(1756—1791) zu den höchsten Gipfeln der Musik emporstieg. „Die Moldau" ist eine symphonische Dichtung für großes Orchester aus dem Zyklus „Mein Vaterland" von Friedrich Smetana. Zwei Quel len entspringen im Schatten des Böhmerwal des: die eine warm sprudelnd, die andere kühl und ruhig. Die lustig in dem Gestein dahin rauschenden Wellen beider vereinigen sich und erglänzen in den Strahlen der Morgen sonne. Der schnell dahineilende Waldbach wird zum Flusse Vlata, der, immer weiter durch Böhmens Gaue dahinfließend, zu einem gewaltigen Strome anwächst. Er fließt durch dichte Waldungen, in denen das fröhliche Treiben einer Jagd immer näher hörbar wird; er fließt durch wiesenreiche Triften und Nie derungen, wo unter lustigen Klängen ein Hochzeitsfest mit Gesang und Tanz gefeiert wird. In der Nacht belustigen sich die Wald- und Wassernymphen beim Mondenschein auf den glänzenden Wellen, in denen sich die vie len Burgfesten und Schlösser als Zeugen ver gangener Zeiten widerspiegeln. In den Johan nisstromschnellen braust der Strom durch die Katarakte sich windend und bahnt sich ge waltsam mit schäumenden Wellen den Weg durch die Felsenspalte in das breite Flußbett, in dem er mit majestätischer Ruhe gegen Prag weiter dahinfließt und in weiter Ferne den Augen des Tondichters entschwindet.