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Elf Pilzregeln. 1. Nimm nur Pilze, di« du genau kennst! 2. Nur irisch gesammelte und auch nicht zu alt« Pilze berrite zu, denn schon nach «tn bis zwei Tagen lönnin eßbar« Pilz« genau so schlimm wirken wie gislige! Darum möglichst noch am Tag de» Linsammelns mit ihnen in die «üche! 3. Da« Blauanlausen beweist noch keine Ungenieß- bürktit! (Rotkopf, Maronenröhrling, Sandpilz, Heren« pilz und Kornblumenröhrling, die durch Druck oder Anschneiden blaugrün oder dunkelblau anlaufen, sind alle eßbar) 4. Genießbarkit erkennt man weder ank Geruch noch am Geschmack! Insbesondere ist unangenehmer Geruch oder scharfer beißender Gischmack kein stet» gültige» Kenn zeichen von Giftpilzen, 5. ebensowenig die schmierige Beschaffenheit! (Schleim- pilz, Butterpilz und Schmierling sind vorzügliche Speise« pilze.) 6. Das Schwarzwerden von Siiberzeug oder von mit- gekochten Zwiebeln al» Kennzeichen von Giftpilzen gehört 1n« Reich der Fabel. 7. Pilze, die sich leicht adziehen lassen — wie der Butterpilz, der Schmierling, verschiedene Täublinge —, sind vor der Zubereitung abzuhäuten! Perlpilz und Panther« Pilz sind nur ohne Oberhaut genießbar. 8. Genießbar sind alle Lorcheln, Morcheln, Trüffeln, Ziegenbärte, Händlinge, Etachelinge und Stäublinge (mit Ausnahme des Kartoffel-Bovist). 9. Vermeide alle Röhrenpilz«, die am Stiel oder unter dem Hut lebhaft gefärbt sind! 10. Von den Blätterpilzen sind alle Täublinge, Milch- linge und Ritterlinge eßbar, di« in frischem Zustand «inen milden Geschmack haben! (Duiry sofortige Kostprobe überzeugen!) I I. Sammi« niemals Pilze bei Regenwetter! Holland fordert Genugtuung. Berlin, 19. Juli. Der niederländische Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat dem kaiserlichen Gesandten im Haag da» tiefste Bedauern der niederländischen Re gierung über den englischen Angriff aus deutsch« Schiff« an der holländischen Küste ausgesprochen und dabei dem festen Entschluß jeinv Regieruna Ausdruck gegeben, von England Genugtuung zu verlangen, sobald irststehe, in welchem Umfang ein Uebergrisf auf die niederländische Hoheitsgrenze votliegt. Die Kanonen gegen Petersburg gerichtet. Haag, 19. Juli. Reuter meldet au» Petersburg: Da» Gebäude de» Generalstabs in der Stadt vor dem Winter« Palais ist das Hauptquartier der Regierungstruppen, die dort biwakieren. Kanonen sind ausgestellt. Man glaubt allgemein, daß ein entscheidender Kamps zwischen der Regierung und den Revoltierenden stattsinden wird. Kerenski kehrte aus dringendstes Ersuchen de« Kabi nett» von der Front zurück und wandt« seinen ganzen Einsluß auf die Arbeiter auf. Rußland in der Hand seiner Geldgeber. Wie der mit der italienischen Mission aus Rußland zurückgekehrte Reformsozialist Lerda in der Turiner „Ga- zetta del Popow" bestätigt, ist di« neueste kriegerische Politik der vorläufigen russischen Regierung eine Folge des englischen und amerikanischen Druckes. Die Ver einigten Staaten erlangten überdies bedeutende Handels- und industrielle Zugeständnisse und versprachen dafür Rußland finanzielle Hilfe, um es vor dem Bankerott zu retten. Mttsrvorhersake Zeitweise heiter, kein« wesentliche Temperaturände rung, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Nieder- schtäg». Letzte NaHNMe». Neue v«Boots-Erfolge. - Berlin, 19. Juli. (Amtlich.) Reue 0-Boots«Erfolge tn der Biskaya und im Atlantischen Ozean: 21000 Brutto- ttgisterwnnen. Unter den versenkten Schiffen befanden sich ein unbekannter, bewasfneter, geladener Dampfer von mindestens 4500 Tonnen, von Fischdampsern gesichert, «in beladener Dampfer, der aus einem Geleitz g heraus- geschossen wurde. Die Ladungen der übrigen versenkten Schiffe bestanden, soweit sie ermittelt werden konnten, aus Stückgütern, Kohle und Tonerde. Der Chef de» Admlralstabes der Marine. Beschleunigte amerikanische Truppenfendungen nach Frankreich. Amsterdam, 19. Juli. Auf Befehl des Präsidenten wird di« mobilisierte Nationalgarde sobald wie möglich nach der französischen Front abgehen. Erzar Nikolaus — geistesgestört. Lugano, 19. Jult. Nach dem „Secolo" berichtet die Dotit^,ische Korrespondenz aus Petersburg, daß Erzar Nikolaus Zeichen von Geistesstörung zeige; die Besorgnis befiele, er könne Selbstmordversuch unternehmen. Infolge dessen sei seine Ueberwachung sehr verschärft worden. Grohe Zahl von Verwundeten aus den Petersburger Krawallen. Amsterdam, 19. Juli. Aus Petersburg wird gemeldet: Gestern sind hier mehr als 100 Verwundete in da« Hauptquartier de» Kommissars im Leteiny-Distrikt einge- liesert worden. So springt man mit Neutralen um! Die Bereinigten Staaten verlangen die Einstellung der Ausfuhr folgender Lebensmittel von Holland und Skan dinavien nach Deutschland: Butter, Käse, Fleisch, Fleisch waren, Fische, kondensierte Milch, Gemüse, Früchte, Kar- tosfeln, Mehl, Zucker und Kaffee. Zurück nach Moskau? Petersburg, 19. Juli. (Reuter.) Ein außerordentlicher Kabinettsrat hat über den Antrag beraten, den Sitz der einstweiligen Regierung nach Moskau zu verlegen. Anm. d. Schr.: In Moskau ist es ja auch sehr unruhig, doch scheint die Regierung vor allem die Nähe der ganz von den Anarchisten beherrschten Seefestung Kronstadt zu fürchten. Weicht die Regierung tatsächlich nach Moskau zurück, so wird sie auch dort bleiben und Peters de« Großen nach dem Westen gerichtete Politik damit aufgeben. Die Finnen vor die Front! Budaprsi, 19. Juli. Nach einer Meldung des „Az Est" ruht augenblicklich die Gefechtetätigkeit tn Oltga'izien. Da aber die Russen über genügende Reserven verfügen, sind wahrscheinlich weitere Kriegrereigntsse zu erwarten. Nach Gefangenenaussagen hat der Oberkommandant Gutro auf direkten Wunsch Kerenskis drei finnische Divisionen al» erste Sturmtrupp» ausersehen und diese sich vor den Gräb«n der ungarischen Soldaten verbluten lassen. Man könnte au» den am Leben gebliebenen kaum 3 Bataillone aufstellen. — Am Zborower Frontabschnitt gibt es auch Frauenbataillone. Die Frauenbataillone wurden in zwei Regimenter eingeteilt, sie wurden al» erste» und zweites Totenkopfregiment bezeichnet, da sie an der Mütze ein Twenkopfabzeichen tragen. Vei-Ioi-on eine ä.v«I«n- »«rküi-L« zwischen Sägewerk Buschmühle und Schmiedeberg. Um Abgabe im Gemeindeamt da selbst wird gebeten. ** Ein Gendarm von einem Russen erschossen Der Gendarmeriewachtmeister Henning aus Hesel wurd, in der Nähe von Brinkum (Kreis Leer) von einen entwichenen-russischen Kriegsgefangenen durch einen Revolverschuß getötet. Der Verbrecher wurde ver- haftet. Der nächste Angriff auf London. Nach „Daily Telegraph" erklärte in einer Volksversammlung der Kapitän Atherley JoneS, die wutschen Flieger hätten bei dem letzten Angriff weniger wn Zweck verfolgt, Leute zu töten, als Aufnahmen i« machen, um so in der Lage zu sein, den nächsten llngrifs mit hundert Apparaten zu unternehmen. Er otsse, daß die Regierung durch die Deutschen benach- chhttgt worden sei, daß der nächste Angriff auf Lon ton mit 10« Maschinen erfolgen würde, und daß in- vlgedessen die bürgerliche Bevölkerung 20 Nellen aus der Stadt entfernt werden möchte. Vie Fliegerbomben würden mit Blausäure gefüllt sein. Wir wissen nicht, was an dieser angeblichen Ver- varnung richtig ist, jedenfalls spricht aus dieser Mel- mng ein heilsamer Schrecken, der den Engländern n die Glieder gefahren ist. „Daily Telegraph" sagt über den Angriff vom ?. Julr noch an anderer Stelle: „Die verschiedenen Gerüchte über das besonders Ahne und der Abwehrmaßnahmen sozusagen spottende Verhalten der deutschen Flieger gingen größtenteils »on Laten aus; die feindlichen Flugzeuge fuhren sehr :asch und tn sehr großer Höhe. Es waren Flugzeug« wn einem allerneuesten Modell, mit zwei Maschinen rusgestattet, weit größer, als man sie je gesehen. Sie verdankten ihre Sicherheit möglicherweise einer ürt von Schutz der verwundbaren Teile. Ohne Rück sicht auf die Behauptung, daß die Angreifer die eng, lischen Verteidigungsmaßnahmen als nicht bestehend be> dachtet hätten, bleibt doch die Tatsache bestehen, das ttese nicht stark genug gegen so gewaltige Angriff« sind. Es müssen daher fieberhafte Anstrengungen zu» Verstärkung des englischen Flugwesens gemacht Wer sen. Wir müssen jeden Nerv anspannen, um die Ueber- tegenhett tn der Luft zu erringen. Das ist nur da- surch möglich, daß wir eine fast unbegrenzte Meng« von Flugzeugen und ausgebildeten Fliegern besitzen/ Allgemeine KriegsnachrichLen. Meutereien ver ven Franzosen. Die Fälle von Meuterei im französischen Heer« mehren sich. So schreibt ein Mann vom Infanterie- Regiment 217, daß das Regiment, als es vor Ablauf der versprochenen Ruhe an die Front gehen sollte, tn St. Menehould meuterte, wobei Gendarmen auf di« Truppen schossen. Das Regiment wurde daraufhiv zwangsweise verladen. Unterwegs schossen Vie Meu terer auf der Durchfahrt durch die Bahnhöfe mV Maschinengewehren aus den Wagen, wobei es Tot« und Verwundete auch unter der Zivilbevölkerung gab Puch auf freiem Felde wurde auf Kühe, Pferde usw geschossen. Daraufhin sollten 8 Meuterer erschossen, 15 zu lebenslänglichem Zuchthaus und 2 Hauptleut« zn 1« Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden sein Auch Leute des Jager-Bataillons 14, die anfangs iv Fresnes in Ruhe lagen, steckten ein Proviantmagazin an und erschossen 3 Offiziere ihres Bataillons. > Lrnppenverschiebunge« in Mazedonien. Nach zuverlässigen Meldungen finden in den letz ten Wochen-in Mazedonien ausgedehnte Truppenver- schtebungen statt. Französische Truppenverbände wer ben aus Mazedonien über Italien nach Frankreich ab- transportiert. Die zurückkehrenden französischen Trup pen werden vorläufig in den Departements Savoyer und De L'ain untergebracht, da man infolge ihre« schlechten körperlichen und moralischen Verfassung eim Gr, Gel Front Die zett; zei! ver Ais Maas-Hf führte ei tags zui Nick flich von lungen i cungsfer vvnnen . Russische Frauenvatailloue. Nach einer Meldung des „Az Eft" gibt es auf Zborower Frontabschnitt Jrauenbataillone. Die Frauetibataillone wurden in zwei Regimenter einge teilt; sie wurden als erstes und zweites Totenkopf- Regiment bezeichnet, da sie an der Mütze ein Toten- kopsabzeichen tragen. Der Arbeiter- und Soldatenrat gegen die Meuterer. Der A.-- »atz S.-Rat und der Vollziehungsaus- fchutz des Bauernrates nahmen mit allen gegen 1V Schwätzer Uhen in en der ässen. S iese Geri aß sich inem Ve 00 Perß rlbst zer ich mit -tadttnne ' Zwi zen Mee Zwi polje u Feuertät D ungünstige Beeinflussung der Stimmung in Frankrei befürchtet. Die durch' den Abtransport an der maz dänischen Front entstehenden Lücken sollen durch färbt- Infanterie, . durch Griechen und Italiener auSgesüI verden. Die von DÜ1 Nor Front b Zunahnz fangens. ' SM ! An ndhrerei Südufer i Süi pen nack sttllung ztötzere gewehte durch G den ge brachen. Stimmen, bei Stimmenthaltung der Maximalisten, ein« Entschließung an, die sich in kräftigen Ausdrücken an die Arbeiterschaft und die Soldaten wendet. Darin leweren Süd! Einsatz s sUrückzug tnter sch äs gegen sehmung, nentlich rächtliche raten öst »en mit Italien Kein Die neue Petersburger Revolte. ML" Eiu Soldatenaufruf zum Sturz der russischen vührent hat sich flandrift Seite et ger stieß zähen A erschrockk zeuge al ger abgi unsere 8 Ueb bartzy Bet Venen 1 und ebl jaben u ämmenai illerie u Mistet, ms die ägen ver die Arw »m die ! rls ein Zieges :ials bez< Der ö Regierung. > Reuter meldet aus Petersburg vom 17. Juli; Gestern kam es zu einer großen bewaffnete»« Kund. gebung, die von Maximalisten in Szene gesetzt war. Stundenlang .durchfuhren Automobile mit Soldaten, Matrosen und Zivilisten, die mit Gewehren bewaffnet waren, die Stadt. Am Newskh-Prospekt wurde geschos sen, mehrere Personen wurden dabei getötet. Ta- erste Maschine,tgcwchrregiment soll de»» Anfruhr Haupt, sächlich verursacht haben. Unter den Manifestanten befanden sich Abteilungen der Grenadier-Regimenter Pavlowski und Moseovie. Die Soldaten besetzten die Druckerei der „Nowoje Wremja" und erzwangen die Veröffentlichung eines Aufrufs an das Volk, die vorläufige Regierung zu stürzen. Das Organ des Arbeiter- und Soldatenrates beurteilt die Bewegung als die Revolution gefährdend. Unzählige mit Ma schinengewehren beladene Frachtwagen gehen nach dem Landhaus der Tänzerin Kreshinskaja, wo sich das , Hauptquartier des ersten Maschinengewehrregiments ' befindet. Die Regimenter Wolinskt, Letowski, Jsmai- lowski und Simconowski sind noch ruhig. Die Garni sonen in Oranienbaum, Zarskoje Selo und Peterhof richten sich nach den Anweisungen des Arbeit«»- und Soldatenrats. heißt es: Bewaffnete kamen bis zum Taurischen Pa lais, wo Mitglieder des Ausschusses tagten, und veri langten, daß diese die Macht in ihre Hand nähmen! Aber gerade die, die nach der Macht verlangten, waren die ersten, die gegen die Macht anftraten. Der Aus- schuß weist mit Entrüstung alle Versuche zurück, sei neu Willen durch einzelne Truppenabteilungen zu be einflussen. Die Verantwortung für das Blut, das aus den Straßen von Petersburg vergossen worden ist trifft jene, die es gewagt haben, zu veranlassen, das zu diesem Zwecke Bewaffnete auftraten. Alle dies« Handlungen sind mit Rücksicht auf unser revolutionä res Heer, das an der Front die Errungenschaftei der Revolution verteidigt, Handlungen des Ver, rates und der Niedertracht. Jeder, der dei Willen der berufenen demokratischen Organe zu be einflussen sucht, jeder, der Zwietracht in deren Krei sen sät, führt einen Dolchstich in den Rücken des revo lutionären Heeres, das gegen die Truppen Wilhelmi kämpft. Lne Entschließung wendet sich dann gegen die IW bäuerlichen Anzeichen der Zersetzung, die das ganz« Ansehen der Nation herabsetzen. Durch solche Aufrufe wird man kaum der Bewe gung Herr werden. Englands gelungener Streich. Während die holländische Presse die Anschauung äußert, daß die britische Admiralität wegen der Wev letzung der holländischen Neutralität durch den An griff auf deutsche Handelsschiffe innerhalb der hol ländischen Territorialgewässer sich entschuldigen werde! jauchzen die Londoner Blätter der britischen Marim zu. Nicht nur die „Morning Post", sondern auch de» sonst einsichtsvollere „Daily Chronicle" sprechen vor einem „gelungenen Streich", zu dem man der Flotti Glück wünschen müsse. An keiner Stelle kommt di« Einsicht zum Ausdruck, daß holländische Rechte ver letzt worden sind. Große Erregung in Holland. Trotzdem man in Holland heute weniger als ft zuvor von einer deutschfreundlichen Stimmung sprecht kann, hört man doch über das Vorgehen der Engländer die schärfsten Urteile. Das Rechtsgefühl des Holländers empört sich gegen diese neueste brutale Verletzung del Neutralität. In der Presse kommt die Entrüstung vorläufig weniger entschieden zum Ausdruck. Eng lischen Herausfqrderungen gegenüber legt die hollän dische Presse nun einmal einen anderen Maßstab an, als wenn es sich um angebliche Verletzungen hollän discher Rechte durch Deutschland handelt. In der Presse begegnet man schon Versuchen, durch gelehrte staatsrechtliche Untersuchungen nachzuweisen, daß ein erheblicher Unterschied bestehe zwischen Vev- letzung des Grundgebtetes und Verletzung der Terri torialgewässer! Innerhalb der Hoheitsgewasser. Die amtliche holländische Darstellung stellt jetzt fest: Vier Frachtdampfer wurden, obwohl sie innerhalb der Hoheitsgewässer fuhren, von den Kriegsschiffen weggenommen. Zwei fuhren direkt aus den Strand z»! und wurden, nachdem sie schon sestgelaufen waren, noch immer beschossen. Als in dem Helder die Nachricht etntraf, daß britische Torpedojäger innerhalb de« Hohettsrechte auf Frachtschiffe Jagd machen, wurden das Kriegsschiff „Kortenaer" und vier Torpedoboot« abgeschickt. Es steht fest, daß der Angriff innerhalb der Hohettsgewässer stattgefunden hat. , ! !