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Inserate werden mit 83. Jahrgang Montag den 6. August 1917 abends Nr. 18« Der Stadtrat. im Rathaussaale. Brotausweiskarte ist vorzulegen. Dippolviswalde, am 6. August 1917. Dippoldiswalde, den 3. August 19 i 7. Der Kommunolverband. den 9. August 1917 vormittags 11 Uhr Sffentliche «ezirksansschnMtznng im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaal«. 5. Vor der Beförderung des Getreides zur Mühle und des Mahlgutes von der Mühle sind die Säcke mit den von der Amtshauptmannschaft zur Verfügung gestellten Anhängezetteln zu versehen, aus denen sich der Inhalt der Säcke nach Fruchtart und Gewicht sowie Name und Wohnort des Selbstversorger» ergeben. Der Anhängezettel hat an dem Getreidesack zu verbleiben, bis di« Mühle das Getreide ausmahlt. Die Lagerung des Selbstoersorgergetreides hat in der Weise zu erfolgen, bah die Aufnahme dieses Bestandes jederzeit möglich ist. 6. Gleichzeitig mit dem Getreide ist dem Müller die Mahlkarte zu übergeben; ohne Mahlkarte darf der Müller Getreide nicht annehmen. Der Müller hat sofort nach Empfang de« Getreide» auf beiden Abschnitten der Mahlkarte den von ihm durch Wiegen festgestellten Eackinhalt zu bescheinigen und nach erfolgter Ausmahlung da» Ergebnis an Mehl, Kleie und Abfall einzutragen. Abschnitt l bleibt in seinem Besitz und dient als Unterlage für die Eintragung des Mahlergebnisses in da» von ihm zu führende Mahlbuch. Er hat diesen Abschnitt aufzubewahren und ihn bis spätestens zum 10. des darauffolgenden Monats, erstmalig bis zum 10. September, mit einer Durchschrift des Mahlbuches der Amtshauptmannschaft einzureichen. Abschnitt 2 ist dem Selbstversorger mit dem Mehl zurückzugeben und von ihm aufzuheben. 7. Der Müller ist zur Führung de» von hier au» ausgegebenen Mahlbuches ver- Brotselvstversorgung. Auf Grund der Vorschriften der Reichsgetreideordnung vom 21. Juni 1917 (R.G.Bl. S. 507 flg.) wird folgende» angrordnet: Brotselbstversorger dürfen vom 16. August d. I. ab Getreide nur gegen die von der Amtshauptmannschaft neu ausgegebene Mahlkarte ausmahlrn lassen. Vor dem Verbringen de» Getreide» auf die Mühle ist die Mahlkarte der zuständigen Gemeinde behörde zwecks Eintragung in die dort zu führende Selbstoersorgerliste vorzulegen. Die Gemeindebehörden haben sich nach Möglichkeit davon zu überzeugen, daß die Menge der auszumahlrnden Getreides mit der auf der Mahlkarte angegebenen Menge über- «instimmt. 2. Die Mahlkarten lauten jedesmal nur über eine Getreidemengt, die dem zulässigen Verbrauche für 2 Monate entspricht. 3. Jede Veränderung in der Zahl der Selbstversorger ist von diesen der Amtshaupt mannschaft zum Zwecke der Aenderung der Mahlkarten rechtzeitig anzuzeigrn. Die Aussicht über den Personenstand haben di« Gemeindebehörden zu führen. , 4. Die auf der Mahlkarte zum Ausmahlen des Getreide» angegebene Mühle darf ohne Genehmigung der Amtshauptmannschaft nicht gewechselt werden. Die Genehmi gung zum Wechsel wird nur erteilt werden, wenn ein besonderer Grund hierfür glaub haft gemacht wird. vklicktit- in dieses hat «r die Eingänge an Getreide und die Ausgänge an Mahlerzeug nissen sowie da» Ergtbni, der Mahlung täglich einzutragen. r. Der Urberbrinaer des Getreides und der Abholer der Mahlerzrugnisse haben in dem Mahlbuch die Eintragungen zu bescheinigen und sind neben dem Müller für ihre Richtigkeit verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bi- zu 1 Jahr oder mit Geldstrafe bi- zu 50000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraf Neben dieser Strafe kann auf Einziehung der Früchte oder Erzeugnisse erkannt werden. Selbstversorgern steht monatlich eine Getreidemenge von 18 Pfund, d. i. für lZ Monate oder 56 Wochen 234 Pfund zur Verfügung (In der Landwirtschaft tätige Personen, die von dem Rechte der Selbstversorgung keinen Gebrauch gemacht haben, erhalten vom 13. August ab ohne Rücksicht auf das Einkommen wöchentlich 5 Pfund, d. t. auf 13 Monate oder 56 Wochen 280 Pfund Brot.) 10. Landwirte, die für da, neue Erntejahr von dem Rechte der Selbstversorgung Ge brauch machen wollen, haben dies bis zum 8. August ds. I». der Ortsbehörde zu melden. Später« Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. , , Die Ortsbehörde hat ein Verzeichnis der Anmeldungen aufzustellen, aus dem her- vorgeht, Name und Zuname des Selbstversorgers, Ortslistennummer und Anzahl der Personen des Haushalt». - . - Da, Berzeichnls oder Fehlanzeige ist von der Ortsbehorde bl, zum 10. August d. 2. hier einzureichen. 20 Pf., solche aus unserer" Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Nanin berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 48 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. --- Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 60 Pf. MHelltz-Mmg ÄMÄ« M A V U HMM WMi« r It Amtsblatt für die Königliche Amt-hauptm-nnsch-st. das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die „Weißeritz - Zeitung erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einfchl. Zuträgers«-' bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mernlOPf. Alle Postan» ftalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. Tugovkssn. Der Viehhaadel-oerband führt Zugochsen aus Bayern ein. Etwaiger Bedarf ist sofort, spätesten, bi, zum 8. d. M. hier zu melden. Nähere Bedingungen sind nur beim Viehhandelsverband zu erfahren. Dippoldiswalde, den 4. August 1917. Nr. 4612 Mob. II. Königliche Amtshauptmannschaft. Die Ausgabe der knoÜLUlSgv an Stelle der fehlenden Kartoffeln für dl« Woche vom 6. bis 12. August d. I. erfolgt Vievstag den 7. August 1917 vormittags von 10—12 Uhr OerMches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Heute Montag früh in der 3. und 4. Stunde trat wieder «in kurzes Ferngewittrr mit Donner grollen und «twas Regen auf. Erst gegen 7 Uhr fiel etwa« mehr Regen und scheint es fast, als ob von diesem begehrten Stoffe noch etwas mehr kommen würde. — Herr Oberkontrollassijtent Göhler, Leutnant d. R. in einer Minenwerfer-Abteilung, wurde schwer verwundet und ist am Freitag in einem Hilsslazarett in Gent verstorben. — Soldat T. Ob st selber, Stiefsohn des Herrn Schirmmachers Reichel hier, wurde durch einen Hand granatensplitter verwundet und liegt im K. S. Res. Laz. 2 (Deutsche Feldpost 132). — Gefr. d. L. Kurt Weig«! von hier, im Inf-Reg. Nr. 107, erhielt das Eiserne Kreuz 2. «lasse. — Grenadier Schindler von der 12. Kompanie de» Grenadier-Regiment» Nr. 100 (vorher Buchdrucker in der Druckerei der System-Zentrale hier) erhielt die Friedrich. August-Medaille in Bronze. Soldat Kurt Fischer (Jnf.-Reg. Nr. 177, I l. Komp.) Sohn de« Herrn Fabriklischlers Ernst Fischer, am Bahn- Hof, erhielt für bewiesene Tapferkeit vor dem Feinde zum Eisernen Kreuz noch die Friedrich-Augusl-Medaille in Bronze. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Juli 1917: vereinigt-Weitzeritz: beob. 19, norm. 26, Abwchg. — 7; Wilde Weiheritz: beob. 7, norm. 29, Abwchg. — 22; Rote Wettzeritz: beob. 8, norm. 28, Abwchg. —20; Müglitz: beob. 9, norm. 29, Abwchg. —20. — Verschi«denilich ist eine bedeutende Zunahme der Feldmäuse beobachtet worden. Um grötzeren Schäden vorzubkugrn, empfiehlt e« slck, umgehend Motznahmen zu Ehreutafel Le ^MeMerMeiiiMmt.^ «US brr Verlustliste Nr. 432 der König!. Sächs. Armee. Fuchs, Martin, Gefr., Hirschsprung, schw. v. Hering, Mar, Börnchen, l o., b. d. Tr. Legler, Richard, Gefr., Grotzölsa, l. o., b. d. Tr. Straßberger, Karl, Altenberg, ins. Krankh. i. ein Kriegslaz. gestorben. Zimmermann, Moritz, Hennersdorf, schw. v Riemer, Friedrich Hermann, Dorf Bärenstein -f. Jensen, Johannes, Glashütte s. deren Vertilgung zu treffen. Am wirksamsten und um schädlichsten für andere Tiere ist das Verfuhren: Kurze Strohhalme, die in Phorphorlatwerge eingetaucht werden, in die Löcher zu stecken. Da die Ernte überall bald be- endet ist, dürft« genügend Gelegenheit zur Vornahme der Arbeit zu finden fein. — Waldbühne Bären bürg. Nach langen, pein lich genauen, anstrengenden Proben sand am Sonntag hier die erste Aufführung der dramatischen Dichtung „Peer Gynt' von Ibsen statt (Deutsche Uebrrlragung von Eckart, Musik von Grieg) und gestaltet« sich zur Glanz- ltistung für Herrn Paul Willi al« Spielleiter und Dar- steiler der Titelrolle, der durch die übrigen zahlreichen Bübnenkräfte verständnirvolle Unterstützung fand. Dazu waren die plastischen Dekorationen und die Kostüm« dem Spielart des Werkes, meist Norwegen, täuschend angrpatzt und das Orchester unter Herrn Herzfelds Leitung tat auch voll und ganz seine Schuldigkeit, so datz di« Aufführung einen wirkungsvollen Erfolg erzielte. Allerdings fällt es dem Zuhörer nicht immer leicht, sich in dem Jdeenkreife Ibsens zurecht zu sinken, und die Länge des Stücke» stellt an seine Aufmerksamkeit auch nicht geringe Anforde rungen. Alberndorf Nach langer schwerer Krankheit verstarb hier am vergangenen Sonnabend der Großindustrielle Herr Fabrikant Krasselt sen., der Besitzer der Pappenfabrtk und des Asbestwerke» Dippoldiswalde. Die Armen und Hilflosen verlieren in ihm einen allzeit bereiten Helfer, wie auch alle gemeinnützigen Bereinigungen seine mild tätige Hand schwer vermissen werden. Glashütte. Der Ausbau der 59 Prospektorgelpfeifen in unserer Kirche, die 105 Kilogramm wiegen, sollinden nächsten Tagen durch Orgelbaumeister Lohse aus Dippoldi»- walde erfolgen. Cunnersdorf bei Glashütte. Da» an Sonntagen an die hiesigen Gemeindemitglieder versteigerte Stratzenobst bat die noch nie erreichte Höhe de» Pachtertraa« von 995,80 M. erreicht. " Geifing. Ei-, recht angenehmer Sommergast, ein im Ruhestand lebender Lehrer au» dem Niederlande mutzte hinter Schloß und Riegel gebracht werden. Er hat in unser« Kirche zwei große Kerzen vom Altor entwendet und, in Stücke zerschnitten, mitgenommen. Auch an anderen stellen hat er Diebereien begangen, besonders in Alten berg, wo er in einer Backerei eia Brot, In Gasthäusern Zigarren und Wein und in einigen Läden zur Hand mttgehen Kietz. Er ist im Altenberger Amtsgerichlsgefängni» inhaftiert und auch geständig.