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menwerfer. Dann kanns Rauchen losgehen, zieh nur fest, aber gib acht, daß du dir den Glimmprügel nicht ganz einziehst, du würdest ihn nur schwer wieder herausbekom men. Rauch' nur in luftdichtem Unterstand, weil die ge waltige Rauchentwicklung sicher die feindliche Artillerie auf dich ziehen würde. Nach je drei Zügen stärke dich mit einem frischen Trunk, wozu die anliegenden Darlehnskassenscheine die nen. Wird dir schlecht, so höre zu rauchen auf und laß einen Spezi weiterrauchen und so fort. Nur nicht drän geln, ihr kommt alle dran! Vergiß nicht, uns genauen Bericht über das Rauchen dieser Millionsten Zigarre zu kommen zu lassen! Heil und Sieg Und Schluß vom Krieg!" Bald traf die Antwort ein. Der glückliche Empfänger der millionsten Riesenzigarre war ein bayrischer Land sturmmann in den Vogesen. Seine Ueberraschung und Freude über die unverhoffte Riesengabe kleidete er in fol genden Dankbrief an die Münchener Zigarren-Sammel- stelle: „Sehr geehrter Herr Direktor! „Ihre Million-Braut fiel ergebens Unterzeichnetem mit gesamter Mitgift in die Arme. „Großzügig" soll sie Ihrer werten „Gebrauchsanweisung" entsprechend nach vorheriger Feurigmachung ausgezogen und an die Luft gefetzt werden. Empfangen Sie für Ihre große Mühe und Uneigennützigkeit nicht nur meinen besten Dank, son dern auch den Dank meiner „Dauer-Qualm-Kameraden". Landsturmmann I. Niedermayer." - Scherz NZw ErEt» tk. Ein Vorschlag für die Umgestaltung des Kalenders. Man räumt in jüngster Zeit mit manchen Unbequemlichkeiten aus; so ist es nicht weiter verwunderlich, daß nunmehr auch die Frage der Kalenderverbesserung wieder besprochen wird. In Svenska Dagbladet macht ein Mitarbeiter einen Vor schlag, den wir in großen Zügen hier wiedergeben wollen. Das Jahr hat bekanntlich 365 Tage, das ergäbe eigent lich 12 Monate zu je 28, einen zu 29 Tagen, oder einen Neujahrstag und 13 Monate zu je 28 Tage, eingeteilt in je 4 Wochen. Jeder MonatSerste usw. fiele aus einen Sonntag, jeder Monatsletzte auf einen Samstag; in jedem jedem Monat fiele daher jeder beliebige Tag aus denselben Monat fiele daher jeder beliebige Monat. Neujahr wäre am besten der kürzeste Tag, der 22 Dezember jetziger Rechnung. Ostern fiele auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, Pfingsten entsprechend. Alle be sonderen Feiertage fielen dadurch auf Sonntage. Man würde somit acht Feiertage einsparen, die man am besten in zwei Hälften (22.-25. Dezember und ein halbes Jahr später) zusammenhängend beginge. Das Jahr begänne dann nach den Weihnachtsfeiertagen (22.-25. Dezember jetziger Rechnung). Der Schalttag würde als besonderer Schalttag ohne Wochentagbezeichnung (wie der Neujahrstag) einge- führt. A)er Verfasser Übersicht die Schwierigkeiten, die sich einer solchen Neueinführung entgegenstemmen würden, nicht; besonders die älteren Leute und die Landleute würden sich nur schwer zu bequemen. Aber auch das Metermaß hatte im Anfang Schwierigkeiten zu überwinden, und im allge meinen gewöhnt sich der Mensch ganz gut an Verein fachungen seiner Lebensweise. * Wilson hat uns namenlos stolz gemacht! Er hat uns gezeigt, daß wir das erste Volk der Erde sind! Er weitz auch, datz er seine Brüder im Mammon und Sonnenhatz nicht zu retten vermag — ihn schau dert nur zwischen Grütze und Dunkelheit zu schwan ken. Sich zu unserm Lichte zu bekennen, ist er zu klüglich — auch wäre er da nur ein Staubkorn — während er drüben wie ein rettender Zeus die Stunde regiert. Untoff. Joseph Stollreiter. in der „Liller Kriegszeitung." ich muß noch andere Meinungen hören," sagte er und ging. Acht Tage sah und hörte ich nichts von ihm. Ich sprach wiederholt in seiner Wohnung vor, traf ihn aber nicht an. Sein Büro hatte er nicht bei treten. Mich erfaßte die schwerste Besorgnis. Zchi ging zu Baron Bettau. Kurt hatte ihm erklärt, datz er verreisen müsse. Ich verhehlte diesem nicht meins Befürchtungen. . . . Völlig niedergeschmettert kehrte ich heim. Da fand ich Kurt, meiner wartend. Ein Stein fiel mir. vom Herzen. „Max," sagte er, „ich habe Tag und Nacht über die Sache nachgedacht. Ich habe in Dutzenden medizi nischer Werke über den Fall nachgeschlagen. Ich habe acht oder neun Aerzte, darunter mehrere hervor ragende Spezialisten, befragt." „Nun, und was haben sie dir geraten?" „Sie haben mir ziemlich unverblümt abgeraten — die Bücher ganz unverblümt." „Du willst also —" „Nein, Mar — ich will das Gegenteil tun. Ich will Irma trotzdem heiraten. Ich kann nicht anders, selbst auf die Gefahr hin.-... Ich lese in ihrem Blick, in ihrem Lächeln die Reinheit ihrer Seele — ihr Blick, ihr Lächeln sind mir eine größere Gewähr für die Zukunft als alle Mahnungen der Bücher und Ge lehrten." Ich besaß' nicht die Kraft, ihm abzuraten, sah auch, daß es vergeblich sein würde. Und als ich ihn Wenigs- Monate später in seiner eigenen neubegründeten Häuslichkeit besuchte und seine junge schöne liebens--! würdige Frau näher kennenlernte, da fühlte ich, datz ich an seiner Stelle geradeso gehandelt haben würde. Nun ist er fünfzehn Jahr verheiratet, und kein Schatten hat je sein Glück getrübt. Ich freue mich, datz er seinem Herzen gefolgt ist und nicht mir. Ich wollte Unglück verhüten und hätte es herbeigeführt.. . . Wir sind eben nur Menschen, und unser Wissen ist Stückwerk. . . . Die millionste Zigarre im Felde. Weit über eine Million Zigarren sind von München aus ins Feld geschickt worden, darunter auch eine Riesen nudel von 40 Zentimeter Länge und 4^L Zentimeter Dicke neben einem Geschenk von 10 Mk. Der Zigarre lag nach der „Lill. Kztg." folgende Gebrauchsanweisung in Gestalt tollen Karnevalscherzes bei: „Mein lieber Feldgrauer! Erschrick nicht, wenn du dieses Paket öffnest, denn cs kommt ein Monstrum Heraus, wie die Welt noch nicht viel gesehen hat, eine RieMzigarre. Daß die nicht zufäu-g kommt, wirst du begreiflich finden, Sie hat eine außer gewöhnliche Aufgabe zu erfüllen, nämlich zu verkünden, daß die Zigarrensammelstelle vom Roten Kreuz in der schönen Jsarstadt bereits eine Million Zigarren ins Feld ' geschickt hat. Diese millionste Zigarre hat Fortuna dir, ausgerechnet dir, o Feldgrauer, in die Hände gespielt» Hoffentlich verstehst du dies Glück auch richtig zu würdi-, gen. Was es heißt, eine Million Zigarren zu sammel«, magst du dem anliegenden Zeitungsausschnitt der „Münchener Neuesten Nachrichten" entnehmen. , „Nun nimm, du Glücksvogel, noch die nötigen Ge brauchsanweisungen zum Rauchen dieser Riesenzigarre entgegen. Das lange dunkelbraune Ding ist die Zigarre, die kleinen Zenelchen aber sind Papiergeld; gibt acht, daß keine Verwechslung vorkommt und du nicht gar am Ende! die Banknoten rauchst und die Zigarre wechseln willst. Vor! allem besorge dir einen Sägbock, leg die Riesenzigarre! drauf und säge mit einer Baumsäge die Spitze ab; hebe! diese aber gut auf, das gibt große Waisenkinder. Dan« steck' sie mit dem abgeschnittenen Ende in den Mund, aber nicht weiter hinein als 20 Zentimeter. Nun ersuchst d« einen Kameraden, daß er die Zigarre hält, zwei andere, daß sie dich halten, und einen vierten Spezi bittest du, daß er dir die Zigarre anzündet, am besten mit einem Flam-