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KetlM W Wchech-AewM Dienstag den 24. Juli >91? abends 83. Jahrgang tm Hint« )russtlows^ L er Geschäft. Ein brennender Ort nach dem andern ndurch b« zeichnet den Weg der weichenden russischen Armeen. m Feuern Tie Meuterei ist schuld. nleutnant Wünsche, Wilhelms, Adam, v. Bothmer Die Feil lM Handelsschiffranmes rre isier. - U8t. ächte vernichtet worden. An diesen Erfolgen waren in hervorragender tt-Boot. „C. 34" wurde in Der Krieg zur See. Im Juni 1016 000 Tonnen versenkt. Nach endgültiger Feststellung sind im Monat Juni tschaften in Brand, die sie dem Sieger überlassen issen. Besondere Braudkommauvos und die Brand- anaten der russischen Artillerie besorgen dieses trau- c Tag un Hielt, ba cherenf ! Die Ereignisse an der Ostfront gehen erfreulicher- ise so schnell, daß alle Berichte der Boruise durch l Tagesbericht überholt sind. Wir verzeichnen daher r einige Sätze aus den letzten Ergänzungsberichten Heeresleitung: Die Zahl der in den Händen der Sieger blet- den Gefangenen erhöht sich stündlich, je weiter das dringen Naum gewinnt. Ain Sonnabend waren es 0. Der Vormarsch wird durch schönes, nicht zu es Wetter begünstigt, das die Straßen staubfrei cht und den Truppen ein flottes Marschtempo öglicht. Kräftigen Anteil nehmen die Flieger am pf und an der Verfolgung. Sie überfliegen in z geringer Höhe die russischen Abteilungen und ten durch ihr wohlgezieltes Maschinengewehrseuer mentlich unter dem Train große Verwirrung an. Flugzeuggcschwader bewarf die militärischen All en bei Tatnopol mit gutem Erfolge. Wie bei dem großen russischen Rückzug im Jahre 15 in Galizien und Polen, so stecken heute die von renski inspirierten Truppen alle die Städte und es für unsere Feinde nutzbaren ersenkt worden. Versenktes englisches Das englische Unterseeboot Seit Beginn des uneingeschränkten U-Bootkrieges nd mit den Junierfolgen insgesamt 4 671000 Brutto Rcgister-Toimcn Is Höchs t in de Lünsdor Politische Rundschau. — Der ehemalige Botschafter Fürst Hugo Ra- dolin auf Jarotschin ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Verstorbene kam als einfacher Herr v. Radolinski an den Berliner Hof, wurde der Ver trauensmann des Kaisers Friedrich und wirkte nach dessen Tode als Botschafter lange in Paris. Maschine» hließlich rerlinie a sakensotni lbipern u wärts ie sich euer zurü le sind Orten Semeine ihnen a abschrecke elbst nich gemeld igen vo er Vater 5-Pfg. e in de ngeyend, h ur Oksenst onjuchh iv, H dem ggi werden; d in beförde turmkvlow » Handclsschisfraum insgesamt 1016 000 Brntto- egister-Tonnen vnrch Kricgshmwlungcn der Mittel Aus aller Welt. ** Ei» schweres Straßcnbahnnnglnck in München, bei dem ein Triebwagen gegen ein Haus fuhr, hatte den Tod von 3 Fahrgästen zur Folge; 18 Personen wurden außerdem verletzt. Erhöhung der Brotzutcilung. Von Mitte August ab wird voraussichtlich überall dieselbe Brot- menge gewährt werden wie vor der letzten Ver kürzung, denn es wird den Gemeinden dieselbe Tages menge an Mehl angewiesen, wie sic vor der Kürzung einschließlich Strecküngsmitteln den Gemeinden zuge- führt wurde. Gleichzeitig damit wird die Wochen fleisch menge wieder auf 250 Gramm zu rück ge führt. Für die Zeit vou Anfang Oktober an wird eine neue VerteilungSregelung vorgesehen, die je nach der Güte des ErnieausfaUes bemessen werden dürfte. Nr. 169 a in ihG'"wer, Voigt (Ernst), Howaldt. Einen guten Anteil fastenze """ haben auch die Kommandanten unserer Minen- chl Han -Boote, die unter besonders schwierigen Verhältnissen nd bei stärkster feindlicher Gegenwirkung zu arbeiten Volkswirtschaftliches. H Kiefernzapfen als Heizmaterial. Die schwedischen Tageszeitungen berichten, vag aus schwedischen Privat- bahnen seit einiger Zeit Versuche gemacht würden, Kiefernzapfen als Brennmaterial zu benutzen. Die Ver suche sollen ganz vorzüglich ausgefallen sein, sodaß jetzt Kiefernzapfen in erheblichem Umfange verwendet werden. Man hat berechnet, daß 2 Tonnen Zapfen denselben Heizwert haben, wie 1 Tonne deutsche Stein- kvhle. Die Zapfen werden, um eine zu schnelle Ver brennung zu verhindern, mit etwas Kohle und Koks vermischt. Man bezahlt in Schweden für Fichten- und Kiefernzapfen gegenwärtig 2Vs bis 3 Oere für das Kilogramm. Bei dem durch Arbeiter- und Transport schwierigkeiten gestiegenen Mangel an Heizmaterial erscheint es uns nützlich, auf diese schwedischen Erfah rungen hinzuweisen. Es gibt in Deutschland sehr leicht Gelegenheit, Tannenzapfen zu sammeln und minde stens für den winterlichen Heizbedarf aufzusparen. Im besonderen können die Schulkinder und die städtischen Ausflügler auf das Sammeln von Fichten- und Kie fernzapfen verwiesen werden. Viele kleine Hilfe schafft auch Großes. Im russischen Heeresbericht heißt es über die impfe westlich Tarnopol am 19. Juli: ,',Unsere Niederlage erklärt sich aus der Tatsache, reiwilligt tz, beeinflußt durch die Agitation der Maximalisten, il an d< :le Trnppenabteilungen, die den Befehl erhalten zlers, de ttcn, die angegriffenen Abteilungen zu unterstützen, ein, ui isammenkünfte veranstalteten und berieten, ob sie dem n zu vei Zehl Folge leisten sollten. Mehrere Regimenter wci- rten sich, ihren militärischen Pflichten nachzukom- Bielefel m, und ließen ihre Stellungen ohne jeden seind- Allgemeine Kriegsnachrichten. Larsons Frievensbedingung. Das neue Mitglied des englischen Kriegsrates, Sir Edward Carson, antwortete auf die Friedensrede des deutschen Reichskanzlers: „Deutschland soll seine Friedensliebe dadurch be weisen, daß es die Truppen zuerst hinter den Rhein znrücknimmt." Er fügte höhnend hinzu: „Wenn die Deutschen große Büßfertigkeit über das Unrecht und für ihre Verbrechen gegenüber der Menschheit zeigen, die sie in Belgien, Nordsrankreich, Serbien und in anderen Ländern begangen haben, die ohne Not mit Blut getränkt sind, dann wird unser friedliebendes Volk in Verhandlungen eintreten und die Welt von den Schrecken des Krieges befreien." Ganz wohl wird dem frechen Engländer bei die sen Worten nicht gewesen sein; denn er selbst hat erst jüngst Englands verzweifelte Lage in einem Aufruf an die Arbeiter wie folgt geschildert; „Ein entschlossener Feind ist dabei, unsere In seln zu blockieren nnd die Handelsschiffe, die dem Volke Nahrung und der Armee Kriegsmaterial brin gen, zu zerstören. Wir müssen von allen unseren Hilfs quellen Gebrauch machen, um es abzuwenden, daß wir von Hungersnot bedroht werden. Der Feind weiß dieses und hat alles darauf gesetzt. Wenn es ihm gelingt, ge winnt er den Sieg, wenn es ihm nicht gelingt, ist seine Niederlage gewiß." Daß wir recht gute Aussichten auf diesen Sieg haben, zeigt die jetzt vorliegende neueste Aufrechnung unserer bisherigen U-Booterfolge. Arkiküü !eise beteiligt die UuterscebootskommandanteimKapi- mrch eine eingestandeuc Niederlage der Mittelmächte u erzwingen. Nachdem dies mißlungen ist, und die Zerrüttung m Innern die größten Aufgaben an die neue Neaie- uug stellt, wird Kerenski wohl nichts mehr übrig 'leiben, als gegen die Fortsetzung des Krieges durch >ie Entente offen Frnnt zu machen. Der schlechte Stand der Weltgetreideernte. Jni „Schweizer Bauer" macht der dänische Inge nieur West beängstigende Angaben über die Alpssichter der diesjährigen Weltgetreideernte: „Frankreich rechnet mit einer Mißernte, Eng land wird nicht annähernd in der Lage sein, seinen eigenen Bedarf zu decken. Am besten sind die Zentral mächte daran. Die 1916er Ernte in den Vereinig ten Staaten, Kanada und Argentinien wm gegen die vorhergehende um 44 Prozent zurückgegan- gen. Die Reserven der genannten drei Hauptausfuhr gebiete für Getreide sind erschöpft. Die diesjährig« Ernte wird wahrscheinlich noch kleiner sein als di« vorjährige In der Uunion wird sie auf 10 Milli onen Tonnen Winterweizen geschätzt (1916: 12,4 Milli onen). In Argentinien fällt die Ernte dermaßer schlecht aus, daß wenig mehr als 100 000 Tonner für die Ausfuhr bleiben. Der amerikanische Lebens Mittelkontrolleur Hoover schätzt nach amtlicher Erklä rung vom 3. Juni den Zufuhrbedarf der Alliierter aus 840 Millionen und den der Neutralen auf U3< Millionen Bushels Brotgetreide. Die Union und Ka nada werden dieses Jahr aber nur 500 Millioner entbehren können. Wie Wilson erklärte, wird der lieber schuß Amerikas in erster Linie den Alliierten zugud kommen Nach vorstehenden Zahlen würde für dü Neutralen nichts übrig bleiben, ganz abgesehen vor den Wirkungen des U-Bootkrieges, welche die Fracht raumnot Tag für Tag vergrößern." Die spanischen Wirren. Auflösung des Rumpfparlaments in Barcelona. In Barcelona wollten die radikalen spanischen Parlamentarier eine Zusammenkunft größeren Stiles halten und sich über ihre Forderungen an die Regie rung aussprechen und verständigen. Dieses soge nannte katatonische Parlament ist sofort bei dem Ver such der ersten Tagung vom Gouverneur von Barcelona aufgelöst worden. Havas meldet darüber: > Der Gouverneur von Barcelona telegraphierte an den Minister des Innern, daß die Parlamentarier nach vergeblichen Anstrengungen, sich im Palaste des Ve- zirksratcs und hierauf im Bürgermeisteramt zu ver einigen, sich im Zirkel der schönen Künste versammel ten, daß aber die Ankunft der Polizei die Abhaltung der Sitzung verhinderte. Havas meldet aus Barcelona: Eine Versamm lung von Parlamentariern fand im Palaste der elek trischen Industrie statt, doch erhielt bet Beginn der Versammlung der Gouverneur das Recht, die Ver sammlung aufzulösen. Die Ruhe ist vollkommen her gestellt. Ueber die erste Sitzung des Rumpfparlaments, die ein so schnelles Ende gefunden hat, wird gemeldet: Am Donnerstag um,3 Uhr nachmittags begann die Versammlung der katalanischen Senatoren und De putierten. Die vom Gemetnderate dem Publikum er teilte Berechtigung, der Sitzung beiznwohnen, wurde in letzter Stunde zurückgezogen. Vor dem Beginn der Sitzung sandten die der liberalen Partei angehvrcn- d»» Abaeordncten und Senatoren «in Eraebenbeits- üten und deren Tätigkeit daher besonders hervor- irgehoben zu werden verdient. telegramm an den König. Der Dank des Monarchien erfolgte gleichfalls telegraphisch. Der Pariser „Matin" meldet, die Ausdehnung der Separatistenbewegung im spanifchen Volk und Heere errege die ernstesten Besorgnisse der Ententemächte.' Laut „Echo de Paris" wurde die Garnison Gi braltar verstärkt. Zum ersten Male zeigen sich auch französische Kriegsschiffe im englischen Geschwa der Gibraltars. i Dem „Temps" zufolge beteiligte sich ungefähr ein Sechstel der Parlamentarier Spaniens an der Kon ferenz in Barcelona. j Politische Kreise in Madrid erklären: Die Par lamentarier, die an der Versammlung in Barcelona! teilgenommen haben, sehen ihre Aufgabe als erledigt an; sie sind nach Madrid zurttckgekehrt und haben sich vorgenommen, eine Kundgebung an die Regierung zu richten, in der sie ihre wichtigsten Forderungen aus- rechterhalten. - Nnrnhen in Spanien. Der spanische Minister des Innern erklärte, daß, da in Valencia eine Gruppe von Kundgebendcu eine drohende Haltung annahm, die Gendarmerie schars vorging und die Ordnung wiederherstellte. ! Aus Barcelona wird vom 20. Juli gemeldet: An der Ecke der Straßen Conde und Asalto. wurde eine Barrikade errichtet. Die Aufrührer wurden durch das Eingreifen bewaffneter Kräfte schnell zerstreut. Andere Kreise versuchten gleichzeitig, Unruhe zu stiften, wurden aber ebenfalls zerstreut. In der Nacht nahm die Hauptstadt von Katalonien wieder das gewöhnliche Aussehen an. Kaffeehäuser und Theater waren geöffnet, die Straßenbahn verkehrte fahrplanmäßig. ; Tie spanische Grenze geschlossen. Nach einer aus Madrid eingehenden Meldung sind die spanischen Grenzen für jeden Personen- und Warenverkehr seit gestern geschlossen. Man bringt diese Maßnahme mit den zur Zeit in Spanien herr schenden Unruben in Zusammenhang. mrch ori hen Druck im Stich. Tie Anstrengungen der Besehls- Itück zeix ber und der Ausschüsse, sie zur Ausführung der inen Knc Zehle zu bewegen, blieben vergeblich." Kartoffel aifer ft orstmann, Wassner, Viebcg, k. und k. Linienschisfsleut- äeß. Na Zdenko Hudecek, Oberleutnant zur <Hec Für- '«r Nordsee von einem unserer U-Boote, Kommandant tapitänlcutnant Walther, versenkt. Der einzige Ueber ebende, ein Heizer, wurde als Gefangener cinge- racht. Diktator Kerenski. Mit einer Schnelligkeit, wie sie nur revolutionä- en Zeitläuften eigen, ist der junge Rechtsanwalt und iührer der kleinen Dumafraktion der Trudowiki zum ochsten Amt in seinem Vaterlande emporgestiegen. )er Kreditverwcigerer wandelte sich in wenigen Wochen um Kriegsminister, der an der Front von Regiment u Regiment jagte, um die Truppen durch machtvolle kede zum Kampfe anzuspornen. Und der Nevolutio- lär von gestern ist der Mann der Ordnung von heute, er alle Versuche, diese zu erschüttern, mit den Mit ein des alten Ordnungsstaates zu unterdrücken be eil ist. Kerenski verdankt seinen neuesten Aufstieg der letz- m Petersburger Bewegung und der Entfernung der adettistischen Minister aus dem Kabinett. Seine Er- Innung bedeutet einen Versuch, jene anarchistische "tt^pewegung aufzuhalten, indem man ihr einen Mann ^r starken Mittel und der starken Ideen entgegenstellt, ülku Mit dem Ausscheiden des Fürsten Lwow aus dem „ Evolutionären Kabinett segelt die vorläufige russische " — Regierung nunmehr ganz unter sozialistischer Flagge. Mit Kerenski erhält die Republik einen Führer, >er voll Ehrgeiz und Tatkraft ist. Er hat die Offen- ive in Galizien unternommen, um mit einer letzten riegerischen Anspannung den allgemeinen Frieden