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Sonnabend den 28. Juli 1917 abends 83. Jahrgang Nr. 173 Amtliche Bekanntmachungen Artikel II. Ministerium de« Innern. gelten rc' ttrch Dresden, am 24. Juli 1917. Ministerin« de» Innern. !k. 237! 5. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 26. Juli 1917. Nachstehend wird die Verordnung des Stellvertreters des Reichskanzlers zur Aende. rung der Verordnung über den Handel mit Lebens- und Futtermitteln und zur Bekämpfung de« Kettenhandels vom 16. Juli 1917 (Reichsgesetzblatt Seite 626) zur allgemeinen Kenntnis gebracht. mittel anzubieten." 1. Hinter 8 8 wird als 8 8a eingefügt: Personen, denen nach 8 > die Erlaubnis zum Handel erteilt ist, haben auf schriftlichen oder gedruckten Mitteilungen, die sie im geschäftlichen Verkehre versenden, den Tag der Erteilung der Erlaubnis, sowie die Stelle zu vermerken, die die Erlaubnis erteilt hat. Wer dieser Vorschrift zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 6. Monaten oder mit Geldstrafe bi« zu fünfzehnhundert Mark bestraft. 2. Dem 8 9 und dem 8 11 wild als Satz 2 hinzugefügt: „Neben der Strafe kann auf Einziehung der Gegenstände erkannt werden, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht." 3. 8 l2 Abs. 1 Nr. I erhält unter Streichung des Semikolon« folgenden Zusatz: „oder Anleitungen (Rezepte) zur Herstellung von Ersatzmitteln für Lebem- oder Fuiter- n Churp 24. Jun nmt der fischen Lc : die na ttgesetzt s auf unse schtvächllä nfang. i Zögern )te mir > in deuts iegen, ka Seeschla geschlas rme, tve! e und ki kann ike d den t in See Diese Verordnung tritt am 23. Juli in Kraft. Perlin, den 16. Juli 1917. Der Stellvertreter de« Reichskanzlers. Or. Helfferich. l8L an KeilM W WelßrH-Ieilmz. T Verordnung zur Aenderung der Verordnung über den Handel mit Lebens- und Futtermitteln und zur Bekämpfung de» Kettenhandel«. Vom 16. Juli I9l7. Sus Grund der Verordnung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volks ernährung vom 22. Mai 1916 (RGBl. E. 401) wird verordnet: Artikel l. Die Verordnung über den Handel mit Lebens- und Futtermitteln und zur Be kämpfung des Kettenhandels vom 24. Juni 1916 (RGBl. S. 581) wird, wie folgt, geändert: Neue Höchstpreise für Kirschen und Beerenobst. 1. Für folgende Obstsorten werden nachstehende Preise für da» Gebiet des König reiche« Sachen« je Pfund festgesetzt: . Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 8V5ÜÜÜV Mark. Geschäftszeit: Werktags l/29—12 und 2—>/25 Uhr, Sonnabends ununterbrochen l/29 bis 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Uhr. Halbmonatliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Die am 1. und 2. eines jeden Monats bewirkten Einlagen, sowie die am letzten und vorletzten Monatstage erfolgten Rückzahlungen werden für den betreffenden Monat voll verzinst. Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden von, navk «Ivi» Linmsklung bi« -um von elsn Küvlr-uklung pW" Verwaltung mündelstcherer Wertpapiere. Schattenmoreilen Johannisbeeren Stachelbeeren Himbeeren 2. Die Kommunalverbände Dresden Stadt und Land, Leipzig und sämtliche Kam- munalverbände der Kreishauptmannschaft Chemnitz und Zwickau werden befugt, den Großhandelspreis bei den Echattenmorellen auf —.72 M, bei den Johannisbeeren auf —.60 M., bei den Stachelbeeren auf —.42 M., bei den Blaubeeren auf —.52 M. zu «höhen. 3. In den Großhandilszuschlägen sind sämtliche Nebenunkostrn, wie Transport- kosten, Provision der Aufkäufer, natürlicher Schwund und Verderb der Ware, Stellung von Packmaterial sowie die allgemeinen Unkosten inbegriffen. Irgendwelche besondere Entschädigungen dürfen nicht in Ansatz gebracht werden. Hinsichtlich der Erzeugerricht, preise wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese gemäß 8 6 der Verordnung vom 3. April 1917 die Kosten der Beförderung zur nächsten Verladestelle und die Verladung im Bahnwagrn und im Schiff umfassen und seitens der Erzeuger besondere Rosten hierfür nicht in Ansatz gebracht werden dürfen. 4. Hinsichtlich der Festsetzung der Kleinhandelspreise wird auf die Verordnung des Ministerium» de» Innern vom 20. Juni 1917 — 262 1.00 — zu 3 verwiesen. rklich, tv »sein Ma ungen h ruf «unser ren Stv Solan wir keii nal, Schi roßen Te categische vieges i lotte A< hwächlW ren heut »iei größt : die M >izin dre Erzeuger. Höchstpreis M. Groß handelspreis M. E-zeuger- Höchstpreis M. Groß- Handelspreis M. —.60 —.70 Preßhimbeeren —.55 —.66 —.50 —.58 Blaubeeren —.40 —,49 —.35 -.41 Preißelbeeren —.45 —.58 —.80 —.96 Walderdbeeren 1.50 1.80 ge ¬ nug.' ^h.kLSLLt'MÄrin.-j- n zu n. f. Hölle. rt irna. M., M., Platz rt lrna. Glück der Einsamkeit. „Grete, geh' mal zu Gustel, leiste ihr ein wenig Gesellschaft!" „Ach Mutter, ich hab' doch hier Gesellschaft Scherz und Ernst. tf. Die Einigung der Kurzschriftsysteme? Die Preu- j ßische Regierung hat den aus Vertretern der ver- ! schiedensten Kurzschriftshsteme bestehenden Sachverstän- digenausschuß zu einer Tagung für die Zeit vom 31. Oktober bis 2. November nach Berlin berufen. An j eine wirkliche Einigung ist nicht zu denken. tf. Die AuSstandsbewcgung der Charkower Dienst- > boten. Die Berufsorganisation der Dienstboten in - Charkow, der großen, südrussischen Stadt, bat am - ----- vrn allgemeinen AUsstano erklärt. Die Ver anlassung dazu gab das Nichterscheinen der Vertreter des Hausbesitzerverbandes zu einer Sitzung der Eini- gungskommission. Es wird u. a. verlangt: für Köchin nen, Hausmädchen usw. ein Mtndestlohn von 30 Ru beln monatlich bei freier Kost und Wohnung. Wer drer Monate im Dienst ist, hat Anspruch auf eine Gratifikation in Höhe eines Monatsgehalts. Die Be rufsorganisationen ersuchte die Dienstherrschaften, die Ausständigen nicht aus den Wohnungen zu weisen, um Ausschreitungen zu vermeiden. Die Dienstboten dürfen erst dann die Arbeit wiederaufnehmen, wenn die Dienstgeber die neuen Arbeitsbedingungen schriftlich bestätigen. Am 28. Juni fanden vereinzelte Kund gebungen der Ausständigen statt. Humoristisches. Ointanersorgeu. „Wie ist es nun mit den siame sischen Zwillingen, wenn der eine versetzt wird und der andere nicht?" Wohin legt die Ente ihr Ei? Evchen: „Vater, legen die Enten auch Eier?" Evchen: "„Aber nicht in den Teich, wohl nicht?" Höfliche Aufforderung. Die Mutter: „Hier, Aenn- chen, hast du eine Birne. Und da, bring' Lieschen auch eine." Aennchen: „Hier, Lieschen, such' dir bitte die kleinste aus!" Aus aller Wett. * * Studentinnen in der Munitionsfabrik. Die Studentinnen der Universität Jena erklärten sich zum großen Teil bereit, während der Ferien als Arbei terinnen in einer Munitionsfabrik tätig zu sein oder andere dringende Arbeiten zu leisten. Wenn es das Wohl des Vaterlandes erfordert, wollen sie diese Ar beit auch in der Studienzeit sortsetzen. * * Ein Kriegsgefangener als Haupt einer Diebes bande. Das anhaltische Dorf Pfriemsdorf wurde in letzter Zeit in erschreckender Weise von Dieben heimge sucht. Die zu Hilse geholte Polizei aus Dessau konnte den Dieben das Handwerk legen. Ter Haupträdels führer war ein russischer Kriegsgefangener, der zur Arbeitsleistung abkommandiert und auf dem Gute beschäftigt war. Er wurde verhaftet. * * Bon einem Dachziegel erschlage». In Essen- Borbeck ging die 13 Jahre alte Kowalski auf dem Bürgersteig, als Plötzlich ein Dachziegel das Mädchen so unglücklich am Kopf traf, daß es sofort znm katho lischen Krankenhause geschafft werden mußte. Das Kind ist der Gehirnverletzung erlegen. L DaS erste Frühdruschbrot. Aus Mühldorf in Oberbayern wird berichtet, daß dort aus Mehl von 94prozentig ausgemahlenem Roggen das erste Früh druschbrot hergestellt wurde. Die Proben sind sekr- gut ausgefallen. Die Lücke in der Ucbergangszeit ist nun geschlossen und unsere Feinde sind nm eine Hoff nung ärmer. Tage vorgesehen. Es sind insgesamt fünf Anträge zur Kriegs- und Friedenszielfrage eingcgangen, darunter ein in letzter Stunde eingetrofsener Sonderantrag des russischen Arbeiter- und Soldatenrates. In Paris erklärte man, die Konferenz bedeute keinen Hoffnungsstrahl für baldigen Frieden. Im besten Falle würden die Kriegsziele der Entente von einigen imperialistischen Tendenzen gereinigt werden. Frank reich halte an der Rückgewinnung« von Elsaß-Loth- ringen fest, und Italien an der Einverleibung der italienisch sprechenden Gebiete Oesterreichs. Auch müsse Deutschland wenigstens einen Teil des Schadens in Belgien und Frankreich wieder gutmachen. ? Der Reichskanzler tritt seine Reise nach München am kommenden Sonntag an. Am Diens ag und Mittwoch wird er in Wien sein, am Donners ag in Dresden. Es schließen sich weitere Besuche n den Hauptstädten der größeren Bundesstaaten an. " Die gesamten Kräfte des Nachrichtendienstes »er Armee sollen in Zukunft unter dem Ches der feldtelegraphie zusammengefatzt werden. Die Telegra- »hentruppe heißt fortan „Nachrichtentruppe". Ihr Chef rhält die Bezeichnung „Chef des Nachrichtenwesens". " Der neue griechische Gesandte in Bern erklärte, >aß die Zeitungsmeldung, nach der der serbisch-grie- hische Vertrag formell erneuert sei, nicht zutrifft. " Das kanadische Unterhaus genehmigte in dritter iesung die Dienstpflicht mit 102 gegen 44 Stimmen. -:r Konferenzen beim Reichskanzler. Der Reichs kanzler hat Mitglieder der Fraktionen des preußi- chen Abgeordnetenhauses zu Besprechungen etngela- >en. Man steht, die Parlamentarisierung gewinnt an Soden! Bekanntlich sind auch im Landtage Anläufe >azu genommen, Ausschüssen das Recht zu geben, nährend der Vertagung des Hauses zusammenzublei- ,en oder zusammenzutreten und Auskünfte zu bean spruchen. ' :: Zum Miuistcrwechsel iu Preuße». Von den ! preußischen Ministern, die ihr Rücktrtttsgesuch einge- ! reicht haben, werden bestimmt die Herren v. Lrottzu - solz und Freiherr v. Schorlern er von ihren « Posten scheiden. Beim Freiherr» v. Schorlemer sind ; »ereits die Möbelwagen vorgefahren, die den Haus- ! >alt nach Schloß Lieser führen sollen. Beide Minister ! egen ihr Amt in die Hände des Königs zurück, weil ie das gleiche Wahlrecht für Preußen ungeeignet sin- i 'en. Zum mindesten aber, weil sie nicht gewillt sind, >ie Einwirkung des Reichstages auf innere politische I ^"^enheiten Preußens mitzumachen. Alle anderen > Serüchte über die Gründe ihres Rücktritts gehören in ! >as Reich der Fabel. -:: Eine Bekanntmachung zum Schuhe der Mieter ! >at heute der Bundesrat beschlossen. Weitere Bekannt- ! nachungen des Bundesrats betreffen den Absatz von § Ealtsalzen, die Errichtung von Schuh-Handelsgesell- ! chaften und die Druckfarbe. j I Sofortige Konstituantewahlen. ' Der Arbeiter- und Soldatenrat beschloß infolge ! »er veränderten Lage zum sofortigen Beginn der ! Wahlenzur russischen konstituierenden Versammlung, , >te die militärischen und politischen Entscheidungen ! reffen soll. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf WO festgesetzt. Ein Abgeordneter entfällt auf je § WO 000 Köpfe. Wahlkreise sind die Gouvernements, »ie mindestens fünf Abgeordnete vertreten. 1 ! < ! AM 1. Tage der Pariser Konferenz. Lür die Beratung der Snteuwlonferenz sind acht / le.