CARL MARIA VON WEBER (1786—1826) war dem Märchen und dem Elfenreich, dem Lande der Träume und Dämonen verfallen wie kein zweiter Romantiker. Seiner Phantasie stand die Kraft zu Gebote, die Visionen und inneren Gesichte, die Traumerlebnisse und Sehnsüchte, das Fernweh und die Ahnungen einer sich verzehrenden Seele genau so in Töne zu bannen, wie sie die Naturerlebnisse, die Mondnacht, der Wald, die Felsenschlucht und die Bergeshöhen in ihm hervorriefen. Weber hat die Frische und Ursprünglichkeit der Frühromantik, die ihm unter allen Meistern dieser Epoche einen beson deren Rang einräumt. Worte können die holde Süße und Wehmut der Töne, ihre Zartheit und zugleich den unverwelklichen Glanz nicht schildern, die ge rade in der „Oberon"-Ouvertüre von keinem Men schen, der ein fühlendes Herz besitzt, überhört werden können. In Weber hat die Romantik wohl jene Aussage gefunden, die am deutschesten war. EDVARD GRIEG, der von 1843 bis 1907 lebte, gilt als der bedeutendste Vertreter der norwegi schen Musik. Von 1858 bis 1862 studierte er am Leipziger Konservatorium. Nachdem er sich in sei nen anfänglichen Werken .stark von Schumann und Chopin anregen ließ, studierte er danach vor allem die norwegische Volksmusik. Neben seiner Tätig keit als Pianist, Dirigent der Philharmonischen Ge sellschaft und als Chordirigent entwickelte er sich zu einem der beliebtesten Komponisten seiner Zeit.