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Milian. > Roman von " arie Lenzen-Sebregond. (1. Fottsetzung.) 3. Kapitel. G^en vier Uhr Nachmittags näherte Graf Stammegk ! sich der Eisenbahnstation, von welcher auS er Stapphorst , om leichtesten erreichen konnte Er hätte schon früher dort eintreffen können; allein er hatte den Schnellzug vermie« § den und statt dessen ein gewöhnlichen Zug gewählt. Er § batte dadurch die Absicht verfolgt und auch erreicht, ein - Abteil für sich allein zu haben, was er bei dem D-Zuge Nicht durchzusetzen vermocht hätte. Es war nämlich un zweifelhaft. daß sich im Auge verschiedene Bekannte Mi lians befanden, welche gleich ihm nach Stapphorst reisten und denen er nicht wohl ausweichen konnte, während er Nicht die geringste Lust hatte, sich ihnen anzuschließen. Man hätte denken sollen, der seiner Vermählung ent- gegenreisende junge Mann hege den Wunsch, sich unge stört zärtlichen Gedanken an seine Verlobte hingeben zu . können; allein das war nicht der Fall. Claudia Sinsfeld ! besaß nicht di- Eigenschaften, welche die Empfindungen warmer Liebe und Sehnsucht hervorzurufen Pflegen, und Milian verlangte das auch nicht von ihr. Seine Wahl war ans sie gefallen, weil sie eine Grafentochter aus einem " alten, untadeligen Hause war, obgleich dasselbe sich nicht , mit dem der reichsunmittelbaren Grafen von Stammegk , Niesten konnte. Aber es gab unter den Töchtern der Neichs- grafen nur wenige, die ihrem Gemahl außer ihrer Hand noch andere wünschenswerte Dinge zubrachten; Claudia jedoch besaß ein bedeutendes Heiratsgut und die sichere Anwartschaft auf eines Großoheims schönen Edelhof, wel cher ihr beim Tode ihrer Mutter zufallen mutzte. Milians Vater hatte zwar auch eine sehr begüterte Dame geheiratet, eine Komtesse de Morseuil, aber ihn hat ten bei seiner Wahl ihre Schönheit und Liebenswürdigkeit geleitet; der Güter, welche sie ihm zubrachte, hatte er kaum gedacht. Was konnte nun seinen Sohn, welcher mehr besaß, als sein Vater in seiner Jugend sein nannte, zu einer Wahl um des Geldes bewegen? Mit welchen Fehlern er immerhin behaftet sein mochte, vom Laster des Geizes war er srei. Er unterhielt in Tennenborn einen fürstlichen Haushalt, steuerte bereit willig zu jedem wohltätigen Zwecke bei. ! Er liebte den Reichtum nicht um seiner selbst, sondern um der Macht und des Glanzes willen, den er verleiht; und um diese Gewalt sich und seinem Hanse zu erhalten, würde er mehr als sein Lebensglück, würde er selbst Un recht nicht gescheut haben. Als der junge Graf beranwnchs,- fühlte er sich als ' Feind jeder Neuerung im Staate oder in der Gesellschaft, in Ansichten oder Sitten. Selbst auf dem Gebiete der Wissenschaft, selbst im Bereiche jeder praktischen Studien, deren segensreiche Ausbeute zahlreiche Verbesserungen der schon vorhandenen und eben so viele Erfindungen neuer Hilfsmittel sind, war er allem abhold, was sich von dem flachgetretenen Wege alter Gewohnheit entfernte. Wenn - er von einer beliebigen Neuerung nicht den geringsten Be- ! griff hatte, oder sogar, wenn sie ihm selbst zu gute kam, feindete er sie an. Alles Keimende, Entstehende verach- lete, alles Althergebrachte, und wenn es auch sich selbst überlebender Schwäche verfallen war, bewunderte er. Von diesem Gesichtspunkte aus mußte der industrielle Aufschwung der neueren Zeit dem jetzt regierenden Herrn von.Stammegk notwendig ein Greuel sein; und er war es im höchsten Grade, besonders auch deshalb, weil für den Grafen außer dem eben angeführten Grunde, die In dustrie und ibrc Trager zu verabscheuen, noch ein anderer, schwerwiegenver hinzukam. In srüheren Jahrhunderten war nicht nur die Macht, sondern auch der Reichtum vorzugsweise in den Händen des Adels. Die wenigen großen Handelshäuser in den Hansastädten und einzelne Besitzer altehrwürdiger Be triebe ausgenommen, gab es zwar viele wohlhabende Bür ger, aber doch keine, deren Besitzstand dem des Adels gleichkam. Welch verderblicher Wechsel hatte nach des Grafen , Ansicht hier in siattgefnnden! — Viele Adelc-kamilien waren ausgestorben. noch weit mehr verarmt, und noch andere hatten sich durch Hei raten mit Bürgerlichen nach seiner Ansicht herabgesetzt. Dagegen wuchsen die bürgerlichen Millionäre gleich Pil zen aus der Erde und trieben sich sogar in der guten Gc- i sellschaft in der Gestalt von Bankiers, Kommerzienräten Fabrikbesitzern, Gewerken, und der Himmel mochte es wissen, unter welchen Titeln sonst noch, umher. Und diese Menschen lebten in einem Lnrus, genossen ein Ansehen und übten einen Einfluß, welcher ganz unvereinbar mit ihrer ursprünglichen Stellung und für sie durchaus uner- ,aubt war. Der moderne Staat war wahnsinnig und verkehrt genug, ihnen das zu gestatten; und er hätte doch besser getan, den Adel gegen solch eine unerträgliche An- i maßung zu schützen. Da dies aber nicht geschah, wurde ! es jedem Träger eines alten, erlauchten Namens zur Var- ! nehmsten Pflicht, diese Emporkömmlinge zu überbieten durch den Glanz seiner Lebensweise, durch seine Gewalt über das Volk und durch die Verehrung, welche er sich in weiten Kreisen zn verschaffen suchte. Daß dieses uner läßliche Ansehen des Adels durch Verdienste um Kirche, Volk und Vaterland erworben werden könnte und müßte, i kam aber dem Grafen nie in den Sinn; er betrachtete ! Mühe und Arbeit als unpassend für sich und seine Stan- ! desgenossen. Bisher hatte Milian — er gestand cs insgeheim sich ; selbst — die angcstrebtcn Zwecke noch nicht erreicht; aber er war entschlossen sich ihnen jetzt mit raschen Schritten zn - nähern. Mit der Einführung einer regierenden Gräfin in Tennenborn wollte er ein Leben voll fürstlichen Glanzes beginnen, was sein, durch das HciratSgm Claudias ver größerter Reichtum ihm gestattete. Daneben berechnete der sonst wenig praktische Mann ganz richtig, daß der Glanz seiner Lebensweise, um nicht ein bloß vorübergehendes Aussehen zn erregen, von Zeit zu Zeit eine Steigerung erfahren müsse, und daß es zu diesem Zwecke auch gesteigerter Mittel bedürfe: und er war entschlossen, sich die nötigen Mittel um jeden Preis zn v-r schaffen. Eine solche Gedankenreihe war eS, welche den jungen Grafen von Stammegk auf seiner Brautfahrt beschäftigte und so sehr beherrschte, daß er verwirrt emporfuhr, als beim Halten des Zuges die Stimme seines künftigen Schwagers an sein Ohr schlug. , „So bist du endlich da, Milian?* rief die hohe, klang lose Knabenstimme des zweiundzwanzigjährigen Grafen Philipp von Sinsfeld in das Abteil Bnein „Wir haben gar nicht begreifen können, weshalb ou nicht mit dem D-Zuac kamst * „Ich wünschte allein zu sein, und bei dem D-Zuge ist gewöhnlich jedes Abteil besetzt * „Du wünschtest allein zu sein? — Wie sonderbar!* entgegnete mit krähender Stimme Graf Philipp, ein klei ner, hochblonder Herr, sommersprossig, mit geröteten Au genrändern, etwas hängender Unterlippe und gebückter Haltung. „Ich kann es gar nicht aushaltey. allein zu sein, und wenn ich niemand anders habe, um mit ihm zu sprechen, gehe ich in den Stall zu Antoine: oder wenn der i^cht da ist, suche ich mir einen der Jungens.* „Ist dies der Staatswagen von Stapphorst?* fragte Milian, seines zukünftigen Schwagers Bemerkung nicht beachtend. „Wollen wir einsteigen?* „Nicht in diesen Wagen; der ist für deine Schwester und ihre Jungfer bestimmt Ich fahre dich im Landhäuser. — Aber wo ist denn die Komtesse? Ich sah sie nicht in deinem Abteil * „Sie konnte nicht mitkommen, weil sie unwohl ist. Aber steigen wir endlich ein.* „Unwohl? — Ich glaube, das ist sie immer,* schwätzte der junge Sinsfeld. seinen Platz neben Milian einneh mend. „Man sollte es nicht glauben, sie sieht so gut aus. Von Claudia sollte man es eher denken; die sieht aus, wie — wie * „Eine Lilie, willst du sagen?* fragte Stammegk spöt tisch. „Wenn nicht so weiß, ist sie doch ebenso farblos, wie diese Blume * „Ja. das ist sie,* bestätigte Philipp; „und doch fehlt ihr nur selten etwas. Aber laß die Mädels und steh dir lieber die Pferde an Sind es nicht ein Paar prächtige Jucker?* „Gewiß. Hat dein Vater sie aus Ungarn holen lassen?" „Nein, der Herr zur Sprenge hat sie ihm überlassen, weil sic dem Papa so sehr gefielen und weil er oft genug nach Oesterreich kommt, um sich andere kaufen zu können." „Wer ist Herr zur Sprenge? Ich hörte noch nie von ihm." „O, du kennst Günther zur Sprenge nicht? Das ist wirklich sonderbar. Er ist der prächtigste Kerl — reich wie — wie — ja schrecklich reich — und weiß alles, und reitet schneidig. Antoine kan es nicht halb so gut. — Und — im Vertrauen, du darfst es nicht wiedersagen — Sophie und meine Kusine Gabriele sind ganz weg in ihn, rein weg. Und er. er nimmt so wenig Notiz von meiner Kusine Ga briele al^ von Freifräulein Valentorf. Ist das nicht son derbar?" „Unglaublich; so muß er Wohl sehr hoch hinaus wollen." „Jawohl, das muß so sein. Und denke dir, Papa sagt, er trete mit der gebührenden Bescheidenheit auf. Das stimmt dock nicht. — Aber steh' — noch ein ganzes Volk Hühner! Wie mögen die so lange dem Schrot entgangen sein?" Damit lenkte das Gespräch in eine Bahn, welche dem Grafen Stammegk mehr zusagte, als das früher bespro chene Thema. Man verließ es auch nicht mehr bis znr Einfahrt in den Schloßhof von Stapphorst; denn es war v-m Grasen geläufiger und seinem Begleiter angeneh mer, sich über die Eigenschaften des Wildes, als über die Vorzüge eines Menschen zu unterhalten. Bei der Ankunft Milians siel allen das auf, was Philipp erst nachträglich bemerkt hatte — das Fehlen der Komtesse Stammegk. „Ist deine Schwester nicht mitgekommen?" fragte der ältere Graf Sinsfeld, noch ehe er Milian anders als durch einen flüchtigen Händedruck begrüßt hatte; und seine Braut bemerkte verstimmt: „Tolle Gesellschaft, so fehlt mir ja ein» Brautjungfer!" „Ich bedauere das sehr, liebe Claudia," entgegnete Milian ernst und förmlich. „Indes ist das doch weni ger betrübend, als daß Clarisse wegen eines ernsten Un wohlseins in Tennenborn Zurückbleiben mutzte." Atan überschritt eben die Schwelle des Gesellschafts zimmers. als der Graf diese Acutzerung tat. und begeg nete in demselben Augenblicke dem Grafen nud der Gräfin Heiklamm, welche im Begriffe waren, die Ankommenden zu bewillkommnen. Beide hörten die Worte Milians, und die Gräfin rief befremdet, ja selbst unwillig aus: „Wie — Clarisse begleitet dich nicht? Das ist wieder eine der unliebsamen Ucbcrraschuugen, welche du den Deinen zu bereiten Pflegst." Einen Augenblick war der Graf bestürzt und zwar so sichtlich, daß seine Verlegenheit jedem der Umstehenden aufsiel; er sammelte sich jedoch schnell und antwortete mir der Miene und in dem Tone eines beleidigten Herr schers: „Du vergissest dich. Marie Antoinette. Wie kannst du mich sür die schwächliche Gesundheit Clarissens ver antwortlich machen? Ich kann sie nicht in eine kräftige umwandeln und nur suchen, sie vor schädlichen Einflüssen zu schützen." „Eine lange Rede," entgegnete die Gräfin Heiklamm mit unvcnnindcrtcm Verdruß; „sie klärt uns jedoch noch mit keiner Silbe über die Natur von Clarissens Krank heit auf." „Hättest du mich Weiler sprechen lassen," Versetzte ihr Bruder brüsk, „so würdest du erfahren haben, daß Cla risse an heftiger Erkältung leidet. Ich fand es deshalb gewagt, sic mit ihrer schwachen Brust in dieser Jahreszeit eine Reise unternehmen zu lassen." Das Gesicht des Grafen Heiklamm trng trotz dieser Erklärung seines Schwagers den deutlichen Ausdruck des Zweifels, und seine Fran sah so gereizt aus. das; die Er widerung, welche zu geben sic im Begriffe war. ganz ge wiß nicht sanft ausgefallen wäre. Sie kam icdock iür jetzt nicht dazu ihrem Unmute Luft zu machen, denn die GrS- fin Sinsfeld nahm ihr das Wort vom Munde weg. „Mein lieber Milian,' sagte die gestrenge Dame mit dem scharfen, adlerartigen Gesicht und der hohen, nur zu schlanken Gestalt, und versuchte ihrer Stimme einen Ton milder Freundschaft zu geben, welchen die Natur ihr ent schieden versagt hatte, „mein lieber Milian, welche Be- ' ruhigung gewährt mir die mehr als brüderliche Sorg falt, mit welcher Sie die teure Clarisse umgeben! Wer ' ein so guter Bruder ist, wird ohne Zweifel auch für seine junge Frau die zärtlichste Aufmerksamkeit haben." Eben jetzt trat die Komtesse Claudia Sinsfeld, welche sich nach ihrer gereizten Bemerkung bei der Ankunft ihres Verlobten zurückgezogen hatte, wieder an die Seite ihrer Mutter, und nun konnte die gegenseitige Wärme, mit wel cher das Brautpaar sich begrüßte, wohl einigermaßen die Voraussetzungen der Gräfin bestätigen. Für einen unbefangenen Zuschauer war das jedoch kaum der Fall. Milian wandte sich zwar dem jungen Mädchen zu, die lie benswürdige Rede der M. L-w bloß durch eine leichte Neigung des Kopfes erwidcn.s, -cch bot er seiner Braut die Hand und berührte mit den Lippen ihre Stirne. Das alles geschah aber so sichtlich in den Grenzen hergebrachter Form, daß er nur erkältend wirken konnte Diesen Ein druck mußte ein Blick auf das Brautpaar notwendig ver stärken; denn die Verlobten waren der äußern Erschei nung nach so auffallend von einander verschieden, daß jeder, der es gut mit ihnen meinte, nur hoffen konnte, daß sie im Innern harmonischer zu einander stimmen möchten. In Milians Gestatt und Gesicht offenbarte sich Kraft und Schönheit, wie abstoßend der Ausdruck seiner Züge und sein hochmütiges Gebahren immerhin wirken mochten. Claudia war klein, schmächtig, rotblond und ohne jede Frische. Dazu war ihr Kopf auffallend groß für den dürftigen Körper, die Züge, trotz der starken Rase, klack und nichtssagend — und der einzige Reiz, dessen sie sich rühmen konnte, ihre hübschen blauen Augen, sie ivaren fast beständig durch die breiten Lider mit den farblosen Wimpern verhüllt. Einen auffallenden Gegensatz zu dem unaijsehnlichen Neußern der Comtesse bildete ihre Haltung. Sie war ticht anziehend, nicht gewinnend, aber sie war sicher und vürdevoll. und dennoch vollkommen natürlich Die ganze Erziehung der jungen Dame war darauf berechnet ge- vesen, trotz ihres Mangels an Schönheit und ihrer kaum nittelmäßigen Begabung, ihr den sichern Takt und das 'tets gegenwärtige Selbstbwußtsein zu verleihen. Die Mühe war nicht verloren gewesen. Jetzt wandte sie sich in ruhigem Tone zu ihrem Verlobten: „Ich freue mich Ihrer Ankunft. Milian, be- >auere aber außerordentlich, daß Sie nicht von Ihrer Schwester begleitet sind." „Clarisse ist krank, liebe Claudia," entgegnete der Graf, die Hand seiner Braut nochmals mit großer Höf lichkeit zu seinen Lippen emporhebcnd; „und weil ihrc Gesundheit sehr zart ist, habe ich nicht gewagt, sie mil mir zu nehmen, so sehr wir, sie selbst und ich, ihre An wesenheit bei meiner Vermählung mit Ihnen auch > wünschten." „Ich wußte nicht, daß Ihre Schwester eine so sehr zarte Gesundheit besitzt," erwiderte die Comtesse. ein , Wesen annehmend, als suche sie das Gefühl einer erlitte nen Beleidigung zu unterdrücken. „Ich erfahre eine schmerzliche Täuschung durch das Nichterscheinen der Komtesse Stammegk, weil ja natürlich Ihre und meine , Schwester zu meinen Brautfützrerinnen bestimmt ivaren." „Es schmerzt mich, Komtesse, daß ich dazu beigctragcn mußte. Ihnen diese Täuschung zu bereiten, obgleich cs mir schmeichelhaft ist, zn setzen, welchen Wert Sie auf Vic , Gegenwart meiner Schwester legen." ,-Jhr Hiersein wäre mir natürlich sehr willkommen ! gewesen; da es jedoch entbehrt werden muß. werden wir genötigt sein, die Komtesse Stammegk durch eine andere - jung« Dame zu ersetzen." sagte Claudia Sinsfeld mit sehr kühler Haltung, welche ohne alle Unfreundlichkeit. . fern von der geringsten Aufregung und deshalb vollkom- ' men tadellos war. Den Grafen aber rbizte dies Viet ° mehr als die heftigste Entgegnung zu tun vermocht hätte „Komm, liebe Mama, bitten wir Kusine Eugenie, an dic Stelle meiner zukünftigen Schwägerin zu treten. Ich be dauere jetzt, ihr nicht schon längst in dieser Richtung eine i Andeutung gemacht zu haben, weil man bei der bckannt- f lich so oft wechselnden Stimmung der Komtesse Clarisse ! ja niemals sicher auf ihr Kommen rechnen kann." ! Während Milian mit einem Gemisch von Ueber- rasckung und Aerger seiner mit sichern! Anstande davcm- : schreitenden Bram nachsah, bei sich selbst die staunens , werte Tatsache konstatierend, daß sie imstande sei. Kn - hochfahrendes Benehmen auch gegen ihn, ihren künftigen , Herrn und Gemahl, geltend zu machen, flüsterte ein blon i der Offizier, Garde-Dragoner einem neben ihm stehen- den jungen Manne in Zivilklcidung zu: „Sagte ich Ihnen j nicht, daß meine Schwester in Gefahr schwebe, zur Vraut- führerin gepreßt zn werden? — Sie sehen, meine Prophe- - zeiung trifft zn." „Freilich. Allein, wie konnten Sie annehmcn, das § die Schwester des Grafen Stammegk bei seiner Vcrmäh > lung fehlen werde, dn Sie doch das eingetretene Unwohl ! sein der Dame unmöglich voraussehen konnten?" fragt, der Angeredete, ein hochgcwachsener Mann mit reichem dunklen Haar und Bart, von welchem sich dic klare, ge sunde Blässe des bedeutenden Gesichts angenehm abhob Ehe der hübsche Garde-Dragoner die Frage seine- ! Nachbarn beantworten konnte, traf diesen der Blick Mili - ans und blieb einige Augenblicke mit einer Art unbe , haglicher Verwunderung auf ihm haften, bevor er mit den , noch neben ihm weilenden alten Grafen Sinsfeld sich zi, einer Damengruppe an der andern Seite des Salons be gab. Jetzt bemerkte der Offizier: „Wie mißtrauisch ei Sie ins Auge faßte, zur Sprenge!" Er suchte gewiß zr ergründen, ob Sie seiner Erzählung von einem einfache; j Unwohlsein seiner Schwester Wohl Glauben schenken." „Weshalb sollte ich das nicht?" fragte zur Spreng«, verwundert. .Forvepung solgt.- , Schickt die „Weiheritz-Zeitung" ins Feld? I Feldabonnement bei täglicher Zusen'ung monatlich 1 Mark. er nc ge li- br lic lic m st< ur n 22. darf nlch Her der' mit Gest frisch vom wen! könn finde ordni gust wege r Deuts Ernst Wohl zeichn Edler reicht. terie-f Soup Friedl hieltet Böttck Magd zeuW a.M) Aierm dieselb (Seile. 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