'? darauf kam es an, und daß er so gut wie nichts aus-!»: gerichtet hat, das ist das Entscheidende. , Offenbar ist Lloyd George in Sorge, daß das'/ Land sich nicht länger wUlenlos von seinen Dikta-//, turgelüsten herumzerren lassen werde. Deshalb die Mahnung an die Nation, geduldig und stark, vor*, allem einig zu sein. , § > / ' „Die Anspannung ist groß für die Nation wie für den Einzelnen, und wenn Männer über-^ anstrengt werden, werden sie schwach. Kleine Beschwerden werden übertrieben. Kleine Mißverstände Nisse und Mißgriffe wachsen zu Bergen an. Lange', Kriege sind wie lange Reisen, sehr anspannend für die - Stimmung. Ein weiser Mann ist auf der Hut und k Macht Zugeständnisse. Es gibt einige, die mehr daraus„ aus sind, den Krieg zu beenden, als den Krieg zu /« gewinnen. Pläne, die zum Siege führen, erregen ihr/ Mißfallen, wenn sie den Krieg verlängern. Die Leute, , die für diese Pläne verantwortlich sind, werden von ihnen verdammt. Wir wollen unsere Augen fest dar-, auf richten, den Krieg zu gewinnen." In diesem Tone geht es weiter. Dann kam er auf / Rußland zu sprechen, und nun konnte er seinem innere Angst vollends nicht bemeistern. „Rußland ist-, augenblicklich demoralisiert und in Auflösung begrif fen. Der russische Zusammenbruch ist ohne Zweifel? eine recht tiefe Schlucht, durch die wir hindurchgehen." Er vergleicht Rußland mit einem Bergsteiger, der in- einen Spalt gestürzt ist; aber, fügt er hinzu, er hänge' noch am Seil und werde wieder hinaufklimmen mit starken Gliedern und festem Entschluß, und zusammen würden die Verbündeten den Gipfel ihrer Hoffnungen' erreichen. So klang es schon vor Wochen und vor Monaten in London, — und in Petersburg sind die Dinge inzwischen doch ihren Weg weitergegangen. Wer soll da in Großbritannien den ewigen Prophe zeiungen dieses Mannes noch irgendwelches Gewicht, beilegen?