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WHeritz-Mung TllBKU M WM flr ApMvMt, SWekIielg Lil 82. Jahrgang Freitag den 15. Juni 1917 abends Nr. 136 gelegene Weitzeritzwieseuweg zeichnet.^ Abends bildete die Erzählung einiger Kriezserlebnisse. — Wenn Herr Reichel im Laufe des Abends Gelegenheit nahm, die jungen Leute vor dem Rauchen beim Gang nach dem Turnplätze zu warnen, so sei das hiermit kräftig unterstrichen au» verschiedenen Gründen, in erster Linie deshalb, weil das Rauchen dem noch in der Ausbildung begrtsfenen Körper Nutzen auf keinen Fall bringt, wohl aber häufig Schaden — ganz abgesehen von der Geldaurgabe — Diejenigen Pflichtfeuerwehrleute, die der Freiwilligen Feuerwehr zugewiesen worden sind, seien auch an dieser Stelle daran erinnert, daß sie sich heute Freitag abend pünktlich um 8 Uhr am Spritzenhaus, ein zufinden haben. Die Uebung für die Pslichtfeuerwehr an sich findet erst morgen abend statt. — Nachdem am I I. Mat in Oberbobritzsch eine toll- wutkranke Katze getötet worden ist, die auch eine Frau ganz bedeutend gebissen hat, Ist auch die Hundefperre für viele Orte unseres Berwaltungsbeztrk« bis l l. August ver längert worden; auch die Bestimmungen über die Sprrr- und Beobachtungsgebiete sind genau zu beachten (man sehe die Bekanntmachung der Kgl. Amtshauptmannschaft in heutiger Nummer). — Soldat Bündel, zurzeit beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 177 (Sohn der Witwe Bündel hier), wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausge Grotze« Hauptquartier, l 4. Juni 1917. Westlicher Krtegsschsuplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarichalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. Sowohl in Flandern wie im Artois war nur in einigen Abschnitten der Artillrriekampf stark. Oestlich von Ppern sprengten wir Minen, die in der englischen Stellung Derbrerung anrichteten. Zu kleinen Borfeldkämpfen kam e» südlich der Douve. Die Lage ist unverändert ge blieben. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Bei Vouraillon (nordöstlich von Soissons) grisfen die Franzosen nach mehrstündigem Feuer an. Sie wurden zurückgewiesen. Sonst blieb die Artillerietätigkeit meist gering. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg. Nichts Besonderes. zwilchen Seyde und Rehefeld wegen Massenoerschütlungen für den Fährverkehr gw- Letzterer wird für genannte Zett auf die Geyder Dorfstraße und den Tannrnslutzweg verwiesen. Rehefeld, am 14. Juni 1917. Königliche Fo'streuierverwaltung. Ein Geschwader unserer Großflugzeuge erreichte gestern mittag London, warf über der Festung ab und beobachtete bei klarer Eicht grotze Tresswirkung. Trotz starkem Ab wehrfeuer und mehrerer Luftkämpfe, bei denen ein eng lischer Flieger über der Themse abstürzte, kehrten alle Flugzeuge unveiskhrt zurück. Seitlicher Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit hielt sich in den üblichen Grenzen. Die .russischen Flieger sind in letzter Zeit wieder tätiger geworden. Sie stießen mehrfach über unsere Linien vor. Seit Ansang Juni wurden sünf abg,schossen. Bombenabwurf aus Tuckum wurde gestern durch Lust- augri'f auf Echlock vergolten. Makedonische Front. Keine wesentlichen Ereignisse. Der Erste General Quartiermeister. Ludendorff. Bekmmtmachimg. In der Zeit vom 25. bis 30. Juni wird der im Rehefelder Etaatsforstreoier Kipsdorf. Gustav Holfert erhielt die Friedrich-August- Medaillr in Bronze. Liebenau. Der Aufruf des Verbandes „Stadtkinder aufs Land" hat in unserm Orte Widerhall gesunden. Die bei der letzten Frauenvereinrsttzung ergangenen An meldungen von 12 haben sich auf 18 erhöht. Weudischcarsdors. Beim Baden in freiliegenden Gewässern möchte jeder sein Augenmerk auf seine au»ge- zogenen Kleidungsstücke richten, damit ihm nicht Wert- gegenstände und Geld aus den Taschen der Kleider ent wendet werden. So wurde vor einigen Tagen einem im Heidemühlenteiche badenden jungen Mann au» Börnchen Taschenuhr mit Kette gestohlen. Posfendorf. Die diesjährige Heuernte hat in hiesiger Gegend bereits begonnen und wird, solange das sonnige Welter so weiter bleibt, auch den gewün chten guten Ver lauf nehmen. Wiesen und Gärten geben dieses Jahr einen guten Ertrag, und das ist für die Viehsütierung überaus wertvoll. Unsere Landwirte würden e» aber sicher mit Freuden begrüßen, wenn sich sür die Erntearbeiten recht viele hilfreiche weibliche Hände freiwillig sänden, da doch die männlichen Arbeitskräfte jetzt überall fehlen. Dresden. Das Evangelisch-lutherische Landerkonsistorium hat verordnet, daß bei der Beurteilung der Beschlußfähig keit des Kirchenvorstandes die infolge des Krieges an der Warnehmung ihres Amtes behinderten Kirchenoorstands- Mitglieder in der Sitzung den anwesenden Kirchenoorstehern hinzuzurechnen sind. Eine Entscheidung hierüber wurde von der Kircheninspektion sür Dresden zur Behebung ent standener Zweifel erbeten. Sie deckt sich mit der Vor schrift, die im Gesetz vom 3. Dezember 1914 für die Ge- meinderäle getroffen wurde. Kemnitz. Da in den l'tzten Jahren die Erfahrung gemacht worden ist, daß auf dem Obstmarkte ganz un berechtigte Preistreibereien stattfanden, so Hot sich die Ge meinde veranlaßt gesehen, Lie gesamten Obstnutzungen zu pachten. In etwa 8 Tagen wird mit dem Verkauf der Kirschen zu mäßigem Preise begonnen. Rossen. Stadlrat Vogelsang beging mit seiner Ehe frau die goldene Hochzeit. Der Jubilar kann gleichzeitig das SOjährige Meister-, Turner- und Feuerwehrjubilüum begehen. Grimma In den letzten Wochen wurden hier nacht» zahlreiche schwere Einbrüche verübt. Dabet wurden haupt- tächlich Lebensmittel, aber auch Geld gestohlen. Der Polizei gelang e» jetzt, die Einbrecher in zwei Gärtnerlehrltngen von hier zu ermitteln. Nicht weniger al» zehn Einbrüche fallen ihnen zur Last. Leipzig. In Leipzig Möckern hat am Mittwoch abend der Fletschermriser Georg Schulze seine 22 jährige Frau erschossen. Er ist als jähzornig bekannt. Ob er die Tat vorsätzlich oder, wie er selbst angtbt, au» Fahrlässigkeit begangen hat, muß erst di« Untersuchung lehren. Er wurde in Hast genommen. Lichtenhain. Am vorigen Sonntag konnte da« hiesige Ehepaar Puttrich in fröhlichem Kreise leine silberne Hoch- zeit begehen, und schon in der darausfolgenden Nacht setzt« Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Verrinrabend de» Turn vereins Dippoldiswalde gestern abend im „Roten Hirsch", der recht sehr zahlreich besucht war, beschäftigte sich nach ehrendem Gedenken des für» Vaterland gefallenen Turng,nossen Unteroffizier Erwin Heine in erster Linie mit dem am 1. und 8. Juli hier Ilattstndenden Wehrturnen and den hierfür gestellten Aufgaben, von denen al» neue da» Schwimmen und die Schnell Seh- und Meldr-Uebungen genannt wurden und die letzteren, dem Nichtsoldaten zu nächst fernliegenden Hebung«, eine fachmännische Erläu- terung sanden. Weiter galt der Abend, wie schon so mancher der letzten drei Jahr», den Rekruten. 8 Mann waren e», die diesmal die kleine Tabakspfeife erhielten and die ter Herr Vorsitzende mit einigen Kernworten v«abschi«drle. Die besten Wün'che aller begleitete sie. Ihr fleiblg«» Turnen aber, do» ist durch zohlre'che Er- Wahrungen belegt, wird stinen Lohn finden, indem ,» ihnen da» Rrkrutenlrben erleichtert. Den würdigen Schluß de» pßlivkGßsuvnavvki' - Uskung Sonnabend den 16. d. M abends 8 Ahr. Die Dienstpslichtigen haben sich pünktlich an ihren Stellplätzen (Gerätehäusern) einzufinden. Unentschultigtes Fernbleiben wird bestraft. Stadtrat D'ppoldiswalde. Am 11. Mai d. I. ist in Oberbobritzsch (Amlshauptmann schalt Freiberg) eine toll- wntkrauke Katze getötet worden. Sie hat eine Frau derart gebissen, doß diese zur Schutzimpfung nach Berlin gewiesen werden muß Gemäß drr Aussührungsoorschriften des Bundesrats zum Biehseuchengeletze vom 7. Dezemb r 1911 wird daher bi» zum 11 August diese» Jahre» für Hunde und Katzen ein Sperr- und Beobachtungs bezirk gedildet. Der Sperrbezirk umfaßt die folgenden Orte: Beerwalde, Burkersdorf, Frauenstein mit Staatsforstrevier, Friedersdorf, Hart mannsdorf, Höckendorf mit Staatssorstreoier, Kleinbobrttzsch, Nassau mit Staats- for strevier, Obercunnersdorf, Pretzschendorf, Reichenau, Röthenbach und Ruppendorf. Das Beobachtungsgebiet wirb aus folgenden Orten gebildet: AmmelsdKf, Berreuth mit Rittergut, Borla», Dittersbach, Hennersdorf, Herms dorf im Erzg., Paulshain, Reichstädt mit Rittergut, Schönfeld und Eeyde, Im Sperrbezirke sind sämtliche Hunde an solchen Orten festzulegen oder sicher einznsperren, die f.emden Hunden nicht zugänglich sind. Der Festlegung gleichzuachten ist da» Führen der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine. Katzen sind sicher elnzusperren. Frei umherlaufende Katzen sind ohne weiteres sofort zu töten. Wegen der weiter zu beobachtenden Bestimmungen wird auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 3. Mai 1917 — Nr. 104 der Weißeritz- Zeitung vom 7. 5. 1917 — ausdrücklich verwiesen. Dippoldiswalde, am 13. Juni 1917. Königliche Amtshauptmannschaft. Diejenigen Personen, die anstelle von Einmachezucker Kunsthonig oder Marmelade zugewiesen haben wollen, haben dies bis spätestens den 16 d». Mt». im Rathause, Zimmer Nr. 8, anzumelden (zu vergleichen auch Bekanntmachung de» Kommunaloer- band«» Dippoldiswalde vom 11/6. 1917). Stadtrat Dippoldiswalde, am 14. Juni 1917. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmaimschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde, Mit achtseittgem „Illustrierten Anterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die Meitzeritz»ZettungE erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonu- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Ps„ rinmonatlichVOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckers! Carl Jehne Z — Gefreiter Willi Schneider, Sohn des Waldarbeiters Schneider in Neu-Oelsa, erhielt das bulgarische Tapferkeits- kreuz 3 Klass«. — Aufnahme von Auszeichnungen. Unsern geschätzten Lesern, besonders auch vom Lande, teilen wir hierdurch mit, daß wir jederzeit gern berrit sind, Mitteilungen über Auszeichnungen im Felde, die Angehörig« unserer Leser- schast betreffen, kostenlos in den örtlichen Teil der „Weißeritz> Zeitung" aufzunehmen. — Die Dürre und Hitze der letzten Tage läßt bereits starke Besürchtungen bezüglich drr Ernte aufkommen. Zwar ist der Tausall an den Harrn Morgen vorhanden, aber einen ausreichenden Ersatz sür die mangelnden Nieder schläge vermag er nicht zu bieten. Allgemein ist der Wunsch nach einem kräftigen Regen in Landwirtskrrisen geworden. Möchte er bald erfüllt werden. Die Aussichten dazu sind allerdings vorläufig schwach. , -- i — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwertrn in den uns benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade Juni 1917: Bereinigte Weißrritz: beob. 7, norm. 24, Abwchg. — 17; Wilde Weißeritz: beob. 11, norm. 30, Abwchg. —19; Rote Weißeritz: beob. 13, norm. 28, Abwchg. —15; Müglitz: beob. 10, norm. 28, Abwchg. —18. SchwieLeberg. Wir v«rweis«n auch an dieser Stelle auf den Heileren Küuster vbrnd, d«r Sonntag im Gasthof stattsludrt. Jedenfalls verbürgt der Name Linus Uhlig sür ein gediegene» Programm, sodaß rin volle» Hau» zu erwarten ist. Inserat« werden mA 20 Pf., solche aus unsern? Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zelle 40 bez. 35 Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf.