Volltext Seite (XML)
ß 4 Geising. Am Sonnab-nd nachmittag kurz vor 6 Uhr war der Herrn ttürichnermeister Müller gehörige neben der Kirche stehende Schauer, in dem auger Stroh auch Wirtschastsgeräte und Wagentelle untergehrach! waren, in Brand geraten. Die Flammen griffen insolge der Trocken- heit sehr rasch um sich und bald.stand das hölzerne Fach werk gänzlich in Flammen. Herbeieiiende Nachbarn suchten den Brand zu löschen, bis dann die Feuerwehr mit einer Schlauchleitung jede weitere Gefahr für die Nachbarschaft beseitigte. Die Ursache des Brandes ist noch nicht ermittelt. Freiberg. Von der Strafkammer des Kgl. Land gericht» wurde der Arbeiter Paul Fischer aus Dippoldis walde wegen Urkundenfälschung, versuchten Betruges und Diebstahl» zu b^Wochen Gefängnis vei urteilt. Rochlitz. Hier tagte soeben der von allen Gastwirts- Vereinen Sachsens zahlreich besuchte 3 l. Verbandstag des Sächsischen Gastwirtsverbandes. Der gedruckt vorliegende Geschäftsbericht wurde genehmigt, ebenso der Kassenbericht, au» dem zu ersehen ist, daß das Gesamtoermözen des Verbandes gegenwärtig 43 452 M. beträgt Das weitest gehende Interesse der Versammlung erstreckte sich aus den Vortrag des Herrn Marschner (Leipzig) über die wirt schaftliche Lage des Gastwtrtegewerbes, bei dessen Schluß der Redner die Anwesenden dringens aufforverte, trotz aller Not nicht zu Metzmachern zu werden, sondern in ihren Wirtschaften di- Gäste zum Durchhalten zu ermuntern. In «eiteren Vorträgen wurde bekannt gegeben, datz die Einkauf-zentrale des Verbandes sich al» sehr segensreich erweise und datz auch die Altersrenten-, Witwen- und Waisen-Unterstützungskasse lebensfähig zu werden verspräche. Sie werde am l. Juli d. I in Kraft treten. Lebhaftes Interesse fanden auch die Vorträge über di« Notwendigkeit gemeinsamer Interessenvertretung innerhalb der einzelnen Gastwirtschaflsoerbände sowie auch für den llebergang aus der Kriegs- in die Friedenswirtschaft. Die Vorstands- wählen ergaben in der Hauptsache die Wiederwahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder. Mittweida. Blinden Feuerlärm verursachten in unserer Stadt am Sonnabend ungeheure Massen von Mücken, die den altehrwürdigen Kirchturm umschwärmten. Die zarten Zweislüg'er erschienen wie Rauchsäulen. Und so kam es, datz das harmlose abendliche Spiel der Mücken sogar zum Hcrbeirufen der Feuerwehr veranlaßte. Olbernba«. Nachdem in der Kriegsbetstunde am vergangenen Mittwoch das Orgelwerk unserer Kirche letztmalig voll ertönt war, erfolgte am vergangenen Donnerstag die Abnahme der 47 Prospektpfeifen aus Zinn im Gesamtgewicht von 162 Kilo durch Orgelbauer Lohse. Callenberg. Jagdpächttr Steinert in Meinsdorf spendete der Jagdgenosienschaft Callenberg lOl) M. für «in Iagdbier. Die Genossenschaft aber überwies den Betrag dem Verein Heimatdank Glauchau Land. Crimmitschau. Die Stadt plant die Errichtung eines Voiksbades. Sie hat ein in der Nähe der Pleitze liegen res Grundstück zum Preise von 66000 Mark ange kauft und wird es zu dem genannten Zwecke einrichten lassen. Klingenthal. Eine Anzahl Gemeindevertreter und Interessenten hielten hier eine Versammlung ab, in welcher die Weitersührung der elektrischen Bahn über Untersachsen berg nach Muldenberg venttlieit wurde. Vermischtes. " Stiftung eines Ackerknechtes. Der Knecht Georg Lorey, der lange Jahre hindurch bei einem Landwirt in Flörsheim am Main im Dienst gestand:» hatte, hat sein ganzes zusammengespartes Vermögen in Höhe von zehn tausend Mark der Gemeinde Flörsheim vermacht. Die Gemeinde hat das Vermächtnis angenommen und gedenkt die Zinsen im Interesse bedürftiger Kranker des Ottes zu verwenden. " Alsleben a. S. Hohe Pachtpreise. Das Hochtreiben der Pachtpreise hat auch hier zu dem jetzt leider üblichen Ergebnis geführt. Wie in der Sitzung der Stadtverord neten mitgeteilt wurde, sind bei der Verpachtung der Grasnutzungen auf dem Ratrwerder und dem Psingst- anger und der Kl-eernte auf dem Friedhof der Neustadt insgesamt 1052 Mark gegen 335 Maik im Vorjahre erzielt worden und für die Kirschenoerpachtung an den städtischen Plantagen 77 l5 Mark gegen 2870 Mark E« Vorjahre. Alls Felovostbriefeu. 7 Kl. A. B , den t3. 5. 17. Lieber Herr H....! Heute empsing ich Ihre Zritung, wofür ich herzlich danke. Hier in Rumänien ists das erstemal im Kriege, datz wir Sonntags freie Stunden haben. Wir liegen nun schon feit 11. April in Ruhe, 75 Kilomet-r hinter der Front. Es wird tüchtig exerziert und Arbeitsdienst ver richtet. Ab und zu gibts auch mal Wache hier im Orte. Wir liegen im Orte gegen 1000 Mann, alle in Häusern. Die Einwohner sind in ein Viertel für sich untergebracht. Der Verkehr mit ihnen ist bei Strafe streng verboten. Heute wurde verlesen, datz «in Soldat drei Wachen Arrest erhalten hat, well er im Elnwohnerviertel ertappt wurde. Die Fahrt hierher war herrlich; sie führte uns über Sedan, Saarbrücken, durch die Pfalz, über Stuttgart, Ulm, München, Salzburg, Wien, Budapest, Herrmannsiadt, Roten-Turm-Patz, Pitesli, Bukarest bi» zu einer Station 40 Kilometer vor Bratta; dann noch zwei Tagesmärsche bi» hierher. Einzelheiten kann man von einer so langen Fahrt kaum schildern. Am schönsten hat un» dar Neckar tal mit seinen blitzsauberen Ortschaften, den herrlichen Weinbergen und den hohen Bergen gefallen. Dann fesselte uns auch die Fahrt von Ulm nach München, die Eisberge der Alpen. Dasselbe war in Oberösterreich der Fall mit den schönen Schweizerstil-HSusern. Drei Tage fuhren wir durch Ungarn nach Siebenbürgen. Dort bewunderten wir die großen Schaf- und Schweinehrrden, die Tracht der Einwohner und den bei j:dem Hause befindlichen weißen Backofen. Siebenbürgen ist ein schönes, fruchtbares Land, aber auch großartig in seinen Naturschönheiten, so daß es sich vor den von uns berührten Alpenländern nicht zu verstecken braucht. Wir sahen dieselben hohen Eis- und Schneeberge. Herrlich liegt Herrmannsiadt in einem Halbkreis von hohen Bergen. Leider haben wir manche Naturlchönheit verschlafen. Als wir am 1. Oster feiertag früh in Pietra halten, da lagen die Gebirge hinter uns, und wir sahen die fruchtbaren Felder Rumäniens. In Ungarn wurden gegen Tabak Eier und Speck gehandelt. Auch nach Ptteslie kamen die Einwohner; für eine Schachtel Streichhölzer bekam man hier 3 Eier. Leider wurde uns der Handel dann verboten. Ich war glücklicher Besitzer von 6 Eiern, die ich mir gleich beim Maschtnensührer vorn kochen ließ. Hier gibts Getreide massenhaft 20000 Zentner Mais wird nicht reichen, die am Orte liegen.... Wir liegen 28 Mann im Hause in zwei Stuben, da geht« eng zu. Betten drei Etagen übereinander. Noch ein kleines Sonntagsbild: Der kleine Ofen im Kamin ist d'cht besetzt mit Konservenbüchsen, da kocht jeder eine Mehl- oder Mairsuppe als Zukost zum Mittag essen. Auf der anderen Seite baut unser Berliner einen Backofen. Der lOjährize Einjährige holt Ziegeln, Lehm und Wasser. Der Bäcker gibt sein Guiachien ab. Der Ofen ist heute noch nicht fertig geworden. Die Tür fehlt noch. Nachmittag» ist Weizen zu Kaffee geröstet worden, dann wurde gleich ein großer Tops daoon gekocht. In zwischen haben wieder andere Teig, fertig gemacht, da werden Käulchen gebacken, aber ohne jeden Fettersatz. Der Teig wird einfach aufs Blech gebracht mit dem Meiser und nach ein paar Minuten gewendet. Allerdings heitzts auspassen, datz da» Zeug nicht anbrennt Ein anderer wieder hat junge Krähen mitgrbracht, die in einem grotzen Topfe bereits kochen. Und so ists 9 Uhr geworden, bis am Feuer Ruhe wird. In der Woche, sobald wir einrücken, geht der Betrieb am Feuer auch los. Da werden Maisflocken gegessen. Der Mais wird in einem Sieb über dem Feuer tüchtig hin- und hergeschüttelt. Dann platzen die Körner und werden jchnreweiß. Da nimmt jeder gern eine Kost probe. Sie sehen, wir werden einmal ganz praktische Men'chen. Noch eins über das hiesige Bauernhaus: Große Güter gibts hier und kleine Bauern. Alles ist leicht gebaut. Die Häuser sind Balkengerüste, darum sind Hürden gesetzt, mit Lehm gut verstrichen. Die Häuser sind einstöckig und mit Blech gedeckt. Dielen gibt» nicht, nur Lehmboden. Rechts und links eine Siube mit Ofen, der von außen gefeuert wird, wo sich die Kamine befinden. Dort sind auch unsre Kochstellen. Schön ist die meterbreiie Veranda, die längs der ganzen Vorderseite des Hauses sich befindet und durch Holzschnitzerei verziert ist. Die Sauberkeit läßt bei den Einwohnern zu wünschen übrig.... Doch für heute Schluß. Die Kameraden schlafen schon alle, und l/25 Uhr ist Wecken. Unter herzlichen Grüßen Ihr F. Kluge. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 14. Juni 1917. Kipsdorf. Abends l/27 Uhr Kriegsbetstunde: Hilssgeiitlicher Clauß. Letzte Nachrichten. Streikbewegungen in Rußland. Stockholm, 12.Juni. Wie die „Börsenzeitung"berichtet, steht in Archangelsk ein Streik der Hafenarbeiter bevor. Auch in Moskau droht ein Streik auszubrechen, und zwar sind es hier die Aerzte, die höhere Gebühren fordern. Zwei Drittel der britischen Lebensmittel- Einheiten ausgeblieben. Der „Manchester Guardian" schreibt zur Lebensmittel frage Englands: Man behaupte in engli chen Reederkreisen offen, daß im Monat Mai über 2/z der noch im Mai 1916 eingelausenen Schisse mit Lebensmittel in englischen Häfen ausgeblieben seien. Bor dem Generalsturm. Der Mailänder „Lorri-re della Sera" berichtet aus Pari», an der ganzen Westfront würden die scharfen Einleitungshandlungen für di« neue Offen ioe, die durch kurze Ruhepausen unterbrochen werde, foridauern. Das Losbrechen des Sturmes sei j«a« Stund« zu erwarten. Entwaffnung meuternder Regimenter. Stockholm, 12 Juni. Nach einer Mel>ung von „Stock holms Dagblad" über Haparanda hat der rulstsche Kriegs- Minister Kerenski die Nachricht erhalten, daß einige Re gimenter ausdrücklichen Bitehlen entgegen dm Dientt ver weigern. Tins dieser Regimenter hat seine sämtlichen Offiziere verhaltet. Die einstweilige Regierung hat be schlossen, vier Regimenter entwaffnen zu lassen. — Laut „Stockholm« Dagblatt" sind in Nikolajew 400 Deserteure festgenommen und 1200 andere nach Odessa gesandt worden. Täglich wercen weitere aufgegrisfen. — Nach demselben Blatt haben die Ukrainer «in Ultimatum überreicht, in welchem sie Wissen und Munition fordern und im Weige rungsfälle mit Gewalt drohen. Oberst Romanow in den Ruhestand. -^Stockholm, 11. Juni. Nach einer Meldung der „Bir- shewija Wjedomosti" ist bei der Kommision für die Reform des russischen Heeres der aus Ofsizierskreisen stammende Antrag eingegangen, den früheren Zaren, den Obersten Romanow, ohne Pension und ohne Berechtigung, die Uniform zu tragen, in den Ruhestand zu versetzen. 1VV Milliarden französische Kriegskosten. Paris, 12. Juni. (Meldung der Agence Haoa») Der Bericht des Haushaltausschusses der Kammer über die vorläufigen Kredit« für da» dritte Vierteljahr 1917 ist soeben fertiggestellt worden. Der Ausschuß hat diese Kredite auf 9071330000 Francs berechnet, während die Regierung 9843272 000 Francs forderte. So wird die Kammer seit Kriegsbeginn 93 Milliarden und mit Ein schluß der Vorschüsse an die Alliierten 100 Milliarden bewilligt haben. Dem Ende entgegen? Genf, 12. Juni. Laut Biättermeldungen au« Paris erklärte die Regierung in der Sitzung de« HeeresauMusse» am 9. Juni, Kredite für einen neuen Winterfeldzug vor läufig nicht anzufordern. Ans Athen berichten griechische Blätter, daß die italienischen Streit kräfte, di« Janina besetzten, südwärts vorrücken, um Treoisa und nach und nach den ganzen Epirus zu besetzen. Vor gestern verlautete, Transportdampfer befänden sich im Golf von Korinih; gestern hieb es, die Alliierten hätten in Jtel im Golf von Korinth Truppen gelandet. Asquith, der ehemalige englische Ministerpräsident, soll zum Nach folger des aus Gesundheitsrücksichten zurückiretenden Pariser Botschafters Bertie auseriehen sein. Ein furAtbar-rs Unwetter ist nach Pariser Blättern über da; Indre-und Loiregebiet niedergegangsn. Der Hagel lag steltenweise 5 Zrntimeter hoch Die Ernte hat außerordentlich gelitten und ist vieler orts völlig zerstört. Eine neue Kriegskonserenz soll auf Einladung Rußlands in Paris abgehalten werden. Wettervorhersage. Kein? wesentlich? Dnd-rnna, Gewitterneigung. ** An Fischwnrst gestorben. In Bredenscheidt bek Hattingen ist der Fabrikant Meckenstock nach dem Ge nuß von Fischwurst, die als frische Ware verkauft wor-s den war, gestorben. Sein 17jähriger Sohn, der nach! dem Genuß der Wurst gleichfalls erkrankt war, befindet sich auf dem Wege der Besserung. i * Der 16jährige Bauerssohn Alois Wurm in Fern reit wurde durch den abgehenden Schuß eines Flobert- gewehres, das er von der Wand genommen, getroffen und starb. Kaltblütige Mordbuben. Wie England deutsche Seeleute ertrinken Läßt. Aus dem Seegefecht vor Ostende am 5 Juni berichtet die englische Marine: „Wir nahmen sieben iUeberlebende des deutschen Torpedojügers „S. 20" auf." Nach einer im „Berl Lok.-Anz." mitgeteilten Aussage des Oberbootsmannsmaats Heinrich Schmidt haben die s Engländer die Rettung weiterer Deutschen gewaltsam! verhindert. ) Schmidt teilte mit über den Untergang des „S. 20" r „Das Boot begann rasch wegzustnken. Da sprang auch er, Schmidt, in See. Minuten später war von! „S. 20" keine Spur mehr übrig, nur die überlebenden! Menschen trieben auf dem glatten Wasser. Und nun! kam der englische Zerstörer „F. 81" heran und setzte einen Kutter aus. Auf ihn hielten die deutsches Schwimmer zu. An ihn suchten sie sich anzuNam-j mern. Sieben von den herankommenden Männern) wurden in das Boot genommen Dann schlossen die Engländer ihr „Nettungswerk" ab. Sie hatten) augenfällig Befehl, nur sieben Mann als „Material"! zum Verhören mit heimzubringen Zwei Unteroffi-^ ziere, die außenbord am Kutter hingen, wurden auf gefordert, sofort loszulassen Sie klammerten sich weiter fest, und der eine sagte dem englischen! Bootsoffizier, daß er verwundet sei, daß ein Granat»! splitter ihm das Bein zerfetzt habe Als Antwort hielt! einer der englischen Matrosen ihm eine Pistole gege» die Brust und schrie ihm zu, er solle sofort loslassen, sonst würde geschossen. Dem zweiten, der sich gleichfalls festklammerte, schlug ein anderer Matrose mit dem Seitengewehr so lange auf die Finger, bis der Mann loslteß und in die See zurücksank. Di« alles sah und hörte Oberbootsmannsmaat Heinrich) Schmidt, der mit etwa 20 bis 25 anderen Deutschen gleichfalls auf das Boot zugeschwommen war, auf etwa drei Meter Entfernung, und er ist dazu bereitz auf seinen Eid zu nehmen, daß der vorne normal belastete Kutter achtern noch völlig genügend freien Raum hatte, um ohne weiteres noch min destens 20 Mann aufzunehmen. Da die See „null", also spiegelglatt war, der Kutter nur etwa 30 Meter von dem Zerstörer entfernt lag und keinerlei Störung durch deutsche Kräfte stattfand, so stand der Rettung von noch mindestens zwanzig Menschenleben kein Hin dernis entgegen — außer dem Willen der Engländer, diese Menschen ertrinken zu lassen." Gr A, tätigtet gesteige Nc sere Li kehrten S1 saniert' Jr und sii lebhaft Bc dringer gewiese G« Cerny zosen reich i D« Vaillh Stärke. Jr Vanqm Kl Ai befand« Gefcchi Z> vom r sich di I' Monat vielscit N Währte achtum stnngei günzt W Balkan V sind 1 lichcn haben tere 2 Land« Na aus ve stve bc 18» N»l Granai Un Eil Uscher deutsch« seien, smehr I Mit dr batton« geschoss Treffer niemal gäbe r 6 T die ei despoti einer solche Teilno gierun drohet nomm Eine auch ! großer in dc T chen A einrär gen sich r hege folge eine Offizi« gänzli L gerich stehen in bez