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abge. nun Nr. 158 Kztg. Dippoldiswalde, den l l. Juli 1917 Der Stadtrat. UstLensteusn Dippoldiswalde, den l l.Juli 1917 Der Stadtrat, 8nün^ Soknvn Dresden, am 10. Juli 1917 Ministerium des Innern tiuneiesteue^ Dippoldiswalde, am 11. Juli 1917. Der Stadtrai. Die Hundesteuer für die im Laufe des Jahres angeschafsien beziehungsweise für enfelr lnget rs ii die im Laufe des Jahres erst steuerpflichtig gewordenen Hunde ist längstens bis 20. Juli d. J.zu bezahlen. Die Katzensteuer für die im Lause des Jahres angeschafsten bezw. sür die erst jetzt steuerpflichtig gewordenen Katzen ist umgehend und spätesten» bis zum 20. Juli d. I. zu bezahlen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Im Monat Junk war das Ergebnis der Kämpfe gegen die feindlichen Luftstrettlräste gut. Unsre Gegner haben 220 Flugzeuge und 33 Fesselballone durch Ein wirkung unsrer Waffen verloren. Bon den Flugabwehr kanonen wurden 60 Flugzeug« abgeschossen. Der Rest wurde in Luftkämpfen zum Absturz gebracht. Unser Ver lust beträgt 58 Flugzeuge und 3 Fesselballone. Der Erste General Quartiermeister. Ludendorff. auf den Kopf der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung 75 Gramm — 8 Pfg., gegen Abschnitt IV der Lebensmittelkarte ab 12. d. M. erhältlich bei E. Mende, P. Hofmann und Br. Hamann. Grotzes Hauptquartier, 10. Juli 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarlchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. In Flandern erreichte der Artilleriekamps an der Küste,' im Abschnitte von Apern nnd östlich von Wytschaele größere Stärke als an den Vortagen. Ein Vorstoß eng lischer Infanterie südwestlich von Hollebeeke wurde zurück gewiesen. Auch nordöstlich von Messines, bei Lens und Fresnoy sowie nordwestlich von St. Quentin spielten sich Lrkundungsgefechte ab. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Längs Chemin des Dames nahm abends das Feuer an Heftigkeit zu. Nachts wurden Teilangrisse der Fran zosen südlich von Coutecon und südöstlich von Cerny ab geschlagen. Heeresgruppe des Grneralfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg. Keine besonderen Ereignisse. zeugmodellen und Gleitsliegern sollen den jungen Leuten Vorkenntnisse vermittelt werden, um sie u. a. zum Dienst in der Fliegertruppe zu befähigen. Die Ortsgruppe ge hört dem Sächsisch-thüringischen Landesverband unter dem Vorsitz des Hauptmanns Zwickau von der Flieger-Ersatz abteilung Großenhain an. Die Leitung der Ortsgruppe liegt in den Händen des Herrn Bürgerschullehrer» Gast. Es ist möglich, daß demnächst ein Flugzeug aus Großen hain der neuen Ortsgruppe einen kurzen Besuch abstatten wird. Aus diesem Anlaß ergeht an die Bürgerschaft die Mahnung, den Anweisungen de- Flugzeugführer und der Absperrposten unbedingt Folge zu leisten. Besonders darf sich niemand einem landenden Flugzeug nähern, bevor die Insassen dasselbe verlassen und das Herantreten aus drücklich erlaubt haben. Felder und Saaten dürfen nicht betreten werden, die Aufstellung der Zuschauer hat nur auf Wegen und Straßen zu erfolgrn. Die Nichtbeach'ung dieser Vorschriften würde zur Folge haben, daß künftig Fliegerbesuche der Stadt unterbleiben müßten. — Nach der Bekanntmachung der stellv. General kommandos XII und XIX vom 26. 6. 1917 darf H«u bis auf weiteres nur an die Militärverwaltung und an sächsische Kommunalverbände abgesetzt werden. Ausge nommen hiervon ist der Kleinoerkaus von Heu in M -gen von täglich nicht mehr als 5 Zentnern unmittelbar an den Verbraucher, vorausgesetzt, daß es nicht mit der Bahn befördert wird. Dient letzter« als Beförderungsmittel, so muß der Frachtbrief auf ein Proviantamt oder einen sächsischen Kommunalverband als Empfänger lauten. Zu widerhandlungen werden mit Gefängnis oder hoher Geld strafe bestraft. Es hat sonach jeder, der Heu benötigt, seinen Bedarf bei seinem Kommunalverbande anzu melden. ^reifSW, lerania« Drei H r — Vorsicht beim Obsteinkochen! Besonders in länd lichen Haushaltungen sind im vorigen Jahr statt der Kupserkessel vielfach ungeeignete Ersatzkessel zum Einkochen von Obst benutzt worden. Die wiederholten öffentlichen Warnungen vor der Verwendung blanker Ltsengefäße oder solcher aus Zink oder verzinktem Eisen wurden nicht genügend beachtet In vielen Fällen wurde Obstmu» durch Aufnahme von Eisen im Geschmack verdorben, durch Aufnahme von Zinn nicht nur ungenießbar, sondern auch gesundheitsschädlich. Als bester Ersatz für die Kupferkessel werden gut emaillierte Gefäße empfohlen, die in bezug auf ihren Bleigehalt den gesetzlich festgelegten Anforderungen der Eesundheitspslege entsprechen. — Kein Kriegs-Rübenmuv mehr! Nach den schlechten Erfahrungen mit dem durch Kohlrüben „gestreckten" Kriegs mus, haben sich jetzt die zuständigen Reichsstellen ent schlossen, für das kommende Wirtschaftsjahr auf die Ver wendung von Kohlrüben zur Marmeladenherstellung voll- ständig zu verzichten. Im nächsten Winter wird e» also lediglich Kriegsmus geben, da» aus mehreren Obstsorten zusammengesetzt ist. Die schlechte Aufnahme des Krieg»- muses in der Bevölkerung hat in der letzten Zeit dazu geführt, daß zahlreiche Gemeinden nicht in der Lage waren, das Kriegsmus selbst freihändig zu verkaufen und infolgedessen der Marmeladengesellschaft auch ihrerseits nichts mehr abnahmen. Die Kriegsmarmeladengesellschaft hat infolgedessen sehr große Mengen von Kriegsmus zurückbehalten, die natürlich jetzt wertlos sind. — Die am 7. und 8. Juli veranstaltet« O-Boot- Sammlung hat in unserer Stadt nach Abzug sämtlicher en den d Prb e Ban r gefr< Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag erfolgten hier die letzten Endkämpfe in den Wettkämpfen im Wehr- tornen. Am Vormittage wurde drr wegen der Ungunst der Witterung am Sonntag vorher ausgefallene Eilboten- lauf ausgeführt, beteiligt waren 5 Mannschaften. Ferner würden noch Handgranaten-Weit- und Zielwurf beendet. Nach dem Eilbotenlaus standen sich je eine Mannschaft odm Turnverein Dippoldiswalde und Höheren Lehranstalt Altenberg gegenüber. Der Nachmittag brachte Reckturnen, Stabhochsprung und Hochsprung, daran schloß sich der Kindernislauf an, dieser Lauf führte über eine Strecke von FlO Meter, Hindernisse waren ein 3 Meter breiter Graben, Än 25 Zentimeter hoher und an der Bast» 1,00 Meter ttrelter Walk, eine 1,50 Meter hohe Schranke, außerdem erhält» terung ick auf befand „Weißeritz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Soun- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ansge geben. Preis vierteljähr lich cinschl. Zuträgerge- bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mern lO Pf. Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. stamtll kratwi, !9, Hei Siefen >eu 10 H50, SS aus. waren 7 Meter unter einem Lattengestell kriechend (durch Robben) zu überwinden. Den Uebungen am Nachmittage wohnten wiederum Herr Hauptmann Klien und Herr Leutnant Stöckel bei. Zum Schluß spielte noch Dippoldis walde gegen Altenberg Echlagball. Erfreulicherweise konnte noch vor Abgang des Zuges das Ergebnis der Wettkämpfe verkündet werden. Der Bezirksleiter für die Wettkämpfe im Wehrturnen im Bezirk Dippoldiswalde, Herr R. Reichel, ermahnte in markiger Rede die Jung mannen, auszuhallen in ihrer Teilnahme am Kriegsvor- bereitungvdienst, neue Teilnehmer zu gewinnen und Säum- linge anzuspornen. Dieser Vorbereitungsdienst sei von größter Bedeutung für die Wehrfähigkeit unserer Jugend und dis Militärbehörden brächten ihm das größte Inter esse entgegen. Aber nicht nur körperliche Ertüchtigung soll gepflegt werden, sondern auch vaterländische Gesinnung und vaterländisches Denken ungeeignet werden. Diesen Gedanken wurde Ausdruck verliehen durch ein „Gut Heil" aus Kaiser und Reich, König und Vaterland und dem Gesang „Deutschland, Deutschland über alles". — Infolge der Verschiedenartigkeit der Wahlübungen mußten die Wertun gen in 3 Gruppen etngeteilt werden; beim 6-Kampf mit Hoch sprung war eine Mindestpunktzahl von 32 Punkten für «inen Preis erforderlich und war der Verlaufdieser Gruppe folgender: Horst Müller, Schmiedeberg, 661/2 Punkt, 1. Preis; Ewald Hübner, Altenberg, 62 V , 2. Preis; Richard Bechler, Altenberg, 61 P, 3. Preis; Fritz Kny, Turnverein Dip- poldiswalde, 58 P., 4. Preis; Franz Böhme, TB. D., 54 P, 5. Preis; Johann Thierfelder, Schmiedeberg, 491/2 P., 6. Preis; Rudolf Stolle, Lehranstalt Altenberg, 48 P., 7. Preis; Ernst Krebs, Lehranstalt A, 421/2 P, 8. Preis; Hans Langer, TB. D., 41 P., 9. Preis; Rudolf Boigt, TB. Jahn, 40 P., 10. Preis; Otto Sernau, Lehranstalt A., 341/2 P., 11. Preis; Hans Lehmann, Schmiedeberg, 33 P., 12. Preis. — Mit Stabhochsprung 34 Punkte. Kurt Berge, Lehranstalt A., 581/2 P., 1. Preis; Walter Donath, Lehranstalt A., 531/2 P., 2. Preis; Richard Jurk, Lehr anstalt A., 491/2 P. — Mit Reck 40 Punkte. Hermann Asche, TV. D, 78-/2 P., 1. Preis; Erich Scheiditz, TB. D., 73 P., 2. Preis; Rudolf Birkner, Lehranstalt A., 58 P , 3. Preis; Johannes Dörfel, TB. D., 571/2 P., 4. Preis; Kurt Horn, Lehranstalt A , 55 P, 5. Preis; Artur Bier Lehranstalt A., 49 P, 6. Preis. — Im Entfernungsschätzen konnte «in 1. Preis dem Jungmann Willi Lieber, Seifers- dorf, mit 12 Punkten zugejprochen werden, dem dann noch 7 2. Preise mit 11 P. folgten und zwar an: Rudolf Rost und Karl Levecke von der Lehranstalt A, Erich Scheiditz, Franz Böhme, Rudolf Zimmermann und Her- mann Asche vom TB. D. und Rudolf Boigt vom TV. „Jahn" Dippoldiswalde. 3. Preise mit 10 P. erhielten: Georg Müller, Lehranstalt A, und Erich Schieritz, TV. D. 4. Preise mit 9 P. erhielten Herbert Polster und Otto Sernau von der Lehranstalt A. — Bei den Schnell-Leh- und Meldeübungen konnte nur ein Preis zur Verteilung kommen. Er wurde Fritz Kny, TB. D., mit 7>/2 P. zu gesprochen. — Deutscher Fliegerbund, Ortsgruppe Dip poldiswalde. Anfang dieses Monats ist die Gründung der Ortsgruppe des deutschen Fliegerbundes vollzogen worden. Der deutsche Fltegerbund, dessen Vorsitzender der Inspekteur der Fliegertruppe Major Siegert ist, verfolgt den Zweck, die Jugend für da» Flugwesen zu begeistern. Durch Lehrkurse, Unterricht an, Flugzeug, Bau von Flug- Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzerle oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 48 bez. 35 Pf. — Tabellarische und komplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Neve Höchstpreise für Fröhgemüse. Infolge der schlechten Ernteoerhältnisse werden für die folgenden Frühgemüse neue Erzeuger- Höchstpreise festgesetzt: a) Erbsen (gedrillt oder gereisert) Pfund 40 Pf., b) Bohnen: grüne Bohnen Pfund 40 Pf., Wachs- und Perlbohnen Pfund 50 Pf, c) Möhren und längliche Karotten Pfund 25 Pf., ä) Karotten (runde und kleine) Pfund 30 Pf., e) Kohlrabi Pfund 30 Pf, k) Früh-Wirsing und Früh Notkohl Pfund 22 Pf., g) Früh-Weißkohl Pfund 20 Pf., k) Früh.Zwiebeln Pfund 20 Pf., i) Spinat (nicht Spinat-Ersatz!) Pfund 28 Pf. 2. Diese Erzeugethöchstpreise gelten für das Gebiet des Königreichs Sachsen bis auf weiteres. Die Verordnungen des Ministeriums des Innern vom 15. Juni 1917 (Staatszeitung vom 16. Juni 1917, Nr. 137) und vom 28. Juni 1917 (Staatszeituug vom 28. Juni 1917, Nr. 147) betr. Höchstpreise für Frühgemüse bleiben nur hinsichtlich der für Blumenkohl in den Krelrhaupt- mannschaften Bautzen und Dresden festgesetzten Preise in Geltung. 3. Ls wird besonders darauf hingewtesen, daß der Erzeugerhöchstpreis die Kosten der Beförde rung zur Ladestelle und der Verladung Im Bahnwagen oder im Schiffs mit umfaßt.! 4. Diese Verordnung tritt am 11. Juli 1917 in Kraft. Oestlkcher Kriegsschauplatz. Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Bei Riga, Dünaburg und Smorgon hat die Gefechts tätigkeit sich gesteigert. Bei der Heeresgruppe des Generalobersten v. Boehm-Ermolli blieben die Russen zwischen Strypa und Dnjestr ziemlich untätig. Unternehmungen unserer Stoßtrupps brachten an mehreren Stellen Gewinn an Gefangenen und Beut«. Nach Abschluß der Kämpfe, die sich gestern nordwestlich von Stanislav entwickelten, wurden unsere Truppen hinter den Unterlauf des Bukowinabaches zurückgenommen. Im Bereiche der anderen Armeen keine größeren Kampshandlungen. Makedonische Front. Die Lage ist unverändert. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen.