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Tie führte sie deshalb, freundlich zu ihr redend, in die Mitte deS SalonS, wo verschiedene Sessel um ein Tischchen grup piert waren, und sagte, so daß alle Anwesenden ihre und TlarissenS Worte verstehen konnten: „Ich bin überzeugt, liebe Komtesse, daß eine freund liche Absicht Ihrem Entschlusse, an dem rauhen Wintertage zu retten, statt zu fahren, zu Grunde lag. Wax aber Graf Ttammegk nicht besorgt, daß der Ritt Ihnen schade?" „Vielleicht war er eS. Aber Erlaucht werdest eS na türlich finden, daß bei dem jungen Ehemanns der Wunsch, seiner lieben Frau eine Freude zu machen, die eigentlich - wenig begründete Besorgnis um die Schwester überwog. , Tlaudia brannte nämlich vor Verlangen, heute ihren neuen Wagen zu versuchen, und um ihr daS Vergnügen nicht zu verderben, zog ich, wie ich eS im Grunde immer tue. das Reiten dem Fahren vor. Sonach hatte ich di? Lust eines köstlichen Rittes und den vollen Anblick eines schönen Son nenunterganges, während Milian und Claudia in ihrem kleinen, nur zwei Personen fassenden Wagen sich ganz un gestört unterhalten konnten." „Er hat sie nicht mitnehmen wollen," dachte die Grä fin, und mit ihr dachten viele so: aber nur wenige fügten, gleich ihr, den Nachsatz hinzu: „Und wie geschickt und klug weiß sie es zu bemänteln, daß ihr tyrannischer Bruder sie zur Selbsthilfe gezwungen hat." Unter den übrigen in Rodehorst anwesenden Gästen > hatte sich bei Clarissens Ankunst auch zur Sprenge befun- > den. Bei dem Ausrufe deS Grafen über das Einreiten der ' Komtesse in den Hof hatte er jählings die Farbe gewechselt. waS aber, weil die gespannte Aufmerksamkeit eines jeden aus Clarisse gerichtet war, von niemand bemerkt wurde. ! AlS er sie dann mit so anmutiger Würde im Salon erschei nen sah und ihre gewandte Unterredung mit der alten Grä- ! fin anhörte, kehrte eine freudige Röte auf seine Züge zu- ! rück, und sein dunkles Auge ruhte warm aufleuchtend auf ! der unvergleichlichen Gestalt der Komtesse. Da fühlte er eine leise Berührung seiner Schulter, und aufschauend, sah ! er in daS lachende Gesicht Ferdinand Gunstorffs, der ihm , zuflüfierte: „Nimm dich in acht, Günther." f „Wovor?, WeShalb?" fragte dieser, dunkel errötend. „Du bist auf dem besten Wege, dich in Clarisse Stamm- ! egk zu verliehen. Und wenn du eS tust., so geschieht es ; z gründlich: dafür kenne ich dich. Ihr Bruder aber gibt sie keinem. Ueber seine Beziehungen zu seiner Schwester und § über die schöne Dame selbst liegt ein Dunkel, welches, wie ich besorge, keine erfreuliche Lösung finden wird Ich selbst beglückwünsche mich, durch Therese Bruckedorf vor dem Zauber jener blendenden, wahrhaft bestrickenden Erschei nung geschirmt zu sein; denn ich bin überzeugt, daß jeder, der um ihren Besitz wirbt, einen barten Kampf mit Stamm egk durchzumachen haben wird. Worin auch seine geheimen Motive bestehen mögen — über ihr Vorhandensein kann kein Zweifel herrschen. Er wird jeden Vorwand ergrei fen. eine mögliche Vermählung seiner Schwester zu hinter- ' treiben." „Und bei mir läge ihm ein solcher Vorwand, vermöge meiner Abstammung, bequem zur Gand. Du hättest also doppelt Recht mit deinem „Hüte dich!" Indes deine An schauungen beruhen doch im Grunde auf bloßen Vermutun ¬ gen, und die Entscheidung darüber, ob und wem sie sich vermählen Witt, liegt schließlich in der Hand der Komtesse Stammegk selbst. Ob daraus aber einem bürgerlichen Freiwerber großer Vorteil erwüchse, ist eine Frage, welche vermutlich mit Nein zu beantworten wäre. Diese Ueber- zeugung soll mich vor dem Zauber ihrer bestrickenden Er scheinung, wie du sie bezeichnend ausdrückst, schützen. Sie wird mich jedoch nicht abhalten, mich an dem Leuchten ihres Hellen, wirklich hochgebildeten Geistes zn erfreuen. Sieh, da kommt die Freifrau von Bruckedorf mit Gemahl und Tochter in den Hof gefahren, und dein künftiger Schwa ger sprengt nebenher. — Wie er fortstürmt! Glücklicher Ferdinand!" Günther näherte sich Clarissen und hatte die Freude, ein Gespräch mit ihr anknüpfen ^u können, während die Gräfin die ihr von ihrem Sohne zugcsührte Familie von Bruckedorf mit Auszeichnung empfing. Therese und Fer dinand strahlten vor Glück, beider Eltern zeigten sehr be friedigte Mienen, und man flüsterte sich zu, daß ohne Zwei fel in kurzem in Mennigholt, dem Edelhof des Barons Bruckedorf, ein glänzendes Verlobungsfest gefeiert werde. In diese allseitig vergnügliche Stimmung trat gleich einer ftnstexen Gewitterwolke die Erscheinung Milians. Er führte seine Gemahlin, welche, mit größerer Selbstbe herrschung begabt als er, mit ihrer gewohnten gleichgülti gen Vornehmheit an seiner Sette ging. Ein achtsamer Be obachter hätte jedoch bemerken können, wie sie unter den gesenkten Lidern hervor unruhig forschende Blicke durch den Salon sandle. Beide bemerkten bald ihre schöne junge Verwandte, neben der Schloßherrin sitzend und in leb hafter Unterhaltung mit zur Sprenge. Ein unbezähmbarer Zorn loderte in Stammegks dü sterem Ange, und mit einer Bewegung, als wolle er sich auf seine Schwester stürzen, zog er Claudia vorwärts. Durch einen festen Druck ihrer kleinen Hand und das fast befehlende Flüstern: „Keine Szene, Milian! Stelle dich nicht bloß!" hielt sie ihn zurück. Er atmete tief, und mit einer Anstrengung, unter welcher er zitterte, erzwang er sich einen Anschein äußerer Ruhe. Er trat mit seiner Ge mahlin zu der Dame des Hauses, welchselte in angemesse nem Tone die üblichen Artigkeiten mit ihr und wandte sich dann an seine Schwester: „Du bist schon ziemlich lange hier, wie ich höre, dein Gaul muß tüchtig ausgegriffen haben." „Er tat, wie immer, seine Schuldigkeit," erwiderte Clarisse lächelnd, doch mit bleichen Lippen; denn vor der verhaltenen Wut, welche in ihres Bruders Augen flammte, erstarrte ihr das Blut. „Er trug seine Herrin schnell und sicher über Berg und Tal in die schirmende Burg edler Freunde." Er empfand, daß sowohl in dem ernsten Blicke ihrer fest auf die seinen gerichteten Augen als in ihren schein bar scherzenden Worten eine Drohnng lag. und er faßte die Ueberzeugung. daß er während ihres Verweilens in Nodehorst nicht wagen dürfe, sie seine Willkürherrschaft fühlen zu lassen. DaS seltsame Gefühl einer Wut. welche er nicht Haß zu nennen wagte, und dessen gemischtem Quell er nachzuspüren scheute, tobte in ihm mit so unzähmbarer Heftigkeit, daß er sich nicht getraute, die Unterhaltung mit Clarissen zu verlängern, weil er selbst einen Ausbruch sei ner Leidenschaft befürchtete. Mit einem kurzen: „Nun. unterhalte dich gut," wandte er sich von seiner Schwester ab, als wollte er- seine anwesenden Bekannten begrüßen. Für beide Geschwister war es eine Erleichterung, daß bald darauf der Zeitpunkt eintrat, wo man sich zurückzog. um den Ansua »U wechseln. AlS Stammen! allein war.