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I m 82. Jahrgang Dienstag den 17. Juli 1917 abends sieben so! n 63 »zi a> in r« ril h G ko ri eil te ks soll vl ele. Wett r nach a in frische wenn t> Schule st nd Mutt< eimen un Sen lerne Sehnsml re Kriege ins, taget u und de besonder !ge jeden werden, ei g- d< lai mernlOPf. AllePostan- stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltkeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur non Behörden) die zwei gespaltene Zeile 45 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 60 Pf. das Feld in Brand. Leider ist der angerichtete Schaden beträchtlich, denn die Wagen sind trotz sofort eingetrosfener Löschhilfe vollständig ausgebrannt. Leipzig. Das Völlerschlachldenlmal ist seit seiner Weihe im Oktober 1913 bis Ende Juni 1917 von ins« gesamt 843983 Personen besichtigt worden, und zwar: I9I3/I4 von 411252 Personen, 1914/15 von 157847, I9l5/l6 von 175183 und 1916/17 (bis Ende Juni 1917) von 99 701 Personen. Planen i. B. Einer vom hiesigen Gewerkschaftskartell veranstalteten, am Freitag abend im „Schillergarten" ab« gehaltenen Versammlung der Plauener Gewerkschaften, in der die Frage der Bolksernährung erörtert wurde, wohnte auch Oberbürgermeister Lehmann bei. Er erklärte nach einer Aussprache, die sich sehr lebhaft gestaltete, u. a., daß im neuen Wirtschaftsjahr Maßnahmen getroffen werden würden, um eine Besserung in der Versorgung herbrizu- führen. Der freie Handel mit Nahrungsmitteln dürfe nicht in Erscheinung treten. Markneukirchen. Durch Abgleiten des Schnitzmeiser« verletzte sich hier der 17 jährige Gitarrenmacher Uebel aus Erlbach derart am Obersch« nkel, daß eine Schlagader durchschnitten wurde, wodm» eine so heftige Blutung eintrat, daß der junge Mann nach zehn Minuten tot war. Zittau. Der Amtshauptmannschast und dem Stadt rat zu Zittau steht noch ein kleiner Posten ausländischen Roggenmehls zur Versügung, der zu unbedeutend ist, um zur allgemeinen Verteilung kommen zu können. Dieses Mehl will man jetzt dazu benutzen, die Bevölkerung zur Ablieferung der noch in ihrem Besitze befindlichen Gold münzen zu bewegen. Jeder, der in der Zeit vom 15 Juli bis 15. August d. I. Goldmünzen abliefert, erhält taut amtlicher Bekanntmachung für je 10 Mark außer dem Geldwert?! ein Pfund ausländischen Roggenmehls zum Preise von 1,25 Mark. Mehr al« 5 Pfund werden an ein und dieselbe Person nicht abgegeben. Amtshauptmann- schast und Stadtrat erwarten, daß die Besserbemittrlten mit der Einlösung der Goldstücke die Minderbemittelten beauftragen werden, um diesen dadurch das MehP zuzu wenden. - Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die beabsichtigte Suppenspeisung kann leider nicht Tatsache werden, da es dem Rat bei allem guten Willen nicht möglich gewesen ist, die erforder lichen Zutaten licherzusteilen. — Mundtücher und Tischdecken in Gastwirt schaften verboten! Die Reichsbekleibungsstelle macht be kannt, daß in allen Gewerben und gemeinnützigen öfsent- lichen Betrieben, in denen Lebens- und Genußmittel zur Verzehr an Ort und Stelle verabfolgt werden, die Dar- reichung von Mundtüchern aus Web-, Wirk- und Strick waren verboten ist. In solchen Betrieben dürfen ferner vom 1. Oktober 1917 ab waschbare oder abwaschbare Web-, Wirk- und Strickwaren (Tischzeuge) zum Bedecken der Tische, auf denen Speisen oder Getränke verabfolgt werden, den Gästen und Gewerbetreibenden nicht mehr zur Benutzung überlassen werden. In Gewerbebetrieben, in derien Fremde zur Beherbergung ausgenommen werden, darf jedem nicht mehr als ein frisches Handtuch für jeden Kalendertag zur Benutzung verabreicht werden. Für die Benutzung eines Bade» des Gewerbetreibenden dürfen jeden Tag auf die Dauer eines Kalendertages fernerhin nur zwei Handtücher oder anstelle des zweiten Handtuches ein Bade- oder Frottiertuch überlassen werden. Die einem Gaste überlassene Bettwäsche darf «st nach Beendigung seines Aufenthaltes, dagegen bei längerem als siebentägi gem Aufenthalt erst nach einer jedesmaligen Benutzungs- dauer von mindestens sieben Tagen ausgewechselt werden. Bei Erkrankungen des Gaste» gelten Ausnahme bestimmungen. Ebenso gelten die Bestimmungen nicht für Krankenanstalten. Kreischa. Vom 1. August d. I. ab wird das hiesige Flurschutzkommando durch eine Kavalieriepatrouille verstärkt werden, um vor allem etwaiger Sabotage durch Kriegs gefangene in der Landwirtschaft vorzubeugen. Hausdorf. Beim Spielen mit einem Tesching hat hier ein Schulknabe einen serbischen Kriegsgefangenen angeschossen. Dresden. König Friedrich August hat dem Major Glauning, Kommandeur eines Minenwerser-Bataillons, am 14. Juli nachstehendes Telegramm gesendet: „Ihre Meldung von dem hervorragenden Anteil des Bataillon« bei dem großen Erfolge am Chemin des Dames hat mich mit Freude und Stolz erfüllt, daß auch die jüngste Waffe gleich den anderen Truppenteilen der Armee da« ihrige dazu beiträgt, den Ruhm meiner Armee zu erhöhen. Ich spreche dem Bataillon meine vollste Anerkennung und wärmsten Dank aus. Radeberg, 15. Juli. Feuer entstand heute auf dem hiesigen Bahnhofe in einem beladenen Militärgüterzuge. Durch die Funken einer Lokomotive gerieten «ine Anzahl von Wagen mit Brennmot-rialien (Stroh und Torf) für Die Herabsetzung der Fleischration in Sachsen. In Sachsen hat man bisher gezögert, di« Fleischration, wie die» in vielen anderen Bundesstaaten und Provinzen des Reiche» bereit« geschehen ist, herabzuseKn. Die drin gend notwendige Schonung des Milch- und Zuchtviehes aber zwingt dazu, von dieser Woche ab das Höchstmaß, bi« zu welchem der Kommunaloerband die Fleischration sicherste»«! darf, auch im Königreich Sachsen auf 400 Gramm hrrabz^setzen. Dies ist umso notwendiger, al« die Viehzählung vom I.Juni 1917 ergeben hat, daß die Entwicklung de» Rindviehbestandes tm Königreich Sachsen wesentlich ungünstiger ist, al» im übrigen Deutschland. Während die Kühe im ReichsLmchschnitt nur um 0,9 o/o Die „Wekheritz«Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisviertcljähr- lich einschl. Zuträgcrge- bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- abgenommen haben und die Klasse der Bullen und Ochsen nur um 0,6 o/g, findet sich in diesen Klassen >n Sachsen eine Abnahme von 3,7 °/o (Kühe) und 10,0 o/o (Ochsen). Eine Beibehaltung der vo'len Fleischration würde darnach die Milchwirtschaft Sachsens und damit die Interessen der Verbraucher schwer schädigen müssen. Wenn darnach auch die sichergestellte Gesamtration herabgesetzt wird, so wird doch die verbilligt« Fleischzulage in voller Höhe von 250 Gramm bis zur Gewährung einer höheren Brotration unbedingt weiter gewährt werden und die Kürzung wird daher nur an der sichergestellten Normalration stattflnden. Die Fleischmarken behalten vorläufig in der vollen Höhe von 500 Gramm ihre Gültigkeit. Die nicht sichergestellte Menge kann zum Ankauf von Konserven, Wild, Geflügel u. dergl. sowie in Gastwirtschaften auch weiterhin noch verwendet werden. Italienischer Heeresersatz. Bern. In Italien werden die bisher nicht Dienst pflichtigen unter 1,54, aber über 1,47 Meter Körpergröße der Geburtsjahrgänge 1876—1888 am 24. bis 26. Juli zur ärztlichen Untersuchung einberufen. R-rückiicktiat werden nur Personen mit den Anfangsbuchstaben ^/und auch di^se nur insoweit, als die zur Verfügung gestellten Marken ausreichen. , »rolmarbou-Lasvelsbarto Ist vorrals^u Stacklrat vlppolölsvrua». 8nennspi«ttus -Iltis «Ken gelangen Mittwoch den 18. d. M. vormittag« von 1/2H—11 Uhr im Rathaussaale an wluckorbowlttolt» ksrsouou, die Spiritus unbedingt zu Locdrwookon benötigen noa cklee uavbravobrou in cksr Lago »lack zur Ausgabe. Die Marken gelten diesmal auf die Monate ^aU aack Logast. UeisMtz-Mmlg TUsztitiW NMzeiM Amtsblatt M Lie Königliche Amt-hauptm-nnschaft, das Königliche Amtsgericht und d°n Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungs 9 . Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen w r e n Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m ppo Vermischtes. * Das Ende der Burschenherrlichkeit. Wie man dem „Neuen Wiener Journal" aus akademischen Kreisen mit teilt, wird nach dem Kriege auch das flotte Studenten leben, die „goldene, ungebundene Zeit", wie es im Lied heißt, in Oesterreich ein ganz verändertes Aussehen auf zuweisen haben. Von der Voraussetzung ausgehend, daß nach dem Kriege der größte Teil des Mittelstandes, aus dem sich ja die Studentenschaft zumeist zusammensetzt, jahrelang brauchen wird, um sich von den wirtschaftlichen Folgen zu erholen, und daher für besondere Zwecke nicht« erübrigen kann, hat der Verband der Burschenschaften Oesterreichs den Plan gefaßt, eine Neugestaltung der studentischen Leben» durchzusühren. Es sollen in Zukunft die offiziellen Kneipabende, die Ausfahrten bei Promo tionen und anderen akademischen Feierlichkeiten wegfallen beziehungsweise auf da» notwendigste Maß eingeschränkt und das „Fuchsentum" ganz wegfailen. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 18. Juli 1917. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Mosen. Bärenfels. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde im Schwesternheim. Oelsa. Abends 1/2 y Uhr Christlicher Jungmänner- verein. Reinhardtsgrimma. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Sadisdorf. Abend» 8 Uhr Jungfrauenverein. Donnerstag den 19. Ju.i 1917. Johnsbach. Abend» 1/2 9 Uhr Kriegsbetstunde. Kreischa. Abend« 8 Uhr: 131. Kriegsbetstunde. Groß« Hauptquarlier, 16. Juli 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarlchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. Gestern vormittag versuchten die Engländer in drei maligem Angriff die bei Lombartzyde verlorene Stellung zurückzugewinnen. Stets wurden sie verlustreich abge schlagen. Da» tagsüber mäßige Feuer schwoll abends sowohl an der Küste wie von der Psrr bis zur Lys zum starken Artilleriekampfe an, der auch nachts lebhaft blieb. Dom La Bassre Kanal bis auf das Südufer der Ecarpe war in den letzten Tagesstunden die Feuertätigkeit gesteigert. Westlich von Lens und bei Fresnoy wurden starke eng lische Erkundungsabteilungen zurückgeworfen. Heeresgruppe de» deutschen Kronprinzen. In heftigen, aber vergeblichen Angriffen bemühten sich die Franzosen, die von uns südlich von Courtecon genommenen Stellungen zurückzuerobern. Hier wie bei gescheiterten Angriffen südlich des Gehöftes Labovelle hatten sie schwere Verluste. Auch nördlich in Sillery Vesletale schlugen Vorstöße des Feinde« fehl. In der westlichen Champagne waren einige unserer vorderen Gräben bei Abschluß der nächtlichen Kämpfe in Feindeshand geblieben. Während am Hochberg die am Abend zurückgewonnenen Gräben nicht dauernd be hauptet wurden, ist am Poehlberg nach erbitterten Nah- kämpsen unsre alte Linie wieder erreicht. Eine größere Zahl von Gefangenen und einige Maschinengewehre sind von beiden Gefechtsfeldern eingebracht worden. Mit mehrfachen Unterbrechungen während der Nacht dauerte lebhafter Feuerkampf auf dem westlichen Maas ufer an. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg. Rege Artillerietätlgkeit zwischen Maas und Mosel, wo am 14. Juli eine Erkundung bei Remenauville durch Einbringen zahlreicher Gefangener gute Erfolge hatte. Oestlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Ostsee und Karpathen lebhafte Gefechtstätig- keit nur bei Riga und südlich von Dünaburg. In den Waldkarpathen wurden mehrfach russische Streisabteilungen vertrieben. In der rumänischen Ebene nahm abends in einzelnen Abschnitten das Feuer zu. Im Donaudelda wiesen bulgarische Sicherungen vor gestern einen russischen Ihrberfall durch Gegenstoß zurück. Makedonische Front. Lage unverändert. Der Erste General Quartiermeister. Ludendorff. Berlin, 16. Juli. Die nächste Vollsitzung des Reichs, tages findet am Donnerstag den 19 d. M., nachmittags 3 Uhr statt. Die Sitzung wird mit einer Rede des Reichs kanzlers Or. Michaelis beginnen. Aus der Tagesordnung stehen die Kreditvorlage unv die zweit« Lesung der Reederei vorlage. Eine Sitzung des Haurhaltausschusses findet vorher nicht statt.