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nahezu 8000 gsstiegen, sodaß am Anfänge des Jahr« 1017 de«, Y»„«rwehr«n in Sachsen insgrsamt 57000 Mann ««aehölien, die sich aus 444 Wehn» periM«». Boa dielen 57000 Mann stehen 31825 Mann im Heere,, dienst,. Trotzdem hat die Bekämpfung der «Md- in chkm Weise gelitten, da di, in der Hetmat y,»bst,den,» Aehrieute sich in hingebend,, Meile ihrer Pflicht gemidm^ Haden ' — vom Fürsorgeamt Dresden lind bis setzt 6000 schulpflichtig, Kinder nach Ost- und Wesipreußen Bayern, «hlelien sowie s-chstschen Gemeinden in Feri,»pflege g,. bracht worden. 4000 Gesuche liegen noch vor und harren der Erledigung. Di» Kosten belaufen sich aus etwa 300000 Mark. — Der Kommandeur des 14. sächsischen Armeesorp» General der Kavallerie Maximilian p. Laffert ist im Felde plötzlich gestorben. General v. Laffert wurde am 10. Mai 1855 zu Lindau (Bayern) al» Lohn de» königlich hannoverschen Struerdtrektors Karl v Laffert geboren Er entstammt einer glten ursprünglich braunschweigi schen Adeksamilie, die namentlich in Mecklenburg be gütert war. Wilsdruff. Infolge Versagens der Bremse gingen am Mittwoch abend dem Vater des im Felde stehenden Gutsbesitzer» Stange aus Klspphqustn, dem Privqtmgnn Stange aus Wilsdruff, auf dem abschüssigen Wege oon Möhrsdorf nach Klipphausen di« Pseroe durch. Ein Pferd stürzte schließlich in den Teich, Stange und lein Knecht wurden aus dem Wagen geschleuaer'. Drr Knecht kam mit leichten veilitzungen davon, Stange starb am anderen M«„n. Meißen. Le» erst« lauternde Wein wurde am 18 Juli an der Karl-Höhe gesehen, und zwar ist er Früh- Burgunder. Es ist die» nach v«n Aufzeichnungen das frühest, Datum seit 36 Jahren (1904 fand man den «sten lauternd«» am 20 Juli, >91 l am 22. Juli- und ein gute» Zeichen für d e Entwicklung der Beeren. Leider läßt aber der Behang viel zu wünschen übrig. Pir»«. „Molkennähreiweiß" wird zu 1.60 bis 2 Mar! für da« Pfund in Dresden und auch hier ausgeboten und stellt sich als ein stark säuerlich schmeckender, schmutzig- - weiß aurseheuder, offenbar mit Molken angerühNer Quark (weißer Käse) dar. Für letzteren besteht bekanntlich «in Höchstpreis von 60 Pf. Der „tüchtige" Untern-gmer läßt sich also leine Verwässerung des Quarks recht anständig bezahlen. Ueberdtes ist das Zeug gesuudhettlich nicht l zuträglich. StPlPßN. Die Füchse, die Heuer so zahlreich auflreten, 4 richten allerwärts Schaden an. So ist in Altstadt ein solch rotröckiger Räuber bis in die Gehöste eingedrungen und hat Geflügel weggeschafft, wurde aber von einem Jagdberechtigtsn, drr dies Jahr bereits 13 Exemplar, «r- ij legt hat, in einem Gehöft gefangen. Döbeln. Lin Fall von Sabotage von Kriegsgefan genen ist in dem Nachbardorfe Noschkowitz entdeckt und verhindert worden. Im Rittergutswäldchen bemerkte am vorigen Donnerstag ein Einwohner einen Brand und löschte ihn sofort ab. Zugleich bemerkte er aber auch, daß sich zwei Männer von der Brandstelle entfernten. Einer derselben wurde ergriffen, es war ein russischer Kriegsgefangener. Bei dem Verhör gab er zu, daß er > die angrenzenden Getreidefelder habe kaput machen wollen ' und den Brand angelegt habe. Er führte mehrere > schachteln Zündhölzer bei sich. Der entflohene Begleiter, ebenfalls ein Kriegsgefangener, konnte noch nicht feslge- »ommen werden. Leipzig. Drei R>^rroiertel im Werte von 1000 M., die zu dem Fleische gehörten, das der Kommunaloerband Leipzig von der Fleischrrinnung verarbeiten läßt, wurden auf dem Leipziger Schlachthofe gestohlen und von dem Diebe mit Pferd und Wagen abgefahren. Der Dieb wurde jedoch erwischt. Bad Elfter verzeichnet Mitte Juli, noch vor Beginn der sächsischen Schulferien, ein« Besucherzahl von rund 10000, das ist gegen 1000 mehr als im Vorjahre. Trotz de« starken Zuspruchs besteht kein eigentlicher Wohnungsmangel, wenn auch bei Beginn der Ferienzeit die Auswahl an Zimmern nicht mehr so reichlich wie sonst ist. Sohland a. d. Spree Beim Beelensuchen vom Blitz erschlagen wurde die bei ihrem Vater Pleschke aus Besuch weilende Tochter Frieda aus Dresden. Die mit ihr gehende Frau Tischer erlitt schwere Brandwunden. Der Mann der Getöteten steht im Felde. Sie hinterläßt drei Kinder. Kirchen-Nachrichten. Dienstag den 24. Juli 1017. Oelsa. Abends 1/28 Uhr Krtegsbetstunde. Letzte Rachnchten. Neue v-Boots-Erfolge. Berlin, 22. Juli. (Amtlich) Durch eine» unserer O- Boote wurden im Atlantischen Ozean wiederum 23 500 »ruttoregislertonnen vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befanden sich drei bewaffnete große Dampfer, von denen einer in Zerstörersicherung fuhr. Zwei I Dampfer wurden aus ein und demselben Geleitzug her- i ausgeschosfen. Der Chef de« Admiralstabe» der Marine. Schlechte französische Ernteaussichten. Bern, 20. Juli. „Temps" vom 14. sagt: Trotz besserer krnteaussichten für Getreide ist ein Minderertrag unleug bar zu erwarten. Frankreich wird gezwungen sein, in sehr beträchtlichem Maße zur Einfuhr seine Zuflucht zu nehmen. Es «ntstiht die Frage: Wird die peinlich zuze- spitzte Lage drr Hindelstonnag« er uns erlauben, die Gr- tnldemenge he«beizuschifs«n, welch- wir benötigen? Hohe Auszeichnung Hindenburgs und Ludendorff, durch den Sultan. Berlin. 22 Juli. S-. M,schäl her Sultan hat dl, Gnade gehabt,' oem Generalselamarfchall v. Hindenburg den Jstihar-Orden mit Brillanten und Schwertern und dem Ersten Generalquartiermelster General der Infanterie Ludendorff den Osmani«-Okd«n 1. Klass, mit Stirn in Brillanten und mit Schwertern zu »rrleihm. Dl« beiden Auszeichnungen haben insofern eine ganz besondere Be deutung, al» sie m dieser Form mit Schwertern zum ersten Male verliehen worden sind. Fürst Lwow zurackgetreten. — Keren»ki Ministerpräsident. Petersburg, 21-Juli. (Rsutei.) Dl, „BZrssnzritung" meldet, daß der Ministerpräsident Lwow zurückgetretrn ist. Kerenski wurde zum Ministerpräsidenten ernannt und bleibt vorläufig auch Kriegsmtnilter. Tser«t«tlt wurde Minister di» Innern und bleibt gltichzeitig Minister für Polt und Telegraphie. Nelrasow werd: pcooisorisch zum Jusiizminißer ernannt. Kerenski hü die Diktatur angeküidigt, qhn« selber darauf Anspruch zu.machen, und übernimmt darauf den Posten de« Ministerpräsidenten! Daß der „russische Napo leon' («chtigec Lwy) George!) noch höher hinaus wollte, war schon lange zg spüren und er selb,» wollt« wohl bloß seins Pläne nicht vorzeitig verrate». Bel der ver- zwüfeltm Stimmung, in die der Hunger und die letzten unglücklichen Krieg,»rssgniss! die russischen Volksmassen versetzt habrn, wird aber wohl aech Kerenski balo ab- wirtschafte». A Neue belgische Einberufungen. Rotterdam, 22. Jqli Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meloet aus Le Havre: Die verheirateten bügi- schen Männer, geboren nach d;m 30 Juls 1876 und vor dem 1. Juli 1885, werden binnen kurzem unter dir Wassen berufen werden Schwerer Schiffszusammenstotz vor Gibraltar. G-nf, 23. Juli. Pariser Blättern zufolge ist nach Gibraltar mit sehr schweren Beschädigungen der italienische Dampfer „Europa" (8000 Tonnen) geschleppt worden. Ein ungenannter englischer Dampfer aus Glasgow, der mit der „Europa" bei Algeciras zusammenstieß, ist gesunken. 8 englische Matrosen sind umgrkommen Die vlutigen Tumulte in Valencia und ihre Opfer. Basel, 23. Juli. Wie der spanische Innenminister einer Havarmeldung zufolge mltteilte, sind bei den Tumulten sn Valencia 6 Zivilpersonen, 2 Soldaten und 1 Palizsi- beamter verwundet und einige Soldaten leicht verletzt worden. Ls wurden mehrere Verhaftungen vorgenommsn- Die Unruhen dauern an. Infolge des Streiks der Setzir sind keine Zeitungen erschienen. In Barcelona herrscht Ruhe. Unterdrückung der russischen Meldungen in Frankreich. Genf, 23. Juli. Der russische Heeresbericht vom 20. Juli wurde von drr Pariser Z-nsur zurückgehalten. Di« französischen Blätter dürfen nur in Andeutungen von den schweren Meutereien berichten. Neue politische Erkrankung Buchanans. Stockholm, 23. Juli. Nach Berichten sämtlicher Peters burger Blätter fühlt sich der englische Botschafter Buchanan überanstrengt. Lr beabsichtigt, au» Gesundhiitsrückjichten seinen Posten dauernd zu verlassen. Offenbar haben di« Ereignisse der letzten Tage, die gleichzeitig einen entschieden englandfeindlichen Charakter trugen, diese Krankheit ver anlaßt. Nur die „Nowose Wremja" behauptet, der Bot schafter wolle doch aus seinem Posten verbleiben. WLtterooehersage. M Zeitweise trüb, keine wesentliche Temprraturänderung, keine erheblichen Niederschläge. „O Königin, vu Weckst der alten Wunde unnenn- »ar schmerzliches Gefühl, sprach Ferdinand von Ru- »Lnien, da fragte ihn seine Frau, ob sie den Gommer Petasch oder Sinai« zubringen wollten. Kriegsfr. Karlchen - Mießnick in der ,A Kztg.^'j Aus aller Welt. " Gefaßte Mörder. Der Kriminalpolizei ist es in Köln gelungen, den Urheber der vor einigen Tagen an dem Arbeiter Heinrich Schmitz in Mülheim am Rhein am Karthäuser Hof verübten Mordtat in der Person des Joseph Schaar aus Aachen zu ermitteln. Schaar war bereits im vergangenen Jahre aus dem Gefängnis in Siegburg ausgebrochen und trieb sich seitdem in Köln unter falschen Namen umher. Der Mörder des Gartzer Gendarmeriewachtmeisters Will ist in Stettin verhaftet worden. Der Täter ist der aus Krekow fahnenflüchtige Schütze Bruno Kathke. * Eine Köpenickiade im Breisgau. In Umkirch kam ein Radfahrer in Soldatenuniform in die sogen. Mühlegasse daher und stellte sich in vier Wohnhäusern als Beauftragter des Staates vor. Er erklärte, die Gemeinde Umkirch erhalte in den nächsten Tagen Ein quartierung. Die Bewohner, die ihm 30 Mark zahlten, sollten davon verschont bleiben. Dem Schwindler fie len infolge seiner Redefertigkeit 90 Mark in die Hände. ** Gestohlene Glocke». Dieser Tage wurden i, Höhenmoos bei Rosenheim in Bayern die Glocken abg«, nommen und auf dem Friedhöfe zum Abholen bereit, gestellt. Ueber Nacht ist nun die größte, 16 Zentne, schwere Glocke verschwunden. — Ein ähnlicher Fall wird aus dem württembergischen Orte Winzeln (OA Oberndorf) berichtet. Dort hätte man eine Turmgloch zur Ablieferung ins Rathaus gebracht. LagS daraus war sie verschwunden. * * * Meine Kriegsnachrtchtem „ Die Alliierten haben Griechenland amtlich mitgeteilt, daß sie ihm demnächst seine leichten See. streitkräfte zurückgeben werden. * Der russische Heeresbericht meldet: In der Rich tung auf Baranowrtschi verbrannte ein feindlicher Slugzeug eine» unserer Lenkluftschisse. Die Beobachter sind gerettet. Volkswirtschaftliches. H Knappe Räucherwaren. Au» Kiel wird berich tet: Für unsere Räuchereien ist die Beschäftigung noch immer sehr gering, weil die nordischen Zufuh ren nicht ausreichend sind. Hs bestehen auch gar keine Aussichten, daß -er Norden uns für die nächst« Zelt besser bedienen wird. Der Umschlag des Wetters bringt hoffentlich einen Umschwung in den hiesigen Fangergebnissen, da bedeckter Himmel für den Fang immer günstig ist. Das Chaos in Rußland. Der „Daily Mail" wird aus Petersburg be richtet, die Lage Ruhlands sei, wenn Kerenski es n cht retten könne, verzweifelt. Der „M 0 rntng Po st" wird von ihrem Bericht erstatter aus Petersburg gemeldet, dah in Rußland aufs neue chaotische Zustände herrschten. In Petersburg gebe es keine anerkannte Autorität mehr. «Die Regierung habe gegen die Kundgebungen prote stiert und verboten, aber sie hätten trotzdem statt- gefunden, und dte Folge davon sei eine allgemein« Verwirrung. Tausende von Versammlungen würde» aus ven Straßen abgehalten, und es sei soweit ge kommen, daß die Vorgänge in Petersburg schließlich nur mehr jene interessierten, die das Unglück hätten, in dieser Stadt wohnen zu müssen. Die Alliierten hätten jetzt nur mehr mit dem übrigen Rußland zu rechnen, dessen Stimme in Petersburg fast nicht mehr icrebörl werde. Petersburg habe mit dem Sturz der Dynastie seine bisherige Bedeutung verloren. Das WoW sehe mit immer größerem Verlangen nach Moskau und «arte auf den Augenblick, in dem die Vorläufige Ro- zierung die „verfluchte" Stadt Petersburg verlasset» and nach Moskau übersiedeln werde. 1 Mn Attentat auf Kerens« ' In Plozk sind auf Kerenski Schüsse abgegeben ivorden, die ihn aber nicht trafen. 1 Leni« geflohen? Nach einer Petersburger Meldung heißt es, daßi genrn geflohen sei, um der Verhaftung zu entgehen. Lenin ist der Führer der letzten Revolution. Die Absichten der Gegenrevolution. In Stockholm verlautet aus bester russischer Queller Während der Unruhen in Petersburg wurde ein Mi nister (Tschernow) durch Truppen gefangen genommen, «aber nachher wieder befreit. Kerenski und mehrere rndere Minister wurden beinahe durch friedensgesinnte Regimenter gefangen gesetzt. I - Die Gegenrevolution ist jetzt gescheitert. Doch Wim üne Wiederholung erwartet. Die Gegenrevolution bt- ibsichtigt keine Wiederherstellung des Zarismus, son dern lediglich den Kriegsschlutz. Augenblicklich hat die russische Regierung über die Maximalisten und die an seren Anhänger eines sofortigen Friedens gesiegt. Kriegsminister Kerenski ist nach Petersburg Grückgekehrt. ; Die Anarchisten haben ihre letzte Feste, die Killa Durnowo, vor der Ankunft der Truppenabtet- iungen verlassen, die sich gegenwärtig darin befinden. — Die Mehrzahl der Fabrikarbeiter in Petersburg )at am Freitag wieder die Arbeit aufgenommen. * * * Das neue ukrainische Kabinett. 1 Nach Petersburger Meldungen setzt sich das neu« zebtldete ukrainische Ministerium folgender maßen zusammen: Präsident und Ministerium des Znnern: Winitschenko; Finanzministerium: Baronows- ni; Ministerium des Aeußern: Stasink; Ackerbaumini- kterium: Martow; Kriegsministerium: Potrula; Justiz- unnisterium: Sodowski. Jubel in Finulaud. Erner Nachricht aus Helsingfors zufolge wird »er ganz unter russischem Einfluß stehende finnische Senat wegen des Landtagsbeschlusses über die Autv- »omre Finnlands heute insgesamt ein Abschieds-, zesuch einreichen. — Anläßlich der Unabhängigkeits- «rklärung wurde aus dem Senats- und dem Landtags-, zeväude und auf anderen öffentlichen Gebäuden von Helsingfors die finnische Nationalflagge gehißt. Die erste Sitzung des finnischen Landtages. In Helsingfors fand am 19. Juli um 7 Uhr rbends die erste Sitzung des Landtages des autono men Finnlands statt. Der Vizepräsident des Se- . aats, Tokoy, erklärte in seinem und seiner Kollegen Namen im Landtag, daß die Mitglieder der Regierung angesichts der neuen politischen Lage von ihren Aemtern zurückträten und ihre Posten dem Landtage zur Ver fügung stellten. Dieser aber bat die Mitglieder der Regierung, auf Vorschlag des Führers der sozialistisch- demokratischen Partei, Ayroll, solange im Amt zu blei ben, bis die neue Verwaltung des Landes vom Landtage ! »usgebaur sei. . . ... ... .1